Nachhaltiges Surfmaterial

  • Bei Masten und Gabeln ist man denke ich auch am besten bedient mit Langlebigkeit. Einen guten hoch prozentigen RDM mast von 10 Jahre alt ist eigentlich immer noch gleich gut wie ein neuen. Gleiche bei Gabeln. Da gibt es vielleicht mal was Verschleißteile und Belag die man austauchen muss aber halten idr auch lange bis sehr lange.

    Mein ältester RDM ist aus 2007 und sieht tatsächlich wie neu aus.

    Ich denke, dass das nachhaltigste wäre wohl das Material möglichst lange haltbar zu machen. Bei der Zahl der Surfer fällt der zu entsorgende Müll im Vergleich zu anderen nicht auf. Und es fehlt der Umsatz, um die notwendigen Entwicklungskosten hierfür zu stemmen. Am besten noch mit komplett recycelbaren Material um den halben Globus fliegen.

  • Ich tausche mir regelmäßig aus mit einen englischen Hobby Shaper die sehr auf Eco achtet und in dem Bereich alles verfolgt was es an Entwicklungen gibt.

    Vielleicht kannst du ihn mal fragen, was denn zumindest ein wirklicher erster Schritt ist. Aller Anfang ist schwer und wenn ich eine positive Entwickung unterstütze, tue ich das gerne. Aber ich habe keine Lust, für ein leeres Werbeversprechen zu bezahlen.

    Also am Besten ein aufblasbares Brett. :saint:

    Also bis jetzt sagt er auch das Haltbarkeit eindeutig der beste Weg ist. Im Moment ist es nach ihn noch so das ein Brett mit Ekomaterial (Flachsgewebe, Kork oder Balsa Sandwich und 40% Bio Harz aber immer noch mit EPS Kern und 60% Epoxyd) etwas doppelt so schwer sein sollte um die Hälfte der Lebensdauer meiner Bretter zu bekommen. Das ist komplett Sinnfrei.

    Ich habe da mal nach Flachsgewebe geschaut und denn haben die auf deren Webseite in der Statistik mit mechanische Eigenschaften mit den Zahlen geschoben (getrickst) um es besser da zu stellen als es wirklich ist. Auch wenn man z.B. die mechanische Eigenschaften von Innegra vergleicht greift man sich am Kopf das man sowas verwendet. Sogar auf der Innegra Seite selber sieht man das die Zugfestigkeit und Steifigkeit unter aller Sau ist.


    Es ist ja auch nicht so das Windsurfmaterial nun sehr verschmutzend ist. Da gibt es im Heutigen Zeit vieles mehr und auch schlimmeres. Aber trotzdem sollte man drauf achten. Und mit Haltbarkeit spart auch ganz einfach der eigene Börse.

  • Nach wie vielen Jahren Landet ein Surfboard wohl auf dem Müll?

    Mein JP Real World Wave Pro war nach drei Jahren ein Fall für die Tonne. Vermutlich einmal zu platt gelandet.

    Danach ein gut gebrauchtes Witchcraft Shaman für 1000€ gekauft, dreieinhalb Jahre intensiv rangenommen mit viel höheren Sprüngen, Schleiferstürzen, Felskontakt und heftigen Waschgängen und (weil die Kaufsucht mit mir durchgegangen ist) für 750€ verkauft. Der neue Besitzer hat daran noch lange nachhaltigen Spaß. Das Board ist von Anfang 2013.

    Nachhaltiger kann ein Waveboard aktuell nicht sein, das schaffen sonst nur PE-Schulungsbretter - wenn überhaupt.

  • Das mit der langen Nutzungsdauer stimmt natürlich. Da bin ich auch voll dabei. Mein Brett (das ich aber aus logistischen Gründen ewig nicht mehr benutzt habe) ist 35 Jahre alt.

    Leider muss man aber auch die Surffirmen sehen. Wenn die paar Windsurfer nur alle 10 Jahre neue Ausrüstung kaufen, verdienen die ja nichts.

