Wie ist das Sailloft Ultimate 2.0 im Vergleich mit Freerace Segeln

  • Hi, ich habe bei Kleinanzeigen diverse Sailloft Ultimate in meiner Nähe und wollte fragen, welche Erfahrungen ihr mit diesem Segel gemacht habt und wie ihr es findet.

    Ich fahre nur S-Type/ S-Pace Segel und habe keine Erfahrung mit 4-Cam Slalom Segeln. Da ich nur Freerace/ Freeride mache, wollte ich wissen, ob ein Ultimate Spaß macht, oder ein Spaßkiller ist, wenn man nicht gerade Regatta und Rekorde fahren will?


    Danke für eure Antworten. :)

  • Ich hab jetzt nicht sonderlich viel Erfahrung mit 4-cam segeln; was man sich aber von Anfang an klar machen muss, ist, dass die Segel schwerer vom Gewicht und handling sind, und dass sie ne größere Masttasche haben, wo mehr Wasser reinläuft. Die reinen Zahlen (Speed, …) sind natürlich überragend. Ob diese Eigenschaften dann für eine reine „Funsession“ gut oder eher schlecht sind, muss man dann gegeneinander abwägen, was einem wichtiger ist.


    Oder du nimmst die kleineren Segel (5.0-7.0) Slalom und ab dann bleibst du bei freerace (7.6 aufwärts).


    Insgesamt kann das aber wer anders besser beurteilen als ich.

  • Ruben müsste dir das beantworten können, ich meine er ist von Mission auf Ultimate umgestiegen und ist da auch ganz zufrieden mit.


    Generell sind die natürlich schwerer, Rotation auch kraftvoller. Die breite Masttasche ist mMn gar nicht so problematisch (Wasserstart) wie oftmals beschrieben wird. Man liegt ja in der Regel nur ein paar Sekunden im Wasser, bis da unangenehm viel Wasser drin ist braucht es deutlich länger. Manchmal finde ich den Wasserstart sogar einfacher weil die Masttasche Auftrieb erzeugt und auf dem Wasser schwimmt. Handling, also physisches Gewicht und Rotation ist da dann schon eher sportlicher.

  • Danke Kris! Ich verstehe, dass ein Ulitimate (und andere Slalom Segel) schwerer und härter zu fahren sind als ein Freeracer mit 2-3 Cams, aber kann ein "normaleo" Aufsteiger die Mehrleistung eines Ultimate aufs Wasser bringen? Ruben kann es es, diese Aussage ist mir sehr hilfreich.

    Ich glaube, dass werde ich persönlich, erst herausfinden, wenn ich es ausprobiert habe.


    Mir ist eingefallen, dass ich beim Surffestival einen GA Vapor getestet habe und fand die Charakteristik nicht überfordernd.

  • Ich muss auch noch meinen Senf dazugeben.


    Ein Slalom-Segel ist dafür ausgelegt überpowert gefahren zu werden. Ein Freerace-Segel ist hier bedienungsfreundlicher.


    Schneller wird man erst, wenn man sich länger bei zunehmender Windstärke am gleichen Segel festhält.


    Und, aus Erfahrung mit einem Bekannten: Auch mit einem GA Matrix kann man über 60 Sachen machen.... das Segel hat keine Camber.


    Und am Rande: Ruben surft nicht mehr. Er wingt jetzt. Siehe Video bei Youtube.

  • Danke Alter_Schwede. "Bei zunehmender Windstärke am Segel festhalten" ist immer ein guter Tipp, ich habe es verstanden. ;)

    Ich bin auch schon E-Type gefahren, aber Camber Segel liegen mir besser, ich mag das stabile Profil bis ins überpowerte!

    Ich fahre erstmal weiter mit den S-Pace Segeln und werde im Mai wieder was testen.

  • Ja, testen ist eine sehr gute Idee 😉

    Ganz klarer Vorteil beim Racesegel, die haben eine immense Range und liefern in jeder Lage Vortrieb. Gerade in sehr böigen Bedingungen kann das der Unterschied zwischen Einparken und Durchgleiten sein um dann in der nächsten Böe noch neutral zu sein, wo man mit anderen Segeln bereits am Kämpfen ist. Dabei geht es gar nicht mal um Topspeed, das können no Cam auch gut, sondern vielmehr Durchschnittsgeschwindigkeit über eine Distanz. Da sind die nicht zu schlagen. Aber die 3-5% "Mehrleistung" erkauft man sich halt mit dem höheren Gewicht und dem deutlich schlechteren Handling. Ob man das will muss man halt für sich selbst entscheiden bzw erfahren.


    Hoffentlich meldet sich noch jemand der das Ultimate mal gefahren ist 😇

  • Ich glaube, du wirst mit dem Ultimate nicht glücklich. Es ist ein Segel um Races auf Regatten zu gewinnen.

    Dass diese Segel günstig auf dem Markt sind und darum entsprechend interessant scheinen, ist halt verlockend.

