Großes Board für kleine Segel

  • Frage mich, warum Boards in der Volumenklasse 130 bis 145 Liter fast immer nur für größere Segel gedacht sind. Hier ein paar Beispiele:

    Servene Fox 2022 140 Sail Range 7.5 bis 9.5

    JP Super Sport 133 2023 (6.7) 7.2 bis 9.0


    Aufgrund meiner Körpergröße von 198 cm (plus Bauch) wiege ich gut 100 kg und habe gerne ein Board, wo ich auch in einer Flaute noch drauf stehen kann.


    Gibt es ein leichtes Board (keine reinen Slalomboards) für die Segelgrößen 5.0 und 5.8 qm für guten Chop ab 125 bis 140 Liter, wo auch kleine Segel funktionieren?


    Freue mich auf Eure Erfahrungen.

  • Wo ist dein Spot, dass du mit deinem Gewicht (nicht bös gemeint, ist ja bei deiner Größe nicht außergewöhnlich) Segel zwischen 5 und 6m2 fährst?

  • Wo ist dein Spot, dass du mit deinem Gewicht (nicht bös gemeint, ist ja bei deiner Größe nicht außergewöhnlich) Segel zwischen 5 und 6m2 fährst?

    Eigentlich fahr ich in den letzten Jahren nur noch große Segel 9.3, 7.8 und 6,6 am Gardasee oder auch mal in Holland Gevelingerdam oder Veluwemeer.


    Jetzt zieht es mich wieder mal in windigere Gefilde. In Leucate war ich früher (vor ca 25 und 28 Jahren) bereits.

  • Versuche es mal mit den Patrik f-Cross Boards in den größeren Volumenklassen. Da geht eine Menge, siehe PATRIK HomePage.


    Darum fahre ich den f-Cross 136. :)

  • Ich werfe mal einen Starboard Kode ins Rennen. Mit 125liter ist Segelgröße 6.0-8.0 angegeben. Ein Freund mit 110kg nutzt den und fährt ihn mit 6,6 und 5,8. Bin ihn kurz (90kg) mit 6,6 gefahrenen fand das in Vergleich zu den Bolzboards sehr angenehm vom Trimm.

  • Mit Freestylewave hat das nichts zu tun, eher slalomorientiert.

  • Das Problem ist die Physik lässt sich nicht austricksen.

    Das mit der Physik interessiert mich. Warum geht ein großes Board nicht mit einem kleinen Segel bei starkem Wind?

    Es geht schon, aber eben nicht besonders gut. Das sieht bestimmt jeder anders, aber ich mag nicht kleine Segel mit größeren Boards. Wenn du ein 5er Segel fahren kannst, geht doch auch ein Board unter 100l. Und Wasserstart ist bei den Bedingungen auch angenehmer. Da bracht es für mich kein Board, wo noch ein Shotstart geht.

  • Fwiege ich gut 100 kg und habe gerne ein Board, wo ich auch in einer Flaute noch drauf stehen kann.

    naja, Flaute wird wohl kaum auftreten, wenns grad noch für 5er Segel gereicht hat mit 100kg, sondern Wind, der nicht mehr (ständig) zum Gleiten reicht
    entweder man geht davon aus, dass es doch ab und an Böen gibt, die für Wasserstart reichen, dann reicht 110l sehr gut, auch wenn da das Riggewicht schon zuviel erscheint
    soll Schotstart unter allen Umständen gelingen, dann wirds wohl doch eher mind.120l brauchen. halt ein Board, das nicht so sehr dünn und breit auf Frühgleiten für leichtgewichte getrimmt, sondern eher schmaler ist, damit der Wind nicht so leicht druntergreifen kann

  • Das Problem ist die Physik lässt sich nicht austricksen.

    Das mit der Physik interessiert mich. Warum geht ein großes Board nicht mit einem kleinen Segel bei starkem Wind?

    Ein Segel erzeugt Druck auf den Mastfuss und haelt dadurch das Brett unten. Bei einem grossen Brett hast du einen grossen Auftrieb durch Wasser (und Fahrtwind unter der Nose). Dazu ein zu kleines Segel, das dann die nose nicht unten halten kann. Das Ergebnis ist ein ziemlich instabiles fahren - das Brett hebt vorne ab.


    Als tuning kannst du eine kleinere Finne verwenden und das Segel/den Mastfuss moeglichst weit vorne positionieren.