  • Das mit der langen Nutzungsdauer stimmt natürlich. Da bin ich auch voll dabei. Mein Brett (das ich aber aus logistischen Gründen ewig nicht mehr benutzt habe) ist 35 Jahre alt.

    Leider muss man aber auch die Surffirmen sehen. Wenn die paar Windsurfer nur alle 10 Jahre neue Ausrüstung kaufen, verdienen die ja nichts.

    Denn gibt es eventuell zu viele Firmen für die paar Windsurfer? Mit den gesparten Ausgaben können die denn als Bäumepflanzer arbeiten oder so?;)

  • Denn gibt es eventuell zu viele Firmen für die paar Windsurfer? Mit den gesparten Ausgaben können die denn als Bäumepflanzer arbeiten oder so?

    Würden die Firmen überleben, wenn Surfer nur noch alle zehn Jahre neues Material kaufen würden? Ich glaube nicht, dass Surffirmen riesige Gewinne machen, oder?

  • Denn gibt es eventuell zu viele Firmen für die paar Windsurfer? Mit den gesparten Ausgaben können die denn als Bäumepflanzer arbeiten oder so?

    Würden die Firmen überleben, wenn Surfer nur noch alle zehn Jahre neues Material kaufen würden? Ich glaube nicht, dass Surffirmen riesige Gewinne machen, oder?

    Einige bestimmt nicht oder die werden kleiner aber ist das wichtiger als die Umwelt? Und ist das nicht natürliche Auslese? Wie viele Geschäfte haben schon zumachen müssen wegen Internet oder z. B. Fotoläden wegen digital Fotografie oder Kohlekraftwerke usw? Die haben sich doch auch was anderes gefunden deren Geld zu verdienen oder deren Geschäfte so umstrukturiert damit die weiter existieren können? Die einzige Sicherheit ist das nichts so bleibt wie es ist.

  • Einige bestimmt nicht oder die werden kleiner aber ist das wichtiger als die Umwelt?

    Darüber kann man viel diskutieren.

    Aber bevor man die Diskussion anfängt, ist die Frage, ob die Surfer darauf verzichten würden, sich mehr als einmal in zehn Jahren neues Material zu kaufen, von Ersatz für kaputtes Material abgesehen.


    "Die Industrie" ist sehr oft der Sündenbock, teilweise auch zurecht. Aber die Industrie kann auch nur verkaufen, was Kunden kaufen. Die Industrie muss Geld verdienen, das ist ihr Zweck und ihre Notwendigkeit. Die Kunden können sich mehr oder weniger frei entscheiden.


    Nicht falsch verstehen, ich bin keiner von denen, die sagen Umweltschutz ist wichtig [weil es cool ist/weil es Wählerstimmen bringt], aber [alles] anderes ist wichtiger.

    Trotz allem muss man Kompromisse machen. Das Beste für die Umwelt wäre wohl, wenn es keine Menschen mehr gäbe. Aber ernsthaft wird praktisch niemand die Lösung in Betracht ziehen. Und da muss man halt sehen, wie weit man gehen will und muss.

  • Mann kann ja auch Material weiterverkaufen oder wenn man was neues möchte.......man muss da nicht mit warten bis es schrott ist. Die Nachhaltigkeit schadet man damit nicht. Und man gibt Leuten mit weniger tiefe Taschen auch die Gelegenheit sich Surfen leisten zu können.


    Und man kann das auch umdrehen, Kunden können nur kaufen was auch angeboten wird. Damit ist "die Industrie" sehr wohl der Sündenbock wenn die nichts nachhaltiges anbieten. Nicht mal als Alternativ gegen Mehrpreis. Wenn ein Brett oder Segel doppelt so lange hält bei gleichem Fahrspaß, was dürfte es denn mehr kosten? 100%? 50%?


    Vielleicht ein gutes Thema für eine Umfrage?

