Windsurfen = Kraftausdauer?

  • Moin zusammen,


    ich habe mich in letzter Zeit etwas mit Muskelaufbau beschäftigt und mache seit ein paar Monaten auch regelmäßig Krafttraining. Ich merke dadurch erhebliche Fortschritte beim Windsurfen - was Körperspannung natürlich die Kraft an sich betrifft.


    Nun kann man ja auf unterschiedliche Weisen trainieren:

    • auf Maximalkraft ausgerichtet - d.h., größtmögliches Gewicht, wenige Wdh..
    • auf Kraftausdauer ausgerichtet - d.h. hohe Trainingsdichte,, leichtes bis moderates Gewicht, viele Wdh..

    Was würdet ihr sagen, entspricht dem Windsurfen? Ich habe das Gefühl, Kraftausdauer kommt schon sehr nah ans Windsurfen dran... Weil man bestenfalls lange Sessions fährt aber dafür auch beständig Kraft benötigt.


    Ich persönlich bin noch beim Einsteiger-Muskelaufbau, da ich bei meinen Muskeln quasi bei Null anfangen musste... aber wo könnte es mal hinführen? ;)


    Aloha!

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • Ich denke, dass Maximalkraft nur für Strongmans, Diskopumper und Bodybuilder wirklich relevant ist.


    Durch Kraftausdauer hast du deutlich mehr Vorteile in so ziemlich allen Sportarten.

    Zusätzlich nimmst du auch nicht so viel Muskelmasse zu wie beim Maximalkrafttraining.


    Ich würde definitiv bei Kraftausdauer bleiben, sofern Gesundheit und Sport anstatt Aussehen oder Masse im Vordergrund stehen.


    Intensität beim Training muss natürlich immer da sein. Wenn man das mit vielen Wiederholungen und Sätzen schafft, macht man wohl vieles richtig.

  • Erstmal muss angemessen Kraft für die angestrebte Belastung da sein.

    Einfaches (fiktives, vereinfachtes) Beispiel zur Erklärung: Wenn mein Ziel ist möglichst lange Bizepscurls mit der Kurzhantel bei 50 kg Gewicht zu machen: bringt es wenig mit 25 kg auf Ausdauer zu trainieren. Mit den 50 kg bist Du dann nicht im Ausdauerbereich sondern eher bei Maximalkraft und sehr schnell erschöpft.


    Ist natürlich schwer die angemesse Kraft fürs Surfen zu definieren. Aber ein bischen Muckis müssen schon erstmal da sein. Minimalstanforderung das Equipment zu tragen in der typischen Haltung: eine Hand am Brett/Schlaufe eine Hand am Gabelbaum sollte eher nicht anstregend sein. Das Rigg sollte man am Anfang der Session noch recht entspannt handeln können ohne das es ein Kraftaufwand ist. Mal so als Minibeispiele die ein Richtwert sein können.


    Wenn man das angestrebte Kraftniveau hat kann man auf Ausdauer trainieren. Wobei auch da ab und an mal stärkere Belastungen sinnvoll sein können um die Routine/Gleichförmigkeit zu unterbrechen.


    Und nun noch das aber: als absoluter Anfänger sollte man auf jeden Fall erstmal leichter Trainieren, 15 Wdh z.B. um Muskeln und Sehen überhaupt an die Belastung anzupassen und Verletzungen zu vermeiden,


    Gruß Roland


    (Aussagen beruhen auf eigenem Wissen als Mediziner und zum größerem Teil auf Input von einem Schulfreund mit dem ich zu Zeit trainiere um nach längerer Krankheit wieder Surffit zu werden. Lustigerweise nennt der sich Strongman. Bin grad auf dem Kettlebell Trip und finde das ein gutes Allroundtraining fürs Surfen).

  • Für ein wirklich effizientes Kraftausdauer Training sollte man seine Maximalkraft kennen und davon dann so ca. 80% als Dauerbelastung, wenn man fit ist, sonst weniger.


    Also, gut warm machen und dann mit einer Unterstützung 3x die Übung machen, dass dann mitteln. Das muss man ja nicht jedes Mal machen :)


    Mit weniger geht es natürlich auch voran, wenn man regelmäßig dabei ist.


