Gleiten und Schlaufen


  • Schönes Video!! :D


    Und es ist genau so, wie du beschreibst.


    Bei 00:08 sieht man, dass das Board, obwohl es auf der Luvkante fährt, sogar wieder leicht
    aus dem Wind dreht. Das Aufkanten allein hat also mit der Rotation wenig zu tun.


    Die Arrianne dreht das Board dann ganz plötzlich über die Schlaufen. Das ist Fußsteuerung, wie
    ich weiter oben schon mal beschrieben habe. Das geht aber nicht mit reinem Druck mit beiden
    Fersen, sondern über eine Art Hebelbewegung und vor allem mit starkem Dichtholen des Segels,
    wie man sehr schön sieht.


    Grüße!
    Django

  • Django, da bin ich voll bei dir!


    ich habe das irgendwann mal beim Halsen lernen festgestellt, dass ich noch so sehr auf die Leekante treten kann, wenn ich meinen Schwerpunkt nicht an der richtigen Stelle habe fährt das Board geradeaus weiter und wenn man dann sehr hartnäckig weiter versucht, produziert man einen Spinout.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Lass dich, gerade auf einem Board stehend, hinter einem Boot herschleppen in Gleitfahrt.
    Du stehst frontal, die Beine an den Kanten, links und rechts, Knie leicht gebeugt.
    Wenn du jetzt einfach nur dein rechtes Bein streckst, passiert nichts, null Rotation, das
    einzige was passiert ist, dass das Board „verscheidet“ und eher auf die andere „falsche“ Seite abhaut.


    ich habe das irgendwann mal beim Halsen lernen festgestellt, dass ich noch so sehr auf die Leekante treten kann, wenn ich meinen Schwerpunkt nicht an der richtigen Stelle habe fährt das Board geradeaus weiter


    Also ich kann nicht nachvollziehen, was ihr da schreibt. Wenn ich mein Board nach Lee kippe, falle ich auch direkt ab. Selbst dann, wenn ich das gar nicht will, sondern die Zehenbelastung sich wegen einer Bö ergibt, die ich "automatisch" mit mehr Gegendruck abfange, bevor ich das Segel etwas fiere und das Board wieder flach stelle (das erste geht nämlich bei mir schneller als das zweite). Dabei ist gar nix mit Schwerpunkt über das Board bringen usw. - das brauch ich nur, wenn ich dann halsen will (das wäre dann "um die Kurve fahren", wie django weiter oben schreibt).


    Djangos Versuch hab ich hinter dem Boot meines Bruders schon gemacht. Mein Board hat nicht "verschnitten", sondern genau die kleine Kurve zur belasteten Kante hin gemacht. Konnte schön kleine "Slalomkurven" fahren (allerdings erst nach paarmal Absteigen, bis ich das Gleichgewicht einigermaßen raus hatte ;-) ). Allerdings hab ich nicht "nur mein Bein gestreckt", davon war bisher auch nicht die Rede. Ich bezweifle, dass durch reines Beinstrecken wie von django beschrieben längere Zeit mehr Druck auf die Kante des gestreckten Beins kommt. Wahrscheinlicher scheint mir, dass ich dadurch nur ganz kurz mehr Druck auf diese Kante bekomme, mein Körper sich aber mehr auf die andere Seite legt und ich das dann durch mehr Druck auf die Gegenkante ausgleichen muß ...


    Onno, wenn du "noch so sehr auf die Leekante trittst", kippt dein Board dann auf die Leekante und du machst trotzdem keine Kurve? Oder meinst du damit, dein Board stellt sich gar nicht auf und fährt geradeaus weiter, weil du ohne den "Schwerpunkt an der richtigen Stelle" keinen wirklichen Druck auf die Leekante bekommst, auch wenn du versuchst draufzusteigen?


    Bei 00:08 sieht man, dass das Board, obwohl es auf der Luvkante fährt, sogar wieder leicht
    aus dem Wind dreht. Das Aufkanten allein hat also mit der Rotation wenig zu tun.


    Das ist so nicht richtig. Das Board dreht vorher auf der Luvkante in den Wind. Dann wird bei 0:08 die Belastung etwas von der Luvkante weggenommen, weil die Surferin eine Bewegung nach vorn macht und das Segel stark fiert (mir sieht das nach einer Ausgleichsbewegung aufgrund einer Bö aus, die die Kurvenfahrt kurz unterbricht). Durch die kurze Entlastung (wegen der das Board kurz weniger aufgekantet ist und deshalb auch nicht weiter anluvt) kann sie anschließend wieder voll aufkanten und die enge kurve fahren.


