JP Supersport 111 oder 122 plus passende Segel für Gardasee

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mir einen neuen Freeracer zulegen. Ziel: Mehr Speed, Teilnahme an der 1-Hour-Challenge.

    Nach allem, was ich gelesen habe, ist der JP Supersport mein Favorit (selber Testen war leider nicht möglich).


    Reviere: Böige, kabbelige Binnenseen und Gardasee (Malcesine und Conca).

    Geplante Segel: Duotone S_Pace 8.3 / 7.8 / 6.6

    zur mir: 194 cm, 83 kg, sportlich, Powerhalse funktioniert 50%


    Grundsätzlich beschäftigen mich folgende Fragen:

    - Ist der 111er SSP zu klein für die schwächeren Tage?

    - Ist der 122er SSP zu groß für die typische Gardasee-Kabbelwelle?

    - Braucht es das 7.8er UND das 8.3er oder reicht 1 Segel? Wenn ja, welches?


    Ich würde mich sehr über ein paar Meinungen von Euch freuen.

  • https://jp-australia.com/p/windsurfing/boards/super-sport/

    grob aus dem Bauch heraus bei deinem Gewicht ganz klar nicht den 111er. Bei 83kg sind 111 Liter so, dass du grad noch halbwegs angehm Schotstart hinlegen kannst. Für dauerhaft vernüftiges Gleiten brauchst da schon angemessen Wind (konstante 5 Windstärken und aufwärts) den du nicht immer haben wirst. 8.3 auf 111 Liter seh ich da auch nicht - das mag bei 70er Boardbreite zwar "irgendwie" gehen (bis 8.2 ist ja bei JP als recomend angegeben) aber wenn der Wind ausreicht wirst dann direkt am fliegen sein und wenn er nicht wirklich ausreicht darfst ggf schwimmen, weil du das Cambersegel bei Kabel (auf dem Garda Teils auch Kreuzwellen) vielleicht nicht aus dem Wasser bekommst oder wirst zumindest viel zu tun haben um wieder an Land zu kommen.


    War vor 2 Jahren das letzte mal am Gardasee (allerdings Torbole). Wieg ca10kg weniger als du - das 100 Liter hab gleich zu Hause gelassen und war froh über den 127er (älterer SSP 74). 115 (68breit, anderes modell) war mit dabei aber blieb trocken.

    Ich denke deine Entscheidung sollte eher zwischen 122 und 133 SSP liegen. Mal schauen was die anderen sagen (bei mir ist's reiner freizeiteinsatz ohne Rennambitionen und Cambersegel meid ich auch)

  • Moin, ich würde auch für den 122er plädieren. Besonders am Gardasee mit den schon oben beschriebenen Bedingungen sind die 10l Volumen Gold wert. Mit 6,6er wird es natürlich angepowert schon sportlich. Da hilft auf alle Fälle eine kleine Finne.

  • 122er mit 76 cm Breite sollte funktionieren. In Windlöchern, die es immer mal Rund um Torbole gibt, sind ein paar Liter mehr immer besser. Ein Freund, der mit großer P7 Cambersegeln fährt, benutzt vor Torbole immer einen 140er Falcon. Der gleitet, wenn andere noch stehen. Ich selbst bin dieses Jahr von 125 L auf 136 L umgestiegen. In Malcesine brauchst du früh morgens natürlich etwas um die 95 L. Speziell bei der One Hour brauchst du ein Board, was läuft und nicht absäuft, beziehungsweise stehen bleibt. Vor vielen Jahren fuhr ich einen 127er JP SSP. Aber da war auch die Thermik noch verlässlicher.

  • Ergänzung, mein 136er ist nur 72,5 cm breit! 8)

  • I would choose Supersport 122. The chance wind is a bit on the lower end is always bigger, the Supersport is probably the best board for 1 hout challenge. However there is always a small chance it is really windy and you wish you had the Supersport 111, this board will be faster with the 6.6 (large sailsize I think the Supersport 122 is faster or as fast).


