Alles anzeigenEs gibt tatsächlich erste publizierte Studien dazu, die Vorschläge machen, wie mit Impfverweigeren/Impfunwilligen umzugehen ist.
Bei überzeugten Verschwörungsfantasten - was ja die absolute MInderheit ist - bringen rationale Argumente, eine Diskussion, auch ein "Aufsiezugehen" nichts. Lediglich Gesetze und Regelungen, die wenn übertreten, halt richtig wehtun. Oder eben 2 mal wöchentlich 45 € für einen PCR-Test auszugeben.
Bei den Impfskeptikern/unwilligen ist die Empfehlung bei einem bekannten/nahen Menschen einen Kontakt auf emotionalem Weg herzustellen ("ich verstehe deine Sorgen bez. der Impfung", ich habe selber Angst wegen der Kinder et cet.). Sehr wichtig ist hier die Vorbildfunktion bekannter Persönlichkeiten, Verwandter, Freunde, sogar von VIP's. Werbe- und Aufklärungskampagnen werden als erfolgsversprechend eingeschätzt.
bezogen auf eine rationale, fakten-basierte Diskussion - da sehe ich leider gar keinen Weg mit den Impfskeptikern/unwilligen bez. Ihrer "alternativen Wahrheiten" zu diskutieren. Biontech ist einfach ein normal zugelassener Impfstoff (z.Zt. erst in den USA), es gibt kein Viren-Shading nach Impfung, es gibt keine Unfruchtbarkeit, Impfreaktion sind häufig - seltene aber extrem selten und der Nutzen für uns als Gesellschaft steht für mich ausser Frage.
Wenn jemand diese Punkte nicht glauben will - okay. Aber muss ich mir nicht anhören und nicht widerlegen. Nicht nach 1,5 Jahren Landunter.
Wenn man das Interesse und den Willen hat, die Pandemie hinter sich zu bringen, geht an einer Durchimmunisierung kein Weg vorbei.
Und ja - für mich ist das asozial, wenn ein gesunder, nicht kranker Mensch (insbesondere wenn auch noch jung) sich aus selbstsüchtigen Gründen nicht impfen will.
Alles anzeigenDer Beitrag wird wohl länger. Sorry schonmal.
Ich merke bei mir, wie mich der moralische Zeigefinger vieler gerade ärgert.
Ich könnte mir vorstellen, daß es `ner Reihe anderer Leute ganz ähnlich geht und die u. a. deswegen in eine Verweigerungshaltung gehen und für rationale Argumente wenig zugänglich sind.
Ich bring einfach ein paar Beispiele aus meinem Praxisalltag.
Da kommen gerade zwei erfahrene Anästhesie-Fachschwestern um die 40. Beide haben schon vor Jahren ihre Nische in der Prämed-Abteilung gefunden, um aus dem zerstörerischen Stationsalltag rauszukommen. Die konnten es mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren, als Routine 2 Säle gleichzeitig zu bedienen: Erst die Einleitung im einen Saal, dann rüber in den nächsten. Die waren nach x Doppelschichten fertig, weil wieder kein Personal da war. UNd die haben es irgendwann nicht mehr ertragen, von den sich weiterhin aufopfernden Kollegen als A-SOZIAL gebranntmarkt zu werden, wenn sie doch mal Nein sagten. Das System, das Menschen dazu zwingt, sich selbst auszubeuten, nenne ich asozial.
Da kommt gerade der Orthopäde, der es satt hat, sublim genötigt zu werden, doch noch die nächste Prothese, die medizinisch nicht wirklich indiziert ist, zu implantieren. Auch der hat seinen fetten moralischen Konflikt.
Da sitzt die Erzieherin, die (wie die Krankenschwestern) unter permanentem Kollegenmangel viel zu viele Kinder betreut. Und die Verantwortlichen schauen weg.
Hier hat gerade ein Chefarzt mit `ner Menge akademischer Kollegen gekündigt, weil er die Ökonomisierung im Gesundheitswesen satt hat. Zum ersten Mal streikte in diesem Jahr das Klinik-Personal ernsthaft, nicht bloß so`n Warnstreik.
Denen wurde sogar die Corona-Prämie vorenthalten.
Das Klatschen von den Balkonen und die Diskussion über Impfzwang empfinden die nur noch als Hohn. Doppelmoral pur.
Und es sind immer die gewissenhaften und übermoralischen Leute, die an ihrem eigenen Anspruch wie dem äußeren in die Knie gehen.
Was ich sagen will: Dieses System ist zutiefst amoralisch. Und wir alle haben uns irgendwie damit arrangiert. Und es gibt ganz sicher viel viel schlechtere. Ich will nicht weg hier. Aber keiner soll behaupten, das hier sei ein moralisch überlegenes Gesellschaftsmodell.
Wir sitzen alle in unseren Blasen, sind gute Staatsbürger, wenn wir Dinge konsumieren, die wir nicht brauchen, freuen uns über wachsende Aktien-Depots und Vermietungskonten, die durch die Pandemie nur noch fetter werden. Das ist zutiefst amoralisch und asozial.
Ich finde, daß viele Leute gute Gründe haben, sich allem Möglichen zu verweigern - wenn `s auch noch so asozial und scheinbar irrational ist.
dass das System amoralisch, korrupt , unsozial.. Ist stellt gar keiner in abrede, aber das sollte kein Grund sein, sich selbst und andere zu gefährden. diese verkackte pandemie wird erst vorbei sein wenn alle geimpft und oder genesen sind