Trockenanzug vs. Wetsuit

  • Hi, ich habe gerade dieses Video von Ben mir angesehen und mich gefragt, ob jemand Erfahrungen mit Trockenanzügen hat?

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  • Viele hatten diese Dinger in den späten 80ern ...

    Auch die Windsurfer, die damals aus der DDR über die Ostsee geflohen sind.


    Ich hatte so ein Zwischending: Einen „Ronny Roll-Over“ aus Neopren, der aus einem

    Long-John und einem Neopren-Pullover bestand, den man wasserdicht an den Long John

    anschließen konnte. Eigentlich ein tolles Konzept, nur die Verbindung war nicht optimal

    gelöst.


    Heute surfe ich nur, wenn die Temperaturen für einen normalen Surfanzug ausreichen.

  • ich wollte moderne Neoprenanzüge nicht mit den "Froschmann" Trockenanzügen der 80er vergleichen. Für mich gibt es auch nur den klassischen Neo, aber die Entwicklung geht weiter und vielleicht sind moderne Trockenanzüge im Winter: wärmer, bequemer und leichter an- und auszuziehen?


    Es wäre zwar komisch mit Angoraunterwäsche surfen zu gehen, aber bestimmt kuschelig ;)

  • Ich habe meinen auch schon ewig nicht mehr angehabt. Es brauch halt dichte Manschetten um einen Wassereintritt zu verhindern. Habe ich einmal taschen lassen. Kosten hielte sich in Grenzen. An der Luft bei entsprechender Kleidung drunter ist der schon warm. Vor allen das spätere Umziehen ist angenehmer. Aber man ist deutlich weniger beweglich und wenn man im Wasser liegt, ist der gefühlt kälter als ein entsprechender Wetsuit, obwohl Termounterwäsche mit Fliess-Overall drunter. Der Anzug ist übrigens Gorotex Material.

    Zum Liftwiderstand, nan muss die Luft nach dem Anziehen rausrücken, sonst Michelinmänchen.

  • Hatte jahrelang Trockenanzüge, bzw. die meiste Zeit davon (meinen bequemsten und besten Anzug aller Zeiten) einen Neoprentrockenanzug von Aquata (zuletzt von f2, aber so dicht wie der Aquata war der nie).

    Das Ding hatte ein ultrastretch Neopren und an den Armen und am Hals Abschlussmanschetten aus Latex. Die waren sehr dicht und das 5mm Neopren hielt ordentlich warm. Durch die Dehnbarkeit war auch ein Sweatshirt drunter möglich, damit war der Trockenreißverschluss nicht so eine Kältebrücke am Rücken.

    Hängt immer noch im Keller, aber die Manschetten sind mal wieder ausgehärtet und nochmal Wechseln lohnt nicht mehr.

    Also wenn Trocken nur aus Neopren. Mit den alten "Flattermännern" aus Goretex oder PVC wurde man schnell zur Titanic, einmal Loch und Du säufst ab.

    ....sonst Michelinmänchen.

    :D ...und das kam noch dazu, auch wenn wenig Luft drin war ging das Ding im Wasser auf wie ein Gummiboot.

  • Ich habe den ION Fuse seit ca. 11 oder 12 Jahre. Außer dass ich mal die Halsmanschette erneuert habe, ist da nichts dran. Am 06.12.23 hatte ich den Anzug das letzte mal nach dem Frost an, zum Krabbenschieben. Dagegen sind meine elastischen Frontzip Anzüge nach einem Jahr verschlissen. Diese alten Anzüge sind dann aber immer noch geeignet um sie unter dem ION Fuse zu tragen.


    Der ION Fuse hat schöne Jackentaschen. Das bedeutet, wenn die Finger am Anfang kalt sind, fährt man kurz an Land und steckt die Hände ca. 5 min. in den Taschen, bis sie wieder warm sind.

  • Erstens sind die Hände Problemzone Nummer 1 und zweitens ist es der Sicherheitsaspekt. In einem Neo ist mir ein Riss/Loch zigmal lieber.


    Dazu kommen Fragen des Luftwiderstandes.

    Aber hallo, an die Sache mit dem Loch habe ich noch gar nicht gedacht. Du hast natürlich völlig recht!

  • Hatte auch nen Fuse, würd ich aber nicht wieder haben wollen.

    Ist zwar gut bei Kälte aber es gibt auch Nachteile. Anziehen alleine schwierig mit dem Reißverschluss quer am Rücken (weiß nicht ob die immer noch so sind).

    Dann wiegt das Ding halt ne Tonne, v.a. wenn nass und die Bewegungen werden mühselig. Ist halt wie ne Rüstung.

    Dann kann das Teil auch ZU warm werden. Bei ner anstrengenden Session in der Sonne kochst du schnell und wirst die Wärme nicht los.

    Mittlerweile geh ich unter 5 Grad nicht mehr surfen, da reicht ein guter 5mm Neo locker und man ist auch viel beweglicher.

  • Hängt immer noch im Keller, aber die Manschetten sind mal wieder ausgehärtet und nochmal Wechseln lohnt nicht mehr.

    Also wenn Trocken nur aus Neopren. Mit den alten "Flattermännern" aus Goretex oder PVC wurde man schnell zur Titanic, einmal Loch und Du säufst ab.

    Manschettenwechsel ist keine Raketenwissenschaft. Alles was man braucht ist eine neue Manschette, Kontaktkleber (z.B. Pattex), eine Schere und Isopropanol etc. zum Entfetten.