  • Mann kann ja auch Material weiterverkaufen oder wenn man was neues möchte.......man muss da nicht mit warten bis es schrott ist. Die Nachhaltigkeit schadet man damit nicht. Und man gibt Leuten mit weniger tiefe Taschen auch die Gelegenheit sich Surfen leisten zu können.

    Natürlich. Da wäre es mal interessant, wie es bei verschiedenen Szenarios wäre. Wenn sich manche nach einem oder wenigen Jahren neues Material kaufen, gibt es dann noch genug Gebrauchtkäufer?

    Damit ist "die Industrie" sehr wohl der Sündenbock wenn die nichts nachhaltiges anbieten.

    Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären: Was ist nachhaltig?


    Gibt es eigentlich zur Haltbarkeit Informationen? Gestern habe ich mal aus Spaß bei Fanatic nachgesehen. Die haben von vielen Brettern HRS- und LTD-Versionen. HRS ist wohl schwerer und dafür billiger. Aber ist es auch haltbarer? Wo findet man sowas raus?

    Ich würde für nachhaltig gerne mehr bezahlen, wenn es dann auch nachhaltig ist.


    Gibt es einen Gebrauchtmaterialhändler? Ohne Erfahrung liest man nur, dass zum Beispiel ein delaminiertes Surfbrett schnell kaputtgehen kann, aber als Laie kann man das schlecht einschätzen. Wenn es einen vertrauenswürdigen Händler gibt, der am Besten Garantie auf das Material gibt, würde ich eher gebrauchtes Material kaufen, als wenn ich viel Geld ausgebe und das Brett nach zwei Tagen bricht.

  • Mann kann ja auch Material weiterverkaufen oder wenn man was neues möchte.......man muss da nicht mit warten bis es schrott ist. Die Nachhaltigkeit schadet man damit nicht. Und man gibt Leuten mit weniger tiefe Taschen auch die Gelegenheit sich Surfen leisten zu können.

    Natürlich. Da wäre es mal interessant, wie es bei verschiedenen Szenarios wäre. Wenn sich manche nach einem oder wenigen Jahren neues Material kaufen, gibt es dann noch genug Gebrauchtkäufer?

    Meine Erfahrung ist sicher. Der used boards Seite bei mir auf der Webseite ist der meist besuchte Seite. Bei gängigen Bretter könnte ich mehr verkaufen als ich herein bekomme. Ich bekomme z. B. demnächst einen Reaper 98 HDD aus 2017 zurück von ein Teamfahrer in Holland. Werde die voraussichtlich für 1400€ anbieten mit ein Jahr neuen Garantie. Habe ohne den auf der Seite zu stellen schon 3 Interessenten dafür.

  • Für den Nachhaltigkeit kann man Heutzutage schon einiges berechnen. So wie ich schon mal von ein Student Ingenieur machen lassen haben. Sonst kann man nur nach Erfahrungswerte und Garantiebedingungen schauen. Wir geben auch Garantie auf Gebrauchtmaterial.

  • Werde die voraussichtlich für 1400€ anbieten mit ein Jahr neuen Garantie.

    Ich finde es sehr gut, dass du sowas machst.

    Sonst kann man nur nach Erfahrungswerte und Garantiebedingungen schauen. Wir geben auch Garantie auf Gebrauchtmaterial.

    Gerade bin ich mal bei Goya gelandet. "Weniger belastend fürs Budget, besticht die enorme Haltbarkeit dieses Models." Es ist halt schwer rauszufinden, wie viel davon Werbung ist, aber die lassen zumindest erkennen, dass das Modell auf Haltbarkeit ausgerichtet ist.

  • Was wäre denn heutzutage das nachhaltigste Brett? Starboard Flax oder Patrik AirInside?


    Nachhaltigkeit kann man in drei Aspekte teilen: Herstellerseite - Konsumentenverhalten - Entsorgungsmöglichkeiten. Bei allen dreien muss es ein Umdenken geben.

