Foilen lernen mit Windsurf-Material

  • Hallo,

    ich habe noch nie in meinem Leben gefoilt, bin aber ein recht guter (Slalom-)Windsurfer und wuerde gerne per foil den Windbereich nach unten erweitern.

    Ich habe ein JP SuperLightwind 165L (Foilready DT Box) und vor allem 3-cam Slalom-Segel (von 5.5 - 8.6). Daher der Gedanke, mir ein gebrauchtes foil zu kaufen und es mal damit zu probieren.


    Jetzt die Fragen:

    - Ist so ein JP SLW board (92cm breit) und 3-cam Slalomsegel fuers Windfoilen lernen geeignet, oder macht man sich da eher das Leben schwer? Was waeren Nachteile gegenueber deinem dezidierten Foilboard/Foilsegel?

    - Was fuer ein Foil/Welche Mastlaenge und Fluegelbreite/Flaeche waeren geeignet? Ich bin 179cm/82kg. Ab 10-11kn fahre ich auf der Finne, d.h. der Windbereich fuers foilen soll 7-12 kn sein.

    - Wenn ich da mein 8.6 oder gar 9.2 Segel aufziehe, was waere ein realistischer unterer Windbereich fuers foilen?

    - Was muss ich sonst noch wissen?


    lg

    mariachi76

  • mariachi76

    Hat den Titel des Themas von „Foilen mit Windsurf-Material“ zu „Foilen lernen mit Windsurf-Material“ geändert.
  • Perfekt! Das JP SLW ist eine schöne große, stabile Plattform und meiner Meinung sogar im Winter dazu geeignet (für bisherige Finnensurfer) das Foilen anzugehen. Ich selbst halte schon länger nach einem Ausschau als Winterfoilboard. Mit der Känguru Lern Methode (gleich wieder nach unten drücken, wenn du rauskommt und langsam vortasten) fliegst du nach 2 Sessions stabil geradeaus.

    Nachteile Hybrid/Kombi board: Ist jetzt für einen Finnensurfer kein echter Nachteil, du musst im Dümpeln vor den Schlaufen stehen, während du wegen der Volumsverteilung beim Foilboard theoretisch fast immer in den Schlaufen stehen kannst. Segel: Foilsegel sind leichter und besser im Handling, am Anfang tun's Slalom/Freerace Segel genauso. Mastlänge: Revierabhängig. Ganz kurze "Lernmasten" bringen nix, du kannst auch mit einem längeren Masten tief fliegen. Flügel: am Anfang tut man sich mit einem Low Aspect Flügel, bei deinem Gewicht ca. 1400- 1500cm2, leichter. Wenn du dann das Anpumpen beherrscht, wäre ein ca. 1000-1100cm2 High Aspect Flügel für dich der beste Allroundflügel, 7kn sind dann mit deinen Segeln realistisch.

    Sonst musst du nix wissen, nur loslegen ;) .

  • Grundsätzliche Nachteile von Hybridboards sind, dass die Schlaufenpositionen nicht richtig passen und die Boards beim Absturz nicht wieder so leicht hochzuziehen sind. Das SLW bin ich allerdings nie gefoilt, ich habe auf einem Formulaboard gelernt.


    Das war ok, aber im Vergleich zu einem Foilboard steht man irgendwie schief in den Schlaufen. Beim Absturz klatschte das Formula auf die Wasseroberfläche und blieb kleben, während man das Foilboard entspannt wieder hochziehen kann. Ist bei meinem 133er Rocketplus ähnlich, ziemlich ok zum Foilen, aber mit dem Foilboard läuft alles noch etwas geschmeidiger. Man steht entspannter, die Höhenlage ist stabiler und beim Overfoilen prallt man wie ein flacher Kieselstein von der Wasseroberfläche ab und fliegt weiter (meistens jedenfalls).


    Einen langen Mast (min 85) würde ich auch von Beginn an empfehlen.


    Sehr große Low Aspect Foils sind gut zum Starten, weil sie früh abheben und nicht zu schnell werden, haben aber sehr viel Lift. Ich hatte einen 1.700er Starboard Supercruiser der in den Böen schwer unten zu halten war.

    Der Starboard Superflyer ist mit 1.300er Frontwing m.E. ein gutes Foil zum Lernen. Geht genauso früh los, wird etwas schneller ohne zum Anfang gleich beängstigend zu werden und ist in Böen stabiler.