    Die Kanten (Surfboard, Snowboard) sind nur geeignet, um den richtigen Grip zu geben, nachdem
    man sich aktiv mit Körper und Segel in eine Kurve gelegt hat. Die Kanten sind nicht für die Steuerung
    da, sondern für den Grip während einer Kurvenfahrt.


    Doch, die Kanten sind genau für die Steuerung da. Jedenfalls wenn du die Kurve "auf der Kante" fährst. Stärkeres Aufkanten => engere Kurve. Bei Snowboard oder Slalomski besonders gut zu sehen und zu fühlen (wenn du auf der Kante fahren kannst, was nur eine Minderheit beherrscht). Klar kann die Kante nur in die Kurve ziehen, wenn sie Grip hat. Und klar: die gesamte sonstige Position muß stimmen, sonst fliegst du bei allen drei Sportarten mehr oder weniger gewaltig ab.


    Und nochmal: mit Rotation hat das fahren einer Kurve (mit allen drei Sportgeräten) auf der Kante nichts zu tun. Rotation brauchst du nur, wenn du Kurven rutscht (slidest ...), weil du das nur durch eine Rotationsbewegung zu Beginn einleiten kannst. Ist auf dem oben verlinkten Video auch zu sehen, am besten aber vielleicht bei einem Snowboard-Lernenden (der ich auch mal war).


    HL - Wolfman



  • Wenn Du das Board mit beiden Füssen über die Schlaufen leicht auf die Leekante stellst fährt es weiter gerade aus, so werden manche Boards erst richtig schnell.


    Für die Halse muss die Belastung der Leekante hinten erfolgen im Bereich vor der Finne.


    Bei kleinen Waveboards geht das tatsächlich nur mit Fußdruck in der hinteren Schlaufe. Allerdings landest Du im Wasser, wenn nicht gleichzeitig der Körper und Segel diese Richtungsänderung mitmachen und den Schwerpunkt anpassen, also den Körper über das Board bringen.


    Bei grösseren / breiteren Boards (zumindest meinen) ist dann schon etwas Kraft und Gewicht nötig, um die Leekante entsprechend zu belasten, da ja der dynamische Auftrieb dagegensteht. Zusätzlich kann man mit der Luv Fussschlaufe durch Ziehen die Belastung der Leekante erhöhen.


    Die Form der Kante erzeugt - anders als beim Snowboard mit eingebautem Radius - nicht zwingend eine Kurve, wenn das Board auf die Kante gestellt wird, der Druck muss immer hinten sein.


    Für Luv und schnelle Wende gilt es genauso.


    VG
    Gerhart

  • Ich dachte mir schon fast, dass es gewisse Unterschiede zwischen den verschiedenen Boards gibt, was die Feinheiten angeht. Und wahrscheinlich sind wir letztlich gar nicht so weit auseinander, wie es manche Formulierungen auf den ersten Blick nahelegen.


    HL - Wolfman


  • Djangos Versuch hab ich hinter dem Boot meines Bruders schon gemacht. Mein Board hat nicht "verschnitten", sondern genau die kleine Kurve zur belasteten Kante hin gemacht. Konnte schön kleine "Slalomkurven" fahren (allerdings erst nach paarmal Absteigen, bis ich das Gleichgewicht einigermaßen raus hatte ;-) ). Allerdings hab ich nicht "nur mein Bein gestreckt", davon war bisher auch nicht die Rede. Ich bezweifle, dass durch reines Beinstrecken wie von django beschrieben längere Zeit mehr Druck auf die Kante des gestreckten Beins kommt. Wahrscheinlicher scheint mir, dass ich dadurch nur ganz kurz mehr Druck auf diese Kante bekomme, mein Körper sich aber mehr auf die andere Seite legt und ich das dann durch mehr Druck auf die Gegenkante ausgleichen muß ...


