Finne auf der hinteren Kante scharf machen?

  • Hallo,

    beim direkten Vergleich zwischen einer Select Carbon Freeride-Finne und einer Lessacher-Design Grasfinne aus G10 ist mir aufgefallen, dass die Lessacher, die erstaunlich gut geht, sowohl bei Höhe wie auch bei Speed, auf der Hinterkante deutlich schärfer ist wie die Select Carbon-Finne.

    Macht es Sinn, ,die Kante etwas anzuschleifen, in 45 Grad beispielsweise, dass sie ein klein wenig schärfer ist?
    Kommt man damit eher ins Rutschen und gleitet es länger durch? Was wären die Nachteile?

    Ich habe hier schon einen Thread zu scharfen Kanten gefunden, aber da ging es mehr um die Unfallgefahr. Es soll ja nun aber nur ein klein wenig schärfer werden und auch nur auf der Heckkante. Die Vorderkante würde ich auf jeden Fall unangetastet lassen wollen.


    Gruß
    Tourensurfer

  • Klar kann man das machen, je sauberer die Strömung über der Finne anliegt desto performanter wird sie. Und gerade an der Abrisskante will man so wenig Turbulenzen wie möglich haben. Ob das wirklich einen aus Amateursicht erfahrbaren Unterschied macht, keine Ahnung, ich schleife meine Finnen hinten nicht schärfer.


    Und so ganz ungefährlich ist das ja auch wirklich nicht, sowohl Handling an Land und beim Wasserstart sollte man gut aufpassen. Wer zum Beispiel mal eine Kashy streicheln durfte, die geht mitunter auch wie ein Messer durch Fleisch, frag nicht woher ich das weiß 😇😬

  • Making it sharper by sanding at 45 degrees will not increase performance normally. This is because water cannot flow suddenly 45 degrees angle/corner with windsurfing speed.


    Best would be to make the trailing edge longer (with glass and epoxy) and make the last 1-2 cm flat on each side. This increases topspeed and this is done by many speedsurfers in the Netherlands in the past.


    Sometimes cleaning the fin (water + soap) makes a bigger difference compared too optimizing the trailing edge.


    The Select fin can be not the ideal size for you, this can also be the reason for different performance.

  • Moin,

    ich denke er meint 45° zur Finnenachse.

    Meine Sonntag sind an der Abrisskante messerscharf und hauchdünn. Und auch meine Tribal G10 sind scharf, aber nicht so wie die Sonntag, denn G10 bekommt man auch nicht so dünn und scharf. Wenn ich schleife, dann beidseitig nur genau im Winkel der ohnehin vorhanden ist mit 1000er Körnung.


    Ich habe auch mal einige original Lessacher Carbon Grasfinnen besessen und gefahren, die waren ehr sehr stumpf. Daher wundert mich, dass die bei dir schärfer sind als z.B. eine Select.

  • Die Edge Pro hab ich auch in 33, 35 und 37.

    Ich kann mir offengestanden nicht vorstellen, dass diese Finnen schlechter Höhe laufen oder langsamer sind als eine Design Lessacher Grasfinne.


    Die Edge Pro sind keine "richtigen" Carbonfinnen. Wenn du die schleifst wirst du schnell die oberste Schicht abgeschliffen haben und darunter kommt dann G10 zum Vorschein.


    Eine sehr gute alternative, wenn man eine leistungsfähige, stabile Freerace- Freeride Finne sucht, ist M.E. die Powermax von Tribal. Die ist der Select überlegen. Das dicke Profil hilft bei wenig Tempo und angleiten und die ist trotzdem schnell.

  • Eine Sache ist klar: je sauberer die Strömung über der Finne anliegt und je weniger Turbulenzen an der Abrisskante erzeugt werden, desto weniger Energie wird abgegeben, was bedeutet, dass weniger Wiederstand im Wasser erzeugt wird. Ich denke ein Physiker würde jetzt andere Fachbegriffe dafür finden, aber ich hoffe ihr versteht um was es mir geht.


