Sharing statt kaufen?

  • Inspiriert von den Kommentaren im 2017 Surfmaterial Beitrag und der Preis-Diskussion wäre doch eine mögliche Zukunft für die Marken, neues Windsurfmaterial zukünftig für als Sharing zu leihen, ähnlich dem Car Sharing:


    Mit wenigen zentralen Ausleihstationen direkt in Autobahnnähe an den Hauptrouten zur Küste, mit Material von allen im Markt vertretenen Herstellern und damit auch mit kleinen Marken. Vorbuchbar via einer allgemeinen Material Sharing App für bestimmte Tage. Auf dem Weg zum Spot abholen, danach wieder abgeben. Der Lagerplatz zu Hause wird gespart, und jeder kann neuestes Material von verschiedensten Herstellern ausprobieren. Die junge Generation muss etwas, gerade was nicht täglich genutzt wird, nicht mehr unbedingt als Statussymbol besitzen. Die begrenzten Ressourcen unserer Erde sind ein weiteres Argument für Sharing.


    Auf den ersten Blick klingt das vielleicht nach Surfschulen mit Verleih am Spot vor Ort. Aber dort bekommt man wenn Wind ist meistens nicht mehr das Material was man sich vorstellt wegen sehr begrenzter Auswahl und Menge, häufig von nur wenigen und meistens den großen Marken, und man ist auf den Spot begrenzt. An einen Spot ohne Verleih zu fahren ist vielleicht mit dem geliehenen Material nicht möglich, und noch dazu fährt man nicht unbedingt erst an einem anderen Spot vorbei, sucht einen Parkplatz etc, nur um Material abzuholen und das für einen Tag um dann abends fürs Zurückgeben wieder den Umweg fahren zu müssen.


    Ich denke dabei an die typischen Großstadtsurfer bzw. Surfer die nicht direkt in Küstennähe wohnen, die häufig für 1 oder 2 Tage Windtage immer wieder mal an die Küste fahren.


    Nach meinen Verleih-Erfahrungen bei Surfschulen würde ich so etwas sofort nutzen, gerade wenn die Kosten aufgrund des grundlegenden Ansatzes transparent und überschaubar snd. Ich muss ein Board nicht besitzen, wenn ich sicher bin, dass ich eines meiner Wunschboards sicher bekomme wenn Wind ist. Ich würde zB mit so einem Modell mir einmal einen Goya holen, dann einen Angulo, noch einmal einen Quatro und am Ende vielleicht bei einem Board landen, das ich dann irgendwann doch kaufe, oder einfach regelmäßig miete, je nachdem ob ich plane öfter zu surfen oder auf absehbare Zeit nur selten dazu komme.


    Ist erst mal nur eine fixe Idee, was meint ihr dazu? Ein mögliches Konzept gerade für den deutschen Windsurf-Markt? Oder komplett utopisch?

  • Moin,


    hört sich doll an.
    Wie soll das praktisch aussehen? Willst du Schliessfächerburgen aufbauen? Soll sich jeder mit Chipkarte dann Board, Segel, Mast Gabel
    einzeln rausholen? Oder sind nur Boards samt Finne und Riggs buchbar? Was ist mit Seegrasfinnen, oder generell anderen Finnengrößen? Nur Standard oder auch voll Carbon? Sobald da Personen mit beistehen müssen ist die Idee jedenfalls tot. Was ist bei Schäden?


    Bei Autos, Fahrrädern und ähnlich wenig spezialisierten Produkten mag das funktionieren, da ist der Markt auch unendlich viel größer. Für windsurfen halte ich das für nicht praktikabel, da Koste/Nutzeranzahl in keinem Verhältnis stehen.


    Ich für meinen Teil würde auch nur selten leihen, ich habe lieber mein eigenes Material und vor allem immer das gleiche.


    Grüße
    teenie

  • bei einem gegenstand, der nur an wenigen tagen im Jahr, nämlich an Wochenenden mit Wind, und dann am liebtsen von (fast) allen gleichzeitig genutzt wird, einigermaßen sinnlos
    dazu noch die Beschädigungsempfindlichkeit heutiger Boards (wurde schon angesprochen)


    utopisch, ja, das triffts am besten ,-)

  • "Aber dort bekommt man wenn Wind ist meistens nicht mehr das Material was man sich vorstellt wegen sehr begrenzter Auswahl"


    Was ich nicht verstehe ist, weshalb sollten dann die "tollen" boards nicht auch schon vergriffen sein??


    Am Zürichsee gibt es so SUP-Schliessfächer, wo das genau so mit Chipkarten funktioniert. Alleine aber schon wegen den fast unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten von Windsurfmaterial ist das technisch praktisch nicht lösbar. Es bleibt also, wie aurum schon bemerkte, eine Utopie, wenn auch eine spannende.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Ich verstehe auch nicht ganz den Vorteil bzgl. einer Verleihstation weg vom Wasser zu einer Verleihstation am Wasser. Nichts anderes als eine Verleihstation wäre das. Und Verleihstationen mit immer aktuellem Material, welches auch noch gut in Schuss ist, lohnen sich nur dort wo fast das ganze Jahr genügend Wind und genügend Kunden sind. Fehlt eines von beiden, dann leidet die Qualität, weil es nicht wirtschaftlich ist.

