Cambertausch sinnvoll?

  • Hallo,

    ich bin zu einem älteren Point7 AC1 gekommen, 9,7 qm und bin mit den Fahreigenschaften sehr zufrieden.

    Aber ich habe zwei Probleme:

    1: Das Anklappen der Camber beim Aufriggen ist sehr (!) mühsam und

    2: die Camberrotation ist schlecht (nach der Halse klappen sie erst nach 100-200 Metern Fahrt um, trotz gutem Druck im Segel.

    Auch sehr viel Downhaul hat das nicht verbessert, es sind keine Spacer drin und der Vorbesitzer hat die Camber schon so weit wie möglich abgeschliffen, mehr geht nicht mehr.


    Nun habe ich die Duotone Hyper Cams im Netz gefunden, bei denen seitlich an den Rollen kein Führungssteg nach vorne vorbeiläuft. Diese Camberart müsste also viel leichter anzuklappen sein, aber vielleicht sitzen sie dann auch nicht so stabil am Mast, da sie weniger Führung haben. Was meint ihr, würde ein Wechsel auf solche Camber mein Problem Nr. 1 lösen oder würde ich mir andere Probleme einhandeln? Ich bekomme es leider nicht gebacken hier mit meinem Handy Fotos einzustellen.


    Um mein 2. Problem zu lösen: Wie käme ich am besten zu Cambern, die 1 cm kürzer wären und die ich dann mit Spacern anpassen könnte? Im Netz habe ich Camber verschiedener Hersteller gefunden, aber alle ohne Längenangaben in cm.


    Bin gespannt, was ihr meint und ob ihr gute Tipps habt


    Viele Grüße


    Patrick

  • 1: Das Anklappen der Camber beim Aufriggen ist sehr (!) mühsam und

    Zuviel Vorlieksspannung beim Anklappen.


    Nach dem Anbringen der Gabel das Vorliek wieder lösen. Dann von unten beginnend!

    Springt der Camber wieder ab, etwas nachziehen. Geht er zu schwer, weiter das Vorliek lösen.

    Dann den nächsten Camber und das gleiche Spiel. Meist kann man 2 Camber auf einmal anbringen, der dritte springt wieder ab.

    Also dann nachziehen.

    Das Anbringen der Camber ist also ein Spiel von mehr oder weniger Vorlieksspannung.

    Zuviel das Vorliek durchgesetzt vor dem Anbringen der Camber und man bekommt sie gar nicht dran, oder bricht die Lattenspitzen vorn ab.

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  • vielen Dank Totti,

    ich werde es mal so ausprobieren.

    Ich habe schon mit der Vorlieksspannung gespielt:

    Bei wenig Spannung war der Mast in der Riesenmastasche zu wenig gebogen und ich habe daher die Camber nicht anklappen können, konnte die Latten nicht ausreichend biegen.

    Bei mehr Vorlieksspannung wurde dann die Massttasche so gespannt/eng, dass das wiederum das Anklappen der Camber erschwert hat, die dann stark gespannte Masttasche hat die Bewegungsfreiheit der Camber limitiert und dann konnte ich sie auch kaum hinter den Mast drücken.


    Dein Tipp klingt vielversprechend, ich werde nun von unten nach oben anklappen und die Vorlieksspannung Camber für Camber anpassen.

    Im Point7 Riggingvideo wurde die Reihenfolge zum Camberanklappen mit 2, dann 3, dann 4. und dann 1./unterster Camber angegeben.


    Man lernt einfach bei diesem Sport nie aus


    LG


    Patrick

  • Ich habe in den letzten Jahren hin und wieder Cambersegel besessen, aber hatte nie derartige Probleme beim Anklappen der Camber.

    Bei meinem Gun Sunray 8,6 qm hatte es auch immer geholfen das Achterliek zu spannen.

    Bei meinem Point7 AC1 nützt das überhaupt nichts, es setzt die Masttasche in Achterliekrichtung unter Spannung und die Masttasche liegt dann derart stramm am Mast, dass ich die Camber nicht hinter den Mast drücken kann, da die Masttasche Widerstand bietet.

    Im Point7 Riggingvideo wurden die Camber von Matteo Iachino ganz easy und ohne Gabelbaum angeklappt.

    Egal, ich werde es mit Tottis Methode versuchen und doch noch zwei oder drei mm abschleifen.

    Vielleicht gibt es auch noch andere gute Tipps


    Viele Grüße


    Patrick

  • Hallo Rüdi

    diese berechtigte Frage habe ich befürchtet 🙂.

