......Nun zu den Zitaten des Erfinder: auf gar keinen Fall kann das Segel den gleichen Auftrieb bei 9 Grad statt bei 19 Grad (konventionelles) Segel generieren , sorry , aber das ist totaller Bullshit!.....
Ganz richtig!
Der "Erfinder" des Wingsail verfällt da in ein völlig ahnungsloses Wunschdenken, man schaue nur mal auf die Anstellwinkel in der Zeichnung. Bei der oberen Zeichnung nimmt er den Winkel von der Profiloberseite ab, bei der unteren Zeichnung nimmt er den Winkel von der Unterseite ab. Als Anstellwinkel gilt überall in der Welt der Winkel zwischen der Profilsehne ( Linie zwischen dem vordersten Punkt des Profils und dem hintersten Punkt des Profils ) und der Richtung der Luftströmung. Und dieser Winkel ist nun mal bei beiden gezeichneten Profilen hier völlig gleich!!!
Das obere Profil vom Typ gewölbte Platte z.B Gö 417 a hat sicherlich klare Vorteile bei hohen Anstellwinkeln und ist bei 10-15 Grad voll überlegen, bricht aber bei unter 5 Grad schlagartig ein durch Ablösungen auf der Unterseite hinter der Profilnase.
Das unter Profil vom Typ Clark Y hat seinen besten Arbeitsbereich zwischen 5-10 Grad und ist bei Anstellwinkeln unter 5 Grad den Gö 417 a haushoch überlegen.
Es kommt also auf den Arbeitspunkt des Profiles im Segel an, welches Profil besser ist.
Kennt doch jeder: ein 2 Camber -Segel mit schlanker Masttasche und wirklich viel Bauch (Profilwölbung) durch Achterliektrimm erzeugt auch schon bei sehr wenig Wind (geringe Anströmgeschwindigkeit) bärenmäßige Kräfte. Fährt man dann schneller, werden diese Kräfte nicht mehr haltbar, man muß den Anstellwinkel verringern und natürlich auch mit dem Achterliekstrimm die Profilwölbung rausnehmen. Richtig schnell wird dann das Segel nicht, da es vom Profil (und vom Twist) nur für hohe Anstellwinkel optimiert ist und bei niedrigen viel zu viel Widerstand erzeugt.
Ein Segelprofil wie im Wingsail wird beim Angleiten versagen, da die Profilwölbung durch die 2. Segelfolie halbiert wird. Bei schneller Fahrt hätte so ein Segel aber sicher Vorteile, da es bei den dann auftretenden Anstellwinkeln deutlich (ca.30%) weniger Widerstand haben könnte. Dadurch wandert auch der Kraftvektor weiter nach vorne, gefühlt also mehr Vortrieb bei gleicher Haltekraft.
Alles unter dem Vorbehalt: power is nothing without control !!!
Es nutzt eben nix, wenn man an der Power rumbastelt und dabei die Kontrolle verliert
meint
Dr. Spin Out