    Ich finde Kraft und Kondition sind aber nur die Grundlage, das wirklich schwierige beim Surfen ist die Koordination und die Feinmotorik.

    Wenn ich weniger trainiert bin muss ich halt früher aufhören, aber ich muss halt wissen, was ich wann wie mache.

  • Was ich noch vergessen habe, es ist sinnvoll mit unterschiedlichen Intensitäten zu trainieren und auch Pausen im Training zu machen, sonst geht es trotz regelmäßigem Training ggf. abwärts mit der Leistungsfähigkeit.

  • Was würdet ihr sagen, entspricht dem Windsurfen? Ich habe das Gefühl, Kraftausdauer kommt schon sehr nah ans Windsurfen dran... Weil man bestenfalls lange Sessions fährt aber dafür auch beständig Kraft benötigt.

    Ich würde sagen, der Kraftaufwand ist nicht so extrem. Die Technik machts - selbst voll austrainiert wirst Du mit Kraft nicht viel ausrichten, wenn die Technik fehlt - sprich, Du musst die Manöver und Bewegungsabläufe auch im Kopf haben. Wenn die mal sitzen ist für Classic-Manöver kaum Kraftaufwand erforderlich. Du musst also kein "Kampfsurfer" werden um fit zu sein.

  • Also, dieses Jahr brauche ich vor allem eines: Ausdauer ...


    Jede Woche schaue ich, wann endlich mal genug Wind ist am Bodensee ... schrecklich ... morgen evtl.

    mal eine Böe ... für max. 1h ...


    Ich trainiere ständig meine Geduld und Ausdauer. Hab schon viel zu viel davon. :cursing:

  • Was würdet ihr sagen, entspricht dem Windsurfen? Ich habe das Gefühl, Kraftausdauer kommt schon sehr nah ans Windsurfen dran... Weil man bestenfalls lange Sessions fährt aber dafür auch beständig Kraft benötigt.

    Ich würde sagen, der Kraftaufwand ist nicht so extrem. Die Technik machts - selbst voll austrainiert wirst Du mit Kraft nicht viel ausrichten, wenn die Technik fehlt - sprich, Du musst die Manöver und Bewegungsabläufe auch im Kopf haben. Wenn die mal sitzen ist für Classic-Manöver kaum Kraftaufwand erforderlich. Du musst also kein "Kampfsurfer" werden um fit zu sein.

    So seh ich das auch


    Also ich hab nie im Leben Krafttraining gemacht. Hatte einen Bürojob mit bis zu 12 Std. Arbeitszeit - war im höheren Kader, hatte für Krafttraining schlicht keine Zeit und Lust mehr. Gegen Ende meiner beruflichen Laufbahn bin ich gejoggt - 4-5x die Woche von 05.00h bis 06.00h - 10 Jahre lang - aber mehr um den Kopf frei zu bekommen als im Hinblick auf's Surfen - heute ist's weniger und ich lass alles viel ruhiger angehen.


    Heute Surfe ich mit 66 (schon 9 Jahre aus der BerufsMühle raus) noch immer Stunden lang wenn Wind da ist - bis Stärke 8 hab ich noch Material und meine Technik lässt das zu. Habe viele Spots auf diesem Planeten gesurft - auch Wellen von mehr als 7m - also...... an der Kraft lag's bei mir nie - aus meiner Sicht ist die Technik entscheidend. Es gibt (leider viel zu selten) Tage, da bin ich mehr als 6 Std. auf dem Wasser - ohne Pausen, während 70% bereits nach kurzer Zeit am Strand stehen und Theorie Surfen... Finne zu kurz, Brett zu gross, Segel zu klein, für diese Bedingungen brauchst zwingend Camber- oder eben gar keine - hab ich grad nicht dabei, mein linkes Auge lässt mehr nicht zu, Wind ist ja grad scheisse, Wasser zu nass..... 8o ||


    Es sind die Stunden auf dem Wasser die's bringen - Technik, Praxis, Erfahrung.....

    Heute mit Foilen steh ich immer ab 3Bf auf dem Wasser, ab 5Bf wird auf Finne gewechselt - bei jeder sich bietenden Gelegenheit, so halte ich mich fit - das reicht....


    Meine Meinung.....

