Slalomboard railen auf Leekante - bei (sehr) tiefer Hüfte

  • Wenn man sein Slalomboard auf der Leekante railen möchte - um zB besser durch den Chop zu kommen - wie schafft man das auch bei (sehr) tiefer Hüfte, mit der man relativ wenig Druck auf die Zehen des hinteren Fußes bekommt?


    Tief ist die Hüfte zB wenn Gabelbaum runtergesetzt wurde und Trapeztampen lang gefahren werden und close the gap gefahren wird.

  • fällt mir spontan taty‘s signature-stance ein:

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    druck über die zehen des hinteren fusses in richtung boardmitte scheint dabei in der tat keine rolle zu spielen. ich würde auch sagen, dass der hintere fuß dabei vielmehr sehr deutlich über die ferse gegen die rail drückt.


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    zusätzlicher EVA-bump unter den hinteren footpads zur boardmitte hin soll das gemäß gängiger werbetexte wohl unterstützen.


    images by https://youtube.com/@KUMAMOVIE7

  • .. ich konnte nie nachvollziehen warum man die Leekante belasten soll. Bei gut angeblasenem Slalomboard muss ich gefühlt eher Druck auf die Luvkante geben, damit mir die Fuhre nicht aufkantet und abfliegt. Vielleicht liegt das aber auch an meinen 70kg.

  • Am Wind hast du viel Druck auf der Finne, besonders bei Overpower, wie du sagst. Daher musst du nur

    gegen die Finne halten mit dem Fuß auf der Luvkante, also Druck auf die Leekante braucht es m.M.n. nicht.

  • Auf hohem Kurs baut Rigg mehr Querkräfte auf, ist man langsamer, wird Finne dadurch weniger schnell angeströmt und mit eher noch kleinerem Anstellwinkel angeströmt. Normal dimensionierte, dünne Finne ist relativ rasch am Limit und kann schnell mal zu wenig oder zu wenig konstante Aufkenterwirkung bereitstellen. Dann ist die Dosierung per Gegenhalten limitiert. Gerade in so einer Situation kann railing unterstützend wirken.

  • ja, Duotone 28-34" Vario mit größeren Slalomsegeln, meist irgendwo bei 30-32


    Foiltampen mit Clamcleat bei kleineren Slalomsegen - effektive Länge zwischen trapezhakennahem Gabelbelag und Innenseite des Tampenbogens: ca 427 mm


    unterschiedliche Hüfttrapeze

  • Ja, oft ist das so. Besonders, wenn die Finne zu lang etc wäre.


    Wenn man kurz zu sehr auf die Luvkante gelangt (etwa weil man anluvend eine größere Welle überquert hat, ...), wird der Railwechsel allerdings schon schwierig ohne aktiven Fußballen und Zeheninput.

  • Ich verstehe das Problem nicht so ganz und denke auch, dass das ein Automatismus ist.

    wie schafft man das auch bei (sehr) tiefer Hüfte, mit der man relativ wenig Druck auf die Zehen des hinteren Fußes bekommt?

    Da ist M.E. ein Denkfehler. Du drückst doch nicht über die Zehen, sondern über den Fußballen schräg von der Seite auf die Finne. Die Schlaufen sind doch hinten schön weit außen und die Hacke steht doch kurz über der Wasserlinie und drückt sehr schön genau gegen die Querachse vom Board das was das Rigg liefert weg. Im unteren Bild von Taty zieht er ja sogar die Zehen am hinteren Fuß hoch.

  • Ich verstehe das Problem nicht so ganz und denke auch, dass das ein Automatismus ist.

    wie schafft man das auch bei (sehr) tiefer Hüfte, mit der man relativ wenig Druck auf die Zehen des hinteren Fußes bekommt?