    Genauso wie die Slalomboards.

    Hinterher wird dann gemeckert, dass die Fuhre nicht ins Fahren kommt, die Schlaufen zu weit aussen und man nicht rein kommt und auch wie es sein kann, dass das Board so empfindlich ist für den hohen Listenpreis.

    Das ist bei Segeln ähnlich, zu schwer, zu wenig angleitstark, die Camber springen ab und rotieren nicht oder gehen beim Riggen nicht rein, lässt sich nicht gut wasserstarten und und und.

    Racing ist sehr speziell und technisch und insgesamt mühsam, bis man Erfolge spürt. Der Leidensweg ist groß.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Ach so, zum Thema härter zu fahren, das muss nicht sein. Meine alten AC1 waren sehr direkt und hart und schwer, da kam nie so richtig Freude auf weil die sehr physisch anstrengend waren. Die S2Maui Venom die ich jetzt fahre sind deutlich leichter und softer, haben meilenweit weniger Vorliekskurve und Vorlieksspannung, sind deshalb sehr viel einfacher und deutlich unangestrengter zu fahren. Aber sie sind immer noch nicht so leicht wie zum Beispiel ein Overdrive und die Cams brauchen Druck um zu rotieren.

  • Mein 21er 8.2 Ultimate ist eigentlich recht entspannt zu surfen (nochmal einfacher als mein 8.6 aus 2015). Ich bin kein besonders guter Windsurfer aber am böigen See ist es für mich in den Größen ab 7.0 der beste Kompromiss ein Slalom Segel zu benutzen. Steht wie ne 1 so ein Segel und ist auch nicht schwer so lange Wind drinnen ist. Wenn dann eine Böe kommt geht es einfach nur nach vorn, da verformt sich nix und der Druckpunkt ist wie angenagelt. Wasserstart finde ich easy, geht auch mit Schothorn voraus. Aufbau geht schnell durch die Masttasche, aber zum Schluss brauch ich ne Kurbel. Ich hab auch vorher schonmal ohne oder mit 2 Camber Segel probiert aber die Slalom Segel passen mir mit 100kg besser. Man fährt dann halt 1-1,5 m2 größer als der Rest aber durch die untere Öse kann man da 1m2 wegtrimmen wenn es dann noch zunimmt auf dem Wasser.

  • Ich, 72kg, auch kein Worldcup-Profi, habe in den 90ern angefangen Race-Segel zu fahren, und bin bis heute dabei geblieben. Hab´ das "echte" Race von Ka in einigen Größen zwischen 4,7 und 8,7, aber auch das 3-Cam-Segel "Koncept", dessen Charakter allerdings recht dicht dran am 4-Cam ist.

    Dem Koncept fehlt, im Vergleich zum Race, der Camber an der Fußlatte, und die Masttasche ist etwas schmaler. Einen relevanten Handlingsvorteil kann ich deswegen aber nicht erkennen. Im Umkehrschluss auch keinen Nachteil für das Race.

    Wem der Charakter von Cambersegeln grundsätzlich mal zusagt, der wird kein Race-Segel als "Spaßkiller" empfinden, solange er in der Lage ist, es richtig zu trimmen, einen passenden Mast verwendet.

    So wird das auch beim Ultimate sein, jede Angst ist da - für einen routinierten Surfer - völlig unbegründet, würde ich sagen.

    Ein komplett abgesoffenes Race mit knapp 9m² aus dem Wasser zu bekommen, ist eine Herausforderung - das trifft allerdings auch auf ein 2-Cam gleicher Größe zu. Aber man steht dann auch auf einem größeren Board, und kann das Rigg per Startschot erst mal wieder an die Oberfläche holen, und das Wasser ablaufen lassen.

  • Was die Boards betrifft, stimme ich Dir zu. Ein Race-Segel ist allerdings, gerade wenn´s ans Eingemachte geht, so kraftsparend zu fahren wie kein anderes. Kein Segel bleibt drunkpunktstabiler, entwickelt weniger Querkräfte. Wer zum Heizen auf´s Wasser geht, für den sind die einfach ideal.

    Und sie erfordern weniger Fahrkönnen, als die zughörigen Boards. Als eigentliches Problem sehe ich darum mehr, ein zum (Race-) Segel passendes Brett zu finden, wenn es an der Fahrtechnik mangelt.

  • Sehe ich anders.

    Racematerial nutzt man am Limit.

    Ein Race-Segel vor Allem 1qm größer als andere, um ähnlich früh ins Fahren zu kommen.

    Der Aspekt wurde hier überhaupt nicht benannt.

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  • Wollte eigentlich auch die Orientierung zum oberen Windbereich hin herausgestellt wissen, und eigentlich sollte diese Tatsache jedem klar sein.

