Cannabislegalisierung

  • Ich frage mich seit 30 Jahren was Konservative für ein Problem mit Cannabis haben. Ich meine medizinische Vorbehalte kann und sollte jeder haben. Aber diese pauschale Ablehnung.

    Das ist eine Mischung aus Unwissenheit und nebulösen Vorurteilen, die gab es schon bei meinen Eltern in der 80er Jahren. Hat aber nichts am Cannabis/Drogen Konsum in der Schule geändert, eher im Gegenteil, es gab mehrere Tote wegen gepanschter Drogen und überforderter Eltern. Unwissenheit schützt hier leider überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, Eltern, Lehrer und Jugendliche müssen an die Problematik umfassend herangeführt werden.


    Das Gesundheitsargument ist zwar bei allen Suchtstoffen zutreffend, aber auch vorgeschoben, wenn es wirklich um Gesundheit ginge, müsste man die Lebensmittel Industrie angehen und umstellen.


    Unter Cannabis können sich viele noch was vorstellen, was die aktuelle Computer Spielsucht Welle, Speed oder Crack sind und bewirken, fehlt in deren Horizont, daher diese Fixierung auf die eine Droge.


    Letztendlich geht die Fixierung auf Cannabis daher an der gesellschaftlichen Problematik der Drogen vorbei, sowohl die Lösung der Regierung, als auch die Kritik daran.

  • Ja, die heftigste „Droge" mit den schlimmsten gesundheitlichen Auswirkungen ist Zucker!


    Ich denke auch, dass mit Cannabis linke, langhaarige Konsumenten verbunden werden. Wahrscheinlich passt eine Substanz, die eher dämpfend wirkt, nicht zum Leistungsdenken eines Teils der Gesellschaft.


    Aber bei dieser Entkriminalisierung geht es vor allem um eine sachgerechte Neuordnung von Strafbarkeit. 180.000 BtmG Strafverfahren wegen Cannabis jährlich sind einfach zu viel.

  • Ja, und verglichen mit den Alkohol bewirkten Straftaten hier während der tollen Tage, als da wären Vergewaltigung, Messerstecherei, Schlägerei, Beleidigung und Sachbeschädigung, sind das nachrangige Vorgänge.


    Daher ist das Cannabis Thema hoffentlich nur ein Lösungschritt und weitere folgen.

  • Eine neue schwarze Regierung wird diesen Unfug sofort wieder kippen. Meine Stimme haben sie.

    Wenn Tabak und Alkohol auch verboten werden bin ich sofort dabei.


    Aber man kann ja gleich die ganze Realität verbieten, AFD, Ukraine Krieg, FDP usw. Hr. Merz macht das schon....meine Stimme bekommt der nie

    Geraucht wird im westlichen Kulturkreis seit irgendwann in den 1600er Jahren, Alkohol wird wohl seit Jahrtausenden getrunken. Diese Realität ist derart verfestigt, daß ein Verbot wirklich unrealistisch wäre. Dazu die Steuereinnahmen...

    Abgesehen davon, daß gar nicht so wenige von Tabak und Alkohol leben, ist doch nicht wirklich was Gutes daran. Ich gönne ja jedem sein Feierabend-Bierchen, zumal das hoffentlich vor allem des Geschmacks wegen getrunken wird. Mir will aber absolut nicht einleuchten, warum wir noch mehr Zeug brauchen, welches das Hirn benebelt - und gerade deshalb konsumiert wird.

    Der Kampf dagegen mag letztlich aussichtslos sein, die Legalisierung aber ist ein falsches Signal.

  • Was meinst Du mit "Fixierung auf Cannabis"?

  • Mir will aber absolut nicht einleuchten, warum wir noch mehr Zeug brauchen, welches das Hirn benebelt - und gerade deshalb konsumiert wird.

    Das suggeriert dass durch die Legalisierung eine neue Droge auf den Markt käme, die es vorher nicht gab.
    Natürlich ist das kompletter Unfug, Cannabiskonsum ist gesellschaftliche Realität und zwar nicht erst seit gestern.
    Durch die unsägliche Kriminalisierung wurden unzählige Leben(sentwürfe) vernichtet und Menschen drangsaliert die keiner Fliege was zuleide tun würden. Dieses massive Unrecht muss und wird endlich aufhören.

  • Weder "neu" (aber deutlich "neuer" als Tabak etwa, zumindest bei uns). Und auch von weniger Menschen konsumiert, als dieser.

    Dann könnte man auch Heroin legalisieren, wenn ein aussichtsloser Kampf dagegen das KO-Kriterium ist.

  • Dann könnte man auch Heroin legalisieren, wenn ein aussichtsloser Kampf dagegen das KO-Kriterium ist.

    Dann nimm doch mal nen Schuss H und zum Vergleich ein Tütchen, dann wird dir die Unsinnigkeit dieses Statements vlt. bewusst.

    Das KO-Kriterium ist die vergleichsweise Harmlosigkeit von Cannabis, die den Status Quo nicht rechtfertigen kann.

