Windgeschwindigkeit und Powerhalse

  • Hallo,


    was ist eurer Erfahrung nach so die unterste Windgeschwindigkeit, bei der ihr eine Powerhalse noch durchgleiten könnt?

    Ich bin oft bei 12-14kn Wind mit 9.2 unterwegs, und am Scheitelpunkt der Halse - wo man ja dann direkt mit dem Wind fährt, bin ich dann immer gleich schnell wie der Wind. Sprich es ist 0 Wind und kein Druck im Segel und ich schaffs nicht zum Durchgleiten. Spätestens beim Segel shiften bin ich raus aus dem Gleiten.


    Bei stärkerem Wind um die 17-18 kn schaffe ich es meistens, durchzugleiten, weil das Segel mich dann auch im Kurvenscheitel noch etwas nach vorne zieht, weil der Wind eben schneller als meine Fahrgeschwindigkeit ist.


    Gleitet ihr auch bei 12-14kn durch, und wenn ja, was sind hier die Leichtwind-Powerhalsen-Tipps?


    lg

    mariachi76

  • mit Finne Segel dicht energisch etwas durch den Scheitelpunkt carven. Das Segel wandert dabei etwas nach hinten. Dann Segel schnell in Segelachse aufrichten\ nach vorne schieben, Segel auf und shiften. Segeldabei in einer Bewegung wieder am Körper vorbei nach vorne.


    Knackpunkt, auch bei mehr Wind,ist der richtige Zeitpunkt und das shiften mit aufgerichteten/ vorgeschobenem Mast. (Während dem ganzen shiften immer in Segelachse) Drehpunkt (senkrecht ) ist ca Mastfuß und hinteres Ende vom top) Auf keinen Fall so wie man es oft sieht , am Gabelkopf mit langem Arm shiften.(übertrieben wäre das die Stellung wie Anfänger direkt nach dem Segel aufholen stehen)Damit hat man Gabellänge plus Armlänge zu drehen. Wenn Segel nach vorne geschoben ist es Gabellänge - Strecke nach vorne gezogen. Man kann so die gefühlte Segelfläche um ca 2 m² erhöhen oder verringern

  • Sorry, aber ich habe das jetzt ein paar mal gelesen und nicht verstanden. Was meinst Du mit Segel nach vorne geschoben?

    Wenn ich nach oder mit dem Fußwechsel das vorher dicht gehaltene Segel nach vorne schiebe und öffne fährt man vor dem eigentlichen Schiften ja fast kurz Schothorn voraus, bevor das Segel umschlägt. Natürlich geht dass alles in einer Bewegung und rasch. kannst Du das bitte noch einmal genauer erklären, interessiert mich wirklich.

    Lg

  • Mein Leichtwind Halsen-Tipp ist: In der Welle hinein Halsen. Durch den Wellenschub fährst du einfach weiter. So habe ich die Halse gelernt.

  • Sorry, aber ich habe das jetzt ein paar mal gelesen und nicht verstanden. Was meinst Du mit Segel nach vorne geschoben?

    Wenn ich nach oder mit dem Fußwechsel das vorher dicht gehaltene Segel nach vorne schiebe und öffne fährt man vor dem eigentlichen Schiften ja fast kurz Schothorn voraus, bevor das Segel umschlägt. Natürlich geht dass alles in einer Bewegung und rasch. kannst Du das bitte noch einmal genauer erklären, interessiert mich wirklich.

    Lg

    Im Prinzip läuft es auf Schorn voraus fahren raus. Nur das es so schnell geht das man nicht wirklich damit fährt aber das abbremsen beim Segel shiften damit eliminiert und der ganze Vorgang auch viel schneller geht

  • das kann man prima trocken ausprobieren. Segel an Land aufrichten. Einmal Mast senkrecht oder sogar leicht hängen lassen und rotieren dann nochmal und diese Mal dabei die Achse Mastfuß/ hinteres Ende vom top senkrecht stellen

  • Ein Tipp ist auch, nicht auf Halbwind die Halse einzuleiten, sondern erst auf Raumschot nochmal

    richtig Speed zu machen und dann erst Halsen.

