Halse - Trapez haengt ungewollt wieder ein beim Segel shiften

  • Hallo,


    ich war zwar noch nie der Halsenkoenig, aber bei 95% der (Power-)Halsen bleibe ich zumindest auf dem Brett.

    Wenn ich mal reinfalle hat das zumeist einen Grund: Wenn ich das Segel shifte und es dadurch wieder an mir vorbeiziehe, haengt ungewollt der Trapezhaken wieder im Trapeztampen ein. Und das wars dann, keine Chance da mehr rauszukommen und ich liege dann unelegant und eingehaengt auf dem Segel.


    Zumeist passiert das bei eher schwachem Wind. Was mache ich da falsch and der Koerperhaltung?


    lg

    mariachi76

  • Welche Tampen benutzt du etc ?


    Grüße

    Aktuell Starboard Adjustable bis 34" (fahre sie auf 32-33"). Davor Severne Adjustable auf die selbe Laenge. Das passierte bei beiden Tampen.

    Fahre mit Huefttrapez.

  • Mir ist das letzten Sommer auch sehr oft passiert. Es war meist wenn es recht schwach war und ich durch zu viel Gewicht hinten bis zum schiften bereits den speed abgewürgt hatte. Mir hat dann sehr geholfen: 1. den vorderen Arm mehr strecken und 2. bereits vor dem schiften ein wenig weiter nach vorne zu steigen. So bleibt die Nase weiter unten, der speed bleibt schöner und irgendwie fliegt das Segel freier, sodass ich nur noch sehr selten unbeabsichtigt einhake.

  • Zumindest auf dem tollen Video unter der Golden Gate Brücke sieht es für mich so aus, das es leichte Rücklage gibt beim Abfallen und die Arme eher angewinkelt sind, dadurch stoppt das Board und beim Shiften ist das Segel zu nah am Körper, damit sind die Tampen auch nahe am Trapez.


    Die Lösung steht oben, insbesondere beim Halse einleiten mehr in die Knie und Segel weiter nach vorne in die Kurve lehnen, damit kommt es weiter vom Körper weg, das Board bleibt flacher und gleitet mehr durch.


    Am besten im flachen Wasser üben, wenn Du das Segel gut kontrollieren kannst, Überpower hilft da nicht wirklich.

  • Im neuen Video von Nico sind so viele schöne Halsen, da lernt man beim Anschauen viel mehr, als durch Beschreibungen hier, zumal Du Dein Video dazu parallel ansehen kannst, dann siehst Du die Unterschiede.


    Das dann umzusetzen die Herausforderung, besonders die eine einhändige Halse nur mit Fusssteuerung durchgeglitten.

  • ...passiert mir auch immer wieder mal. Ich denk so ganz vermeiden kann man es nicht, gerade wenn man längere Tampen fährt, die leicht schwingen. Ich denk, soweit es sowas überhaupt noch gibt, mit starreren passiert es nicht so häufig - die haben dafür wieder andere Nachteile und meist eine recht dicke Ummantelung.

  • Gestreckter Mastarm und gebeugte Knie in der ersten Phase der Halse sollten gesetzt sein.


    Man beobachtet oft, dass in der letzten Phase (ab Vorwind) das Segel nicht richtig geöffnet wird. Idealerweise sollte das Segel mit dem Fußwechsel parallel zur Hüfte geöffnet werden, und zwar so dass sich der Mast nicht nach innen, sondern etwas nach außen neigt. Um das zu erreichen, muss der Mastarm auch während des Fußwechsels bis zum Shiften "eher" gestreckt gehalten werden.


    Vorteile dabei:

    • Man hält das Segel dadurch automatisch weit genug vom Körper entfernt, ein Einhängen während der Halse ist damit nahezu unmöglich. Man steht dabei automatisch stabiler am Board. Körperschwerpunkt tief kann auch nie schaden ...
    • Das "richtig geöffnete" Segel erzeugt jedefenfalls Druck auf den Mastfuß und verbessert damit die Gleitlage des Boardes in der kritischen Phase der Halse.
    • Durch dynamisches nach Luv ziehen des Segels aus dieser offenen Stellung wird der finale Shiftvorgang deutlich stabiler. So luvt man beim Shiften auch weniger an und man wird weniger vom umklappenden Segel aus der Balance gebracht (bzw. nach Lee gezogen).

    Man kann Carve Jibes auch ohne „korrekte“ Segelführung fahren und u.U. sogar durchgleiten. Das funktioniert aber nur dann, wenn man wirklich schnell unterwegs ist. Im Gegensatz dazu ist eine langsame non-planing Jibe ohne richtige Segelführung unmöglich.


    Imho eine gute Übung, um die richtige Segelführung in der letzten Phase der Halse zu üben, ist auf dem neuen Raumshotkurs gezielt ohne zu Shiften „Clew First“ weiterzufahren. Es macht dabei erst einmal keinen Unterschied, ob man dabei im Gleiten bleibt oder nicht. Um „Clew First“ stabil fahren zu können, muss man das Segel genau in diese geöffnete Stellung bringen.


    In dem kurzen Video demonstriert Jem Hall besonders deutlich, worauf ich hinaus will:

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  • Mit Wavematerial und ähnlichem Zeug ist gestreckter Mastarm gesetzt bzw klar.


