Alles anzeigenZumindest kann man anfangen - die jeweiligen politischen Erzählungen generell zu hinterfragen. Natürlich auch die von den "ungeimpften Brunnenvergiftern" - die als Sündenböcke für eine in ganz vieler Hinsicht verfehlte Politik herhalten, die weit vor Corona ihren Anfang nahm.
Eine Lösung, Macht generell an Verantwortung zu koppeln, seh ich innerhalb des gegenwärtigen politischen Systems leider nicht - schon garnicht in der Hoffnung auf irgendeine Art von Verantwortungskultur. Und damit auch nicht für den Pflegenotstand im Allgemeinen.
Das Problem der Plege und Unterstützung unserer älteren Mitmenschen hat aber auch noch unsere allgemeine Lebensweise als Komponente - wir leben heute viel individualisierter und vereinzelter und viel seltener in Grossfamilien zusammen als früher - und hier kann man durchaus etwas tun.
Bei mir/uns ist es ein familieninterner Pakt. Ältere Mitglieder, wie meine Mutter mit 84, sind da völlig klar, dass sie um keinen Preis in eine Pflegeeinrichtung wollen, solange es irgendwie vermeidbar ist. Eine stellte ihr Grundstück irgendwo im Nirgendwo zur Verfügung, dass sie nicht mehr allein unterhalten konnte. Alle haben jederzeit Zutritt, und jeder trägt dazu etwas bei, wie es seinen Möglichkeiten entspricht. Und das funktioniert bisher gut - von einem "Fahrdienst" - über Grundstückspflege und Ausbau der Infrastruktur - bis hin zu jetzt viel häufigeren Treffen und Anteilnahme aneinander. Es gibt unter uns Handwerker, Arbeiter, Ingenieure, Akademiker, sogar einen Mediziner und eine ausgebildeten Pfleger.
Manche sind geimpft, andere nicht, aber alle machen sich Sorgen um die nähere Zukunft. Die Drohungen - angefangen von einem Kontaktverbot in Pflegeeinrichtungen - über den Entzug von Existenzgrundlagen - bis hin zu möglichen Zangsimpfungen - stehen stehen schliesslich offen im Raum.
Und deshalb treiben wir auch Vorsorge für unerwartete Entwicklungen. Es gibt genug Lebensmittel, Trinkwasser, Heizmaterial, Kleidung, Kommunikations- und Transportmittel, Treibstoff, medizinisches Material, bis hin zu Sauerstoff und Beatmungsmasken für den Fall der Fälle
Der langen Rede kurzer Sinn - wir sorgen uns umeinander und füreinander. Im Unterschied zu jener toten, abstrakten, verordneten Solidarität - ist dies eine praktische und lebendige - die ganz entgegen den Erwartungen zudem noch wirkliche Freude macht. Und hier funktioniert auch Verantwortung - da im Gegensatz zur Politik jeder mit den Folgen seines Tuns direkt in seinem Umfeld konfrontiert ist.
... aber das ist ja alles widerlich und assi und rechts
Festus,
das ist gar nicht widerlich, das ist ganz wunderbar, wenn Familien zusammenhalten, bei Krankheit,
im Alter usw.
Nur: Jetzt haben wir eine Pandemie, der auch ihr euch nicht entziehen könnt. Und wenn jemand von euch
ungeimpft schwer erkrankt, dann wird ihm die häusliche Pflege nicht helfen und dann wird er in ein allgemeines
Krankenhaus kommen und – im schlimmsten Fall – zur Tragödie auf den Intensivstationen beitragen.
Und das gilt es mit der Impfung zu vermeiden.