    Your sailrange 6.6-8.3 fits the Supersport 122 perfect. While this sailrange is a bit big (8.3) for the Supersport 111. Freerace and freeride boards performer better with a bit smaller sail compared to the maximum sailsize, this is because large sails on freeride/freerace boards push the nose down.


    Personally i would chose a 6.6, 7.3 and 8.3. With 460 and 490 mast. I believe the 7.3 would be a really fun size. I have a loft switchblade 6.8 7.3 7.8 and 8.5, my 7.3 is great from 18 up to 28kts wind (which is my favorite windstrenght).


    I don't know Duotone S Pace and the recent JP Supersport, Duotone and JP/NP have a totally independent design strategy. Board driven at full performance need a specific amount of downforce from the sail. Duotone board and sails from the same year match well, JP and Neilpryde match well from the same year. A duotone sail with a JP might match not perfect, or might be perfect, it is a it of a gamble. My loft switchblades are from 2020 up to 2023, the amount of downforce (medium) from these sails did't change much in these 4 years, for my boards (Tribal Windsurfing) the Loft switchblade generates a little bit to much downforce (this limit topspeed in choppy conditions). I did own a Fanatic Jag, this board was really awesome (with my loft switchblades) and comes today with a 100% carbon fin (which won Defi fin with Albeau and Vonk). Plus the Jag is designed and tested at Lake Garda with Duotone S Pace. I am quite convinced (based on personalia experience) that the Fanatic Jag 128 would be great.

  • Vielen Dank für Euren Input! Especially to Eric for your detailed explanation.


    Den Jag 128 bin ich letzten Sommer bei starkem Südwind am Conca gefahren. Mit einem 6.5er. Das Board lief sensationell Höhe. Bei jeder Welle bin ich aber abgehoben. Die große Board-Breite bot dabei sehr viel Angriffsfläche für den Wind. Für mich war das Board bei diesen Bedingungen nur sehr, sehr schwer zu kontrollieren. Ein flüssiges Fahren war kaum möglich. An hohe Geschwindigkeiten war gar nicht zu denken. Nach ein paar Schlägen war ich fix und fertig.


    Da der Jag 128 nahezu die gleiche Größe wie der SSP 122 hat, befürchte ich, dass mich die gleichen Erfahrungen auch dort erwarten. Deshalb hatte ich bisher zum SSP 111 tendiert. Die 6 Liter Unterschied zwischen Jag 118 und SSP 122 werden vermutlich in dieser Betrachtung nicht relevant sein, oder?


    Hat jemand Erfahrung mit dem Duotone S_Pace auf dem JP Supersport gemacht? Gibt es da tatsächlich ungewollte Wechselwirkungen zu beachten?

  • Hab´ mich aus der Diskussion bisher rausgehalten, da ich die aktuellen Super Sport-Modelle nicht kenne, und ich auch deutlich leichter bin, als Du - nicht einfach sich in jemanden reinzuversetzen, der viel schwerer, oder leichter ist, als man selbst.

    Grundsätzlich ist es natürlich so, daß ein kleineres Board einfacher zu kontrollieren ist, wenn der Wind zulegt. Eierlegende Wollmilchsäue gibt es eher nicht. Ich würde daher auch zum 122er tendieren - wohlwissend, daß bald noch ein kleineres Board dazukommen wird. Kompromisslösungen waren bei mir nie lange von Bestand, und im Nachhinein teurer, als wenn ich gleich die richtige Ausrüstung angeschafft hätte.


    Dein Problem in Sachen Kontrollierbarkeit scheint mir aber davon zu kommen, daß Du, um Fahrt rauszunehmen, auch noch höher an den Wind gegangen bist. Ohne die Verhältnisse am Gardasee, bzw Conca zu kennen: allgemein kommen die Wellen ungefähr aus der Windrichtung. Wer anluvt, um Gas wegzunehmen, fährt den Wellen entgegen, und dann geht das Rodeo, welches er vermeiden wollte, erst richtig los.