  • Oh je, kaum schreibt eine Frau, kommen wieder die "ich bin der größte Surfheld der Welt" Geschichten. ;-)


    Natürlich ist Windsurfen ein sehr technischer Sport, der viel Koordination erfordert, aber ohne eine gewisse Grundkondition (auch -Kraft) geht gar nix. Nirgendwo. Oder es ist nach kurzer Zeit wieder Schluß.
    Allein um die die Konzentration für die technischen Abläufe auf dem Wasser über lange Zeit aufrechtzuerhalten, bedarf es einer gewissen Kondition, die man durch Kraftausdauertraining erwerben kann.
    Gerade in der Welle braucht es Kraft und Ausdauer, weil man beim Abreiten auch eher nicht im Trapez unterwegs ist.......

    Letztlich hängt auch beim Windsurfen vieles von der Kondition ab, je besser die ist, desto länger kann man auf dem Wasser bleiben. Eine gute Technik erleichtert viele Abläufe und spart Kraft, aber der Weg zur guten Technik kann anstrengend sein ;-)

  • Sorry -ich wollte nicht als Surfheld auftreten - wollte nur mit Beispielen aufzeigen, dass Kraft m.M.n einfach völlig überschätzt wird beim Windsurfen. Immer wieder werde ich gefragt, dass das Surfen doch Kraft braucht - aber die hab ich nun mal nicht. Ich hab keine Muckies - aber auch keinen Bierbauch.


    Meine Schwiegertochter macht Crossfitt, ist dort Trainerin und hat echt Kraft und ist durch und durchtrainiert - sie surft ordentlich, aber sie ist schneller kaputt wie ich, weil sie ihre (überschüssige) Kraft für's Starten und Manöver braucht, die bei mir "einfach so smooth" gehen und aussehen, wie sie sagt.


    Als Surfer gelingt es mir an auswärtigen Spots nicht besonders aufzufallen - weder bei Hack noch in der Welle und wenn, dann einzig durch meine "Wasserzeit" ohne Pausen. Ich fahr einfach meine Runden und bin inzwischen auch nicht mehr radikal. Meine Kraft hat sogar dermassen nachgelassen, dass ich mein früheres Formula Segel von 11m2 fast nicht mehr aus dem Wasser ziehen kann, während mein Sohn mal kurz daran rupft....


    Ich steh dazu - Kraft wird beim Surfen überschätzt.....

  • Nö.

    Wir sind Hobbysurfer.

    Aber ihr schmeisst hier mit Binsenweisheiten um Euch, letzlich sind Eure Antworten aber einfach Thema verfehlt, setzen 6 ;) . Wasserzeit ist durch nichts zu ersetzen, klar kein Einwand. Surfen trainiert man am besten beim Surfen. Auch kein Einwand. Es kommt nur auf die Technik an: halber Einwand Technik spart Kraft aber ohne Kraft geht es nicht. Und wie bekomme ich gute Technik? Überraschung: durch Wasserzeit, sprich Üben.


    Tja und nu? jetzt kommt Otto Normalsurfer mit Schreibtischjob der nicht jedes Wochenende aufs Wasser kann. Und wenn er mal da ist ist er nach 60 min auf dem Wasser kaputt weil noch keine perfekte Technik? Da fängt es dann zu haken.


    Windsurfing ist ein körperlich anspruchsvoller Sport, man braucht Körperspannung und eine gewisse angemessene Kraft. Niemand sagt das man wie ein Bodybuilder aussehen soll. Die Menschen haben sehr unterscheidliche körperliche Vorrausetzungen von Haus aus. Und viele eben Bürojobs. Klischee Handwerker aufm Bau: der braucht kein Krafttraining.


    Aber Ich würde mal sagen 90% der hier anwesenden würde von Training profitieren weil man dadurch länger auf dem Wasser bleiben kann, mehr Spass hat und dadurch auch schneller lernt. Da gehört Krafttraining dazu aber natürlich auch Cardio.

  • Wenn man moderates Kraftausdauer Training macht profitiert ja nicht nur das Surfen davon, der Muskeltonus und die Haltung werden im Alltag besser, auch das Selbstbewußtsein steigt.