    Das ist das, was ich meine. Der Körper würde sich auf die andere Seite legen und ohne Gegendruck dort im Wasser landen. :)



    Das ist so nicht richtig. Das Board dreht vorher auf der Luvkante in den Wind. Dann wird bei 0:08 die Belastung etwas von der Luvkante weggenommen, weil die Surferin eine Bewegung nach vorn macht und das Segel stark fiert (mir sieht das nach einer Ausgleichsbewegung aufgrund einer Bö aus, die die Kurvenfahrt kurz unterbricht). Durch die kurze Entlastung (wegen der das Board kurz weniger aufgekantet ist und deshalb auch nicht weiter anluvt) kann sie anschließend wieder voll aufkanten und die enge kurve fahren.


    Ja genau. Ohne dieses Fieren könnte sie nicht dieses extreme plötzliche Dichtholen und Kantenbelastung machen.


    Auch beim Fahrrad/Motorradfahren wird jede Rechtskurve mit einer kurzen Bewegung nach Links eingeleitet,
    damit man den Schwerpunkt erst mal nach rechts bekommt.


    Einem Radfahr-Anfänger zu raten: „Zieh einfach am Lenker nach links, dann macht das Rad
    automatisch eine Kurve“ wäre falsch. Und ähnlich sehe ich es mit dem Zehen/Fersen-Druck.




    Doch, die Kanten sind genau für die Steuerung da. Jedenfalls wenn du die Kurve "auf der Kante" fährst. Stärkeres Aufkanten => engere Kurve.


    Das ist schon richtig. Nur würde ich jedem Anfänger raten, dieses Aufkanten dadurch zu erreichen,
    dass man sich weiter in die Kurve legt. Wie beim Snowboarden, Radfahren usw. auch.


    Aber ich muss zugeben, in dem Surf-Tutorial steht die Fußsteuerung sogar genauer beschrieben,
    mit Gewicht zum Mast etwa. Das ist dann ja doch richtig. :rolleyes:


    Zitat

    Fußsteuerung
    Beobachtet was passiert, wenn ihr die Luvkante (Druck auf die Fersen, Gewicht zum Heck) oder die Leekante
    (Druck auf die Zehen, Gewicht zum Mastfuß) belastet. Das Board wird anluven oder abfallen. Diese Fußsteuerng
    benötigt ihr bei der Einleitung aller Gleitmanöver.


    Den letzten Satz würde ich zwar so nicht schreiben, das Einleiten geschieht durch Auffieren/Dichtholen und
    Verlagerung des Gewichtes. Aber jetzt will ich nicht mehr so kleinlich sein :D

  • Jemand noch ein TIpp wie man schnell ins gleiten kommt? bei mir kommt es immer so vor als sei ich in verdrängerfahrt.... und ich hänge schon ziemlich stark im Segel. Habe schon versucht durch nen anzug des Segels aber bringt auch nichts. Sind 4-5bf gewesen.

  • größeres Segel und Board verwenden?
    Segel dichtnehmen?
    bei deinen sparsamen Angaben kanns keine passendere Antwort geben

  • größeres Segel und Board verwenden?
    Segel dichtnehmen?
    bei deinen sparsamen Angaben kanns keine passendere Antwort geben


    oder halt 5 Kg abnehmen :bonk:


    Mal ernsthaft. 4-5 Bft ist halt unterste Grenze zum passiv angleiten. Besonders mit Freeride Standardausrüstung. SAgen wir zB. 110 L / 6,5 qm. Was fähtst Du denn genau, Tolion?


    Ich kann mit nem 9,4er auf nem 85cm breiten Board ab 14 kts passiv angleiten, also obere 4 Bft.

  • Bei mir funktioniert diese Fußsteuerung (auch Anluven durch Fersenbelastung).


    Hi all,


    ich muss meine Meinung über die Fußsteuerung komplett revidieren.


    Das funktioniert tatsächlich. Keine Ahnung, ob es jetzt am schmaleren Brett liegt, aber
    es ist tatsächlich so, das Brett reagiert auf Zehen- und Fersenbelastung.


    Ich hatte das von früher her falsch in der Erinnerung, keine Ahung, was da anders war,
    ich nicht richtig im Gleiten oder was auch immer.


    So und der ist jetzt zu 100% nur für mich: :bonk:

  • aber Wasserstart geht immer noch mit vorderem Fuß zuerst?
    oder gibts da unter Umständen evtl. auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bei schmaleren Boards?

  • aber Wasserstart geht immer noch mit vorderem Fuß zuerst?
    oder gibts da unter Umständen evtl. auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bei schmaleren Boards?