  • Wenn man sich das Halsenvideo von Nico ansieht sieht man genau das, was Mias beschreibt, eng am Körper schiften und mit der neuen Luv Hand das Rigg Richtung neues Luv ziehen, das beschleunigt beides die Rotation und erhöht die Chance durchzugleiten und hält das Board im richtigen Winkel. Schiften mit langem Armführt oft zu einer Fehlbelastung des Boards Richtung Lee und damit Abbruch der Gleitphase.


    Die körperlichen Voraussetzungen in der Bein-, Rücken- und Schultermuskulatur haben wir ja eh alle ;)


    Wenn ich gleite und vorne und hinten in den Schlaufen stehen kann gleite ich viele Halsen durch, unabhängig von der Segelgrösse.

    Wenn der hintere Fuss noch vor der Schlaufe stehen muss, dann reicht es nur mit zusätzlicher Hilfe, also Wellenschub, den es auf Flachwasser dann eher wenig gibt.

  • Mein Leichtwind Halsen-Tipp ist: In der Welle hinein Halsen. Durch den Wellenschub fährst du einfach weiter. So habe ich die Halse gelernt.

    Flachwasserrevier...

  • Ein Tipp ist auch, nicht auf Halbwind die Halse einzuleiten, sondern erst auf Raumschot nochmal

    richtig Speed zu machen und dann erst Halsen.

    Ja, das mache ich auch. Erhöht den speed und verkürzt gleichzeitig die carving-phase, in der man ja speed abbaut.


    Bei mir ists aber trotzdem so, dass ich bei Leichtwind, wenn ich so mit 35-40km/h in die Halse gehe und ich am Scheitelpunkt dann auf Raumschot fahre,

    komplett drucklos im Segel bin und dann aus dem Gleiten komme.

    Wenn dagegen 16-20kn Wind sind, drückt eben der Wind auch am Halsenscheitel/Raumschoturs doch noch ins Segel und ich kann mich quasi vom Segel durch die Halse ziehen lassen und gleite sie durch.


    Daher eher nochmal die Frage: Gibts für euch eine Mindes-Windgeschwindigkeit, um eine Halse durchzugleiten? Oder reicht bei euch auch minimaler Gleitwind um die 10-12kn?


    lg

    mariachi76

  • Mein Leichtwind Halsen-Tipp ist: In der Welle hinein Halsen. Durch den Wellenschub fährst du einfach weiter. So habe ich die Halse gelernt.

    Flachwasserrevier...

    Windsurfen auf Flachwasser kann ich mir nicht vorstellen, dafür habe ich das Wingfoilen.


    Zur Windgeschwindigkeit kann ich sagen. Wenn ich in Punta Blanka in Böen 18 kn gemessen habe, also ca. 14 bis 18 kn hatte, konnte ich mit dem 86 l Waveboard und dem 5,2 m² Segel gleiten. Wenn der Wind dann auf 10 bis 12 kn abflaute, konnte man nur noch beim reinfahren die Welle entlang gleiten.

  • Also bei mir müssen es schon 15 kn sein, liegt aber auch am Board mit 112l und max. 7qm Freeride Segel.

  • ich kann mich nur noch vage an großes Slalommaterial erinnern ;) bin ich in den letzten 3 Jahren glaube ich 2 Mal gefahren. Aber ich kann mich noch gut erinnern das wenn die Messstationen auf einer Boje im See 10-12 Knt Grundwind angezeigt hatte 80% der Halse durchgeglitten waren. Ich habe aber immer auf den Fleck mit etwas mehr Wind geachtet.