  • ich finde die Altersgrenze "volljährig" aus medizinischer Sicht kritisch - auch bei Alkohol gibt es (teils sinnvolle) Altersgrenzen und z.b. Die Abstufung zuerst nur mit Eltern etc. ist sinnvoll, wenn auch natürlich nicht immer eingehalten.

    Aber nur weil keiner sich dran hält sollte man ja nicht was die Regeln angeht kapitulieren - es gibt ja auch Spielstraßen, wo kaum einer tatsächlich so langsam fährt, und genügend andere Beispiele. Z.b. auch Altergrenzen für Social media apps - hält sich keiner dran, aber soll man dafür an den Regeln locken? ich denk nicht.

    Bei Cannabis gibt es kritische irreversible Folgen auch noch bei den Volljährigen (18). ich finde die sollten es weiter heimlich machen, ab 25 wäre dann legaler Konsum i.O. - wenn das Gehirn entwickelt ist. oder mgl weise auch eine Abstufung wie bei Alkohol.

  • ... und ja: ich halte die Folgen von jugendlichem CAnnabiskonsum (nicht die akuten Wirkungen) tatsächlich relevant. Ich würde sogar behaupten, ich habe (nach 20 Jahren Erfahrung) gewisse Trefferquote und erkenne wer in der Jugend viel gekifft hat.

  • schwierig
    die Argumente bzgl. Schäden sind ja unstrittig
    aber sind die Schäden nicht noch höher, wenn das Zeug nur in der illegalität beschafft werden kann und es da keinerlei Kontrollmöglichkeit gibt über Dosierung/Wirkstoffdichte und bewusste oder unabsichtliche verunreinigungen?
    ich würde mich nicht darum reißen, das als Politiker entscheiden zu müssen

    tendenziell bin ich eher für Freigabe
    allerdings in einer Art wie bei Alkohol und nicht das Theater, was jetzt mit dem komplizierten Gesetz angezettelt wird

    bzw werden soll, denn das ist ja noch nicht raus, wann es wirklich in Kraft teten wird

  • Ich meine damit, das sich die Diskussion viel zu sehr auf das Thema Cannabis konzentriert, und dabei gleichzeitig ganz andere Drogen auf dem Vormarsch sind, weil Politik und damit auch Polizei sich mit Cannabis befassen / befassen müssen.


    In der Umgebung des Düsseldorfer Hbf kann man verstärkt die Opfer der Crack Droge sehen, das werden sehr schnell körperliche Wracks, die durch ihre Sucht jede Beziehung zu ihren Mitmenschen verlieren. Die habe ich früher schon in Berlin gesehen, das ist verstörend, wie Drogen wirken können.


    Cannabis ist nicht völlig harmlos, aber man kann und muss den Umgang damit lernen, wie mit Tabak und Alkohol auch, und das muss passieren, weil der Konsum seit Jahrzehnten Realität ist, unabhängig von der Regierungsfarbe.


    Aber die begrenzten Mittel für Prävention und auch polizeiliche Repression müssen auf die echten Drogen und verantwortungslosen Hersteller und Dealer gerichtet werden.


    Vermutlich gibt es auch große Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gegenden bezüglich Drogen Verfügbarkeit und Konsum, aber Regeln müssen in DE überall gleich sein, auch wenn einige damit keinerlei Berührung und daher weniger Verständnis haben.


    Meine Kollegen aus kleineren Städten haben mich jedenfalls völlig ungläubig angeschaut, als ich neulich erzählt habe, dass Drogen in meinem Berliner Gymnasium schon Anfang der 80er ein Problem waren incl. Todesopfer. Das ist also keign neumodisches Problem von Jugendlichen, sondern regional sehr unterschiedlich und alt, nur die Lösung gilt eben für alle.

  • die Argumente bzgl. Schäden sind ja unstrittig
    aber sind die Schäden nicht noch höher, wenn das Zeug nur in der illegalität beschafft werden kann und es da keinerlei Kontrollmöglichkeit über Dosierung/Wirkstoffdichte und bewusste oder unabsichtliche verunreinigungen?

    bei Cannabis gibt es zumindest nach aktuellem Stand einen ganz klaren Zusammenhang zwischen den irreversiblen "Hirnschäden" (krass gesagt) und dem Zeitpunkt/der Zeitspanne wann konsumiert wird. und diese liegt eben genau in dem Jugendlichen Alter, v.a. bei Jungs auch noch jenseits der 18.

  • Beim Cannabiskonsum halte ich die Beimischung von Tabak für sehr kritisch. Nikotin ist eine extrem schnell süchtig machende Substanz. Bei der ganzen politischen Diskussion finde ich es sehr peinlich, dass sich Marco Buschmann so galant raushält.


    Der Vorstoß ist sicher nicht perfekt. Auch muss in naher Zukunft evaluiert werden, wie sich die Entkriminalisierung ausgewirkt hat. Besonders die Wirksamkeit der Suchtprävention.

  • Dann könnte man auch Heroin legalisieren, wenn ein aussichtsloser Kampf dagegen das KO-Kriterium ist.

    Dann nimm doch mal nen Schuss H und zum Vergleich ein Tütchen, dann wird dir die Unsinnigkeit dieses Statements vlt. bewusst.

