Boardwechsel schon sinnvoll?

  • Guten Morgen Surfgemeinde,


    da ich dieses Jahr nur 3 Tage auf dem Wasser war und aktuell meinen Rücken auskurieren muss, bin ich wahrscheinlich schon voll auf Entzug und kann kaum noch sinnvoll denken und würde daher gerne mal eure Meinung einholen.

    In der ganzen surffreien Zeit beschäftige ich mich natürlich trotzdem täglich mit dem Thema und frage mich nun, ob ein Boardwechsel Sinn macht.


    Aktuell habe ich :

    135l Tabou Bullitt 258x72 aus 2016 (9.3kg)

    JP Magic Ride 111l Pro 239x72 aus 2015 (7.0kg)


    Segel für den Bullitt: Sailloft Cross 7.0 und Gunsails Rapid 7.9

    Einsatzgebiet: Gold auf Fehmarn


    Trapez klappt problemlos, Schlaufen sind letztes Jahr dazu gekommen. Allerdings mit weiter aussenliegenden habe ich noch ein paar Probleme rein zu kommen. Wenn ich dann mal drin bin, geht es spürbar besser vorwärts.


    Nun ist meine Überlegung, den Bullitt gegen ein etwas leichteres Modell zu tauschen um (eventuell) früher ins gleiten zu kommen.


    In die engere Betrachtung gelangt ist:

    Tabou Rocket 125 (242x75 bei 7.9kg)

    Goya Volar Pro 130 (250x77 bei 7.6kg)


    Zum Rocket muss man nichts mehr sagen, gibt es genug geschriebenes. Der Volks-Golf halt. Geht wohl immer.

    Zum Volar findet man aber nicht so viel. Wurde in einer der letzten Surf getestet, das klang für meine Bedürfnisse aber vielversprechend.


    Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob die ca. 2kg weniger im Board bei fast gleichem Volumen einen Wechsel überhaupt berechtigen?

    Und wie verhält es sich dann mit der anwachsenden Breite der Boards?


    Ich merke (oder bilde es mir ein), daß der MR mit seinen 7kg viel besser los geht als der Bullitt. Ich weiß aber nicht, ob es das geringere Volumen oder der etwas andere Shape ist. Da fehlt mir die Erfahrung.

    Selber habe ich dieses Jahr für ein besseres Gesamtpaket 7kg abgenommen. Mehr geht nicht und mehr will ich auch nicht. Bin übrigens 1.96m groß bei 87kg.


    Der Verstand sagt mir, komm erst mal wieder mehr auf's Wasser und mach das Beste aus deinem Material und übe mehr. Aber da ist dann immer dieser Teufel auf der Schulter, der ein neues Spielzeug möchte.


    Gruss

    Surfnbulli

  • Ich gebe Rüdi Recht, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass die Vernunft nicht immer siegt...

    Leichtfertige Boardkäufe machen aber nicht mehr soviel Spaß, seit der Versand so schwierig und teuer geworden ist, wenn man sie wieder loswerden will 8o

  • Aber würde man in der Literklasse denn den Gewichtsunterschied von knapp 2kg auf dem Wasser merken, oder ist da eher der Shape verantwortlich für früheres angleiten?

  • Aber würde man in der Literklasse denn den Gewichtsunterschied von knapp 2kg auf dem Wasser merken, oder ist da eher der Shape verantwortlich für früheres angleiten?

    Es sind eher weniger als 1,5kg. Ein 130Liter Brett wiegt neuerdings um die 8kg. Diese Bauweisen sind allerdings eher steifer und direkter am Fuß im Vergleich zum Bullit.

  • Bei gleichen Shape merkst du 2kg schon. Trotzdem scheinst du erst als Aufsteiger noch mehr Wassererfahrung zu brauchen. In der jetzigen Phase sind Zweifel am Material sicher häufig aber die Defizite liegen nach meiner Erfahrung eher in der Technik. Einfach immer weiter üben, dann wenn du die Schlaufen auch außen fahren kannst, Bretter testen und dir das aussuchen, was zu dir passt. Volumen und auch Breite sind dann vielleicht ganz anders als du sie jetzt wählen würdest.


    Ein neues Brett macht jetzt nur Sinn, wenn du mit dem jetzigen nicht zurecht kommst und mit Leihbrettern klappt es deutlich besser (Vorsicht: Revier und Bedingungen müssen möglichst gleich sein bei solchen Vergleichen), dann macht ein Wechsel auch jetzt schon Sinn.

  • Als Fortgeschrittener kannst du sogar 0,8 kg beim Brettgewicht merken (Angleiten, Durchgleiten, Beschleunigung ...)


    Die SURF hatte vor vielen Jahren mal etwas herumprobiert ... ca. 1 KG Brettgewicht entsprach ca. 8Kg Körpergewicht beim Surfer, die derjenige leichter sein musste, um ähnlich früh anzugleiten (oder auch 8 kg = 1m2 Segelgröße), immer unter der Voraussetzung, das beide Boards genügend Restauftrieb haben.

