Wie kommt es zum plötzlichen Aufkentern über die Finne?

  • In diesem Video kommt es bei 10:12 Sek. plötzlich zum Aufkentern mit Crash, ich kann keinen Fahrfehler erkennen.

    Genauso ist es mir vor ein paar Monaten passiert und ich habe mir eine Rippe gebrochen.

    Was meint ihr, wie es zu diesem plötzlichen Hochsteigen der Luvkante kommt und wie man es verhindern könnte?

    Bei mir fährt seitdem immer ein bisschen die Angst mit.

    Ich hatte damals eine relativ lange Finne gefahren und es ist mir passiert als eine zusätzliche heftige Böe kam.


    https://m.youtube.com/watch?v=…gUOd2luZHN1cmZpbmcgdHY%3D

  • Meiner Meinung nach geht es in dem Video nicht um Spin-out (zu kleine Finne), sondern um das kenteren, verursacht durch eine zu große Finne (wie der Themenstarter andeutet).


    Hauptsächlich ein Problem mit Boards mit ein Schwert. Kann aber auch passieren, wenn eine zu lange Finne verwendet wird…

  • Wenn ich Bild für Bild schaue (auf dem iPhone 😀) sehe ich erst eine leichte Veränderung im anstellwinkel des boards (Heck nach lee) 2-3 Bilder, dann 1 Bild wo die leekante zu 75% im Wasser ist, dann 2-3 weitere Bilder wo das Board schon ganz leicht kentert, nächstes Bild dann Zack Abgang.

    Vielleicht eine Kombination aus Kante dann Finne.

    Hab schon mehrere solche Abgänge über die Kante hinter mir. Inclusive Gabelbruch und Einschlag in den Grund bei 30 cm Wassertiefe am veluwemeer. Im Bruchteil einer Sekunde so kam es mir vor

  • Hab schon mehrere solche Abgänge über die Kante hinter mir. Inclusive Gabelbruch und Einschlag in den Grund bei 30 cm Wassertiefe am veluwemeer. Im Bruchteil einer Sekunde so kam es mir vor

    Am Strand Horst kann es aber unmöglich an der zu langen Finne gelegen haben…

  • Mit nem Spinout habe ich es - sofern meine Erinnerung stimmt - noch nie geschafft, dass ich die Leekante im Chop so eingegraben habe, dass solch ein Abgang wie im Video passiert ist. Vielleicht einfach nur Glück gehabt?


    Der Abgang erinnert mich eher an ein paar wunderschöne Abgänge mit Formula Material, starke Böe in Kombination mit kurzzeitigem Nachlassen der Körperspannung. Da kam dann wirklich die Luvkante so abrupt aus dem Wasser und mit Glück ist es dann nur bei einem Tailwalk geblieben.

  • Wie ich es sehe: Segel aufgemacht ohne den Körperschwerpunkt mehr übers Brett zu nehmen bzw. das Rigg aufzurichten. Man sieht ca. ne halbe Sekunde vor dem Abgang, wie das Segel etwas aufgeht und dadurch auch der komplette Stand auß der Balance gerät. Durch den Twist im Segel verliert man vor allem im oberen Bereich des Segels den Druck wodurch der Segeldruckpunkt nach unten wandert. Dadurch verliert man dann Druck auf dem Mastfuß und kann das Board so nicht mehr gut flach halten. Dann ein Chop an der falschen Stelle und das wars. Alternativ könnte dann auch ein Tailwalk kommen, der Mechanismus ist der gleiche.


    Der Abgang erinnert mich eher an ein paar wunderschöne Abgänge mit Formula Material, starke Böe in Kombination mit kurzzeitigem Nachlassen der Körperspannung. Da kam dann wirklich die Luvkante so abrupt aus dem Wasser und mit Glück ist es dann nur bei einem Tailwalk geblieben.

    Ja, so ein Formula Tailwalk ist echt ne ziemlich gute Methode den Adrenalinspiegel hoch zu halten.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Ich nehme an, dass die eher weiche Finne schneller aufkentert als die harte.

  • papapatrick War die Finne eher weich? Wie lang?

    Hallo Dominik,

    es war bei mir eine 50 cm lange G10 Finne unter einem Fanatic Falcon Lightwind, es war eine alte Select Gold.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Finnenspitze zur Luvseite hochkommt, wenn man extrem angepowert ist und starken Druck auf die Finne gibt, dann in einer noch stärkeren Böe nach vorne gezogen wird und plötzlich den Druck von der Finne nimmt. So könnte es bei mir gewesen sein, aber es ging zu schnell, als dass ich es zuverlässig analysieren könnte.

    In dem Video tritt es ja auch schlagartig auf

    Viele Grüße

    Patrick

  • Was ist ein Tailwalk? Ich kenne nur walk of shame...

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  • Was ist ein Tailwalk? Ich kenne nur walk of shame...

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    ... es wurde alles schon gesagt.


    Tailwalk passiert mir Leichtgewicht (69kg) gelegentlich vor allem mit meinem Leichtwind-Zeugs (120L, 8.8m2, 45cm), wenn dann doch einmal mehr Wind aufkommt.


    Mastfuß etwas weiter vor hilft, Konzentration und Körperspannung auch. Wenn man einfach nur gemütlich cruisen will, gibt's gelegentliche Überraschungen und man fährt plötzlich eine Etage höher, aber nur kurz ;).

  • mit 50 cm habe ich keine Erfahrungen, schon gar nicht in G10


    Eine relativ stark flexende Finnenspitze kann unerwarteten Lift geben, der Dich mehr und abrupter und unvorhersehbarer auf die Leerail legt, als ein simples Aufkentern.


    Pierre Mortefon beschreibt manche getestete, aber eher ungeliebte Finnen (speziell in höheren Speedbereichen) so: "sometimes it does crazy things"

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    Zum Thema Tailwalk.


    Der Crash oben im Video war aber bei deutlich höherer Geschwindigkeit. Da geht das so schnell wenn eine starke Böe kommt und man gleichzeitig nicht maximale Körperspannung aufbaut. Gerade mit sehr breiten Brettern und langen Finnen die viel Lift produzieren (so wie früher mit Formula Material) wird das dann sehr adrenalingeladen.

  • Sieht aus wie ein "Schleudersturz der Finne". Zuviel Querkraft lässt die Finne aufgentern, welches wiederum den Kentermoment weiter erhöht und den Gegenoment abschwächen lässt da der Hebel kürzer wird. Das System beschleunigt sich selbst dann ziemlich explosionsartig.

  • Aufkentern im engeren Sinn ist eher ein Thema bei niedrigen Geschwindigkeiten, bei sehr langen Finnen und Schwertern.


    Eine ungemütlich flexende Finne ist eher ein Thema ab höheren Geschwindigkeiten. Da kommt teils zunächst das Heck hoch, erst dann stolpert man über die Leerail.


    Tailwalk ist wieder was anderes.