Windsurfen = Kraftausdauer?

  • Da geb ich dir recht, gehöre ja auch zum Club.

  • Regelmäßiges Training bzw. sportliche Betätigung hilft auf jeden Fall ungemein beim Windsurfen - ohne zeigt die Waage schnell mal ein paar Kilo zu viel an, und die behindern dann beim Angleiten! ;)

    Wenn ich nach längerer Surfpause das erste Mal wieder auf dem Wasser bin, denke ich jedes Mal nach 1-2 Schlägen, dass ich total außer Form bin, und frage mich, wie ich das früher stundenlang durchhalten konnte. Sobald ich diesen ersten Erschöpfungsmoment überwunden und mich eingefahren habe, geht es dann aber wieder ohne größeren Kraftaufwand und -verschleiß. Insofern würde ich auch behaupten, dass Technik die Grundvoraussetzung für eine ermüdungsarme längere Session ist, insbesondere bei kälteren Temperaturen. Ob man am Ende noch eine halbe oder ganze Stunde länger auf dem Wasser bleiben kann als die anderen (bei gleich guter oder schlechter Technik), hängt dann vom allgemeinen Trainingszustand ab.

    Als klassischer Urlaubssurfer kann ich auch bestätigen, dass nichts mehr hilft als ein paar Tage am Stück Windsurfen.

  • Ich kann Capricorn und tempograd nur zustimmen. Habe mein halbes Leben lang krafttraining betrieben im Alter von 15-30 Jahre und windsurfen hat so null mit den Dingen zu tun die man beim Krafttraining im Studio macht. Es zählt zu 95% die Zeit auf dem Wasser. Ich vermute selbst im "Profi" Bereich hält sich der krafttraining Trainingsanteil in der Saison stark in Grenzen.

    Krafttraining ist super. Ausdauertraining hervorragend. Stretching das A und O. Achja und dann noch die speziellen physio Übungen für die persönlichen wehwehchen die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben - Knie, Rücken, Schulter, etc . Wer zum Teufel hat die Zeit dem nachzugehen??

    Als Student ging das , und dabei noch ein normales Leben leben :D Alles wunderbar, aber geholfen auf dem wasser hat mir eine Jahrzehnte lange vorerfahrung in diesem Bereich reichlich wenig. Meine Technik war miserabel, meine chronische schmerzen im Arm durch das windsurfen verschwinden solangsam, auch der Rücken scheint sich zu erholen und langfristig an die am anfang ungewohnte Belastung zu gewöhnen. Meine Erfolge beim surfen kamen zu 100% aus der Zeit auf dem wasser und der Verbesserung der Technik. Willst du gut in etwas werden oder Ausdauer sammeln sollte man auch die sportart ausführen um die es geht.

    Wenn man Pause vom windsurfen über längere Zeit hat hilft es dennoch extrem weiterhin sport zu treiben damit die kilos (bei den Herren meistens) im Zaun gehalten werden. Und man konditionell einfach neben zb Büro auf Höhe bleibt.

    Also wenn man die Wahl hat zwischen aufs Wasser gehen und in die muckibude gehen, dann würde ich immer empfehlen, windsurfen zu bevorzugen, wenn man das Ziel hat sich in der sportart weiterzuentwickeln. Aber wind, wetter, Termine lassen es nicht jedem zu 1-3 x die Woche aufs Wasser zu kommen. Das ist ja quasi Luxus. In diesem Sinne sollte man dann einfach was für seine Kondition tun, sei es krafttraining oder Ausdauertraining. Darüber kann man viel diskutieren, ich persönlich habe beides im Leben exzessiv betrieben und muss sagen, dass ausdauertraining deutlich glücklicher macht - sowohl direkt nach dem Training, als auch langfristig über Monate und Jahre da man den Effekt im Alltag mehr merkt. Man fühlt sich bei regelmäßigem ausdauertraining sehr wohl und deutlich fitter, wohingegen krafttraining zwar effektiver als Fettverbrennungsmethode sein soll, aber mMn die Ausdauer zu kurz kommt, selbst wenn kraftausdauer traininiert wird. Da lieber HIT oder tabata oder Kurse im Studio besuchen, die sind ein super Mix aus dem Geräte geführten / freien krafttraining mit grundübungen und einem Ausdauertraining wie joggen schwimmen etc.

    Aber es ist (wie immer) alles eine Frage der prioritäten , Ziele, Absichten etc. Wo will man hin, was will man erreichen. Steht windsurfen an oberster Stelle , dann sammel Zeit auf dem wasser! Steht Gesundheit und allgemeine Fitness auf selbe Höhe, dann seh zu dass du mindestens 2-3 mal die Woche sporteinheiten außerhalb des Windsurfens absolvierst.