    Die besten Finnen auf dem Markt sind messerscharf und laufen auf "null" aus. (Ich glaube der Begriff kam von Sonntag Fins). Besonders bei den G10 kann man schön nachschärfen, aber nicht im 45° Winkel, sondern so flach wie möglich auslaufend auf "null". :)

  • Eine Sache ist klar: je sauberer die Strömung über der Finne anliegt und je weniger Turbulenzen an der Abrisskante erzeugt werden, desto weniger Energie wird abgegeben, was bedeutet, dass weniger Wiederstand im Wasser erzeugt wird. Ich denke ein Physiker würde jetzt andere Fachbegriffe dafür finden, aber ich hoffe ihr versteht um was es mir geht.


    Die besten Finnen auf dem Markt sind messerscharf und laufen auf "null" aus. (Ich glaube der Begriff kam von Sonntag Fins). Besonders bei den G10 kann man schön nachschärfen, aber nicht im 45° Winkel, sondern so flach wie möglich auslaufend auf "null". :)

    Was Mich im surf Interview mit 45° meint habe ich oben geschrieben.
    Es beschreibt die Schleif Richtung auf der flachen Seite zur Hinterkante der Finne:

    pasted-from-clipboard.png

  • Oje ... ich schiebe im Wasser liegend mit dem Fuß gern mal das Brett an der Finne von mir weg ...

    da würde ich mir den Fuß an einer scharfen Finne ziemlich verletzen. Wäre eine blutige Angelegenheit.

    Ich strample auch ganz schön mit den Beinen, um das Brett und Segel auszurichten.


    Geht es niemandem so, dass er im Wasser auch mal gegen die Finne kommen kann?

  • Ich kenne leider den Artikel nicht, aber ich denke, die 45° beziehen sich auf das Schleifen von Carbon Finnen und bei G10 hat die Schleifrichtung keinen großen Einfluss. Bei Carbon möchte man wohl diagonal zu den Fasern gehen, vielleicht um ein Ausfransen zu verhindern.

  • Oje ... ich schiebe im Wasser liegend mit dem Fuß gern mal das Brett an der Finne von mir weg ...

    da würde ich mir den Fuß an einer scharfen Finne ziemlich verletzen. Wäre eine blutige Angelegenheit.

    Ich strample auch ganz schön mit den Beinen, um das Brett und Segel auszurichten.


    Geht es niemandem so, dass er im Wasser auch mal gegen die Finne kommen kann?

    Ich habe auch schon so manchen Neo gecuttet mit der Finne. Die Erfahrung muss wohl jeder selbst machen.

  • Bei manchen braucht man einen Waffenschein, aber das ist ein anderes Thema. Mir ist gerade vor 2 Wochen ein ganz übles Missgeschick passiert. Ich habe beim Wasserstart von unten mit dem Schienbein gegen die Finne getreten und habe mir eine tiefe Wunde zugezogen. Das Bein ist so angeschwollen, dass ich dachte, der Knochen wäre durch, aber zum Glück nicht. Finnen können gefährlich sein. Den Anzug habe ich mir auch schon an einer Seegras Finne am Oberschenkel gecuttet, das hat auch weh getan ||

  • Man könnte ja auch die Schnitthose aus dem Forst über den Neopren anziehen.

  • Eine Sache ist klar: je sauberer die Strömung über der Finne anliegt und je weniger Turbulenzen an der Abrisskante erzeugt werden, desto weniger Energie wird abgegeben, was bedeutet, dass weniger Wiederstand im Wasser erzeugt wird. Ich denke ein Physiker würde jetzt andere Fachbegriffe dafür finden, aber ich hoffe ihr versteht um was es mir geht.


    Die besten Finnen auf dem Markt sind messerscharf und laufen auf "null" aus. (Ich glaube der Begriff kam von Sonntag Fins). Besonders bei den G10 kann man schön nachschärfen, aber nicht im 45° Winkel, sondern so flach wie möglich auslaufend auf "null". :)

    Was Mich im surf Interview mit 45° meint habe ich oben geschrieben.
    Es beschreibt die Schleif Richtung auf der flachen Seite zur Hinterkante der Finne:

    pasted-from-clipboard.png


    Ich kenne leider den Artikel nicht, aber ich denke, die 45° beziehen sich auf das Schleifen von Carbon Finnen und bei G10 hat die Schleifrichtung keinen großen Einfluss. Bei Carbon möchte man wohl diagonal zu den Fasern gehen, vielleicht um ein Ausfransen zu verhindern.