    Wenn du das Segel in der Halse dicht nimmst und nicht shiftest, sondern einfach energisch weiter carvst, wirst du deutlich über den Scheitelpunkt kommen. Dann geht es rückwärts ins Wasser ;) aber du weißt das man durchgleiten kann.


    Wichtig ist möglichst lange Zug im Segel zu behalten. Deshalb das Manöver das ähnlich clew first ist. Dadurch hat man selbst beim Segel öffnen noch etwas Vortrieb. Wenn die Technik dann beim shiften stimmt hat man nur sehr wenige Sekunden keinen Vortrieb.


    Ich kann nur foilen empfehlen. Da fährt man ständig gegen eine Wand. Mit der richtigen Technik auf einmal bei gleichen Bedingungen full power in der Halse. Schneller kann man das Riggefühl zum halsen nicht lernen.

  • Was ich zu den genannten Tips, die ich alle für richtig halte, noch ergänzen möchte:

    - wirklich die Halse durchcarven, auch während des Fußwechsels und shiftens weiter um die Kurve fahren.

    - beim carven nicht wie ein nasser Sack hinten auf dem Board stehen, sondern aktiv das Körpergewicht nach vorne bringen und über den Mastfuß schön das Board flach ins Wasser drücken. Macht man das nicht säuft sofort wenn man etwas langsamer wird das Heck ab und man bleibt stehen.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • bei 12-14kn muss aber auch schon alles stimmen, sonst wird wieder eingeparkt. Meistens gelingt das wenn überhaupt nur in der ersten Stunde wenn man noch volle Kraft und Konzentration hat. Manchmal ist man auch einfach schlecht drauf, dann geht's gar nicht.

  • ich verstehe die Tips nicht so wirklich

    die Windgeschwindigkeit reicht eben nicht zum Vorwindgleiten

    also muß das Segel "aufs Wasser gelegt" werden (laydownjibe, ich kanns nicht)

    alternativ das Segel dichtgehalten werden (nicht aufmachen) und dann echt radikal schnell shiften


    oder, und das ist mein Favorit: Duckjibe
    auch mit Riesensegeln, weil eben der Grundwind so langsam ist, was sogar bremst bei offenem Segel auf Vorwindkurs


    bei der Duckjibe gibt es keinen Moment, wo das Segel bremsend wirkt

    Flachwasser ist perfekt zum Lernen der Duckjibe
    sie zu lernen fällt aber mit kleinerem Segel leichter
    wenn man sie kann, bekomt man auch die hangelei bei langen gabeln hin

  • die Tips beziehen sich auch genau darauf.

    Wie shifte ich extrem radikal und wann

    Wie behalte ich dabei möglichst viel Geschwindigkeit

    Wie beschleunige ich möglichst schnell wieder

  • Gar kein Segeldruck auf Vorwind?

    Wenn der Wind nicht in dem Moment nachgelassen hat, ist irgendwas schief gegangen.

    Was helfen könnte:

    Gewicht nach vorne, Nico Prien wurde ja schon angesprochen.

    Arme lang lassen, weil du sonst das Rigg nach hinten neigst. Erst beim Schiften willst du das Segel nah vorbeiziehen.

    Segel dicht halten, allerdings nicht überziehen wie bei der Lay Down Jibe.

    Und am wichtigsten:

    Wir reden alle zu viel vom Segel, wenn der Kurvenradius nur leicht geöffnet wird, ist der Druck weg.

    Konsequent auf der Kante bleiben!

    Beim großen Board bedeutet das Arbeit:

    Vorderer Fuß zieht das Brett in die Kurve, der hintere drückt es rum. Blick zur Kurvenmitte und Vorrotation in der Hüfte wie beim Snowboard fahren!

  • er kann ja auf Vorwindkurs Fahrtgeschwindigkeit=Windgeschwindigkeit erreichen bzw. sogar schneller sein als der Wind

    und dann ist genau gar kein Druck (von der Richtigen Seite ins Segel)