    Mit größeren Race/Freeracesegeln sehe ich auch in den Videos von PWA-Top-Fin-Slalomfahrern relativ selten einen auch nur annähernd gestreckten Mastarm zu Beginn der Race-Jibe.


    Täusche ich mich?

  • Kann immer mal passieren. Ich fahre am liebsten recht steife Tampen. Aktuell sind es die Duotone Vario Race. Die zeigen nach dem Aushaken schön nach unten, da besteht wenig Gefahr, sich wieder einzuhaken.


    Ansonsten sind deine Halsen im neuen Video noch nicht so ganz super. Wie schon weiter oben beschrieben: Videos begucken und verinnerlichen ;-)

    In Text:

    Wieso öffnest du das Segel so früh? Das muss dicht gehalten werden. Die Segelhand muss etwas nach hinten, der hintere Arm angewinkelt, der vordere fast gestreckt sein. Das Rigg musst du nach vorn schieben. Außerdem solltest du die Beine stark anwinkeln. Ich meine stark, das sind fast 90°. Und sieh über deine hintere Schulter nach hinten. Du bekommst so einen guten Drehimpuls. Und so vermeidest du auch das Einhaken. Und du kommst in voller Gleitfahrt aus der Kurve.

  • Mit Wavematerial und ähnlichem Zeug ist gestreckter Mastarm gesetzt bzw klar.


    Mit größeren Race/Freeracesegeln sehe ich auch in den Videos von PWA-Top-Fin-Slalomfahrern relativ selten einen auch nur annähernd gestreckten Mastarm zu Beginn der Race-Jibe.


    Täusche ich mich?

    Der vordere Arm ist auch bei Nico oft etwas angewinkelt.


    Aber er hat Vorlage und zieht damit das Segel nicht nach hinten. Wenn das Segel in die Kurve zeigt hängen auch die Tampen entsprechend nach innen.


    Beim Shiften hilft ein längerer Arm, da damit das Segel weiter vorne rotiert und damit vom Körper weg bleibt.

  • Kann immer mal passieren. Ich fahre am liebsten recht steife Tampen. Aktuell sind es die Duotone Vario Race. Die zeigen nach dem Aushaken schön nach unten, da besteht wenig Gefahr, sich wieder einzuhaken.


    Ansonsten sind deine Halsen im neuen Video noch nicht so ganz super. Wie schon weiter oben beschrieben: Videos begucken und verinnerlichen ;-)

    In Text:

    Wieso öffnest du das Segel so früh? Das muss dicht gehalten werden. Die Segelhand muss etwas nach hinten, der hintere Arm angewinkelt, der vordere fast gestreckt sein. Das Rigg musst du nach vorn schieben. Außerdem solltest du die Beine stark anwinkeln. Ich meine stark, das sind fast 90°. Und sieh über deine hintere Schulter nach hinten. Du bekommst so einen guten Drehimpuls. Und so vermeidest du auch das Einhaken. Und du kommst in voller Gleitfahrt aus der Kurve.

    Hi blinki-bill, meine Halsen sind in der tat nicht super. Waren zudem auch die ersten der saison.


    Zum video - wenn du dich da auf die Halse bei 4:25 beziehst - das ist nur so zusammengeschnitten. Beim mit der Strandkamera aufgenommenen Teil habe ich gar keine Halse gemacht, sondern bewusst abgebremst und abgestiegen zum pause machen. Habe jedoch dann aus der Fahrerperspektive die Halse praktisch drangeschnitten, wegen dem video-effekt. Eigentlich ist das, was du im Video bei 4:25 von der Strandkamera und bei 5:50 von der Rueckenkamera siehst, die selbe szene. Siehe Hund im Wasser :-).


    Insofern weiss ich nicht, ob ich das Segel wirklich so frueh oeffne.


    Aber die Tips sind gut - auch von rrd und anderen. Schlussendlich ist mein Problem beim ungewollten wieder einhaengen im Trapez wohl der nicht gestreckte Mastarm. Wenn der gestreckt ist, ist ein Einhaengen kaum moeglich.

    Ich werde dieses Jahr echt mal Halsen ueben. Nur um die Kurve kommen reicht nicht mehr :-)


    lg

    mariachi76

  • Moin mariachi76 , ich wollte gar nicht so dran rum meckern, weil das ja deine erste Session war. Da ist man eingerostet und muss erstmal schauen was noch geht. Von daher: Nix für Ungut.


    Ich hab die Halse ganz am Beginn gemeint, da machst du die Tür auf und der Dampf ist raus aus der Fuhre.

  • Er macht auch einen leichten schlanker nach Luv zurück kurz vorm schiften, das nimmt dann endgültig den Speed raus.

    Aber ich kenn das erste Session und das Reviere war auch neu. Da läuft vieles noch nicht rund.

    Ja, das war die erste Halse des Jahres. Da war ne Fehlbelastung am Halsenscheitelpunkt drin - Gleichgewicht etwas verloren, daher unbewusst das Segel geoeffnet um nicht vornueber gezogen zu werden.

    Bitte nicht zu viel in die erste Halse des Jahres reininterpretieren :-). Das Jahr ist noch lang, da kommen noch bessere.


    Aber ich werde die oefters mal aufnehmen um dran zu arbeiten...

    lg

    mariachi76