    Für mich (72kg) wäre so ein Board für ein 6,5er zu groß. Nicht unfahrbar, aber nicht das, was ich mir wünschen würde. Denke aber, Du wirst Deine "Taktik", bzw. Deine Routine bei mehr Wind noch ausbauen müssen. Kommt dann ja auch von alleine, mit den Stunden auf dem Wasser.

  • This is good info! Fanatic makes boards that run very free, this can be amazing or frustrating. Fanatic slalom/freerace shapes often are a bit more sensitieve to trim when overpowered, which means wrong trim has a much bigger impact compared to for example a Severne Fox (freeride board).


    With this new info I would advice:

    1-a freeride board would work much better if you don't like the fanatic jag behaviour when overpowered. For example a JP superride 124, Fanatic Blast 117 liter or Starboard Carve 119. Don't think freeride is slow, a local at my old homespot uses such a freeride board and makes semi-pro windsurfers (full slalom gear) mad by overtaking them upwind and crosswind. My brother uses a New Starboard Carve for example, nice board. At some board brands I even prefer the freeride over the freerace design, especially if 1 board has to cover the total windrange. Freeride covers almost always a bigger windrange when trimming (possibilities) are very limited (for example long distance even). You might think why a pro doesn't use a freerace/freeride board on long distance competitions, this is because a good pro can make his body very stiff (high muscle tension) to keep control when overpowered, this is hard on their body (some honestly say this during defi interviews).


    2- when the board (fanatic jag) flies away overpowered the solution is to adjust trim radical: Lower boom, mastfoot forward, smaller fin, use lower clew eye, longer harnas lines. Do not overdownhaul your sail (this will make you fly more and loose control) and also do not put a lot of tension on outhaul (this will make you fly more and loose control) .

  • Sehr interessante Aspekte, vielen Dank!


    Dann fasse ich mal zusammen:

    - Für mich (83 kg) würdet Ihr ganz klar den SSP 122 (76 cm) statt dem SSP 111 (70 cm) empfehlen

    - statt 8.3 / 7.8 / 6.6 empfehlt Ihr 8.3 / 7.3 auf dem SSP 122

    - für das 6.6er empfehlt Ihr entweder zusätzlich den SSP 111 oder ein Freeride-Board

    - unklar ist noch, wie gut ein Duotone Segel auf einem JP Board funktioniert

  • War die Ora bei Deinem Erlebnis gerade überdurchschnittlich stark? Gab es uferbedingte Winddreher, die Dich eh schon überpowert noch mehr Höhe fahren ließen?


    6.5 war da eher schon etwas klein für den 128 und ein Kompromiss


    Willst Du bald besser windsurfen können?


    Allzu viel würde ich auf diese eine Erfahrung nicht geben.

  • Genau aus dem Grund bin ich auf Freemove/ Freeride umgestiegen! Damit kann ich kleinere Segel jeglicher Spezies fahren und habe einfach Spaß. In den meisten Fällen bin ich nicht spürbar langsamer als die anderen Hobbyracer. Carbonfinne (Custom) und schnelles No Camsegel vorausgesetzt.


    Wie gesagt, ich bin früher SSP 127und F-Race 130 und 140 gefahren- immer mit NP Slalomsegeln mit 4 Cambern…


    Meine 72,5 cm Breite, gepaart mit 136 L passen hier perfekt für mich.


    Bevor du etwas kaufst, probiere es aus. Aber die Erfahrung mit dem Jag sagt schon sehr viel aus!

  • In addition, I personally would try the Tribal Windsurfing Libero 118 or 128. However it is a new design/boardbrand and I have not tested this specific freeride model, so I can not recommend because lack of experience with this freeride model.