    Als fortgeschrittener Slalomsurfer kannst Du aber sicher auch mit einem Highaspect-Foil starten. Haben an meinem Homespot auch viele gemacht und kamen gut klar.

  • Danke Surfred und Seewasser,


    das hoert sich ja mal ermutigend an. Ich werde mich mal nach einem gebrauchten foil umschauen.


    Gibts - bis auf das Gewicht - einen Unterschied zwischen Carbon und Alu-Masten? Carbon kostet ja doppelt so viel...

    Mir gehts in erster Linie darum, die Schwachwind-Saison hier in der SF-Bay zwischen November und Maerz zu ueberbrucken. Da hats oft nur 7-9kn. Ich brauche da keine top-performance, es geht mir nur darum, auch im Winter (bei 15-20C 8) ) auf's Wasser zu kommen.

    Ab April geht dann sowieso wieder die Saison mit taeglich 20+kn wind los, da bleibe ich jedenfalls beim Finnensurfen.


    lg

    mariachi76

  • Gewicht und Steifheit. Ich meine mein alter Alumast war einen Hauch schwabbeliger als der jetzige Carbonmast. Alu reicht auf jeden Fall auch und hat m.E. beim Lernen keine wirklichen Nachteile.

  • Ich würde beim Mast auf 95cm gehen - 85 sind im Meer teilweise schon schwieriger, geht aber auch.

    Nachteil: 95 gibt's glaub kaum in Alu.



    Zum Board: Schlaufen nach ganz hinten, Mastfuß ebenfalls --> sollte damit gut funktionieren.


    Ich persönlich würde tendenziell mit einem kleineren Segel starten - also eher um die 6m², je nach Foil.

  • Klar geht das.

    Mache das ja auf dem 122er SSP auch. Foil: Neilpryde Flight FR85.


    Die hintere Schlaufe würde ich innen setzen oder den Fuß da gar nicht reinstecken. Vorn gewöhnt man sich an die Position. Wichtig ist, dass man keinen Druck auf die Kante gibt.

  • und beim Overfoilen prallt man wie ein flacher Kieselstein von der Wasseroberfläche ab und fliegt weiter (meistens jedenfalls)

    Die Erfahrung habe ich nach meinem ersten Einsatz vom Naish Microhover nicht gemacht.

    Das war auf dem 85cm Slalombrett das ich vorher genutzt habe deutlich einfacher.


    Schau dich nach einem gebrauchten Foil um und probier es einfach aus :thumbup:

    Segelgröße je nach Foil Typ, bei Low Aspect nicht größer als 6,5-7qm.

  • Moin zusammen,

    ich springe mal auf diesen Thread auf.

    Ich möchte gerne nächstes Jahr in Windsurffoilen einsteigen.

    Beim Material muss das zu meinem 55kg Kampfgewicht passen :/

    Vom Board her würde ich nach einem gebrauchten Foilboard schauen - zB. Tabou Pocket Rocket (dieser Name ^^ ), Slingshot Wizard oder Fanatic Stingray. Vom Volumen her frage ich mich, ob ich auf 125 l gehen sollte oder ob ich auch mit rund 105 l starten könnte?? Mein größtes Windsurfboard hat 119 l.

    Das Foil wird wohl ein Low Aspect, aber welche Größe?? Und zur Mastlänge.. ich dachte an 75 bis 85 cm, denn wir haben hier ein Tidenrevier und je nach Gezeiten wird es erst langsam tiefer, bzw. schnell wieder flach.

    Und meint ihr, ich kann meine Wave-Segel nutzen? Hier hätte ich eine Ränge von 3.7 bis 5.3 aufzubieten.

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • Ich möchte gerne nächstes Jahr in Windsurffoilen einsteigen. Beim Material muss das zu meinem 55kg Kampfgewicht passen :/

    <=ich wiege 20 kg mehr


    Vom Board her würde ich nach einem gebrauchten Foilboard schauen - zB. Tabou Pocket Rocket (dieser Name ^^ ), Slingshot Wizard oder Fanatic Stingray.

