COVID-19 Basisdiskussion und Auswirkungen auf die Surf-Branche

  • Das ist ein Beispiel dafür, dass Pragmatismus statt Ideologie gefragt ist.

    Diese Impfpflicht ist ein toter Gaul. Und ich bezweifle, dass sich von den ungeimpften Ü 60ern jetzt signifikant mehr impfen lassen werden. So wünschenswert das aus medizinischer Sicht auch wäre.

    Da wäre ein Akzeptieren des Faktischen aus meiner Sicht besser.

  • Begründung:

    Wenn ich jetzt weiter auf die Leute eindreschen, erreiche ich nichts Konstruktives. Ich bin lediglich meinen Frust los.

    Gesellschaftlich hab ich nur einen "Feind" mehr. DAS ist aus meiner Sicht "Wasser auf die Mühlen" der Demagogen, die überall im Westen immer erfolgreicher werden.

  • Sorry, ich kann den Verständnis-Blödsinn in keiner Weise ertragen.

    Dagegen stehen zu viele gestorbene Menschen, zu viele Menschen, die nachhaltig krank sind und es wird weiter fahrlässig in Kauf genommen, dass sich andere Menschen anstecken und eingehen. Das war unsozial, das ist und bleibt unsozial!

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Dagegen stehen zu viele gestorbene Menschen, zu viele Menschen, die nachhaltig krank sind und es wird weiter fahrlässig in Kauf genommen, dass sich andere Menschen anstecken und eingehen. Das war unsozial, das ist und bleibt unsozial!

    Das hat schon immer stattgefunden, auch vor der Pandemie. Geht durch alle Lebensbereiche.

    Verständnis habe ich dafür auch keins, man muss halt damit leben dass es immer unsoziale Menschen geben wird.

    Verhaltensweisen kann man nicht erzwingen.

    Letztendlich schauen die meisten immer auf ihre eigenen Vorteile, egal was damit angerichtet wird

  • Aktuell habe ich im Pflegeheim eher das Gefühl, dass das Personal vor den infizierten Bewohnern geschützt werden muss und nicht umgekehrt. Interessant dass auf der Demenzstation kein Fall ist, auf den anderen Stationen schon. Also da, wo die Bewohner raus gehen und Besuch empfangen.

  • Da die Zahlen der2 Mutanten, vorallem B.Q.1 bzw 11 stark ansteigen und diesen Winter dominieren werden - hier der aktuelle Stand, (etwas von mir redigierte Texte):


    -Mehr Menschen könnten sich wieder infizieren, aber wie bei den früheren Omikron-Wellen sollte es nicht zu einer erhöhten Krankheitsschwere kommen", meint Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. "Auch wenn BQ.1.1 eine gewisse Immunflucht hat, es kann der Immunität nie ganz entkommen." <= wegen der T-Zell vermittelten Immunantwort.


    -Richard Neher (UKL Basel) hält eher das Potenzial hoher Fallzahlen für relevant und nicht so sehr die Schwere der individuellen Fälle. <=auch meine Hauptsorge bez. Offenhalten der Kliniken z.Zt.

    -Wer mit den ursprünglichen Corona-Impfstoffen geimpft sei oder eine Infektion mit Varianten vor Omikron durchgemacht habe, sei vor einer Ansteckung mit BQ.1.1 noch schlechter geschützt als vor einer Infektion mit BA.5. Die meisten Antikörper würden nicht mehr an das Spike-Protein von BQ1.1 binden.

    -Bei Menschen mit einem der neuen angepassten Booster oder nach Omikron-Durchbruchsinfektion - idealerweise BA.5 - erwartet der Immunologe aber einen "gewissen Schutz". <=also, das was ich vor einigen Tagen geschrieben hatte. Die Durchimmunisierung der ersten Wellen verliert Ihre Wirksamkeit - Re-Impfen mit den neuen (angepassten) Boostern und möglichst noch nachdem man einen Omikron BA5 Verlauf durchgemacht zu haben, bietet den höchsten Schutz.

    Bez. der Theorie, dass Covid sich an den Menschen anpassen und abschwächen würde, werden die 2 Hauptsorgen-machenden Mutanten wissenschaftlich so gewertet, dass dieser Post-Pandemie Status von Covid (also dass es wie Grippe sein wird) eben noch nicht erreicht wurde.

  • Hallo Boris,


    mal eine direkte Frage an dich:


    Meine Mutter, 88 Jahre alt, gesund, ist 4x geimpft, zuletzt vor 4 Monaten, und hatte wahrscheinlich vor drei Monaten Covid mit leichtem Verlauf.

