Latten richtig spannen

  • Moin Leute,


    mittlerweile kann ich mir mein Segel in VL und Boom so trimmen, daß es für mich für den jeweiligen Wind paßt.

    Wovon ich weiterhin absolut keine Ahnung habe, ist das Lattenspannen.


    Was mir klar ist: oben ohne Spannung, unten bis Falten raus sind. (Krieg ich schonmal kaum so toll hin.) Und dann noch 3 Umdrehungen weiter?

    Und dann diese Sache mit der (leicht abfallenden?) Geraden, wenn man zum Top schaut, ist für mich immer noch Magie.


    Gibt`s `n einfaches Rezept fürs Lattenspannen?

    Deutschsprachiges Video?


    Bin Euch dankbar für alle Tipps!


    Grüße

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  • Er sagt, Du sollst es mit der Lattenspannung nicht übertreiben. Generell brauchen die unteren Latten mehr Spannung als die oberen, da unten mehr Profil im Segel ist. Übertreibt man es, kann beim Rotieren des Segels passieren, dass die Latten nicht gescheit um den Mast drehen. -> keine Raketenwissenschaft!!!

  • Und die Sache mit der "Linie" hin zum oberen Segelende?

    Alles nur "Religion" und jeder hängt seiner eigenen an?

    Was genau meinst Du damit?


    Segelaufbau ist zum Glück Physik ;)

    Der Blick am Achterliek über die Lattenhinterkanten hinweg soll ja irgendwie eine (abfallende? ansteigende? geschwungene?) Linie ergeben.

    Bin sehr an der Physik des Segels und den daraus resultierenden praktischen Anwendungen interessiert.

  • Point 7 sagt z.B., die oberste und die beiden unteren Latten fest spannen. Den Rest nur bis keine Falten mehr zu sehen sind.

  • Point 7 sagt z.B., die oberste und die beiden unteren Latten fest spannen. Den Rest nur bis keine Falten mehr zu sehen sind.

    Wenn Du die Latten eingestellt hast würde ich die Latten erstmal wieder vergessen, ich mache oben nicht so fest, ist P7 spezifisch.


    Der Vorliekstrimm und die Camberspannung sind da viel entscheidender, wobei es beim Vorliek vielleicht um 1-2 cm geht.


    Achterliek braucht wenig Spannung, wenn das Segel zu hart rotiert, kannst Du die Spacer/Camber anpassen oder auch mal am Achterliek 3-5 cm Luft lassen, sprich Gabel länger, damit das Segel beim Umschlagen etwas mehr Luft bekommt. Da das Segel ziemlich viel Bauch hat verlängert sich die Segelsehne beim Rotieren deutlich.

  • Vorliek und Baum, damit die Camber gut rotieren, klappt problemlos. (Dafür mußte ich beim Vector die Camber beschleifen.)

    Nur bei den Latten bin ich mir oft unsicher, weil ich nicht jede Falte rauskriege.

    Die oberen Latten laß ich ohne Spannung.

  • Ein Segel, dass an Land keine Falten hat muss nicht unbedingt gut fahren.


    Mit Falten raus meine ich nur die kleinen im Bereich um die Latten, die sollten weg sein.


    Wenn es weitere Falten gibt können die auch erst bei Wind weggehen, wenn Vorliek und Camber stimmen.

  • fyi: bei manchen segel (bsp. ezzy lion) sind gewisse Falten (statische und dynamische Falten) vom Hersteller gewollt und werden auch nicht ganz verschwinden…


    ich habe auch mini Falten in Switchblade und kann auch damit leben 😉

  • Ich fahre auch Switchblade in verschiedenen Grössen - oft schenke ich der Lattenspannung keine Aufmerksamkeit - schon gar nicht variiere ich bei unterschiedlichen Bedingungen. Bestätigend/ergänzend zu den Vor-Postern meine Einschätzung:

    • Generell die Latte so spannen, dass gerade eben die Falten draussen sind und nicht mehr. Um das zu erreichen: Lattenspannung stark reduzieren, Segel 1x hin- und her-shiften (damit die Latte nicht durch Widerstand innerhalb Lattentasche stramm gespannt bleibt) und dann von dort aus Latte sorgfältig spannen, bis die Lattentasche (und nur diese) faltenfrei ist.
    • Ich habe mal gelernt, dass die dritte bzw. oberste Camber-Latte (dritte Latte von unten) die "Powerlatte" ist, bei der man die Spannung je nach Gusto stärker oder weniger stark anbringen kann: Stärker = mehr Power, weniger stark = softigeres Feeling. In der Tendenz glaube ich den Unterschied gespürt zu haben (nur 1x experimentiert), bin aber nicht sicher, ob ich den "Blindtest" bestehen würde.
    • Wenn du das Segel liegend am Gabelende leicht hochhebst, siehst du, wien (bei korrekter Lattenspannung) das Achterliek durchhängt - vom Shothorn nach oben zunehmend. Der Bogen des so durchhängende Achterliek sollte dann aber bei der obersten Latte wieder etwas "zumachen", wofür ich bei der obersten Latte mehr Spannung anbringe.
    • Falten bei der Masttasche auf der Höhe der Camber bringe ich nicht mit der Lattenspannung sondern (wenn überhaupt) nur mit Spacern bei den Cambern raus.
  • bekannter hat sein neues Ezzy Lion nicht glatt bekommen und daraufhin fragte den David Ezzy ob er was falsch machte. Ezzy antwortete:


    First, I want to say, you have done an excellent job rigging your sail!

    About the wrinkles:

    - These are draft wrinkles and are normal and are present on all of my Lion designs.

    - They are a result of the large amount of broadseaming shape in the lower two battens. This helps to make the Lion powerful with a low center of effort.

    - These wrinkles will never completely go away, but the following will reduce them.

    1) More batten tension on the lower two battens.

    - If you have too much, they will not flip easily

    2) More tension on the tack strap.

    - This will reduce the wrinkle between #6 and #7, but increase the wrinkle running into the tack.

    3) More downhaul.

    - But you would not want to set your sail with excessive downhaul just to get rid of the wrinkles.

    I must tell you that I do not regard wrinkles as bad, as long as they help with the performance of the sail. In fact, all I care about is the performance of the sail. Years ago (about 38 to be exact), I used to design sails in part by making them look pretty with no wrinkles. Over the years I have learned that this is not the way to make great sails. I now design strictly by the performance of the sail and do not obsess over wrinkles. After all, it's not a painting to be hung on the wall. It's a sail that has to go against mother nature's gusto. Who's to say how it's supposed to look? Maybe to mother-nature-wind finds wrinkles a thing of beauty;)

    There are three types of wrinkles:

    1) Static wrinkles

    2) Dynamic wrinkles

    3) Screwed up design wrinkles

    1) Static wrinkles: These are the draft wrinkles of an un-loaded sail. Some can be minimized by batten tension, tack strap tension and more OH and DH. They go away when the sail is loaded.

    2) Dynamic wrinkles: These come from the mast bending and the subsequent twisting and flattening of the sail relative to the sail's draft and luff curve. They are diagonal and run from the leech to the luff, starting at the clew and then each of the batten ends.

    3) Screwed up design wrinkles: These are bad wrinkles and indicate potential sailcloth failure. This can be caused by the wrong cloth used in high loaded areas, or seams running across load lines and stressing. I take these type of wrinkles very seriously and avoid them like the plague. I hope there are none in the sails.

    In Conclusion:

    1) If you own an Ezzy Sail, you will have some wrinkles in your sail.

    2) The wrinkles are part of the design.

    3) DO NOT rig to get the wrinkles out, instead use the rigging indicators.

    4) Please judge the sail by how it feels and not how it looks.

    Please let me know if you have any further questions.

    Best regards,

    David