Dümmer Schnack 2.0

  • Absolut. Ein klasse Tag! Konnte erstmalig den Fox übern Teich jagen.

    Okay, 6.7 war etwas übermotiviert, aber 5.5 passte nachmittags dann ganz gut.

    @Kptn: Warst du in Lembruch?


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    BTW: Donnerstag war auch gut. Auch 6.7 aber mit SSP 122:

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  • Jep. Je mehr Nord, desto besser.

    Bevor für die Plattenbau Siedlung auch noch einen Schwimmsteg gebaut wurde gabs da in der Bucht richtig schöne Wellen.


    Du bist mir glaube ich einmal entgegen gesurft. Das war mein letzter Schlag. Akku war leer.

  • Das war doch einer der besten Tage seit Jahren - zumindest bis ca. 15 Uhr. Dann ging wieder der Böenmist los.

    Schon wieder so ein Tag. Es fängt an, mir wieder Spaß zu machen. Heute mit Patrik FSW 102, letztes mal mit WaveScore V88.

    Diese beiden Boards fahren sich unglaublich ähnlich, obwohl da ja ca. 20 Jahre zwischen liegen und da ja rein optisch schon Welten zwischen liegen - aber auf dem Wasser ...??? Das ist absolut positiv zu verstehen. Ich hatte ja seit 2010 4 Nachfolger, die alle nicht an den WaceScore rankamen. Der Patrik hat es gepackt :-) ! Der WaveScore ist zwar deutlich agiler/wendiger, dafür ist der Patrik im Dümpeln etwas stabiler und bietet mir bei meinem aktuellem Gewicht ;( etwas mehr Reserven, was ich derzeit sehr zu schätzen weiß.

  • Gerade bei Dailydose im Anzeigenbereich gefunden... Weiß da jemand mehr drüber?


    https://kleinanzeigen.dailydose.de/detail.php?siteid=377912



    Unfall auf dem Dümmer am 06.06.2022

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    Beschreibung
    Hier eine kleine Lektüre und „Einführung“ in die Vorfahrtsregeln. Der Surfer, der sich vor mir, der mit dem Avantisegel, „abgelegt“ hat mag dieses lesen.

    Zur Situation:
    Offensichtlich konnte er die Windlast nicht halten, ist angeluvt und hat sein Segel nach Luv abgelegt. Der Abstand zu dem Segel im Wasser erlaubte mir bei meiner Geschwindigkeit kein Ausweichmöver (des letzten Ausgenblicks). Unweigerlich musste ich als Überholer gegen seinen Mast fahren. Mir, meinem Board, meiner Finne ist nichts passiert. Erst später hatte ich gesehen, dass ein oberes Segelpanel eingerissen ist. Schade, dass er mich auch später nicht mehr angesprochen hat. Er ist wieder nach Hüde zurückgefahren und war nicht mehr zu sehen.

    Seine Vorhaltung „typisch wenn man sich nicht auskennt“ will ich mal dem Schock zusprechen und dann noch zu sagen er hat Vorfahrt gehabt will ich erst einmal so stehen lassen.

    1. Regel: Lee vor Luv
    Diese Regel für den Fall dass sich:
    • zwei Segler begegnen und
    • beide den Wind aus der gleichen Richtung bekommen.
    Nun kommt es beim Segeln darauf an, welches Boot sich in Luv des anderen befindet. Entscheidend ist also nicht die eigene Luv-Seite, sondern das Verhältnis der beiden Segler zueinander. Kurshalter ist hier der Leewärtige.

    Das war der Surfer vor mir auf jeden Fall. Er hat mit dem anluven den Kurs verlassen.

    Weiter mit der Regel: Der Luvwärtige ist verpflichtet, entschlossen und klar auszuweichen – in der Regel durch wenden, abfallen oder indem er das Tempo verringert, sofern dafür noch genug Zeit bleibt.

    Dafür blieb keine Zeit, weil durch den anderen Surfer ohne sich zu vergewissern extrem angeluvt und das Segel nach Luv gelegt wurde.

    2. Regel: Überholer hält sich frei“
    Die Regel zum Überholen muss deutlich von der Lee-vor-Luv-Regel abgegrenzt werden, da auch hier beide Segler in der gleichen Richtung unterwegs sind, also den Wind von der gleichen Seite bekommen. Um ein Überholmanöver handelt es sich, wenn:
    • sich zwei Segler begegnen,
    • beide den Wind aus gleicher Richtung haben und
    • sich einer dem Heck des anderen nähert in einem Bereich, der als „22,5 Grad achterlicher als Querab“ definiert ist.
    Dieser Bereich beschreibt einen Winkel, der als gedachtes Dreieck im Heck des Kurshalters liegt. Wer sich von dort annähert, ist somit Überholer.
    „Lee vor Luv“ gilt in diesem Winkel nicht. Der Überholer ist immer ausweichpflichtig und überholt grundsätzlich besser in Luv, um nicht in den Windschatten des Kurshalters zu geraten. Wer sich über den 22,5-Grad-Winkel nicht ganz sicher ist, betrachtet sich prinzipiell als Überholer, beharrt nicht auf „Luv vor Lee“ und weicht aus.