    Einige Hersteller fangen damit an und ich finde es gut das Starboard seine Marktmacht nicht nur in Dividende umwandelt sondern auch in R&D investiert und einer der Vorreiter in dieser Hinsicht ist.

    Dem Konsumenten wiederum stösst es bitter auf das sein Material immer teurer wird aber ehrlich gesagt kann man diesen Trend nur unterstützten wenn einem die Umwelt am Herzen liegt. Wir müssen uns klar machen dass wir in Zukunft nicht nur Herstellung, Arbeitskosten und Vertrieb bezahlen werden sondern auch die mögliche Umweltbelastung, sei es Rohstoffabbau oder Entsorgungskosten.


    Das Problem ist wahrscheinlich aber die Entsorgung selbst.., und die ist speziell für Windsurfmaterial nicht gewährleistet, bzw. verlangt ein Bewusstsein und finanzielle Einbussen bei der Verwertung. Womit wir wieder beim Konsumenten sind.


    Weniger ist mehr! Wäre schön wenn wir diese Mentalität ohne Ökodiktatur in die Köpfe bekommen.

  • Sehe Diskussion hier: Nachhaltiges Surfmaterial

  • Also der Gebrauchtmarkt blüht doch schon, siehe Daily Dose. Boards kaufe ich in letzter Zeit gebraucht, ob nun wegen der Nachhaltigkeit...

    Letztlich kann sich jeder Hersteller entscheiden ob das Thema durch irgendwelche "umweltfreundliche" Materialien umsetzt oder so baut das seine Produkte langlebig sind. Ich finde den Weg der Langlebigkeit wie in Witchkraft beschreitet attraktiver und auch nachvollziehbar. Denn ob die Materialen wirklich umweltfreundlicher sind bezweifele ich. z.B. werden Verpackungen ja auch als Recycelt bezeichnet, obwohl der Anteil des wiederverwendeten Materials nur im einstelligen Prozentbereich liegt.

  • Im WSJ 2020 Jahrbuch war ja das Interview von Patrik und er antwortete bez. der wichtiger wertenden Charakteritika beim Surfmaterial wie Haltbarkeit, Nachhaltigkeit, ökologisch weniger belastende Materialien ganz klar drauf, dass da die PD AI weit vorne wären.

  • Bei Patrik airinside ist auch der Müll bei der Produktion extrem interessant. Dadurch das in formen gearbeitet wird fállt das ganze Abreißgewebe Saugerließ Vakuumsäcke weg. Das ist pro Brett schnell einige kg bzw ein größer Sack Müll.

  • Es tut mir leid euch desillusionieren zu müssen, aber was PD da behauptet ist ein haltloses Werbeversprechen. Wer solche Aussagen Tätigt sollte auch ein paar Fakten hinzufügen und detailliert den Ressourcenverbrauch seines und eines vergleichbaren Konkurrenzproduktes darlegen und zwar von A bis Ω. Zu behaupten ein aufwendiger Prepreg Formbau wäre nachhaltiger und ökologischer als ein Handlaminat halte ich für ziemlich weit hergeholt.

    Hier wird sich mal wieder auf wenige positive Eigenschaften (geringeres Müllvolumen bei Entsorgung & Verzicht auf Abreißgewebe und Saugvlies) eines Produktes fokussiert und alles andere außer Acht gelassen.

  • Bei Patrik airinside ist auch der Müll bei der Produktion extrem interessant. Dadurch das in formen gearbeitet wird fállt das ganze Abreißgewebe Saugerließ Vakuumsäcke weg. Das ist pro Brett schnell einige kg bzw ein größer Sack Müll.

    Da bisher niemand hier genau sagen konnte, wie er produziert, könnte auch das Gegenteil, viel Müll, der Fall sein.

    Also das ganze Stützmaterial, das nach dem Zusammenbacken entnommen wird.