    Das KO-Kriterium ist die vergleichsweise Harmlosigkeit von Cannabis, die den Status Quo nicht rechtfertigen kann.

    Danke, aber zum Glück bin ich ohne soweit glücklich, und die Sorgen die ich habe, würden von so einem Mist nicht gelöst werden können. Ich brauche also keins von beiden.

    Natürlich will ich nicht Heroin und Haschisch miteinander vergleichen, das, dachte ich, sei klar. Aber wenn der Konsum bestimmter Substanzen als gesundheitsgefährdend und illegal eingestuft ist, man aber erkennen muss, daß man den illegalen Handel damit nicht gänzlich eindämmen kann

    - dann das Ganze einfach für legal zu erklären, das ist ein dicker Hund, finde ich.

  • Aber wenn der Konsum bestimmter Substanzen als gesundheitsgefährdend und illegal eingestuft ist, man aber erkennen muss, daß man den illegalen Handel damit nicht gänzlich eindämmen kann

    - dann das Ganze einfach für legal zu erklären, das ist ein dicker Hund, finde ich.

    Du übersiehst dabei des Pudels Kern: warum es überhaupt als illegal eingestuft ist! Dabei standen übrigens Interessen der Baumwollindustrie und noch ein bisschen Rassenkrieg gegen Schwarze im Vordergrund und nicht etwa gesundheitliche Überlegungen.

    Danach noch ein paar Jahrzehnte Hetzpropaganda und schon glaubt man an den bösen Haschgiftspritzer so wie der gemeine Russe glaubt, dass der Westen sein Feind ist.

    Es wird legalisiert weil diese falsche Einstufung korrigiert werden muss und nicht um irgendwelchen Handel zu rechtfertigen.

    Ob dus brauchst, willst, glaubst oder nicht, außer fürs jugendliche Hirn ist das Zeug größtenteils harmlos. Die gesellschaftlichen und persönlichen Schäden entstehen erst durch die Einstufung als illegale Droge.

  • Ob dus brauchst, willst, glaubst oder nicht, außer fürs jugendliche Hirn ist das Zeug größtenteils harmlos. Die gesellschaftlichen und persönlichen Schäden entstehen erst durch die Einstufung als illegale Droge.

    Größtenteils harmlos? Wenn du das Zeug lutscht vielleicht.

    :rolleyes:

    Es ist nunmal so, dass es aber "großteils" geraucht wird und da reden wir von alles anderem als harmlos.

    Zumal durch passives Rauchen die Nichtraucher auch darunter leiden müssen.

    Dauerkonsum macht abhängig, das ist auch keine Erfindung einer "Hetzpropaganda".

    Saufen macht jeder für sich alleine aus.

    Nochmal kurz drüber nachdenken, vielleicht.

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  • Nochmal kurz drüber nachdenken, vielleicht.

    Ich mag deine Ausdrucksweise nicht, vlt. tut dir ja mal ne Runde Wassersport gut.


    Erstens ist die Konsumform jedem selbst überlassen, kannst es auch lutschen wenn du magst.

    Wenn du es mit Tabak rauchen willst musst du über Tabak sprechen, hat mit dem Thema aber nichts zu tun und würde ich übrigens weder empfehlen noch machen.

    Zum Abhängigkeitspotential und "Saufen macht jeder für sich alleine aus" informierst du dich vlt. nochmal. Geradezu peinlich so ein Statement hier zu lesen. :thumbdown:

  • Wenn dir mein Ausdruck nicht passt, lies meine Beiträge nicht.

    Eine Bagatellisierung der Art akzeptiere ich hier nicht!

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  • Bei ins in der Schule (bin Jahrgang ´69) musste man sich noch bis zur Besinnungslosigkeit besaufen, um als "Mann" durchzugehen, von Joints war da zwar auch schon die Rede, das würde ich aber hauptsächlich als Imponiergehabe einschätzen, von tatsächlichem Konsum habe nichts mitbekommen. Mag es im Einzelfall, außerhalb der Schule, aber gegeben haben.

    Initiativen und Aufklärung, auch im Unterricht, über Drogen allgemein und deren Folgen hat es auch damals schon gegeben.

    Zwar wird Cannabis heute intensiv diskutiert, und das bindet Ressourcen in der Politik, daß der Kampf gegen Drogen darunter aber tatsächlich leidet - so weit würde ich nicht gehen.

    Persönlich fände ich es gut, wenn es gelänge, Verkauf und Konsum gänzlich zu unterbinden, bin mir natürlich im Klaren darüber, daß das eine Utopie ist.

    Ich befürchte jedoch, daß die Freigabe nicht dazu führt, den ungeregelten Schwarzmarkt auszutrocknen, und eher noch mehr Menschen jeden Alters an die Droge gelangen können. Daß sich Minderjährige betrinken, kann ja auch nicht verhindert werden, obwohl sie selbst ja gar keinen Alkohol kaufen dürfen. Das es also, durch die Legalisierung, unserer Jugend besser gehen wird, als vorher, glaube ich eher nicht.