    Nein, ich habe eben keinen Originalmast sondern einen North 75% Mast. Ich weiß, es kann natürlich gut sein, dass das das Problem ist, aber es war ein gebrauchtes Komplettset und ich habe es gekauft ohne es vorher aufzuriggen. Ich hatte gehofft, es gäbe eine billigere Möglichkeit als nachträglich noch einen neuen Originalmast zu kaufen. Und Teil 1 meines Problems (extrem schweres Anklappen der Camber) hängst meiner Meinung nach kaum mit dem Mast bzw. seiner Biegekurve zusammen, die sehr schwerfällige Rotation vielleicht schon eher. Aber wer weiß, ich würde es zu gerne mal mit dem Originalmast fahren, aber im Moment ist mir diese Lösung noch zu teuer solange ich Hoffnung habe, dass es auch eine andere Lösung gibt.

  • Ich habe hier im Forum natürlich schon oft gelesen wie wichtig es sein soll, den Originalmast zum Segel zu haben. Ich habe das immer nicht ganz ernst genommen, denn bei meinen Nicht-Camber Segeln hat es mich nicht gestört, wenn der Mastenhersteller ein anderer war als der Segelhersteller oder wenn der Mast mal ein bisschen zu weich oder zu hart war u.s.w., Hauptsache die Biegekurve war halbwegs passend.

    So langsam bekomme ich allerdings den Eindruck, dass das bei einem Cambersegel vielleicht doch der entscheidende Faktor ist bzgl. der einwandfreien Camberfunktion, da können ein paar mm schon entscheidend sein. Bei meiner Kombi sind die unteren drei Camber zu fest, der vierte zu locker und ich kann mir kaum vorstellen, dass Point7 sich da irgendwie vertan hat. Vielleicht liegt das ganze Problem doch am falschen Mast 🤦‍♂️

  • Das liegt am Mast.

    Ein Freund hat sich ein Point 7 Segel gekauft und wollte es mit einem Severne Mast fahren, er hatte laut seiner Aussage keine Chance die Camber auf den Mast zu bekommen.

    Ich selber habe ein 2021er Warp Fin und wollte es mit North Mast fahren, bei jeder Halse ist der untere Camber vom Mast gesprungen.

    Erst mit Duotone Mast hat es dann funktioniert.

    Gerade Cambersegel sind da sehr anspruchsvoll was den richtigen Mast angeht.

  • Ich habe meine AC1 lange nicht mehr gefahren, unter anderem habe ich auch ein 9,7 (und 8,6, 7,9 und 7,2), ältere 8 Latten AC1 die noch aus der Kollaboration mit Challenger stammen. Performance ist gut, auch wenn die bleischwer (Eigengewicht) sind. Riggen kann echt hart nerven, denn egal ob originaler Mast oder nicht, die Cams sind ziemlich stramm in der Masttasche und lassen sich eher mühsam an den Mast klappen. Da hilft nur ausprobieren mit welcher Kombination aus Vorliekspannung und Spannung am Schothorn die Dinger einigermaßen gut rauf gehen. Ich müsste das 9,7 selber noch einmal riggen um genaueres sagen zu können. Generell hat Totti aber Recht! Cams mache ich 2, 3, 4 und dann den untersten. Spacer habe ich auch alle entfernt, Cams sitzen so schon sehr fest auf dem Mast. Rotation ist kraftvoll, die Segel brauchen Druck nach der Halse. Aber sind halt Racesegel, ein zwei Mal kräftig pumpen und sie sollten rotieren. Ich habe auch noch ein Gun Vector in 6,5, das ist unglaublich viel einfacher im Vergleich zu den AC1 was riggen und Rotation betrifft, allerdings auf RDM Cams umgebaut.


    Das 9,7 braucht auch brutal viel Vorliekspannung, Loose Leech fast ganz runter bis zum Boom, leider finde ich meine Bilder vom 9,7 gerade nicht.

  • Hier die Antwort von Point7,

    passt


    Es stimmt, dass die Segel sehr empfindlich auf Masten reagieren, die Pont7-Masten sind sehr weich in der Basis,

    und viele andere Marken sind es nicht.


    Für ein AC1-Segel braucht man wirklich einen Point7-Mast.

  • wie alt ist alt?


    alle P7 user die ich kenne bauen die vcamber segel in knapp 5 min auf - camber rauf ohne gabel.


    ich mach das auch beim AC-Z so - flutscht wunderbar ohne jede anstrengung


    beim 7,8er am naish100% mast genauso wie am P7 Mast

    7,2 abwärts hab ich nur naishmasten

    8,5 ACK auf P7 Mast gleich wie auf Slake (Custom für sailloft, passt auch sehr gut auf phantom iris 8,5)


    ich kenne allerdings niemanden der 9,2 oder gar 9,7 fährt



    P7 macht ja auch viele "clinics" die letzte hast du gerade verpasst


    https://point-7.com/2022/06/02…lcesine%2F&v=fa868488740a


    aber vielleicht gibt es ja demnächst eine in deiner nähe, oder einen teamfahrer der dir hilft und dir zeigt wies am besten geht

  • Für ein AC1-Segel braucht man wirklich einen Point7-Mast.