    => also ... wie du schon gemerkt hast ... 7 zu 9,5 kg Brett, bei ähnlichen Shape und identischer Breite, gleitet früher an.


    Boards definieren sich (heutzutage) beim Angleiten aber eher über die Brettbreite, breitere Boards gleiten früher an

    Boards mit langen Gleitflächen & wenig Scoop, also flacher Bodenkurve (zB Lorch) gleiten früher an

    Slalomboards sind im Angleiten nicht toll, aber WENN sie dann mal "fliegen", dann ...


    Sehr viel kannst du aber auch über die Finnen, Segel, Fahrtechnik & Segeltrimm herausholen, da kann also auch jemand schwereres ggfls früher mit kleinerem Zeug angleiten, als man denkt.

    Racesegel sind KEINE Angleitwunder


    ... usw usf


    0,3 kg bei den Herstellerangaben kannst du vernachlässigen, da die Bretter +-6% Gewichsschwankungen haben können. Da auf dem Papier leichte Brett kann also auch 500gr schwerer als angeben sein, das Andere dafür 500gr leichter


    => also nicht verrückt machen (lassen), so richtig schlechte Boards gibt es nicht mehr (mMn) und das wichtigste ist ÜBENÜBENÜBEN :)

  • Das ICH der limitierende Faktor bei dem ganzen bin, dessen bin ich mir durchaus bewusst.

    Habe häufig das Gefühl, daß ich mit dem Bullitt oft an der Grenze des gleiten knabbere, nur das letzte etwas fehlt. Dazu muss ich immer etwas größer aufriggen als andere. Und mit dem Magic Ride geht die Fahrt halt gleich los. Daher kam mein Gedanke den Bullitt (den ich aber eigentlich liebe) gegen ein etwas leichteres zu tauschen um die Gleitschwelle leichter und früher zu überwinden.

    Aber die technischen Defizite kann natürlich auch ein neues Board nicht ausmerzen. Vielleicht nur besser kaschieren ;) .


    Ich hoffe, daß ich bis zum November wieder fit für's surfen bin, und dann werde ich das Board mal zur Probe fahren.

  • Ich kann gut nachvollziehen, dass nach 2 (od. 3) Jahren Windsurf-Erfahrung und nach gewissen Fortschritten (Schlaufenfahren) die Lust auf ein Freeride-Board entsteht, das nicht mehr so schwer ist und somit besser flutscht. Der bessere Flutsch-Faktor wird sich positiv auf die T-i-S ("Time-in-Straps") auswirken. Ich denke, dass man mit dem Bullit weiterhin Freude haben und sich weiterentwickeln kann, aber wenn du noch ein zusätzliches Funkeln in den Augen möchtest, dann braucht es vielleicht etwas anderes - vorausgesetzt du möchtest dafür Geld ausgeben. Ich stelle mir meine Freundin vor: Ich habe auch ihr Board jeweils ausgewechselt (inzwischen das 3. Board nach x Jahren), sobald sie zwar immer noch der limitierende Faktor war (der bin ich auch nach 40 Jahren noch), aber die Chance auf eine spürbare Verbesserung bestand. Die 9.3kg sind schon ein Klotz und ein normal-schweres (oder leichtes) Board um 135L ist nichts Verkehrtes.

  • ein neues Board nir wegen des leichteren Gewichts zu kaufen macht aber eigentlich keinen Sinn. Ist natürlich schön leichtes Equipment zu haben, aber das deswegen sich die Gleiscjwelle merklich nach unten verschiebe sollte kann man nicht erwarten. Eine steifere Bauweise merkt man schon auf dem Wasser, aber ob jetzt dein Board 1kg mehr oder weniger wiegt hab ich immer nur beim tragen gemerkt. Keine den Beitrag der Surf nicht, aber das 1kg Boardgewicht ca. 8kg Körpergewicht entsprechen, scheint mir eher pseudowissenschaftlich.

  • Habe nur kurz die 2021er Modelle angeschaut:

    Gegenüber einem Bullit 135, bei dem man über eine Länge von 2.58m ein Gewicht von 9.7kg (und eine abgedeckte Center Fin Box) über die Wellen schiebt, wird ein Newcomer, der Fussschlaufen fahren kann, schnell mal einen spüren Unterschied herausfahren können gegenüber einem Rocket 125 in der „normalen“ ;-) Teambauweise (7.2kg). Das sind ja zwei komplett andere Schuhe. Den Bullit hat man als erstes Board für den Einstieg und etwas darüber hinaus. Früher oder später darf man upgraden - warum nicht früher als später.

  • Ich hab mein Einsteigerboard (schweren Gecko HRS 146l 85er Breite um 10 kg) nie vermißt, nachdem ich ihn gegen 2 leichtere (LTDs) ersetzt hatte:

    160l 90cm Leichtwindvariante und 130l 70cm Allrounder.

