• Ich bewerte das nicht in allen Punkten so:


    a) Es gibt ja doch so was wie Gerechtigkeit: SPD und Grüne waren (zusammen mit den Linken) seit Jahren gegen einen verstärkten Verteidigungsbeitrag Deutschlands und war auch gegen die bescheidenen Steigerungen der Regierung Merkel. Dabei konnte man nur durch aktives Wegschauen das Denken und die Intentionen Putins nicht erkennen. Ich bin gespannt, ob sich jetzt wirklich was im Wehretat tut; nötig wäre es schon lange. Fokus von Geldeinsatz muss aber Verteidigungs- und Einsatzbereitschaft sein. Genderorientierung und CO2-Abdruck der Bundeswehr sind für mich erst mal von tertiärer Bedeutung. Dazu bräuchte die Politik aber einen gewaltigen Umlernprozess. Vielleicht hat der aktuelle Kriegsausbruch in Europa ja die positive Konsequenz, dass es endlich eine europäische Verteidigungsarmee geben wird. Nötig wäre es, sonst geht der nächste Angriff auf EU-Gebiet in Estland, Lettland und Litauen. Die große russische Minderheit in diesen Ländern bietet Putin genug Vorwand.


    b) Wir sollten endlich aufhören, unsere eigenen Moralvorstellungen als Leitlinie der Aussenpolitik zu verwenden. Aussenpolitik muss interessengeleitet sein. Schon die Entspannungspolitik Willy Brandts hatte ja das Motto "Wandel durch Annäherung". Das Motto "Du bist böse, mit dir wollen wir keine Kontakte oder Wirtschaftsbeziehungen" ist nicht sinnvoll. Im Moment ist sicherlich ein Embargo Russlands richtig und unvermeidlich. Als dauerhafte Politik sicherlich zu wenig.


    c) Wir müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass Putin uns schon lange als Feind betrachtet. Morde in England und Deutschland, Cyberattacken und Desinformationskampagnen sind ja Krieg mit anderen Mitteln. Er betrachtet uns als Gegner, weil die Anziehungswirkung von Demokratie, Meinungsfreiheit und wirtschaftlicher Entwicklung auf seine ehemaligen und derzeitigen Satellitenstaaten seinen Weltmachtansprüchen im Wege stehen und weil sie seiner Bevölkerung dauernd den Spiegel vorhält, wie wenig Russland seinen Bürgern an Lebensqualität und wirtschaftlicher und politischer Teilhabe bieten kann. Das gefährdet natürlich die Machtbasis der kleinen herrschenden Schicht.


    Die Welt von gestern hat dir nicht besser gefallen: Du hast sie nur nicht richtig wahrgenommen.

  • Vielleicht solltest du dich dann also in Richtung Ostern flüchten, statt weiter westlich.

    Was nach den Russen hier übrig bleiben würde, ist dann noch lebenswert?


    Danke nein, ich tendiere doch dann lieber für andere Wege.

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  • Politik ist immer interessengeleitet. Die Frage ist doch nur welche und wessen Interessen man zu Grunde legt und wie man diese priorisiert.


    Ich wiederhole mich, aber bei allem Pragmatismus kann doch nicht unser Ziel sein, dass sich zwei waffenstarrende Blöcke gegenüberstehen, die nur deshalb nicht losschlagen, weil das das Risiko der eigenen Vernichtung mit einschließt. Wenn das ist, wie die Menschen leben möchten, dann wären wir doch noch im kalten Krieg. Wollten die Menschen aber nicht. Da kann doch die Antwort jetzt nicht sein, dahin zurück zu kehren.

    Und ich sage nicht, dass ich die Lösung habe. Ich sage nur, dass mir der Zustand, nach dem jetzt viele schreien, höchstens als die zweitbeste Lösung erscheint. Höchstens.

  • Ich bin gespannt, ob sich jetzt wirklich was im Wehretat tut; nötig wäre es schon lange. Fokus von Geldeinsatz muss aber Verteidigungs- und Einsatzbereitschaft sein. Genderorientierung und CO2-Abdruck der Bundeswehr sind für mich erst mal von tertiärer Bedeutung. Dazu bräuchte die Politik aber einen gewaltigen Umlernprozess.


    Das mit dem Etat ist bereits vor rund 20 Jahren gescheitert und die Situation lässt sich auch nicht binnen 10 Jahren nachhaltig verbessern.

    Man muss auf das Bündnis setzen und sein bestes geben mit den gegebenen Mitteln.


    Letztlich wird Putin siegen, die EU knickt aus finanziellen/wirtschaftlichen Gründen ein. Leider ist es auch noch so, dass er in seinem Wasserträger Medwedew einen gleichgesinnten Ersatz und Nachfolger hat. Beide wird man noch schwieriger los als nur einen der Sorte.

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  • Die Nato aktiviert verteidigungspläne.


    Ich kann's nicht glauben!