    Warum wahrscheinlich: Gleichen Symptome zeitgleich mit mir, ich war anfangs auch negativ, dann doch 10 Tage positiv getestet. Meine Mutter war anfangs negativ und testete dann nicht mehr.


    Würdest du ihr eine 5. Impfung empfehlen? Wenn ja, zeitlich so dicht an der letzten und an der wahrscheinlichen Erkrankung?

  • nein, nicht so schnell (6 Monate Intervall nach Erkrankung wenn es jemanden aus meiner Familie betreffen würde). Denn es wird vermutlich die Omikron Variante gewesen sein - d.h. ein gewisser Schutz gegen die 2 Varianten besteht - der hoffentlich ggf. kommende Infektion mit Varianten mild ablaufen lässt. Viele liebe Grüße, Boris

  • nein, nicht so schnell (6 Monate Intervall nach Erkrankung wenn es jemanden aus meiner Familie betreffen würde). Denn es wird vermutlich die Omikron Variante gewesen sein - d.h. ein gewisser Schutz gegen die 2 Varianten besteht - der hoffentlich ggf. kommende Infektion mit Varianten mild ablaufen lässt. Viele liebe Grüße, Boris

    Danke Dir! Dachte, das könnte von allgemeinen Interesse sein. Liebe Grüße, Peter

  • Gestern 4. Impfung (und noch kein Corona), heute etwas Fieber und Schmerzen im Arm, also nix ungewöhnliches. Was mich überrascht hatte: Im offiziellen Impfzentrum bieten sie Moderna und Biontech an, wobei wohl nur der Biontech Impfstoff speziell für Omikron adaptiert wurde. Das wurde mir aber nur auf Nachfrage gesagt, das Personal meinte sie dürften hier keine Impfstoff-Empfehlung abgeben. Fand ich etwas schräg, wenn das dann darauf hinausläuft dass hier für informierte Menschen die nachfragen den "besseren" impfstoff gibt - falls er denn wirklich besser ist. Es gibt keine Einschränkungen wer sich mit was impfen lassen kann, ich hatte jetzt 2 x Biontech, 1 x Moderna (vor 1 jahr gabs Biontech zeitweise nur für bestimmte Zielgruppen) und jetzt wieder 1 x Biontech.

  • ... falls jemand noch denkt, die angedrohten Beschäftigungsverbote für umgeimpfte MFA etc. seien "nur heiße Luft" - nein; es wird ernstgemacht.

    Weiß jemand wie lange es noch eine Rechtsgrundlage dafür gibt?

  • ... falls jemand noch denkt, die angedrohten Beschäftigungsverbote für umgeimpfte MFA etc. seien "nur heiße Luft" - nein; es wird ernstgemacht.

    Weiß jemand wie lange es noch eine Rechtsgrundlage dafür gibt?

    Ja, das Gesetz "gilt" noch, aber es wird lokal vor Ort entschieden. D.h. wenn der Bürgermeister/Bürgermeisterin das Gesundheitsamt anweist, kein Beschäftigungsverbot auszusprechen (d.h.max. wurden nur Geldstrafen wurden fällig) - dann gibt es keines.


    Aufgrund der in Bayern/Thüringen/Sachsen drohenden Klinik- & Heimschliessungen ist das bei uns nie scharf geschaltet worden.

  • ein paar Wochen könnten wir wohl noch irgendwie überbrücken, aber (spätestens) Januar dann ist die 2. Schwangere in Mutterschutz.

    Jetzt jemand neues suchen (und v.a. finden) und dann heißt es im Januar: MA darf doch weiterarbeiten ...


    - oder hat zwzeitl. zum 3. mal Covid - vllt reicht das ja dann bis Januar...


    hat jemand vllt grad Corona und braucht Gesellschaft ? 🥴 (selbstverständlich nur bittere Ironie)

  • Ein Bezahlartikel vom 07.11.22, den ich deswegen mal reinkopiere:


    CHEFVIROLOGE DER UNI KIEL


    „Schon bei jüngster Erkältungswelle war Sars-CoV-2 nicht mehr der dominante Erreger“


    Stand: 07.11.2022 | Lesedauer: 5 Minuten


    Von Ulrich Exner


    Korrespondent


    Helmut Fickenscher, 60, ist Chefvirologe an der Uni Kiel und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten


    Schluss mit Isolationsregeln und Maskenpflichten: Der Kieler Chefvirologe Fickenscher fordert mit Blick auf Deutschlands Corona-Eingriffe eine harte Kehrtwende. Lauterbach attestiert er ein Denken aus der Frühphase der Pandemie – und plädiert für die Rückkehr zur Eigenverantwortung.