    Das war meine Fahrt nach Westen bei südsüdwestlichem Wind mit dem anderen vorausfahrenden Surfer.

    Was ich aber habe ich nicht wahrnehmen können ist die:
    3. Regel: Manöver des letzten Augenblicks
    Das sogenannte „Manöver des letzten Augenblicks“ definiert eine Ausnahme von allen anderen Kollisionsverhütungsregeln. Sie gilt nicht nur für Segler, sondern für alle Schiffe. Diese Ausnahmeregelung gilt, wenn:
    • ein Ausweichmanöver nötig ist oder gerade schon stattfindet und
    • das ausweichpflichtige Schiff durch sein Manöver allein eine Kollision nicht mehr verhindern kann.
    Nur in diesem Fall verlässt der Kurshalter seinen Kurs. Es ist ihm in diesem Moment nicht nur erlaubt, von der Kurshaltepflicht abzuweichen, sondern er ist sogar ausdrücklich dazu verpflichtet, um einen Unfall noch zu vermeiden.
    Das Manöver findet in der Regel so statt, dass der Kurshalter sein Schiff auf einen Parallelkurs zum Ausweichpflichtigen bringt.

    Von Parallelkurs war bei dem Anluvmanöver des anderen nicht mehr die Rede.

    Ingesamt kann ich also feststellen, dass gegen die Regel 1 und 3 verstoßen wurde.

    Nun kann sich der andere Surfer überlegen, ob er sich bei mir meldet und wir sprechen noch einmal. Auf jeden Fall muss er noch einmal die Regeln verinnerlichen. Nur mit Lee vo Luv kommt man nicht weiter.

    Und für alle die, die irgendwie in einem gewissen Abstand hinter sich einen Surfer hören, empfehle ich auch mal den „Schulterblick“. Beim Autofahren macht ihr es auch – oder? Und wenn man nicht mehr den Druck halten kann, empfehle ich in kritischen Situationen, wie in der geschilderten, das Segel nach Lee wegkippen zu lassen.

    Also...

    Waiting for wind, is better than waiting for nothing :)

  • verstehe ich nicht ganz, ich sehe da beide ganz klar in der Verantwortung Regeln hin oder her.


    Wäre ich der surfer der aus der gleitfahrt plötzlich anluvt an einem Tag wo über 100 surfer in einem kleinen Gebiet auf dem wasser sind, muss ich halt davon ausgehen dass mir einer reinballert wenn ich kein Schulterblick mache und trage die Verantwortung


    Wäre ich der surfer der den Post verfasst hat würde ich nie so dicht an jemanden von hinten fahren , dass ein einfaches anluven des voraus fahrenden surfers reicht um eine Kollision unvermeidlich zu machen. Bzw wenn ich so dicht fahre, muss ich mit allem rechnen, auch ein Schleidersturz wäre denkbar , passiert auch in Luv.. Vor allem sehe ich doch hinten wie gut einer vor mir zurecht kommt oder nicht, da nehme ich automatisch mehr Abstand wenn man Anzeichen sieht, das nicht absolute Kontrolle besteht. Mastlänge Abstand hätte auch die Kollision verhindert nehme ich an.


    50/50 meiner Meinung nach. Was denkt ihr ?

  • Danke für den Link. Ich finde eine Auseinandersetzung mit den Vorfahrtsregeln sowie eine Reflexion von Unfällen und Beinahe-Unfällen gut. Ich persönlich würde in derselben Situation, wenn ich sie richtig verstanden habe, mich eher selbst über mich ärgern, dass ich die Situation des Vorausfahrenden nicht richtig eingeschätzt habe. Ein starkes in den Wind schiessen, wenn nichts mehr geht, ist eine häufige Begleiterscheinungen einer bestimmten Art eines (langsamen) Sturzes. Ich bilde mir ein, dass ich erkennen würde, wenn der Vorausfahrende im Stress ist, und würde mich entsprechend verhalten. Möchte keine Regeln in Frage stellen, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, vom gestürzten etwas einzufordern.

  • Viel Möglichkeiten der Regelauslegung. Ich seh da klar den der reingefahren ist in der Verantwortung. Hindernissen auf der Bahn wozu auch manövrierunfähige "Boote" gehören ist immer auszuweichen. Und beim Surfen muss man nunmal immer mit Stürzen rechnen, Spinout kann jederzeit plötzlich passieren da kann man sich nach Luv ablegen wenn das Heck unter einem wegrutscht etc.

    Auserdem es gibt auch noch die Regel der Sportlichkeit, wenn ich dem anderen sein Segel kaputt mache würde nicht im Traum daran denken so ein Fass aufzumachen. Sondern ihm seinen Schaden ersetzen und zusammen am Strand ein Pils trinken. Für sowas sollte man ne Surfhaftpflicht haben.

