Fahrerkarussell 2024

Nach Marc Pare (siehe unten), haben auch Pierre Mortefon und seine Schwester Marion gerade verkündet, dass sie nicht länger von Duotone unterstützt werden. Wie auch bei Pare schien diese Entscheidung plötzlich und unerwartet gekommen zu sein. “Was soll ich sagen, ich beginne es gerade erst zu begreifen”, schreibt Pierre Mortefon in seinem Instagram-Posting mit vielen Bildern aus seiner 14jährigen Partnerschaft mit Duotone beziehungsweise Fanatic/North.

<=scheint kein freiwilliger Abgang gewesen zu sein. Welche bessere SL-Pioloten als die beiden könnte sich denn Duotone wünschen?

oder gehts nur um die Senkung der Ausgaben?

Ich hoffe, die Shops zahlen erst, wenn die Ware angekommen ist...!?

Mike Jucker vom Standupmagazin hat in seinem letzten Video erwähnt, dass Fanatic wohl wahnsinnige Lagerbestände bei iSups hat. Das wäre auch eine Erklärung, weshalb man mit den Windsurfboards zu Duotone umfirmiert. Allgemein werden die letzten 18 Monate zumindest im europäischen Raum vermutlich nicht gut gelaufen sein, gerade bei Artikeln die nicht unbedingt gebraucht werden gab es ja eine große Kaufzurückhaltung. Und dann muss man eben auch gucken, aus welchen Verträgen man problemlos raus kommt....

Gruß, David

Jedenfalls müssen die größere Probleme haben, wenn sie sich von solchen Leuten trennen. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Ist doch ehrlich, wenn man offen die Gründe kommuniziert.

Wenn irgendwer glaubt, das in der Branche noch Geld verdient wird (großes eh seit fast 30 Jahren nicht mehr), kann Jeder ihm diesen Zahn ziehen.

Ein Worldcupteam kostet Unsummen, noch gar nicht über Reisekosten und Nebenkosten wie PWA usw. und vor Allem der Entwicklung des speziellen Materials zu sprechen. Irgendwo muss am Ende des Tages das Geld her gekommen sein und mit einer Mischkalkulation durch die anderen Sparten ist hier nichts mehr zu retten. Mischkalkulation ist eh was für die Leute, die nicht rechnen können.

Und natürlich ist das Zusammenführen von Marken auch wirtschaftlich wichtig.

Ist letztlich anzunehmen, dass man sich etwas in Position bringt für einen Verkauf. Verständlich.

Der letzte Satz ist auch meine Vermutung.

Wenn ich Patrik beim Defi richtig verstanden habe, hat er jedes Produkt so kalkuliert, dass ihm "natürlich" was bleibt. Das ist ja auch gut so und nachhaltig.

Quote from dominik49

Wenn ich Patrik beim Defi richtig verstanden habe, hat er jedes Produkt so kalkuliert, dass ihm "natürlich" was bleibt. Das ist ja auch gut so und nachhaltig.

Das macht natürlich jeder erstmal so. Der Windsurfmarkt ist allerdings fast noch nie kalkulierbar gewesen.

Wer am Besten hellsehen kann, kommt mit einem blauen Auge davon.

Inzwischen kann man nicht mal mehr überzeugt sagen, man wechselt die Range nur alle 2-3 Jahre um etwas Druck raus zu nehmen.

Man wechselt die Range auch nicht nur dann, wenn es was zu verbessern gibt.

Man muss sagen: Man ändert was, wenn der vorhandene Lagerbestand es zulässt.

Der nächste zu erwartende Schritt ist, weg vom stationären, wieder verkaufenden Einzelhandel, -> hin zu eigenem Onlinevertrieb der Marke.

Auch das ist nicht mehr aufzuhalten und nicht mal eine Sache bis zum Ende des Jahrzehnts. Wer darüber nicht nachdenkt als Marke und entsprechend plant, lügt.

Ausgangspunkt unseres Gesprächs war, dass ich davon ausging, dass die Slalomsparte per Freerideumsätzen erheblich quersubventioniert würde (also Dein Thema: Mischkalkulation), und Patrik meinte "nein, ... (#21)".