    I did buy the Tribal Radix boards in 2023 and they are strong build, (for slalom) easy to use and shape is very consistent (scoop rocker and tailkick is very consistent on my 3 radix boards). Tribal is known for the weedspeed fins for a long time (these Fins have a nice finish and are one of the best G10 weedfins). Tribal boards started in 2023, I simply bought the Radix boards from photo. I know the shaper (Lockwood) a little bit, he is a perfectionist (which is why the shapes are pretty consistent I guess). Lockwood uses the boards himself and doesn't live in a place with perfect conditions (loads of weed and chop). Lockwood is no heavyweight and not very well trained (like me). Lockwood designed many other boards before which were no "copy - paste" designs, yet very good (Mistral, Carbon Art). The shaper background made me buy Tribal Radix. Another plus (which was not the reason for me): Tribal is an European windsurf brand, you can visit the company and get your boards (or Fins) in The Netherlands. I saw some live fin making while I was there.


    JP, Fanatic or Starboard simply are very well known around the world, I always tended to starboard or fanatic. The shaper background of tribal (plus in 2022 a mediocre experience with me on the iSonic 2021) was the reason to buy something else in 2023. No regrets for me so far (after almost 40 sessions in many different spots/conditions).

  • Die Segel Range ist für ein Board schon groß. Der 128 Jag erscheint mir auch als grenzwertig für eine 6.6 aber wenn du EIN Kompromiss Board suchst dann musst du ggf etwas trimmen. Was du von Jag beschreibst klingt nach zu großer Finne (für dieses Segel / Bedingungen) und ggf. falscher Mastfuß Position.

  • Ja, das war die bisher stärkste Ora für mich (in Böen bis zu 28 kts., s. Webcam vom 31.08.23)


    Das mit dem Höhelaufen ist irgendwie falsch rübergekommen. Mit meinen Kommentar wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass der Jag 128 sehr gut Höhe lief (ich fahre vom Conca aus immer erst einmal ein Stück hoch). Die Erfahrung mit dem abhebenden Board und der großen Windangriffsfläche habe ich eher bei etwas höheren Geschwindigkeiten auf Halbwindkurs gemacht.


    Will ich bald besser windsurfen können? Ja, unbedingt!


    An dem Tag wollte ich eigentlich den Jag 110 haben, der war aber leider nicht mehr verfügbar. Deshalb der Ausflug mit dem 128er.

  • Das mit dem Höhelaufen ist irgendwie falsch rübergekommen. Mit meinen Kommentar wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass der Jag 128 sehr gut Höhe lief (ich fahre vom Conca aus immer erst einmal ein Stück hoch). Die Erfahrung mit dem abhebenden Board und der großen Windangriffsfläche habe ich eher bei etwas höheren Geschwindigkeiten auf Halbwindkurs gemacht.

    Das habe ich dann falsch interpretiert. Die Boardplate hast Du daraufhin ein wenig nach vorne verschoben, um den Bug unten zu halten, oder?

    Das hilft spürbar.

    Nichtsdestotrotz sind 6,6m² nicht die ideale Segelgröße für ein Board dieses Kalibers.

  • Ich denke du wirst es letztlich selber herausfinden müssen welche Boardgröße und Klasse am besten für dich und die gewünschten Bedingungen passt. Ist zwar ganz interessant was andere empfehlen, aber sie empfehlen doch auch aus ihrer Sicht und Anforderungen.

    Ich meine z. B. nach deiner Beschreibung wäre ein etwas sportlicher Freerider um 120l die bessere Wahl. Kann damit aber auch völlig falsch liegen.

  • Genau wegen dieser unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen habe ich mich ja an das Forum gewendet. In den Rückmeldungen gab es einige Aspekte, über die ich so noch noch nachgedacht hatte. Danke dafür!

    Was gibt für Dich den Ausschlag zum sportlichen Freerider? Die angepeilte Segel-Range oder meine Erfahrungen mit dem Jag? Letzteres wäre eine Frage des Könnens und da bin ich gerne bereit, mich weiterzuentwickeln...

  • Klar, probier´s aus - das ist ohnehin Dein Ziel. Man wächst mit seinen Aufgaben, und Du planst ja (im Moment) nicht, ein 70Liter-Starkwindslalomboard zu kaufen. Ich würde mit dem größeren anfangen, und wenn Dir das zusagt, kannst Du die Palette noch mit einem kleineren komplettieren. Zu nah sollte dieses dann aber nicht am großen Board sein.