    Stimmt! Da hab ich auch extra drauf geachtet !! :D


    Ich nehme immer den linken Fuß auf Board. Oder beide. Egal, auf welcher Boardseite, das
    spielt keine Rolle und verdrehen muss ich mich tatsächlich kein Bisschen.


    Das hat auch in 1-2 Meter Dünung auf offener See besten funktioniert.


    Bei genug Wind ist das eh nur 1 Ruck und man ist schon oben, egal ob man den Fuß
    vor den vorderen Schlaufen ansetzt, oder sogar gleich beide Füße in die Schlaufen schiebt
    während dem Lift.

  • aber Wasserstart geht immer noch mit vorderem Fuß zuerst?


    Verstehe ich nicht, oder ist das ein Joke?


    Ich habe gelernt, den hinteren Fuß (von der Fahrposition aus gesehen) zuerst zwischen die Fußschlaufen zu setzen.
    Dies wird auch so im "Beginner to Winner" Video erklärt.

  • nee, Django behauptet im Wasserstart-Anfängerthread und hier wieder steif und fest, daß er zumindest in einer Fahrtrichtung den vordersten (linken ) Fuß zuerst aufs Board setzt


    wenn ich das versuche, läßt sich die Fuhre miserabel steuern und beim aufsteigen bleibe ich reproduzierbar mit dem hinteren Knie am Board hängen und/oder luve zu stark an
    vordere Fuß zuerst geht nur als Vorstufe zum beidfüßigen Wasserstart, aber nicht für einen normalen, wo das 2. Bein nachgezogen wird



    aber Django ist da irgendwie Bewegungstalent bzw wir alle anderen, die das nicht so machen (können) zu ungeschickt ;-)

  • Habs nun hinbekommen ist 4bft gewesen , wie handel ich mit Böen? fahre ein 6,8er und 140L Board. Bin bei 78kg


    genauso! Nur gefühlvoll auffieren und oder stärker dagegen stemmen. Oder im Wasser warten bis die Böe vorbei ist. Oder das Segel zieht dich übers Board oder es wird dir aus den Händen gerissen. Das ist auch nicht schlimm, kostet nur ein paar Sekunden Zeit und dann gehts weiter!


  • vordere Fuß zuerst geht nur als Vorstufe zum beidfüßigen Wasserstart, aber nicht für einen normalen, wo das 2. Bein nachgezogen wird


    Doch, geht ganz easy wenn man es kann. „Nachgezogen“ ist ein gutes Stichwort. Das vordere Bein kann man schlecht nachziehen,
    es muss, während man schon in Fahrt ist, gegen das Wasser hochgezogen werden (Knie anwinkeln).


    Das hintere Bein kann man tatsächlich, auch schon in Fahrt, hinten nachziehen.



    aber Django ist da irgendwie Bewegungstalent bzw wir alle anderen, die das nicht so machen (können) zu ungeschickt ;-)


    Ich bin sicher, die meisten können das. Oder jeder, der es ernsthaft mal versucht.


    Ich tu mir auch schwer mit dem rechten Bein zuerst, aber ich bin sicher, wenn ich das ein paar mal
    übe, das geht das auch.

  • wie ist das mit den Schlaufen, ins gleiten kommen geht schon nur ich hab irgendwie bedenken bei so einem geschunkel in die Schlaufen zu kommen , das Board nimmt sofort fahrt weg. Habe die Schlaufen schon mittig und weit vorne positioniert, selbst beim gleiten stehe ich teilweise noch mit Fuß vor dem Mast um überhaupt im gleiten zu bleiben...

  • Ich vermute, du musst das Segel noch besser nutzen. Das ist ein oft gesehener Fehler.


    D.h. Hände am Gabelbaum weiter nach hinten, Segel vorne „aufmachen“ und hinten dichtholen und weit
    herunterziehen, fast bis aufs Board. Der Körper lehnt sich dagegen nach vorne. Dann hast du auch keine
    Probleme, die Füße nach hinten zu stellen, neben die Fußschlaufen.


    Dann wirst du auch richtig schnell werden. (Mit einem Fuß vor dem Mast hast du noch kein schnelles
    freies Gleiterlebnis gehabt)


    Wenn du eine Weile so gesurft bist und du damit klarkommst, wirst du die Füße fast automatisch in
    die Schlaufen stecken, zumindest mal den vorderen.