Quote from dominik49

Ausgangspunkt unseres Gesprächs war, dass ich davon ausging, dass die Slalomsparte per Freerideumsätzen erheblich quersubventioniert würde (also Dein Thema: Mischkalkulation), und Patrik meinte "nein, ... (#21)".

Ich kann jetzt nur für mein Geschäft und meine Erfahrung sprechen:

SL-Boards spielen bei mir keine Rolle mehr.

Wenn man weiss, dass die allermeisten Slalompiloten ja auch Regatten fahren, bedeutet das, dass die über die Marken selbst bedient werden.

Internationale Team-Fahrer, also PWA, kosten viel Geld.

Die nationalen Teamfahrer kaufen direkt bei den Marken ein mit HEK -xx%, zzgl. Fracht und MwSt.

Je nachdem, wer es ist, paar % mehr oder weniger. Da werden dann noch ein paar Euro verdient, klar. Top-Shops haben ja immer noch eine bessere Staffel.

Wenn man aber dann sieht, was zum Saisonende noch an SL-Boards (und natürlich je nach Marke auch Segel) auf Lager liegen, weiss man, dass das bisher noch keinen Euro eingebracht haben kann. Und der Rest wird dann eh verscherbelt.

Ich denke aber, daß viele derer, die sich Race-Material zulegen, die PWA-Ergebnisse schon im Auge haben. jemanden wie Mortefon den Laufpass zu geben, klingt für mich nach dem baldigen Ende des Engagements in diesem Segment. Dabei haben sie gerade erst die neuen Race-Segel vorgestellt.

Quote from KaSailor

Ich denke aber, daß viele derer, die sich Race-Material zulegen,

Du und Andere überschätzen die Zahl "Viele". Es sind tatsächlich nur noch sehr sehr wenige, nicht erwähnenswert.

Der Grund, warum es Racesegel z.B. bei einigen Marken nur noch auf Vorbestellung gibt, wohlgemerkt keine Randmarken.

Der Drops für Severne und Mach 7 ist bereits gelutscht für 2024. Und das sind ja eh auch nur noch 4 Segelgrößen seit letztem Jahr.

Quote from Totti-Amun

Quote from KaSailor

Ich denke aber, daß viele derer, die sich Race-Material zulegen,

Du und Andere überschätzen die Zahl "Viele". Es sind tatsächlich nur noch sehr sehr wenige, nicht erwähnenswert.

Der Grund, warum es Racesegel z.B. bei einigen Marken nur noch auf Vorbestellung gibt, wohlgemerkt keine Randmarken.

Der Drops für Severne und Mach 7 ist bereits gelutscht für 2024. Und das sind ja eh auch nur noch 4 Segelgrößen seit letztem Jahr.

Ich traue mir nicht zu, zu schätzen, wer wie viel Race-Zeugs herstellt, bzw. verkauft. Vielleicht ist die Situation aber schlechter, als ich es vermuten würde. Dennoch kann ich es mir nicht vorstellen, daß dieses Geschäft nicht auch auf den Hobby-Racer abzielt. "Formel 1" kann sich die Surf-Industrie bestimmt nicht leisten. Dann wäre die logische Schlussfolgerung aber auch das Ende von Warp und Falcon.

Ich gehe grundsätzlich bald von einem Aus vom Fin-Slalom aus, ja. Foil ist ja egal bei welchen Bedingungen führend.

Von einer bekannten Marke weiß ich, dass Racesegel quasi so gut wie nie an Endkunden bzw. Hobbysurfer verkauft werden. Die Menge pro Jahr kann man an einer Hand abzählen. Es ist reines Prestige und Marketing. Also soviel zu dem Thema, dass die Surfindustrie sich keine "Formel 1" leisten kann. Genau das ist PWA Slalom nämlich.

Quote from Totti-Amun

Ich gehe grundsätzlich bald von einem Aus vom Fin-Slalom aus, ja. Foil ist ja egal bei welchen Bedingungen führend.