    Hatte Christarus´ Frage aber so verstanden, daß er wissen wollte, ob die Segel dennoch "alltagstauglich" seien, oder vielleicht doch nur überbordend schwer, schlecht angleitend, kaum zum Rotieren zu bewegen etc. "Spaßkiller" eben. Und ich kann ruhigen Gewissens bestätigen, daß sie alltagstauglich sind.

    Wenn ich den Wind falsch eingeschätzt habe, oder er nächlässt, und ich plötzlich unterpowert unterwegs bin, merke ich natürlich, daß die mit den weichen Lappen jetzt mehr Power haben. Depressiv werde ich darum aber nicht, denn meine Stunde kommt, wenn´s wieder bläst.

    Das mit der harten Rotation usw. wird viel zu sehr aufgebauscht (man denke an den reißerischen Bericht der Surf über das ART Slalom Blade, welches damals, seiner Masttasche wegen, als "lebensgefährlich" bezeichnet wurde. Zum Glück war ich da schon einer von denen, die erst kaufen, und dann die Testberichte lesen...) Heute hat jedes Freerace-Segel so eine - oder noch größere - Masttasche.

    Und alle meine Gaastra, North und Ka rotierten bisher einwandfrei, halt mit dem entsprechenden Ruck. Ich mag das...

  • Hi, erstmal vielen Dank für den konstruktiveren Austausch.


    Ich fahre schon länger Freerace Boards wie Firestorm, Futura und Rocket+, und habe versucht mit Slalom Boards schneller zu werden. Es ist beim Versuch geblieben, weil ich nicht schneller wurde, sondern das Material mich eher ausgebremst hat. Ich fahre mit Vorliebe Camber Segel, aber halt keine Slalom Race Modelle und ihr habt meine Frage richtig verstanden und mir sehr gut geholfen.


    Ich denke Totti kennt die meisten Aussagen und sein Fazit ist, dass die meisten überfordert sind. KaSailor und paar andere, haben es drauf und lieben die Renntücher. Ich habe keine besonders gute Technik, aber genug Kraft und daher werde ich die Segel spätestens im Mai testen und vielleicht dann auch ein zulegen.


    Danke :)

  • Hi,

    Ich hab das ultimate und fahre es sehr gerne. Das ist von meinen ganzen segeln das einfachste zu fahren. Man muss das segel nicht immer am limit fahren damit es Spaß macht, klar ist es dafür gemacht aber es geht auch anders. Und die Verarbeitung ist top.

  • Also ich fahre schon recht lange Race Segel mit 3 - 4 Camber, das Ultimate sowie das Mission 2021 konnte ich direkt mit dem Duotone Warp vergleichen. Trotz 4 Camber ist das Warp ab 2017 das mit dem einfachsten Handling! Das Ultimate braucht echt Kraft und hat mich nach ner 1h fertig gemacht, das Mission ist etwas zahmer aber beim Schiften echt nervig ( Camber Rotation ) . Lange lange habe ich die Overdrive von Serverne gefahren seit es diese gibt/gab tolle Teile schnell sehr leicht und sehr gutes Handling( aber auch anspruchsvoll im aufrickeln ) Vielleicht irgendwie/wo mal testen! Wenn Voll Race Segel, dann teste mal die Warps! Und diese Jahr haben mich total die NP V8 überrascht was den Speed angeht habe ich Strom in Bonaire zum verzweifeln gebracht🤣🤣🤣!

  • Ruben müsste dir das beantworten können, ich meine er ist von Mission auf Ultimate umgestiegen und ist da auch ganz zufrieden mit.


    Generell sind die natürlich schwerer, Rotation auch kraftvoller. Die breite Masttasche ist mMn gar nicht so problematisch (Wasserstart) wie oftmals beschrieben wird. Man liegt ja in der Regel nur ein paar Sekunden im Wasser, bis da unangenehm viel Wasser drin ist braucht es deutlich länger. Manchmal finde ich den Wasserstart sogar einfacher weil die Masttasche Auftrieb erzeugt und auf dem Wasser schwimmt. Handling, also physisches Gewicht und Rotation ist da dann schon eher sportlicher.

    Ja, ich hatte vor den Ultimates verschiedene Freerace Segel ohne und mit Camber und auch entsprechende Boards für Freerace und Slalom. Der Umstieg von 3Cams zum Ultimate war für mich nicht besonders schwierig. Ich hab den Unterschied nur beim Wasserstart oder auch (bei wenig Wind) beim Shotstart gemerkt, wenn das Segel mal auf der falschen Seite lag oder die Mattasche vollgelaufen war. Sonst muss einem halt klar sein, was man will und auch ein bisschen sportlichen Ehrgeiz und Fitness mitbringen. Im Winter wird einem jedenfalls nicht mehr kalt beim Surfen mit Slalomsegel 😅

    Dass ich jetzt nicht mehr Windsurfe sondern nur noch Wingfoile hat nichts mit den Ultimates zu tun. Das waren absolut geile Segel und ich habe sie nur schweren Herzens und mit Rückkaufvorrecht 😉 abgegeben.


    Viele Grüße,

    Ruben