Finnenbauer

  • ich hab auch keine ahnung ob das eine sackgasse ist oder nicht, aber beim tauchen und fischen kommt ich halt auf solche ideen

    Spannend ist das allemal.


    Kürzlich ist mir ein Paper n die Hände gefallen (glaub das war ne Masterarbeit oder so), wo es um variable Finnengeometrien im weiteren Sinne ging - also nachgebende Oberflächen inclusive.


    Einen großen Teil nahm eine Übersicht ein - WAS ALLES schon versucht wurde - und die Ideen dahinter. Davon war ich echt beeindruckt - auch wenn ich den konkreten Ansatz der Arbeit selbst längst vergessen hab.


    Muss mal schauen ob ich das wiederfinde - dürfte für Einige hier interessant sein.

  • Braucht einer eine Deep-Tuttle-Form?

    Diese hier ist ausgelegt auf 16,0 mm Dicke und Radius 5 mm (blau markierte Flächen im zweiten Bild). Damit passt es in meinen zwei Boards erst nach ein paar Minuten Schleifarbeit (Dicke und Radius an den Schrägen).


    Da ich lieber fräse als schleife, fräse ich mir eine angepasste neue Form mit 15,85 mm Dicke und 6,5 mm Radius. Und die Form auf dem Foto würde ich für 100€ inkl. Versand (in D) abgeben. Markierungen für die Quermuttern und Stifte zum Abformen der Bohrungen sind mit dabei.

    VG, Lars

    DSC_0001_00001.jpgtuttle1.PNG

  • lahomau

    Bitte entschuldige die dreiste Frage, aber würdest du das 3d-Modell öffentlich machen?

    Sieht viel besser aus als was ich mal versucht habe und wer weiß ob mans mal braucht ^^ .

  • Hallo Lars,

    hast Recht, bei einer Tuttle-Box mit den Originalabmessungen musst Du bei einer Finne aus meiner Tuttle-Form recht viel schleifen. Aber die deckt halt auch die vielen Ausreißer ab. Bei der Dicke würde ich aber doch ein klein wenig mehr als die 15,85mm machen. Das Harz schwindet ja doch etwas. Aus meiner 16,0er Form kommt eine 15,95er Basis raus. Da fehlt nur ganz wenig zur Box meines Slalomcustoms. Dafür hat sie vorne und hinten einen durchgehenden Radius, die Finne muss hier um einige 10tel verlängert werden. Egal wie man's macht, bei der Tuttlebox isses verkehrt.....

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Hallo Sepp, gegen Wackeln in der Box hilft ja in erster Linie die Klemmung über die konische Vorder- und Rückseite. D.h. wenn diese beiden Flächen passen, geht die Finne nicht zu wenig und nicht zu weit in die Box, und wenn dann seitlich 0,05mm Luft wäre - das passt schon aus meiner Sicht.


    Bei den Box-Abmessungen sieht man halt wieder mal das "untechnische Wesen" der Surfergemeinde bzw. deren Erfinder. Konisch an allen Seite wie bei der Powerbox wäre viel besser. Die geraden Flächen von Tuttle sind Unsinn. Wenn man also die Größe der Deeptuttle mit den konischen Flächen der Powerbox in ein Bett stecken würde, käme nach 9 Monaten ein gutes System raus.


    Lars

  • ....

    Konisch an allen Seite wie bei der Powerbox wäre viel besser. Die geraden Flächen von Tuttle sind Unsinn. Wenn man also die Größe der Deeptuttle mit den konischen Flächen der Powerbox in ein Bett stecken würde, käme nach 9 Monaten ein gutes System raus..

    konisch an allen seiten ist mmn genau der grösste fehler der powerbox - da ist nie klar welches flächenpaar das bestimmende ist. und 4 flächen passend - no way, schon garnicht in box und kopf
    TU mit konischen seitenflächen wäre mmn noch schlechzter als die jetzige TU

    das wesentliche TU problem ist mmn ja nur dass es nirgends einen verabschiedeten standard gibt mit tolearnzen an die sich alle halten


    aber mmn egal

    TU kann man in den griff bekommen und es funktioniert.


    meine neue form hat die vorder und hinterflächen relativ schmal und grosse radien, letztens hat es meistens da gehakt. mal schaun was rauskommt

  • Hmm, ja, nein, doch... ;-)

    Also aus Sicht der Finne ist ja der kürzeste (stabilste) Weg der Kraftübertragung über die Seitenflächen. Wenn die dann konisch wären, ist eine Passung einfach und die Vorder- und Hinterkante sind so gut wie egal.

    Aus Sicht der Box muß man aber Aufwand treiben, um die Seitenflächen der Box steif zu bekommen, dass sie sich nicht ausbeulen. Also wäre aus Sicht der Box eine Kraftübertragung über Vorder- und Hinterkante stabiler.