    Zum früheren Angleiten hat Silversurfer ja Wichtiges geschrieben.

  • Wenn Du mich auf Fehmarn siehst, sprich mich bitte an.

    Ich kann Dir meinen Rocket 125 LTD mal zum Testen geben. Der ist allerdings von 2017, d. h. noch nicht so breit (72) wie eine Klotür.


    Ich fahre den mit Ezzy Cheetah 7,0 + 8,0.


    Einfach mal moin sagen. Ich habe Dein Gesicht vermutlich schon vergessen. Der Silversurfer lässt sich leichter merken... 😁


    🤙

    DonRon

  • Habe nur kurz die 2021er Modelle angeschaut:

    Gegenüber einem Bullit 135, bei dem man über eine Länge von 2.58m ein Gewicht von 9.7kg (und eine abgedeckte Center Fin Box) über die Wellen schiebt, wird ein Newcomer, der Fussschlaufen fahren kann, schnell mal einen spüren Unterschied herausfahren können gegenüber einem Rocket 125 in der „normalen“ ;-) Teambauweise (7.2kg). Das sind ja zwei komplett andere Schuhe. Den Bullit hat man als erstes Board für den Einstieg und etwas darüber hinaus. Früher oder später darf man upgraden - warum nicht früher als später.

    Eine Center Fin Box hat meiner nicht. Etwas "sportlicher" ist er dann schon ^^8) .

    Aber ansonsten trifft deine Beschreibung die aktuelle Situation schon ganz gut mit dem drüber schieben. Er kommt langsam auf Touren. Kann gut sein, wenn es aber knapp an der Grenze zum gleiten ist, denke ich manchmal es fehlt das letzte PS unter der Haube um zu gleiten.

    Wobei ich sagen muss, daß mein "Dickschiff" mir natürlich enorm viel Sicherheit gibt. Genug Auftrieb auch für einen Shotstart falls der Wasserstart mal nicht klappt und vor allem viele Schlaufenpositionen, bei denen man sich an andere rantasten kann. Das gefällt mir an dem Board. Aber mal eine neue Herausforderung wäre auch mal nett...

    Da sind die zwei wieder. Vernunft und Unvernunft :saint::evil:

  • Hey DonRon,


    danke für das Angebot. Da komme ich gerne darauf zurück :thumbup:


    Gruss

    Surfnbulli

  • Ich sehe gerade du hast schon den Magic Ride 111, wenn du mit dem sicher in den Schlaufen fährst und so klingt es nach deiner Beschreibung, dann kauf doch einfach den nochmal in größer.


    Nach deinem ersten Post klang es so als ob du langsam Schlaufenfahren lernen würdest, mit ganz innen liegenden Schlaufen (vielleicht sogar 3er Setup beim 135er Brett).


    Wenn du aber bei mehr Wind schon das 111er gut fahren kannst, dann würde ich das untere upgraden, hier bleibt dann die Frage ob eben ein Freerdider oder doch eher schon ein Freeracer, das Rapid passt eher auf letzteres. Wobei ein Freeracer die Schlaufen ganz außen erfordert.


    Im Endeffekt kommt es darauf an wie viel du ausgeben möchtest. Klar ist es toll, wenn du öfter upgraden kannst, dann mach das. Sollte Geldverlust (als Aufsteiger sind die Boards schell verdellert) bei Wiederverkauf ein Problem sein, dann würde ich noch eine Saisson warten, dann willst du vielleicht gar keinen Freerider mehr.

  • ….

    Ich kann Dir meinen Rocket 125 LTD mal zum Testen geben. Der ist allerdings von 2017, d. h. noch nicht so breit (72) wie eine Klotür.

    Die „normalen“ Rockets mit 125l Volumen hatten und haben nie mehr als 70cm breite


    Ich bin den 2019 (125l) gefahren mit 8,5 auf 69cm breite

    War geil!

  • TJ80: den MR fahre ich bei mehr Wind. Das ist richtig. Aber gut fahre ich den mit Sicherheit noch nicht. Mich bringt der Chop noch aus dem Gleichgewicht. Dadurch ist das Segel sehr oft unruhig. Bekomme das nicht in eine "stabile" Position. Vermutlich halte ich es noch zu sehr mit den Händen statt mit dem Trapez.

    Aber von einem Freeracer bin ich noch weit entfernt. Ich möchte auch noch gar nicht Geschwindigkeit bolzen. Erst einmal möchte ich sicher und entspannt fahren können und die Powerhalse lernen.


    eddy : die aktuellen Rockets 125 sind aber bei 75.5 cm


    Screenshot_2021-10-19-22-30-39.png

  • Das ist nicht ganz richtig. Ich hatte auch den vorherigen mit 69 er Breite.

    2017 ist definitiv 72 breit und danach wurden die noch breiter. Die normalen.


    Du bist 2019 ein altes Modell gefahren.