    <=alles gute Boards / Haltbarkeit der Sligshots - da bin ich weniger überzeugt

    Aber entscheidend ist eh anderes: Breite, Liter und DT vs. US-FoilBox


    Vom Volumen her frage ich mich, ob ich auf 125 l gehen sollte oder ob ich auch mit rund 105 l starten könnte?? Mein größtes Windsurfboard hat 119 l.

    <=mein kleinestes Foilboard hat 115 liter. Geht mit 6.0 qm bis 3,4 qm und 1100 cm2 bis 880 cm2 von 10- 26 Knoten.

    Breite empfinde ich unter 75 cm als unangenehm beim Schotstart und Foiljibe.

    Wenn du auch 7 qm fahren willst eher 120 liter usw.


    Das Foil wird wohl ein Low Aspect, aber welche Größe??

    <= Klassiker wie Moses 790 oder das modernere Sabfoil 799 haben 1550 bis 1100 cm2. Mit dem 799 Foil kann man alles abdecken.


    Und zur Mastlänge.. ich dachte an 75 bis 85 cm, denn wir haben hier ein Tidenrevier und je nach Gezeiten wird es erst langsam tiefer, bzw. schnell wieder flach.

    <=sehe inzwischen wenig Sinn in den 75er Masten - 85er als Startmast ist gut. Ggf. anderes Revier.


    Und meint ihr, ich kann meine Wave-Segel nutzen? Hier hätte ich eine Ränge von 3.7 bis 5.3 aufzubieten.

    <=bisschen weniger Freeleach trimmen - geht schon - insbesondere bei den kleinen Segeln

  • Ich hätte auch ein Pocket Rocket mit 120 Litern ohne Schäden oder Reparaturen abzugeben. Marke ist rrd, nicht Tabou. Board ist 1,80 m lang und liegt in Köln.

  • <=sehe inzwischen wenig Sinn in den 75er Masten

    Warum? :/

    Die Zeit, die es bei uns brusttief ist, ist manchmal unter zwei Stunden...


    Und danke fur deine ausführliche antwort zu den anderen Sachen.

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • <=sehe inzwischen wenig Sinn in den 75er Masten

    Warum? :/

    Die Zeit, die es bei uns brusttief ist, ist manchmal unter zwei Stunden...


    Und danke fur deine ausführliche antwort zu den anderen Sachen.

    Weil man gerade am Anfang sehr oft überfoilt. Das heisst man foilt zu hoch und das Foil kommt aus dem Wasser, was fast immer in einem Schleudersturz endet. Je länger der Mast des Foils umso mehr Spielraum hast Du bis das passiert.

  • 75 Mast bedeutet - dass man Ihn auf halber Höher fliegt = ca. 40 sind in der Luft und der Rest noch unter Wasser

    85 hilft dabei - insbesondere wenn kein Flacher See sondern Meer mit Wellen.

  • Okay Leute, was soll ich sagen.... Foil + Board sind angeschafft :) jetzt nur noch auf wärmere Temperatur warten und dann geht's in die Luft :33:

  • Okay Leute, was soll ich sagen.... Foil + Board sind angeschafft :) jetzt nur noch auf wärmere Temperatur warten und dann geht's in die Luft :33:

    Was für Material ist es geworden?



    MfG René

  • RRD Pocket Rocket 122l, Foil auch von RRD, was bei 1500cm2, Mast 85er.


    Das Zeug ist ganz schön schwer, und bei meinem Spot muss ich wahrscheinlich Board und Segel getrennt ins Wasser tragen... Ich hoffe einfach mal, dass Übung/ Training den Meister macht.


    Würdet ihr auch sagen, dass man mit einem alten Segel anfangen soll, bei dem man verschmerzen könnte, wenn es ein paar Risse durch Stürze etc. bekommt?


    Ist der Anfang echt so brutal???

    Beim Windsurfen falle ich auch selten ins Segel, und ich würde mich weiß Gott nicht als Pro bezeichnen lol

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • Würdet ihr auch sagen, dass man mit einem alten Segel anfangen soll, bei dem man verschmerzen könnte, wenn es ein paar Risse durch Stürze etc. bekommt?

    Meine besten Segel für den Anfang waren Simmer Wave Segel Baujahr 1991. Damals hatten die Segel weniger Mastbiegekurve. Sie ließen sich ganz leicht trimmen, und bei der Halse durchfliegen verhielten sich die Segel durch die geringe Mastbiegekurve sehr neutral.