  • Zitat:

    Offensichtlich konnte er die Windlast nicht halten, ist angeluvt und hat sein Segel nach Luv abgelegt. Der Abstand zu dem Segel im Wasser erlaubte mir bei meiner Geschwindigkeit kein Ausweichmöver (des letzten Ausgenblicks). Unweigerlich musste ich als Überholer gegen seinen Mast fahren


    Ist doch eindeutig. Wenn KVR, dann: Andere Schiffe müssen manövrierunfähigen Schiffen ausweichen.

    Also: Unweigerlich musste ich als Ausweichpflichtiger gegen seinen Mast fahren


    Typischer Fall von zu wenig Abstand. Und dann noch lamentieren, unglaublich.

  • Wenn es nur lamentieren wäre...


    Nun kann sich der andere Surfer überlegen, ob er sich bei mir meldet und wir sprechen noch einmal. Auf jeden Fall muss er noch einmal die Regeln verinnerlichen. Nur mit Lee vo Luv kommt man nicht weiter.

    Und für alle die, die irgendwie in einem gewissen Abstand hinter sich einen Surfer hören, empfehle ich

    aber noch den anderen und über dd das ganze www belehren :stupid:

  • So wie er den Unfall beschreibt sehe ich ihn, den Autor, auch als den Hauptschuldigen an der Sache. Wenn er überholt ist er ausweichpflichtig und hat genügend Abstand zu halten. Ansonsten gilt nach wie vor Lee vor Luv, auch wenn der andere angeluvt hat. Der Blick nach luv ist schwerer als nach lee, daher kann ich Surfer aus Luv schnell übersehen. Und der andere hat ja keine Wende fahren wollen, weswegen man sich umschauen müsste. Sondern einfach wohl etwas Kontrolle verloren und ist abgestiegen. Wenn es am Dümmer war ein ganz typisches Verhalten, da es überall stehtief ist und man denn einfach absteigt ohne das Segel ins Wasser zu schmeißen. Bei etwas viel Druck in der Tüte durch leichte abwürgen der Fuhre nach luv. Damit muss man immer rechnen.

  • Shit happens.

    Sehe da auch mehr den Autor in der Pflicht.

    Mir ist allerdings auch ein Avanti Surfer in bleibender Erinnerung. Soviele gibts da ja nicht. Der fährt nur Manöver des letzten Augenblicks. Am besten auf dem Strand oder direkt vor dem Mob. Will sagen: Der See ist groß. Man muss den Classic Freestyle nicht in unbedingt dahin versemmeln wo andere gefährdet oder genervt werden. Da haben manche ein Händchen für.

  • Man kann auch dadurch rasch zum Überholer WERDEN indem der anderen langsamer wird. Jemand kann sehr schnell langsamer werden. Dann braucht der Überholer Zeit zu reagieren, da nicht er die Situation herbeiführt.


    Üblicherweise wird Reaktionssekuinde zugebilligt.


    Ich würd zwischen einem völlig unfreiwilligen Sturz und dem Aufgeben der konstanten Geradeausfahrt (oder eines Manövers) unterscheiden. Man darf aufgeben - etwa wenn die Böe zu stark, aber nicht zu abrupt und ohne sich umzuschauen. Wenn ohne umschauen, dann ganz langsam und zB noch am Board stehend aus den Schlaufen raus, das kann ein nachkommender als Vorbereitung einre derartigen Anluv-Abstopp,stehtief-Stehen-Aktion erkennen.


    Eine Manövrirerunfähigkeit muss man erst mal erkennen können, also wahrnehmen, dann ca. Reaktionssekunde, ab dann ist man jedenfalls ausweichpflichtig.


    Leeboot darf langsam luven, aber muss anderem Raum und Zeit geben sich freihalten zu können.


    Unmittelbar vor Kollision ist der mit Wegerecht kurshaltepflichtig - was sich erst mit dem Notmanöver des letzten Augenblicks ändert.


    Laut IFCA-Regeln beginnt Überholen mit Überlappung. Derartige Regeln sind teils windsurfspezifischer als die KVR, COLREGs, etc etc.


    Man muss sich auch bei stärkeren Kursänderungen (so ab ca 15° schätze ich) umschauen, nicht nur vor Wende oder Halse oder Sprung nach Lee (Kiter!!) - dann sowieso.

  • Wir waren nicht dabei, aber im ersten Schluss würde ich es wie in Strassenverkehr machen, wer Auffährt hat Schuld. Alles andere muss bewiesen werden. Und ob mein Vorherfahrender nun stürtz oder langsam aufgibt oder einfach langsamer wird muss ich auf dem Schirm haben. Gehört für mich zur Rücksicht auf andere Sportsleute. Ich finde es auch sehr befremdlich so etwas in der Art auf Dailydose zu posten, anstelle sich eben vor Ort zu einigen. Selbst wenn das nicht möglich sein sollte, mach ich doch nicht so eine Aktion.