    Der Vertrieb funktioniert offensichtlich gut.

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    810081.png, mit C253.
    595812.png, mit R107.
    896532.png, mit E28.

  • Du solltest das Segel einmal auf einem P7 Mast aufriggen, sofern die Chance hierzu bestehen sollte.


    Einer in deinem Umfeld wird sicher P7 fahren.


    Dann hast du den Vergleich und investierst nicht ins blaue. ;)

  • 9,7 ist aus 2014 und 2015. Vielleicht sind die neueren etwas einfacher aufzubauen. Ich habe die tatsächlich lange nicht mehr aufgebaut, weiß aber noch was für ein Kampf das die ersten 2-3x war bis man den richtigen Sweetspot gefunden hat um die Cams einigermaßen entspannt an den Mast zu bekommen. Wie gesagt, ob originaler Mast oder nicht macht dabei keinen relevanten Unterschied.

  • Bevor ich da einen 100% Point7 Mast kaufen würde würde ich über das Projekt 9.7 Racesegel nochmals nachdenken! Speziell bei Point7. Sind sicher sehr gute Segel, aber früh fahren tun die anderen und wofür fährt unsereiner ein 9.7er? Richtig: Um bei 10 bis 11 kn im Gleiten zu sein. Das klappt auch mit dem 8.6er da bin ich mir sicher.


    Durch diese Schule sind sicher viele hier gegangen. Mein Fazit aus dem Projekt 9.5 war: Viel zu wenig Nutzen bei viel zu hohem Aufwand.

    Und wenn dann bitte richtig: Geht beim Mast los und endet bei der Gabel, die entsprechend steif sein muss....

  • Ich hab halt als nächstes kleineres Segel ein 8.1er, da war ich mit dem Abstand zum 9.7er zufrieden. Gabelbaum ist Chinook Carbon.

    Ansonsten bin ich ganz Deiner Meinung, ich hätte mir dieses Segel so nicht gekauft, wenn es nicht ein guter Freund los werden wollte und mir Segel, Mast und Gabelbaum (Alu, ich benutze aber meinen Carbonboom) fast geschenkt hätte.

    Ansonsten hätte ich ein 8.5er 2-Cam Segel ideal gefunden.

    Leider bewahrheitet sich mal wieder „wer billig kauft, kauft doppelt“.

  • 9,7 ist aus 2014 und 2015. Vielleicht sind die neueren etwas einfacher aufzubauen. Ich habe die tatsächlich lange nicht mehr aufgebaut, weiß aber noch was für ein Kampf das die ersten 2-3x war bis man den richtigen Sweetspot gefunden hat um die Cams einigermaßen entspannt an den Mast zu bekommen. Wie gesagt, ob originaler Mast oder nicht macht dabei keinen relevanten Unterschied.

    Hallo Kris,

    ich bin froh, dass Du das geschrieben hast.

    Bevor ich mir einen Point7 Mast besorge werde ich also noch ein bisschen an den Cambern schleifen und am Wochenende nochmals das Segel mit dem North Mast riggen, vielleicht finde ich noch den Sweet Spot an Vorlieksspannung

    Vielen Dank 🙏

    Patrick

  • Hi,

    zusaetzlich zu dem, was hier schon geschrieben wurde:


    zu 1: Erst den Masten in die Masttasche ueber den Cambern liegend einfaedeln. Dann das Vorliek erstmal voll durchziehen. Die Gabel anbringen und Schothorn gut durchziehen. Dann das Vorliek wieder um ca. 10-12cm entspannen. Dann die Camber von unten nach oben anklappen, indem du von oben bzw. in der Masttasche auf die Latte nach unten drueckst und evtl. mit dem Knie den Camber auf den Masten drueckst. Dann wieder Vorliek durchziehen und Schothorn einstellen bis der Trimm passt. So habe ich meine Camber-Segel in 3-4 min fertig aufgebaut. Duotone XT oder ne Kurbel helfen dabei.


    zu 2: Originalmast wurde schon gesagt. Besorg dir doch am besten einen gebrauchten aus dem aehnlichen Jahrgang wie dein Segel, denn fuer diesen Masten wurde das Segel gemacht.


    lg

    mariachi76

  • Ich habe ein Point 7 ACZ in 9,4 und 8,5. merke da schon einen deutlichen Unterschied zwischen den Segelgrößen. Vor allem bei konstantem Wind so 12-15 kt macht das 9,4 richtig Spass, wo man mit 8,5 gerade so ins fahren kommt.

    Wenn es sehr böig ist ist es eher egal, da fährt man mit 8,5 in den Böen auch und in den Löchern bleibt man auch mit 9,4 stehen.