    Da steht ein Stoltenberg/ von der Leinen und kippen noch ein Fass Öl drauf.

    Wann wenn nicht jetzt sollte man die denn aktivieren?


    Oder hast Du die Zusage von Hr. Putin an den Grenzen der Ukraine zu stoppen?

    Und wenn ja, welche Glaubwürdigkeit hätte die?


    Russland ist mit Putin kein verlässlicher Partner mehr und muss gestoppt werden.

  • Die Welt von gestern hat dir nicht besser gefallen: Du hast sie nur nicht richtig wahrgenommen.

    So bitter es ist. Du hast Recht.


    Die Geschehnisse aus den letzten Wochen haben mir schon viele schlaflose Nächte bereitet. Ich habe bewusst in letzter Zeit RT Nachrichten verfolgt, damit man die Propaganda sieht und versteht worauf Putin abzielt/abzielen könnte.


    Dennoch bin ich sprachlos.


    Ich denke man muss der Politik in unserer Demokratie aber auch zugestehen, dass Sie die Meinung der Gesellschaft reflektieren und umsetzen müssen. Diese Meinung hat sich vermutlich in den letzten Tagen dramatisch geändert und Dinge die Gestern nicht möglich erschienen werden vermutlich Morgen umgesetzt werden.

    Eine Steigerung des Rüstungsbudgets wäre vor Wochen nicht mehrheitsfähig gewesen. Ein Verzicht auf Gaslieferungen aus Russland auch nicht.


    Das einzige was uns aktuell von einem Durchmarsch aufhält ist die NATO. Oder konkret gesagt die militärische Stärke der USA.

    Das ist nach den Drohungen und dem Angriff wohl jedem in Europa klar geworden.


    Mir geht es dabei nicht um Nationalstolz. Ich bin froh hier zu leben und die Chancen und Freiheiten zu genießen. Dafür habe ich wenig geleistet und bin daher auch nicht stolz darauf. Ich wäre/bin aber bereit dafür Opfer zu bringen, um anderen Menschen zumindest Chancen zu bieten Selbstbestimmt zu leben. Wäre ich in der Urkaine geboren und nicht hier, dann hätte ich auch nicht mehr oder weniger Ansprüche auf ein gutes Leben...


    Vielleicht musste jemand mir (uns Europäern) die rosarote Brille von der Nase wegreißen.

  • Ich kann dir nur schwer widersprechen, leider, aber ich bleibe lieber Optimist.

  • Wie so viele liegt das nicht an hier und jetzt, kriege sind immer aus eine Vorgeschichte entstanden, auf die Gründe danach nie jemand Rücksicht genommen hat. Und soll Putin es anders machen, als die Amerikaner, ich erinnere mich noch an den Kuweitkrieg, an die Festnahme von Hussein, an die Festnahme von Bin Laden.... alles ohne ein UN Mandat oder einer ordentlichen Gerichtsverhandlung ... und jetzt sich daran stören.... sorry. Ich heisse das nicht gut was Putin da macht, aber wenn, dann sollen die Regeln für alle gelten.

  • Wäre ich in der Urkaine geboren und nicht hier, dann hätte ich auch nicht mehr oder weniger Ansprüche auf ein gutes Leben...


    Ich fürchte, ehrlich gesagt, dass genau da der Hase im Pfeffer liegt. Ich glaube nicht, dass genau dieser Satz global gesehen mehrheitsfähig ist. Schreib das in das ein oder andere Forum und Du bist schon "deutschfeindlich". Würden wir das ernst meinen und umsetzen, hätten wir einen soweit ausgeglichenen Lebensstandard, dass Du nie im Leben genug Leute motivierten könntest, eine Waffe in die Hand zu nehmen und in den Krieg zu ziehen.

    Aber dann sähe unser Leben hier halt auch anders aus. Und daran scheitert es letztendlich.

  • Ich finde es etwas bedenklich, dass so schnell nach einem höheren Verteidigungsetat gerufen wird. Nicht, dass ich eine sinnvolle Einsatzbereitschaft der BW nicht für wichtig halten würde (heute mehr denn je, früher aber auch schon), aber ich fürchte, wir haben in dem Bereich ein strukturelles Problem. Wenn wir da hirnlos mehr Geld reinpumpen, sickert halt mehr aus den Leitungen. Ob das Ergebnis dadurch äquivalent besser wird, ist zumindest fraglich.


    Schon zu "meiner Zeit" bei den kleinen grünen Männchen war teils recht offen ersichtlich, was da alles sinn- und hirnlos zum Fenster rausgeblasen wurde. Z.B. Munitionsbestände am Jahresende hirnlos verballern, damit man nächstes Jahr auch wieder das gleiche Kontingent bekommt, Ausrüstungsteile, die auf offiziellem Wege das doppelte kosten wie im lokalen Army-Shop - ich denke, die Nummern kennt jeder, der dabei war.