    Da ist M.E. ein Denkfehler. Du drückst doch nicht über die Zehen, sondern über den Fußballen schräg von der Seite auf die Finne. Die Schlaufen sind doch hinten schön weit außen und die Hacke steht doch kurz über der Wasserlinie und drückt sehr schön genau gegen die Querachse vom Board das was das Rigg liefert weg. Im unteren Bild von Taty zieht er ja sogar die Zehen am hinteren Fuß hoch.

    Gemeint sind stets Zehen und Fußballen.


    Taty fährt ja nicht hoch am Wind und betreibt die Finne im optimal schnellen Umfeld und mit ausreichend Anströmwinkel - da kann sie ausreichenden Gegendruck aufbringen. Bei anderen Bedingungen insbesondere höheren Kursen muss man der Finne helfen, gerade wenn sich kurz eine Luvlage eingeschlichen hat, man abgebremst wurde, ... Railing kann so eine Hilfe sein.


    Hohen Chop sehe ich nicht. Die Zehen von hinteren Fuß sind nur selten aufgestellt in der Luft.


    Taty fährt wohl Z-SLM, oder?

  • Um bösen Chop bspw. bei Südwind vor Podersdorf sehr hoch am Wind und fast senkrecht gegen die Wellen sanft überqueren zu können, versuche ich das Board möglichst vertikal zu entlasten. Dadurch fliegt das Board nur über die Wellen und der Körper bekommt den Chop nicht so hart ab. Dafür versuche ich mich möglichst vollständig ins etwas nach Luv überzogene Segel zu hängen - die Hüfte ist dabei sehr tief. Das ist für mich die bequemste Art, um bei Chop extrem Höhe zu ziehen. Das ist sicher nicht nach Lehrbuch und vmtl. nicht die schnellste Methode ... für mich funktioniert das aber recht gut.

  • Ja, kurzfristig und bei eher frontalen Wellenpaketen geht das mit dem Rigg-etwas-nach-Luv-Überziehen gut.


    Gleichzeitig noch railen wäre noch besser.


    Jene Bedingungen mit Wind von Backbord meinte ich aber gar nicht.


    Wenn dann der andere Bug. Oder anderer Spot.

  • Ich mache es ähnlich wie franz s . Ich fahre weit ausgelehnt und lasse das Board am Wind einfach laufen. Man hängt dann am Rigg und die Beine können schön den Chop abfedern, da der Winkel zum Board das zulässt. Viel Druck von oben auf den hinteren Fuß gebe ich auf Am Wind nicht. Ich drehe auch den Oberkörper noch etwas auf und schieb quasi das Board noch etwas nach vorn :headscratch:

    Voraussetzung ist, dass das der Trimm passt und das Board und Finne zusammenpassen. Fahre ich z.B. ne Grasfinne, dann geht das weniger gut und das Board kommt mangels Lift gar nicht so richtig frei vom Chop.

  • Ich bin der Ansicht, das auch die Finne wesentlich dazu beiträgt ob das mit dem Railen klappt oder nicht.

    Da muss ich immer Wojtek und seine Finnen-Philosophie einwerfen, das Board muss halt frei werden um nicht auf dem Rail kleben zu bleiben und übers Rail gezogen zu werden:

    Link

    Ab einem gewissen Speed und Chop denke ich macht aber Railen keinen Sinn mehr, siehe auch hier:

    Link

    Man sieht deutlich wie ruhig das i-Sonic trotz genug Chop überm Wasser fliegt, da ist nicht oder kaum noch was von Railen zu sehen, dafür fliegt es teilweise vollkommen über die Finne (praktisch Null Board im Wasser), obwohl die Nase unten bleibt. Hab so ein Verhalten der Finne ehrlich gesagt noch selten gesehen - seine Finnen würden mich daher echt brennend interessieren.

  • Klugscheißen ein:

    Mit dem Hüfttrapez würde Wojtek weiter nach außen kommen. Das Board hätte weniger Druck von oben und wäre letztlich vermutlich etwas schneller.

    Aus diesem Grund sieht man nur noch sehr selten Sitztrapez Surfer auf diesem Niveau.

    Klugscheißen aus.