Display MoreDisplay MoreMerkwürdig, seit 40 Jahren denke ich jeden Tag an das Windsurfen, alle Urlaube haben sich immer um das Windsurfen gedreht, und es war für mich klar, dass ich noch mehr aufs Wasser kommen werde und möchte, wenn meine Kinder aus dem Haus sind. Nun bin ich 55 Jahre alt, meine Kinder sind erwachsen und selbstständig, aber ich habe immer weniger Lust auf das Windsurfen. Ich halte mein Material auf dem neuesten Stand, komme bei mir zu Hause am Bodensee hin und wieder aufs Wasser. Einsame Surftrips, wie früher, „zum Abschalten“, mache ich nicht mehr und habe überhaupt keine Lust mehr dazu. Allenfalls, wenn die Familie dabei ist oder gute Freunde, habe ich noch Lust auf Windsurf-Ausflüge. Für mich wird es immer mehr zur Nebensache. Wenn Freunde zum Windsurfen fahren und ich zu Hause bleibe, dann bin ich nicht mehr neidisch, sondern genieße die Zeit zu Hause mit meiner Familie und guten Freunden und guten Gesprächen und schönen gemeinsamen Unternehmungen.
Ich bin gespannt, wie sich das bei mir gefühlsmäßig weiter entwickelt. Auswandern, wie früher, ist jetzt kein Thema mehr für mich..
Ich weiss was du meinst.
Der Aufwand, den man betreiben muss zum Windsurfen, verbunden mit den Komforteinbußen.
Je älter man wird, desto wichtiger ist eben der Komfort.
Bei mir kam das auch schleichend (bin auch 55). Ich habe mir vor 5 Jahren zunächst ein Segelboot gekauft.
Ich bin in 15 Minuten hingefahren, nach 5 Minuten sind die Leinen los und man hat seine Ruhe, ist auf dem Wasser und ist eben beschäftigt.
Die Freiheit ist gleich, das Gefühl ähnlich (von der Geschwindigkeit abgesehen), es strengt körperlich weniger an und man wird nicht nass und kann die Seele besser baumeln lassen.
Machen wir uns nichts vor: Alles ist reglementiert und überall liegen die Nerven blank und die Leute sind genervt bis aggressiv.Auf dem Wasser haben wir so mit die letzte Freiheit, die uns das Leben noch bietet. Darauf kann und will ich nicht verzichten.
Das stimmt, der ganze Aufwand ist schon ein Problem.
Es ist ja klar, Windsurfen ist absolut genial und es gibt sehr vieles, was man daran genießen kann. Im Laufe der Jahre kam für mich immer mehr der Aspekt des „Abschaltens“ dazu und es hatte manchmal etwas von einer Flucht und von einer Sucht und einer „Ersatzbefriedigung“.
Ich war in letzten Jahren mit vielen sozialen Beziehungen in meinem Leben nicht so zufrieden. Das Windsurfen hat mich auch nicht viel glücklicher gemacht. Nun bin ich dabei, meine Beziehung zu vertiefen und dort Zufriedenheit zu finden, das Windsurfen tritt damit automatisch in den Hintergrund. Ich möchte aber nicht die gute Stimmung verderben, ich freu mich für alle, die noch heiß aufs Windsurfen sind ?
Ich wollte auch gar keine Diskussion übers Bootfahren anzetteln.
Es ist halt so, jeder tickt was anders. Und jeder muss für sich die Lösung finden.
Ich komme seit Jahren auf rund 330 Tage im Jahr, an denen ich auf dem Wasser bin.
Darum fehlt mir auch nichts, was mit Windsurfen zu tun hat. Es gibt auch kein Kribbeln mehr, wenn es Wind hat. Oder wenn ich anderen zusehe.
Ein paar Sahnetage im Warmen auf den Kanaren, dazu der Rest mit SUP usw. hier.
Was mich umtreibt: Was ist in ein paar Jahren? Ich will am Wasser wohnen und aufs Wasser schauen können. Bzw. ich muss es.
Das kann ich hier nicht.
Mir fehlt daheim der Erholungswert (trotz Haus mit Pool und was weiss ich allem).
Es ist vielleicht auch erschwerend, dass mein Büro und ein Teil der Ware im Haus ist und immer um mich rum.
Darum wird es hier einen Schnitt geben und damit warte ich nicht mehr allzu lange. Die Zeit rennt halt.