Ich geh auf unterschiedlichen Ebenen vom ganz starken Einsetzen einer Trennung aus. Dann spielt es keine Rolle mehr, was im Mix führend ist. Bei fin-only hat Foil kraft Regelwerk nix verloren.

Eine treibende Kraft dahinter ist die Mehrheit der Industrie, exklusive Phantom, ...

Quote from barcode

Von einer bekannten Marke weiß ich, dass Racesegel quasi so gut wie nie an Endkunden bzw. Hobbysurfer verkauft werden. Die Menge pro Jahr kann man an einer Hand abzählen. Es ist reines Prestige und Marketing. Also soviel zu dem Thema, dass die Surfindustrie sich keine "Formel 1" leisten kann. Genau das ist PWA Slalom nämlich.

Das meinte ich ja. Wenn da mittlerweile (bin mir sicher, daß das mal anders war) nichts mehr hängen bleibt, und die Geschäfte allgemein schlechter laufen, wird sich die Industrie das nicht mehr leisten können.

Aber Totti-Amun : verkaufen sich Foil-Slalomsegel denn besser?

Man muss auch beide Seiten betrachten. Ich glaube ja dass da nicht viel hängen bleibt und ich verstehe aber auch warum die Lager voll bleiben. Welcher Normal kann sich schon die Ausrüstung leisten?

Ein IQ Set neu ca 10k €. Dafür bekommt man fast nen Kleinwagen.

Boards da 3k € Segel 1.3k €, Foil Set 4k € usw....und selbst als nationaler Fahrer wenn man direkt bei den Hersteller zu Rabatten einkauft müssten das dennoch pro Saison schätzungsweise mehrere T € sein die man da investiert.

Nun gibt es ein paar wenige Glückliche die das finanziell können aus welchen Gründen (Sponsoring, Einkommen, Eltern etc) auch immer. Aber das wird definitiv nicht die breite Masse sein.

Am Ende ist der Sport (ich meine Wettkampf, nicht Windsurfen allgemein) alleine finanziell wenigen Privilegierten vorbehalten die sich das überhaupt leisten können. Das darf man an der Stelle nicht vergessen. Und im Race Bereich wird kaum jemand mit 10 Jahre alter Ausrüstung an Regatten teilnehmen.

D.h. es liegt ja auf der Hand: Absatzzahlen sind niedrig, Lager Voll, umgekehrt kostet das Material wenn auch begründet so viel Geld dass der Großteil der Kundschaft sich das schlicht und ergreifend nicht leisten kann hier jedes Jahr bzw regelmäßig den neuesten Kram zu kaufen.

Ich kenne junge Menschen die liebend gerne in den Wettkampf Sport einsteigen möchten. Sehe aber auch wie schwer es ist als Student hier an Material zu kommen ohne finanzieller Unterstützung....

Quote from dominik49

Quote from Totti-Amun

Ich gehe grundsätzlich bald von einem Aus vom Fin-Slalom aus, ja. Foil ist ja egal bei welchen Bedingungen führend.

Ich geh auf unterschiedlichen Ebenen vom ganz starken Einsetzen einer Trennung aus. Dann spielt es keine Rolle mehr, was im Mix führend ist. Bei fin-only hat Foil kraft Regelwerk nix verloren.

Eine treibende Kraft dahinter ist die Mehrheit der Industrie, exklusive Phantom, ...

Du übersiehst, dass

1. Fin Slalom kaum mehr jemanden interessiert, weil

2. sich fast alles um Foil dreht, und

3. Die Industrie keine zahlungskräftige Kundschaft hat für Fin-Slalom. Das hat zur Folge, dass

4. Fin-Slalom so oder so ein Auslaufmodell auf allen Ebenen ist.

Meine Schuld ist es ja nicht, aber das ist eine stark ernstzunehmende Tendenz und für ein paar Alt-Fahrer hält niemand von der Industrie die Fahne hoch.
Weil sie es nicht kann...