    Hier gibt es Misverständnisse. Die 45° in der Abbildung sind nicht die 45° um die es hier geht.

    Es macht auch keinen Unterschied, ob es sich um Carbon oder G10 handelt.


    Die 45° beziehen sich auf die Hinterkante (trailing edge) des Finnenprofils. Man stelle sich die Finne horizontal durchgeschnitten vor und man hat nun das Strömungsprofil der Fonne vor sich . Das Finnenprofil läuft zur Hinterkante zusammen - allerdings bei realen Finnen meist (schon aus Sicherheitsgründen) nicht völlig spitz, sondern verrundet oder mehr oder weniger mit eckigem Abriß. Diese meist 0,5 bis 1,0 mm Profildicke am Finnenende verursachen je nach genauer Form Verwirbelungen und können zudem pfeifende Geräusche (besonders auch Foils) erzeugen.

    Wenn man nun das Finnenprofil in diesem Bereich von beiden Seiten der Finne leicht mit 45° Winkel anschleift, erzeugt man einen 90°Winkel am äußersten Ende des Finnenprofils, den man dann (aus Sicherheitsgründen mit ca 600 Schleifpapier wieder leicht entschärft.


    Wie gesagt, daß passiert alles im Bereich von 0,2 bis 1 mm an der "trailing edge" und nicht an den Seitenflächen der Finne. Dieses ist eine bewährte Methode, Pfeifgeräusche zu beseitigen. Ich habe es kürzlich erfolgreich bei einer Thruster-Finne praktiziert. Zudem kann man den Finnenwiderstand ein klein wenig reduzieren. Das genaue Verfahren ist in einigen Videos auf Youtube zu sehen, wo es an Foils angewandt wird.

    z.B.

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    (Vorsicht: beim Foil ist das Profil asymmetrisch - deshalb wird dort etwas anders angeschliffen).


    WICHTIG betr. Sicherheit: Finnen können nicht nur messerschaft werden, sonden Körperteile auch genauso aufschneiden ! Wenn man dabei eine Ader trifft, ... (alles schon passiert ).

    Ich selber entschärfe Finnen an der "trailing edge" meist mit 400 bis 600 Schleifpapier etwas. Zum "Entpfeifen" muß es auch nicht superschaft sein.


    Ein guter Tip von dem o.a. Finnenguru ist auch

    "Geschliffene Oberflächen sind grundsätzlich ein Muss, klare Abschlusslackierungen gehen gar nicht"

    Das gilt übrigens auch für die Gleitfläche der Boards.

  • Da war meine Interpretation mit den 45 Grad, die ich aus dem Interview von der Surf hatte, also doch so gemeint.

    Eine andere Frage - um nicht extra einen neuen Thread aufzumachen:

    Die Edge Pro hat den Finnendruckpunkt etwa 3cm weiter vorn als die Serienfinne, weil sie steiler steht. Das hat zur Folge, dass die Fußschlaufen scheinbar weiter hinten liegen und es nicht mehr so richtig passt für mich, nur noch bei viel Wind, aber nicht wenn man gerade über die Gleitschwelle ist.

    Ist meine Erfahrung buchstäblich, ich hoffe das ist auch logisch nachvollziehbar.

    Muss ich zum Ausgleich den Mastfuß 3cm nach hinten rücken, so dass es sich mit der vorn gerückten Finne ausgleicht? Oder habe ich da einen Denkfehler?

  • ...mmh


    Das ist gar nicht so einfach zu beantworten.

    Vielleicht läßt sich das über ein paar Fragen einkreisen:

    1. Ist die hintere Schlaufe in Außen- oder Mittelposition ?

    2. Wo steht die Mitte der Schlaufe in Längsrichtung zum Druckpunkt der Finne (vor oder hinter) ?

    3. Was ist mit "...nicht so richtig paßt" gemeint ? Was passiert ? Wie fühlt es sich an ?


    Der Druckpunkt der Finne ist 3 cm weiter vorn.

    Der Segeldruckpunkt müße also eigentlich auch nach vorn gebracht werden, damit der Trimm paßt - d.h. Mastfuß etwas nach vorn - nicht nach hinten.


    Vielleicht kommen wir mit Antworten auf die 3 Fragen weiter.