  • Eventuell ein Modell für surfshops


    Weiß jemand ob es Surfshops gibt die Material verleihen? Nicht nur die 5 gebrauchten Boards die man mal Probe fahren kann vor derm Kauf?
    Ohne Kosten & Wertverlust zu kennen würde ich denken Material steht oft ein halbes Jahr im Shop, bevor es dann reduziert und irgendwann verkauft wird. Stattdessen könnte es ein halbes JAhr vermietet werden und dann zum geringeren Gebrauchtmarktpreis vielleicht schneller verkauft werden?

  • "Aber dort bekommt man wenn Wind ist meistens nicht mehr das Material was man sich vorstellt wegen sehr begrenzter Auswahl"


    Was ich nicht verstehe ist, weshalb sollten dann die "tollen" boards nicht auch schon vergriffen sein??


    Im Gegensatz zu einem Spot, wo alle die selben Bedingungen haben, unterscheiden sie sich zB an Nordsee und Ostsee ja schon häufiger. Oder zB Lübecker Bucht nur WInd für große Bretter, auf Fehmarn Wind fürs Kleine Board. Aber klar sind die Tage an denen viel Material benötigt wird und viele Surfer losfahren schon ziemlich identisch.


    Am Zürichsee gibt es so SUP-Schliessfächer, wo das genau so mit Chipkarten funktioniert. Alleine aber schon wegen den fast unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten von Windsurfmaterial ist das technisch praktisch nicht lösbar. Es bleibt also, wie aurum schon bemerkte, eine Utopie, wenn auch eine spannende.


    Interessant. Wer bietet die SUPs dort an, eine Schule/Verleih? Genau das hat mich an den bestehenden Angeboten in Hamburg immer gestört, dass um 19 oder 20Uhr Schluss mit Verleih war, dann wenn man von der Arbeit kommt und aufs Wasser könnte. Das war der Hauptgrund warum ich letztlich ein eigenes SUP gekauft habe.

  • Oder sind nur Boards samt Finne und Riggs buchbar? Was ist mit Seegrasfinnen, oder generell anderen Finnengrößen? Nur Standard oder auch voll Carbon? Sobald da Personen mit beistehen müssen ist die Idee jedenfalls tot.


    Die Spezialisten, die eher exotisches Material wollen, werden mit Sharing auch bei Car, Bike oder was auch immer Sharing nicht erreichbar sein. Einen Lamborgini wird es via zentrales CarSharing recht unwahrscheinlich geben. Den Smart oder die Limousine, welche für die meisten Kunden passt, dagegen schon.
    Mir ist aber auch bewusst dass es für Boards noch am einfachsten umsetzbar wäre, für Segel dagegen schon recht kompliziert und teuer würde.

  • Im münchener Raum gibt es einige, die das machen, oder zumindest gemacht haben. SurfTools z.B......und der zweite, von dem ich mal was zum Testen geliehen habe, fällt mir gerade nicht ein.

  • Hier geht´s ja aber nicht um verleihen sondern um Sharing.
    Ich bin auch der Meinung, dass Sharing von Windsurfmaterial nicht funktionieren kann. Gründe sind alle schon genannt worden.


    DriveNow, car2go etc nennen sich auch alle Car Sharing. Letztlich ist es aber auch nur eine Form der Miete. Ich meinte mit meinem Vorschlag schon eine Form der Miete, da das Material ja auch zur Verfügung gestellt werden müsste. Es würde also auch einen Vermieter geben, nämlich ein Unternehmen an dem alle Firmen der Branche die Material stellen beteiligt sind.

  • DriveNow, car2go etc nennen sich auch alle Car Sharing. Letztlich ist es aber auch nur eine Form der Miete. Ich meinte mit meinem Vorschlag schon eine Form der Miete, da das Material ja auch zur Verfügung gestellt werden müsste. Es würde also auch einen Vermieter geben, nämlich ein Unternehmen an dem alle Firmen der Branche die Material stellen beteiligt sind.


    Car2go und DriveNow funktionieren aber auch deshalb so gut, weil man die Fahrzeuge überall stehen lassen und damit die Miete beenden kann. Dort gibt es dann recht sicher jemanden, der das Auto bald wieder benötigt.
    Beim Windsurfen schwierig durchzuziehen.

  • rechnet einfach mal durch, wie oft ein Brett verliehen werden muss, damit es sich rechnet ... und dann muss ja auch noch immer der passende Wind & Bedingungen für das Brett sein ...


    von der Vorfinanzierung und den Schäden an Brettern, die dann wieder niemand gewesen ist ...

  • rechnet einfach mal durch, wie oft ein Brett verliehen werden muss, damit es sich rechnet .


    Wie sind denn die Händlereinkaufspreise? Teamfahrer verkaufen ihr günstig eingekauft Material ja auch am Ende der Saison und kommen damit je nach Zustand des Materials evtl ohne Verlust bei raus? Dazu kämen die Vermietungseinnahmen.


    Wenn die Importeure bzw. Marken selbst das Material stellen würden wäre die Marge beim gebrauchtverkauf nochmal besser.

  • du denkst ernsthaft, das bei ca. 1000€ Verkaufspreis am Ende der Regattasaison das Brett (LP 2500€) zum Selbstkostenpreis verkauft wird ?


    => also ca. 60% auf den Listenpreis als EK für die Regattafahrer normal sind ?
    (es mag bei ganz wenigen hinkommen, aber das sind dann die TOP Leute, die dadurch gesponsert werden und die Surffirma da eben etwas zugibt, ansonsten ... )


    Jeder Händler würde sich darüber SEHR freuen ;) wenn es denn so wäre :D