    Und das waren "nur" die Kleinigkeiten - ich möchte nicht wissen, was da alles bei den Großprojekten an Milliarden versickert - gelegentlich hört man ja mal was davon.

    Dazu bräuchte es aber erst mal einen Chef von Ganzes, der ein ganz klein wenig mitreden kann und vielleicht auch schon mal hinter die Kulissen geschaut hat - mal 'ne Parade abzunehmen ist keine Qualifikation. Das Beschaffungswesen - wenn auch keine kämpfende Truppe - sollte man dabei auch mal in's Auge fassen.

    Aber hey - dafür haben wir ja alle anderen Stellen mit qualifizierten Fachleuten besetzt, oder? 8o

    Schon irre, was wir uns die letzten Jahrzehnte an Unprofessionalität leisten konnten, aber ewig läuft so eine Nummer dann halt auch nicht.

  • Die Nato aktiviert verteidigungspläne.


    Ich kann's nicht glauben!

    Da steht ein Stoltenberg/ von der Leinen und kippen noch ein Fass Öl drauf.

    Das ist doch normal und auch notwendig. Gegen Putin hilft nur Abschreckung. Der bremst erst, wenn er das Risiko sieht, wirklich etwas zu verlieren. Die Ukraine nimmt er im Handstreich, weil sich niemand einmischt.

    Gegen massierte und gute ausgebildete Natotruppen mit entsprechender Bewaffnung, ist das schon eine andere Katergorie. Je mehr Truppen an der „Ostgrenze“ zusammengezogen werden, desto sicherer sind wir alle.

    Das ist dann wieder wie im kalten Krieg, zwei Blöcke stehen sich waffenstarrend gegenüber und es verlieren beide, wenn einer zu weit geht.

  • Wie so viele liegt das nicht an hier und jetzt, kriege sind immer aus eine Vorgeschichte entstanden, auf die Gründe danach nie jemand Rücksicht genommen hat. Und soll Putin es anders machen, als die Amerikaner, ich erinnere mich noch an den Kuweitkrieg, an die Festnahme von Hussein, an die Festnahme von Bin Laden.... alles ohne ein UN Mandat oder einer ordentlichen Gerichtsverhandlung ... und jetzt sich daran stören.... sorry. Ich heisse das nicht gut was Putin da macht, aber wenn, dann sollen die Regeln für alle gelten.


    Die Regeln gelten doch für alle.


    Es stimmt, dass die immer wieder gebrochen werden, oft von Putin, aber auch von anderen (USA)...


    Aber ein „Brudervolk“ zu bombardieren, das friedlich zusammenlebt, ihre Regierung selbst gewählt hat,

    siehst du doch hoffentlich genauso verbrecherisch wie ich.


    Aus Sicht von Putin ist eine Demokratie von Menschen, die russisch (wenn auch mit Dialekt) sprechen,

    eine Gefahr. Deshalb will er jetzt ein neues Diktatur-Regime dort installieren.


    Das war bei den Amerikanern jedenfalls noch nie das Ziel.

  • alle brechen die regeln

    ständig und überall


    manchmal etwas diskreter wenn man im rampenlicht steht, sonst isses wurscht

    wollen wir abner nicht wahrhaben bzw stecken den kopf in den sand

    afghanistan seit jahrzehnten krieg

    syrien

    yemen

    diverse genozide in afrika


    jugoslawien


    westsahara


    vietnam


    korea


    war for oil


    weapons of mass destruction


    WWI


    WWII


    chinesisch japanischer krieg


    kambodscha


    ......


    bin kein historiker, aber das fällt mir auf die schnelle ein

  • Bleiben wir bei Europa und der Ukraine.


    Was hat die Ukraine wo verbrochen, was für einen Einmarsch eine Rechtfertigung wäre?


    Das ist doch die Frage.

  • Bleiben wir bei Europa und der Ukraine.


    Was hat die Ukraine wo verbrochen, was für einen Einmarsch eine Rechtfertigung wäre?


    Das ist doch die Frage.


    Einfach.


    Laut Her Putin bedroht das Land / Die Regierung der Ukraine das leben und den "Frieden" (für mich: Zynismus pur) der russischstämmigen Separatisten in den genannten Gebieten.


    Mit der Logik könnte auch die französische Regierung in Katalonien (extra komplexe Gemengelage ...) einmarschieren oder wahlweise in Monaco - wird sich schon ein französischer Bürger finden der in den genannte Ländern lebt und sich "bedroht fühlt" ........

  • Was wohl wäre , hätte sie als damals dritt stärkste Atommacht ihre Raketen etc. nicht abgerüstet …um den souveränen Status zu bekommen ..

    Na ja, der Iran wird das zumindest aufmerksam verfolgen, was einem Staat ohne derartige Waffen passieren kann....und Indien und Pakistan


    Es wird eine weltweite nukleare Aufrüstung als Folge geben