    Und ich hatte noch nie eine schlecht passende Powerboxfinne, also scheint das mit den 4 konischen Flächen wohl doch zu funktionieren. Vielleicht sind Vorder- und Hinterfläche ja eher auf Min-Toleranz zur Box (nur zur groben Positionierung).

  • ...zumal es recht anspruchsvoll ist, dabei die Winkel der Flächen zueinander nicht zu verändern. Da muß man schon wirklich geübt sein.

    Bei diesen ganzen konischen Passungen ist es geradezu ein Wunder, wenn die Finne auf Anhieb bündig im Kasten sitzt. Und manch einer setzt halt auch nochmal den Schraubenschlüssel an, wenn noch ein, zwei Millimeter fehlen... Was da für Kräfte auf die Box wirken...

  • Lars, ja, hast Recht, 0,05 sind eh eine super gute Passung. Und wenn das vordere und hintere Ende auch noch schön flächig tragen, dann passt alles. :thumbup: Aber die lateralen Kräfte sollen schon über die seitlichen Flächen abgeleitet werden.


    Christian, hast mMn auch Recht. Aber die schrägen Flächen der Powerbox lassen sich eben wie ein Keil "schön" :evil: in die Box reinziehen. Wie KaSailer schreibt mehr oder weniger brachial. :evil: Vom technischen Standpunkt, auch wegen der Boxtiefe, nur für nicht allzu lange Finnen zu empfehlen, was ja auch so gelebt wird. Aber im Gegensatz zu Dir musste ich bisher nur sehr wenig an Powerboxfinnen rumschleifen.


    Bei der Powerbox wirken schon alleine durch die Montage auf alle Seitenflächen aufweitende Kräfte durch die allseits schrägen Flächen. Bei der Tuttlebox nur in Längsrichtung, und das ist locker beherrschbar.

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......

  • Der Weihnachtsurlaub wird produktiv genutzt.

    Habe mal die Profile von Sepp in "Profili" geladen und mit XFoil die Polaren errechnet, im Vergleich zu einem Naca0009. Vergleich-Profili.jpg


    Demnach hätte das stinknormale Naca einen deutlich besseren Maximalauftrieb, ohne einen höheren Widerstand bei Nullauftrieb zu haben. Gerechnet bei einer Re-Zahl von 1.000.000, aber bei 500.000 schaut das qualitativ auch nicht anders aus.


    Weil ich den Verdacht habe, dass das an der Dickenrücklage liegt, habe ich mit XFoil das Naca0009 auf 40% Dickenrücklage geändert und mit dem Original (30%) verglichen:

    Einfluss-Dickenrücklage.jpg

    Also auch hier wieder schlechter mit größerer Dickenrücklage.


    Auch wenn die Erkenntnisse vielleicht falsch sind (oder von anderen längst widerlegt...), bin ich neugierig und baue mir nun mal eine Finne mit dem Naca0009. Die Form wurde gestern fertig:

    DSC_3428_00001.jpg


    Vielleicht ist eine solche Finne ja besonders spinoutsicher und/oder ich kann sie mit demselben Segel 5cm kürzer fahren - mal schauen. Jugend forscht.


    Lars

  • ich überleg mir ja auch immer weider mal ob ich meine finne ins ansys stellen soll


    und dann weis ich aber dass das profil nur ein sehr kleiner teil der perfomance ist, paar lagen verändert und eine finne aus der selben form ist nicht wiederzuerkennen.


    und die steifigkeiten auch richtig einzaubauen - dafür hab ich keine zeit/lust

  • Interessant fürs Surfen dürften die Werte bei CL unter 0,5 sein. Da ist ja das NACA0009 zumindest theoretisch nicht mehr besser.

    Ja, das hat meine Überschlagsrechnung auch gerade ergeben.

    Im Modellbauforum hatte ich noch gefragt, ob man für "Wasser" noch andere Einstellungen im XFoil bräuchte, und da kam der Hinweis, das NCrit deutlich kleiner gesetzt werden müsste (also 1-3 statt 9).


    So gerechnet sind die Profile mit mehr Dickenrücklage dann tatsächlich geringfügig besser bei Ca<0,2, weil die dann eine Laminardelle ausbilden können, die das Naca nicht hat. Aber die Rangliste bzgl. höhere Auftriebe bleibt klar wie oben dargestellt.


    Naja, ich probiere es einfach aus, was in der Praxis ankommt.

    und die steifigkeiten auch richtig einzaubauen - dafür hab ich keine zeit/lust

    Ich glaube, selbst wenn da jemand die Zeit und Lust dazu hätte, sind die Erfolgsaussichten gering, dass das dann auch ausreichend viel mit der Realität zu tun hat...