    Mal ein Blick über den Tellerrand. Das Problem bei den meisten Trockenanzügen ist die Passform. Entweder sitzt der Anzug eng und schränkt damit die Beweglichkeit ein oder er ist sehr weit geschnitten und das überschüssige Material nervt. Beim Tauchen hat sich der sogenannte Teleskoptorso etabliert, der maximale Beweglichkeit bei engem Schnitt ermöglicht. Alles was einen Rückenreissverschluss hat, würde ich mir nicht mehr antun.


    Ob man Neopren nimmt oder nicht, lass ich mal dahin gestellt - Ich mag es beim Trocki nicht. Das hat aber mit den Eigenschaften von Neopren beim Tauchen zu tun. Ich benutze z.B. Trilaminat, d.h. auf eine Butylschicht ist auf beiden Seiten Nylon oder Cordura auflaminiert. Das Zeug ist robust genug, um es beim Höhlen- und Wracktauchen zu benutzen. Allerdings ist der Anzug an kritischen Stellen mit Cordura verstärkt. Nachteil: für einen richtig guten Anzug zahlt man auch einen mittleren vierstelligen Betrag. Mein ältester Trilaminatanzug ist jetzt über 25 Jahre alt und immer noch dicht. Ach ja, und er hat ein Ringsystem, dass den schnellen Austausch der Manschetten ermöglicht und bietet somit auch die Wahl zwischen Latex- und Silikonmanschetten (wesentlich angenehmer als Latex)


    DUI.JPG

    Mit freundlichen Grüßen,


    Mike


    Dr. Jekyll & Mr. Mike

  • Mann kann Tauchen auch nicht wirklich Surfen vergleichen.

    Beim Surfen hat man viel eher Materialkontakt und somit ist die Gefahr eines Risses viel größer. Wenn ich so manche Finne sehr kann ich mir leicht vorstellen, wie ein Kontakt den Trocki aufschlitzt.

    Niemals würde ich mein Leben so riskieren.

  • Servus,

    bin nun viele Jahre als Opti Vater unterwegs. Ostern und Herbst ist bei den Kinder am Gardasee der Trocki fast schon Pflicht. Ich hab noch keinen mit Loch gesehen. Die sind schon recht robust und ist sehr strapazierfähiges Material, und so leicht bekommt man da kein Loch rein. Kann man meiner Meinung nach mit einem Neo nicht vergleichen.

    Man kann auch ein bisschen die Temperatur regulieren. Luft ganz rauspressen oder bisschen reinpusten.

    Und gerade Herbst und Ostern bei schönen Wetter ballerts da schon recht ordentlich und wird auch viel gekenntert.

  • Hi,

    ich war ziemlich oft im Winter mit einem NP Lucifer Drysuit auf'm surfbrett unterwegs.


    Vorteile:

    - Man kann auch bei Minus-Graden surfen, solange das Wasser noch fluessig ist :-). Drunter Unterwaesche aus Merino-Wolle anziehen, Fleecepullis/Hosen drueber und dann rein in den Trockenanzug. Einfach so viele Lagen, wie es die Aussentemperatur verlangt.

    - Ich habe den Anzug oft schon daheim angezogen und bin so an den Spot und auch wieder zurueck gefahren. Man spart sich das umziehen in der Kaelte. Er schaut im Pinzip aus wie ne Goretex-Jacke/Hose.

    - Innen bleibt alles Trocken, man kann Autoschluessel, Handy etc. mit aufs Wasser nehmen.

    - Pipi-Reissverschluss :-)


    "Anders": Wenn man ins Wasser faellt, wird die ganze Luft im Anzug nach oben in die Brust gedrueckt, waehrend unten an den Beinen durch den Wasserdruck der Anzug ziemlich an den Koerper gepresst wird. Dadurch dass der Anzug selbst ja nur wenig isoliert im Gegensatz zu einem 6mm Neo ists dort fast etwas kaelter. Dafuer hat man massig Auftrieb durch die Luftblase an der Brust - da muss man evtl. sogar Luft durch die Halsmanschette ablassen. Ansonsten schwimmt man oben wie ein Korken. Der Auftrieb hilft dafuer beim Wasserstart/Freibekommen des Segels.


    Nachteile:

    - weniger effektives Schwimmen im Vergleich zum Neo, da der Truckenanzug mehr Wasserwiderstand bietet und lose geschnitten ist.

    - Das Anziehen durch die engen Manschetten - v.a. Hals - ist schon etwas unangenehm, und die Manschetten sind empfindlich - quasi Verschliessteile.

    - Mein Anzug ist relativ weit geschnitten, daher Top von der Beweglichkeit, dafuer aber hoeherer Luftwiederstand. Haelt sich aber in Grenzen.

    - Theoretisches Sicherheitsproblem: Wenn bei einem Sturz echt ein Riss entsteht und viel Wasser eintritt, kommt man nicht wieder auf's board. Das Wasser laeuft ja dann sofort Richtung Beine und zieht da wie ein Sandsack nach unten, sobald man selbst aus dem Wasser will. Warum Theoretisch? Die Anzuege sind schon aus echt robustem Material, da wird so schnell nichts kaputt.

    - Reissverschluesse muessen gewachst werden um dicht zu bleiben, ist aber in Sekunden erledigt. Horizontaler Reissverschluss hinten erfordert oft eine andere Person, die beim Auf/Zumachen hilft.

    - Teuer


    Ich wuerde ihn wieder kaufen, wohne aber jetzt in Kalifornien wo auch im Winter Luft und Wasser selten unter 14 Grad haben. Da brauche ich ihn nicht...


    lg

    mariachi76