    Trotzdem passt das einfach nicht gut zusammen. Weil der TE das Fox genannt hat: Ich habe das 105er bei 82kg Gewicht. Das 6.2er Segel ist das kleinste, das nocht wirklich gut funktioniert. Mein 5.5 geht noch irgendwie, das 5.0 ist kaum mehr fahrbar. V.a. weil man ja kleine Segel bei starkem Wind faehrt, was wiederum eine hohe Geschwindigkeit des Bretts bedingt. Und dadurch eben viel Auftrieb an der (breiten) nose allein schon durch die Luft.


    lg

    mariachi76

  • Großvolumige, eher schlanke Boards wurden genannt: F-Cross, Kode

    Ich füge noch den Goya Carrera hinzu.


    Ein alter Tabou Rocket 125 hatte noch 69er Breite. Den bin ich noch mit 5,4 gefahren.

  • Ich würde mich jetzt nicht so auf die Herstellerangaben festlegen, weil da sehr viele Faktoren hineinspielen. Eine gewisse Unter/Überschreitung ist da sicher fast immer möglich. Natürlich kann es dann sein, dass die Palette je nach Board und Bedingungen von "überhaupt kein Problem" bis "gerade noch irgendwie fahrbahr" reicht.

  • Ja, zumal bei Herstellerangaben meist die Marketingabteilung die größte Rolle spielt ...



    Zur Physik: Das Wasser wird unruhiger, das Brett verselbständigt sich im Trimm, va wenn die Finne nicht mehr passt, lässt sich schwerer über die Länge auf dem Wasser halten, Wind gelangt abrupt unters Board.


    Im Slalom fährt man relativ lange (=weit rauf), relativ breite Boards (zB 715 mm breit). Dies geht deshalb, weil das Rigg sehr viel Druck auf den Mastfuss aufbaut - nicht nur durch die Schwerkraft. Wohlgemerkt bleibt auch das Rigg relativ groß.


    Selbst noch etwas aufgefiert wird viel Downforce erzeugt. Auch durch anderen Stance.


    Bei noch kontrollierter Geradeausfahrt halten sich zwei sehr große Kräfte bis weit in den Überpower in Schach bzw gleichen sich aus.


    Das fehlt bei großem und breiten Board mit kleinem camberlosen Segel.

  • Wenn Du ein großes Board fahren willst mit kleinem Segel und viel Wind könntest Du alternativ über Foilen nachdenken. Da hast Du dann keine Probleme mehr wenn der Wind ausgeht - meine kleinen Foil-Boards haben beide 145l und sind die kleinsten in der jeweiligen Range - also passen auch für 30kts + wenn mans kann.

    Gerade wenns kalt ist und der Wind unberechenbar ist fühle mich viel sicherer als früher mit Sinker.....

  • meine kleinen Foil-Boards haben beide 145l und sind die kleinsten in der jeweiligen Range - also passen auch für 30kts

    145 l Foilboard ist aber auch ein Riesengerät.

    80-90 l würde ich als klein und passend für 30 knoten ansehen.


    Nachtrag: lese erst jetzt von den oben genannten 100 kg, dann sollte es doch passen

  • Logischerweise fährt man die 44er Finne nicht bei 8.0 und bei 5.6. Wenn man auf ein größeres Board mit vielen Segelgrößen setzt, sollte man mindestens 3 Finnengrößen im Köcher haben.


    Das der Wind von jetzt auf gleich ganz weg ist, kann übrigens bei Thermikrevieren passieren. Mit kleinem Zeug sieht man dann ganz schön alt aus, wenn das nächste Ufer sehr weit weg ist.

  • Das Problem ist die Physik lässt sich nicht austricksen.

    Das mit der Physik interessiert mich. Warum geht ein großes Board nicht mit einem kleinen Segel bei starkem Wind?

    Es geht schon, aber eben nicht besonders gut. Das sieht bestimmt jeder anders, aber ich mag nicht kleine Segel mit größeren Boards. Wenn du ein 5er Segel fahren kannst, geht doch auch ein Board unter 100l. Und Wasserstart ist bei den Bedingungen auch angenehmer. Da bracht es für mich kein Board, wo noch ein Shotstart geht.

    Zum Beispiel am Gardasee gibt es lokale Bereiche mit mehr und mit ohne Wind. Und wenn der Wind zwischen 25 und 40 Knoten wechselhaft ist, möchte ich mit einem kleineren Segel auf die Böen warten und in den Böen nicht überpowert sein.

    Klar, das ist Geschmackssache.

    Klar bei ausreichend Wind ist ein Wasserstart immer besser, schneller und kräfteschonender.