  • Entschuldigung Kabbel_bei_WNW , bei der sehr interessanten Diskussion bin ich nicht auf deine Frage eingegangen was ich kurz nachholen möchte.


    Ich habe dir in deinem letztem Post schon vorgeschlagen was du sehr gut machen kannst. Wenn du seit Monaten regelmäßig im Studio trainierst, müsste man genau wissen was du wie oft die Woche getan hast.


    Kann meine Empfehlung aus der letzten Thematik nur wiederholen:


    Wenn du fit durch Übungen im Studio werden willst mit einem trainingsplan (also kein Kurstraining, kein spinning etc) dann sieht eine "normale" muckibuden Entwicklung folgendes grob vor :


    Phase1: 2-4 Wochen Ganzkörper (GK) Training an Geräten , 15-25 wdh à 3 Sätze


    Phase2: Wechsel zu anspruchsvollen und sehr technischen grundübungen: Kniebeugen, kreuzheben , bankdrücken , dips, Klimmzüge, Rudern- alles frei am Reck mit Langhantel. Das funktioniert nur mit keinen gewichten und perfekter Technik, lass dich einweisen und schau dir YT Videos an. Ich kann nicht oft genug betonen wie wichtig das ist.

    Anzahl wdh: 15-20, anfangs ohne Gewichte, 3 Sätze für 3-4 Wochen , Gewicht so viel dass mindestens 15 wdh möglich sind (klassisch also Kraftausdauer)


    Phase 3: GK Training wie Phase 2 nur es darf Gewicht aufgelegt werden, 10 wdh, hypertrophie Training. Alles aufgesplittet in 2 trainingstagd ( A und B) , eine Woche sieht zb so aus:


    Mo A

    Di -

    Mi B

    Do -

    Fr A

    Sa -

    So -


    Mo B

    Etc..


    Phase 4: 5x5 krafttraining (Infos bei Trainern erfragen)


    Die richtige antwortet lautet also immer, dass du in Phasen trainierst und deinen Körper alle 4-6 Wochen neu forderst, damit du nicht stagnierst. Höhre dabei immer auf dein Körper und verbesser jede Einheit die Technik!

  • Da hier immer mit den Kilos argumentiert wird, ich habe seit meinem Erwachsenen werden bis jetzt das gleiche Gewicht, Dank regelmässigem Training und sinnvoller sportorientierter Ernährung. (das Fass mache ich hier aber nicht auf ;) )


    Allerdings hat sich in den letzten Jahren der Fettanteil im Körper altersbedingt erhöht, die Größe des Surfanzugs ist dank Stretch noch unverändert.


    Da ich mir eine regelmässige Leistungsdiagnostik beim Arzt gönne ist auch eine entsprechende Abnahme der max. und Ausdauer Leistung zu sehen.

    Es reicht aber trotzdem noch für einige Jahre Surfen, wenn ich weiter moderates Ausdauer- und Krafttraining mache, verbunden mit mehr Dehnübungen.


    Die Grenzen werden durch echten Verschleiss gesetzt werden, Knie, Hüfte, Rücken, Schulter, da ist jeder sehr unterschiedlich betroffen.


    Soll heissen, die TE macht kurz- und langfristig nichts falsch, wenn sie sinnvolles Training betreibt - just do it.

  • Ausdauertraining finde ich auch gut, ist mir nicht jedermanns oder jeder Fraus Sache.

    Und bei allem Training hat DKP auch recht, meine Erfahrung ist auch die perfekte Vorbereitung fürs Windsurfen ist Windsurfen. Und sich nicht zu sehr einen Kopf machen, irgendwann ist jeder Akuu leer. Immer dran denken es darf auch Spass machen.

  • Wenn du nicht 3 mal pro woche aufs wasser kommst mach zusätzlicher Sport 100% Sinn. Mach eine Mischung aus Kraftausdauer und Ausdauer. Kraft zuhause ( geht auch gut ohne alles, brett liegestütz joga, mit klimmzugstange, klimmzug,hangwaage, hängen für unterarme... und Ball zum drauf stehen und gewichte hin und her bewegen für Rumpf und Schultern.

    Wiederholungen 15-25 oder 20 sec bis 1 Minute


    Ausdauer mit Fahrrad oder joggen.

  • Hm, ne alte Bekannte (regelmäßige Karpathos-Surferin) mit Ihren knapp 50 Kg Lebendgewicht und inzwischen 69 Jahre alt surft ohne weiteren Sport oder Training mit entsprechender Technik und ihrem alten Lorch Spray mit 67 Litern und nem leichten 3,3er Rigg bei 30 Knoten allen voll austrainierten männlichen Windsurfern Kringel um die Ohren. An Land würde ihr das kräftemäßig keiner zutrauen. Bei Ihr ist Kraft eher nebensächlich - bzw. sie setzt Ihre geringe eben technisch super gut ein und hat Ihr Material exakt auf Ihre Bedürfnisse angepasst. Kann man nicht verallgemeinern, aber es geht eben auch nur mit Surfen.