    Das hilft also auch im täglichen Leben, daher sollte man schon deshalb Sport machen.


    Aber für uns Hobbysurfer ist das nur eine Unterstützung für mehr Zeit auf dem Wasser, die größeren Herausforderungen sind die Surftechnik, zumindest wenn Manöver oder Welle das Ziel sind.


    Wenn man mal an Regatten teilgenommen hat merkt man schon, daß der Trainingsumfang größer werden sollte, damit am Ende noch Körner da sind.


    Aber bei der TE geht es erstmal um die körperliche Grundlage und die Technik, siehe TE zur Halse.

    Da kann man aber auch effektiv vorgehen, oder viel Zeit mit wenig Effekt im Studio vertun. Anleitung ist immer hilfreich. :)

  • Zum Kraft Ausdauertraining sollte noch Training der Grundlagenausdauer hinzukommen, also Herz-Kreislauf System, gerade dann, wenn man neue Muskeln aufbaut.

    Grundlagenausdauer ist das langweilige relativ langsame Radfahren oder Laufen.


    Beides zusammen bringt einen dann wirklich weiter.

  • Oh je, kaum schreibt eine Frau

    ....wusste ich gar nicht. Mag alles stimmen mit dem Krafttraining, aber ich seh so oft Leutz, gerade Aufsteiger, die mit völlig unnötigem Kraftaufwand und Mühe an Ihrem Material zerren und man hat das Gefühl umso mehr Kraft aufgewendet wird umso weniger funktioniert irgendwas. Da gehts noch gar nicht um Körperspannung oder das Händeln von >8,x Segeln, bzw. Windsurfen in der Welle. Darum ging es mir....

    Zum Teil gehts einfach nur darum zu lernen mit dem Material im Wind richtig und vor allem kraftsparend umzugehen.

    Aber gut um die auf die letzte Frage einzugehen: Ja, Kraftausdauer ist wohl der richtige Weg.

    Wo es hinführt - nun, Du wirst zwar viele Muskeln trainieren können, aber einige werden am besten beim Surfen selbst trainiert wie Capricorn sagt.

    Zur Not biste dann fit um mangels Technik sicher heimschwimmen zu können.

  • Ich mache auch kein Kraftttaining fürs Windsurfen, aber das man dazu Kraft und Konditionen braucht ist wohl klar. Letztlich sieht man das doch am eigenen Muskelaufbau wenn man regelmäßig Surft. Wenn man meint davon zu wenig zu haben, mach gezieltes Krafttraining schon Sinn. Und wenn würde ich da auch eher Kragtausdauer sehen und vor allem Training der Tiefenmuskulatur für die Körperspannung.

  • Ich mache auch kein Kraftttaining fürs Windsurfen, aber das man dazu Kraft und Konditionen braucht ist wohl klar. Letztlich sieht man das doch am eigenen Muskelaufbau wenn man regelmäßig Surft. Wenn man meint davon zu wenig zu haben, mach gezieltes Krafttraining schon Sinn. Und wenn würde ich da auch eher Kragtausdauer sehen und vor allem Training der Tiefenmuskulatur für die Körperspannung.

    Ist auch ganz sicher eine Frage des Alters.


    Früher habe ich viel mehr unterschiedlichen Sport gemacht und weniger Büroarbeit.


    Mit 50+ nimmt die Kraft und Beweglichkeit leider ab, da muss man was tun, wenn man noch eine Weile Spaß haben will, nicht nur beim Surfen. Ist sicher individuell unterschiedlich, ich merke es deutlich, wenn ich nichts oder zu wenig tue.

  • Interessant wäre auch wie sich Kabbel_bei_WNW ihr Training vorstellt, und was sie für Möglichkeiten hat. (Zu Hause, Studio usw...)


    Für meinen Teil, ein Mix aus Ausdauer, Koordination und Kraft. Für Ausdauer fahre ich mit dem Rad, Koordination mit Balance Board und freien Gewichten und dem eigenen Körpergewicht. Kraft mit Lang und Kurzhantel (bitte nicht lachen, selbst gebaut aus Wasserrohr und Heizungsflansche) sowie mit Seile/Gummiseile.

    Vor Corona war ich oft im Hallenbad(Winter) eine Stunde Schwimmen.