Quote from KaSailor

Quote from barcode

Von einer bekannten Marke weiß ich, dass Racesegel quasi so gut wie nie an Endkunden bzw. Hobbysurfer verkauft werden. Die Menge pro Jahr kann man an einer Hand abzählen. Es ist reines Prestige und Marketing. Also soviel zu dem Thema, dass die Surfindustrie sich keine "Formel 1" leisten kann. Genau das ist PWA Slalom nämlich.

Das meinte ich ja. Wenn da mittlerweile (bin mir sicher, daß das mal anders war) nichts mehr hängen bleibt, und die Geschäfte allgemein schlechter laufen, wird sich die Industrie das nicht mehr leisten können.

Aber Totti-Amun : verkaufen sich Foil-Slalomsegel denn besser?

Absolut. Ich habe viele Vorbestellungen für Foil-Segel, vor Allem Free-Race.

Die einzigen Fin-Slalomsegel, die ich bestellt habe, gehen direkt an einen Team-Speedfahrer.

Quote from chris87

Man muss auch beide Seiten betrachten. Ich glaube ja dass da nicht viel hängen bleibt und ich verstehe aber auch warum die Lager voll bleiben. Welcher Normal kann sich schon die Ausrüstung leisten?

Ein IQ Set neu ca 10k €. Dafür bekommt man fast nen Kleinwagen.

Boards da 3k € Segel 1.3k €, Foil Set 4k € usw....und selbst als nationaler Fahrer wenn man direkt bei den Hersteller zu Rabatten einkauft müssten das dennoch pro Saison schätzungsweise mehrere T € sein die man da investiert.

Nun gibt es ein paar wenige Glückliche die das finanziell können aus welchen Gründen (Sponsoring, Einkommen, Eltern etc) auch immer. Aber das wird definitiv nicht die breite Masse sein.

Am Ende ist der Sport (ich meine Wettkampf, nicht Windsurfen allgemein) alleine finanziell wenigen Privilegierten vorbehalten die sich das überhaupt leisten können. Das darf man an der Stelle nicht vergessen. Und im Race Bereich wird kaum jemand mit 10 Jahre alter Ausrüstung an Regatten teilnehmen.

D.h. es liegt ja auf der Hand: Absatzzahlen sind niedrig, Lager Voll, umgekehrt kostet das Material wenn auch begründet so viel Geld dass der Großteil der Kundschaft sich das schlicht und ergreifend nicht leisten kann hier jedes Jahr bzw regelmäßig den neuesten Kram zu kaufen.

Ich kenne junge Menschen die liebend gerne in den Wettkampf Sport einsteigen möchten. Sehe aber auch wie schwer es ist als Student hier an Material zu kommen ohne finanzieller Unterstützung....

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Windsurfen war immer teuer und elitär, aber lange Zeit die einzige erschwingliche Extremsportart. Das hat sich geändert.

Den meisten reicht die Playstation. Die, die sich noch etwas bewegen können und wollen, scheuen den langen Weg des Lernens.

Und letztlich natürlich die Kosten, auch wenn die es sich leisten könn(t)en. Aber das iPhone muss auch bezahlt werden, iPad dazu und ein PC, Auto, teure Klamotten, ferne Reisen und und und.

Es belegen durchaus eine stattliche Anzahl von Jugendlichen einen Surfkurs. Aber bleiben dann eben nicht dabei, da viele andere Wünsche, die sich uns älterer Generation damals gar nicht boten.

Ich sehe die Gesamtsituation aktuell sehr kritisch besonders für die Surfbranche. Wingen entwickelt sich schnell weiter, man hat mit wenig Lernaufwand schnell große Erfolge, das Material passt in den Kofferraum und man braucht nicht so viel, das Windlimit ist niedriger.

Das spüren die Shops zuerst, gefolgt von den Marken.

Ich bin mir auch sicher, dass das surf Magazin als Publikation wie jetzt, auch als Printmedium, keine lange Überlebenschance mehr hat. Man setzt ja jetzt schon stark auf Online-Inhalte. Magazine auch aus dem Sport sterben aktuell überall.
Den nächsten Abgesang erleben wir auf der boot in Düsseldorf.