    Wer sie zum ersten Mal sieht denkt auch sie ist hier irgendwie falsch - bis man sie auf dem Wasser erlebt....Ich wünsch mir echt, dass ich im Alter auch noch so gut drauf bin.

  • ...

    Nun kann man ja auf unterschiedliche Weisen trainieren:

    • auf Maximalkraft ausgerichtet - d.h., größtmögliches Gewicht, wenige Wdh..
    • auf Kraftausdauer ausgerichtet - d.h. hohe Trainingsdichte,, leichtes bis moderates Gewicht, viele Wdh..

    Was würdet ihr sagen, entspricht dem Windsurfen? Ich habe das Gefühl, Kraftausdauer kommt schon sehr nah ans Windsurfen dran... Weil man bestenfalls lange Sessions fährt aber dafür auch beständig Kraft benötigt.


    ...

    Ich finde die Fragestellung interessant, allerdings bin in dieser Materie nicht sonderlich "belesen" und (leider) nicht erfahren. Ein Bild macht man sich natürlich trotzdem:


    "Kraftausdauer" (= Widerstand gegen Ermüdung) scheint mir schon DIE Fähigkeit zu sein, die es im Windsurfen braucht. Maximalkraft hilft sicherlich auch - beim Training dürfte aber vor allem der zusätzliche Trainings-Reiz durch den Wechsel zwischen den zwei Trainingsschwerpunkten wirkungsvoll sein. Persönlich habe ich einen zu grossen Respekt vor "Maximalkraft-Training" (Verletzungsgefahr, weil ungeübt und zu un-tainiert).


    Kraft hilft beim Windsurfen auf alle Fälle und ist bei mir ein zentraler Schwachpunkt: Ich beisse mir zu Saison-Beginn jedesmal in den Arsch, dass ich im Winter wieder nichts oder zu wenig gemacht habe. Dieses Jahr war etwas besser - aber es könnte besser sein.


    Surf-technisch würde ich sagen, dass ich über die vielen Jahre eine "solide Basis" entwickelt habe. Ich war gezwungen, einigermassen technisch gut werden, um mit meiner bescheidenen Kraft als Couch-Potatoe solide surfen zu können. Der Umkehrschluss aber, dass eine gezielte Vernachlässigung der Kraft sich positiv aufs das Erlernen auswirkt (Stichwort "Keine falsche Technik durch zu hohes Kraftvermögen aneignen"), dürfte wohl jeder hier als falsch erachten.

  • Moin zusammen,

    vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge.

    Ich bin auch der Meinung, dass es wirklich viel Kraft braucht, um zu einem Punkt zu kommen, bei dem man wirklich kraftsparend, ausdauernd und technisch gut fahren kann. Ein Beispiel kennen wir alle aus unserer Anfangszeit - wir haben alle lange, oft und mühsam das schwere Schulungssegel an der Aufholleine aus dem Wasser gewuchtet, bis wir den leichten Beachstart oder gar Wasserstart konnten, der den Rücken dann auch plötzlich enorm entlastet hat. Und bei plötzlicher Flaute müssen wir teilweise immer noch ein viel zu großes und schweres Segel aus dem Wasser wuchten - was Kraft benötigt ;) Und bis wir mit den kleinen Bretter easy-peasy zum Beach schlendern konnten, mussten wir auch die großen Schlachtschiffe zum Wasser hieven.


    Windsurfen entspricht am ehesten Kraftausdauer - das glaube ich auch. Zumindest beim Hobbysport. Bei den Slalom-Profis, die sich bei Mordswindstärken noch hinter 8er Segel stemmen, mag das anders aussehen. Aber wir brauchen wohl keine Maximalkraft, wohl aber eine gewisse Grundkraft und auch Ausdauer. Also ich merke nach dem Winter mit Krafttraining direkt die bessere Körperspannung und das Material trägt sich auch einfacher. Auch bei Böen, die ins Segel sausen, habe ich das Gefühl, besser gegenhalten zu können und sie sogar produktiv nutzen zu können :)


    Natürlich zählt vor allem die Zeit auf dem Wasser, aber Flautentage gibt es in Deutschland ja im Sommer genug. Und da kann man dann ja was für die Muckis tun ;)


    Aloha!

  • Tanzen - das ist gut.....


    Meine Frau und ich tanzen Boogie, Jive und Rock'n Roll (letzteren aufgrund unseres Alters ohne Würfe)

    Waren diesen Mai jeden Sonntag beim Maitanz - Start war immer 05.00h bis 09.00h im Freien - wunderschön....

  • Ich Tanze nur Lambrusco wenn ich genug davon getrunken habe😃

    Wenn ich länger Kraft Ausdauer trainiert habe macht sich das auch sehr positiv beim regenerieren bemerkbar.

    Als die Fitnesscenter zu hatten und ich Faul war habe ich drei Tage gebraucht bis ich wieder Fit war.

    Wenn ich trainiere kann ich auch mal 2 Tage Vollgas Surfen gehen ohne am nächsten Tag zu leiden.

  • Ohne eine gewisse Kraft geht es beim Windsurfen nicht, denn anders wie beim Segeln müssen wir das Material nicht nur Steuern sondern auch mit unserem Körper halten. Alleine Fährt das ganze nur wenig weit weiter.

  • Ich Tanze nur Lambrusco wenn ich genug davon getrunken habe😃

    Wenn ich länger Kraft Ausdauer trainiert habe macht sich das auch sehr positiv beim regenerieren bemerkbar.

    Als die Fitnesscenter zu hatten und ich Faul war habe ich drei Tage gebraucht bis ich wieder Fit war.

    Wenn ich trainiere kann ich auch mal 2 Tage Vollgas Surfen gehen ohne am nächsten Tag zu leiden.

    ha... ja... den Lambrusco...hab ich ja ganz vergessen, den tanz ich auch, wenn auch eher selten... :D


    Aber die Regeneration, da ist was dran...

    Ich hab (für mein Alter) einen (sehr) guten Ruhepuls von 46 und meine mit der Fitnessuhr gemessenen Stressangaben liegen auch in einem super tiefen Bereich. Wenn ich aber beim Lambrusco & Co. mal zu fest zugelangt habe, oder auch nach einem deftigen Abendessen mit einem Schluck von diesem giftig, guten Zeugs (kommt zum Glück nur noch sehr selten vor) sinkt der Stresslevel über Nacht kaum und der Puls "rast" mit 55-60 Schlägen bis ich mich erholt hab. Auch meine "Batterie" lädt dann grad mal bis 45% und damit surft's sich dann wirklich unterdurchschnittlich...


    Wenn ich mit meiner Frau Walken gehe ist mein Puls grade mal bei 90-100, wenn sie bereits "nach Luft schnappt" und um die 130-140 dreht.....


    Damit kommen wir dann zum Windsurfen zurück - es ist halt ein wirklich gutes Training, da man fast immer im optimalen Fitness-Pulsbereich fährt (in meinem Fall so 110-130) - es sei denn, es hackt - dann komm ich schon mal auf 180 Puls und da kommt's dann wieder..... ohne eine GEWISSE Grundfittness kann's sogar gefährlich werden - für die Pumpe....


    Also liebe Leute - nach wie vor denke ich, dass es selbstverständlich einen guten Fitnesszustand erfordert um unseren Sport zu betreiben, aber Kraft ist nicht DER Schlüssel.....

  • Wenn man die Faustformel 200 - Alter berücksichtigt, sieht man, dass man beim Surfen doch in kritische Zonen kommen kann, zumindest, wenn dass Herz schon "beschädigt" ist oder man sehr untrainiert ist und die Grundlagenausdauer fehlt.


    Die Daten von User5120 habe ich so schon mal in einer Studie zum Regatta Surfen gelesen.


    Das erklärt vielleicht auch die vereinzelten Toten, bei denen kein echter Unfall Grund zu sehen ist, bei Streß kommen die 180 Puls schnell mal.


    Ich gebe zwar auch zu, dass das Training am Anfang sehr wenig Spaß macht, aber später setzt ein Flow ein, der es erträglich macht.

    Wenn man es regelmässig in den Alltag einbauen kann müssen es ja nicht Stunden sein.

  • Ein gesundes Herz kann locker auch einen Puls von 200 ab.

    Wenn das Alter entsprechend ist (spätestens ab 50) und/oder Risikofaktoren vorhanden sind (Rauchen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Übergewicht etc) sollte man zumindest einmal einen Herzcheck beim Facharzt machen.

    Gruß vom Kardiologen ;-)


    Wie genau interessiert Euch das Thema?

    Ich könnte ein bischen was dazu Erzählen, so Basis Sportmedizin. Beim Puls ist z.B. Saurstoffschuld anaerobe Schwelle interessant, beim Muskel Stichwort Recruitment, Maximalkraft und Muskelausdauer sind nämlich nicht streng voneinander zu trennen. Will aber auch nicht ellenlange Texte verfassen die keinen Interessieren. ?