    WELT: Herr Fickenscher, wann tragen Sie selbst in diesen Tagen noch einen Mund-Nasen-Schutz?


    Helmut Fickenscher: Innerhalb der Klinik: Überall dort, wo Mitarbeiter und Patienten zusammenkommen. Im Freien: gar nicht. In geschlossenen Räumen nur dort, wo es sehr eng zugeht oder besonders schutzbedürftige Menschen ihrerseits Maske tragen. Dann ist es für mich eine Frage der Freundlichkeit und der Solidarität, das auch zu tun.


    WELT: Hat eine allgemeine Maskenpflicht, zum Beispiel in Bussen und Bahnen, noch Sinn?


    Fickenscher: Pflichten sind im Umgang mit der Pandemie insgesamt fragwürdig geworden. Wir haben heute Bedingungen, die sich radikal von denen unterscheiden, mit denen wir es vor ein oder zwei Jahren zu tun hatten. Wir haben hohe Impf- und Genesungsquoten und dadurch auch eine sehr gute Immunisierungsrate.


    Wir haben zudem eine drastisch gesunkene Hospitalisierungsrate und deutlich weniger Schwerkranke. Die Letalität, also der Anteil derjenigen, die an den Folgen einer Covid-Infektion versterben, ist von drei Prozent im ersten Jahr der Pandemie auf heute 0,05 Prozent gesunken. Insofern spricht vieles dafür, alle noch verbliebenen einschränkenden Maßnahmen hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit sehr konsequent zu überdenken.


    WELT: Also plädieren Sie für die Maske als Ausdruck von Rücksichtnahme – nicht mehr als verpflichtende Maßnahme zum Schutz vor Ansteckung?


    Fickenscher: Staatliche Pflichten dürfen laut Grundgesetz nur angeordnet werden, wenn sie verhältnismäßig sind. Diese Verhältnismäßigkeit ist nicht mehr so eindeutig gegeben wie vielleicht zu Beginn der Pandemie.


    WELT: Welche Maßnahmen hielten Sie noch für angemessen?


    Fickenscher: Schwierig. Es gibt sicher einrichtungsspezifische Maßnahmen, an denen man festhalten kann. Ein Vorschlag, der sich aus einer Experten-Anhörung im Kieler Landtag ergeben hat, ist deshalb, dass man die Regelungskompetenz für die Krankenhäuser wieder an die Kliniken selbst zurückgibt.


    Dort gibt es ausgebildetes Personal, das in der Lage ist, selbst zu entscheiden, was im Einzelfall auf welcher Station und bei welchem Patienten angemessen ist und was nicht. Ähnliches gilt für Alten- und Pflegeheime, mit der Unterstützung durch die Gesundheitsämter.


    WELT: Im Kieler Landtag haben Sie davon gesprochen, dass die derzeit in den Heimen geltenden Regeln an Sittenwidrigkeit grenzten.


    Fickenscher: Wie soll man es anders nennen, wenn hochbetagte Menschen, anders als alle anderen, fast ständig Maske tragen sollen – selbst dann, wenn sie nur mit einigen wenigen anderen zusammensitzen, sich unterhalten oder auch nur zum Frühstück gehen wollen? Das ist insbesondere für von Demenz Betroffene hochproblematisch, wenn ohnehin reduzierte Kommunikationsmöglichkeiten weiter eingeschränkt werden, ohne dass es für eine solche Maßnahme überzeugende Gründe gibt.


    Für den Fall, dass in einem Altersheim die Infektionszahlen steigen, kann man natürlich besondere Maßnahmen ergreifen. Aber auch dazu sind die meisten Einrichtungen selbst in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in der Lage.


    WELT: Die Politik tut sich auch schwer, sich von der Absonderungs- und Isolationspflicht für Infizierte zu verabschieden. Zu Recht?


    Fickenscher: Die Isolationspflicht stammt aus einer Phase der Pandemie, in der es noch sehr stark darum ging, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Solche Regeln brauchen wir in der jetzigen Phase der Pandemie nicht mehr.


    Meine Empfehlung wäre deshalb, den medizinischen Umgang mit dem Coronavirus normalisieren. Wer Symptome hat oder sich krank fühlt, geht zum Arzt. Dort erfolgt eine Diagnostik und gegebenenfalls wird man krankgeschrieben und nach Hause geschickt. Wenn man dann nicht mehr symptomatisch ist, geht man wieder zur Arbeit.


    WELT: Haben Sie mal mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über Ihre Sicht der Dinge gesprochen?


    Fickenscher: Ich weiß, dass der Bundesgesundheitsminister gerne in Talkshows auftritt, dass er darüber hinaus aber nicht besonders aufgeschlossen ist – zum Beispiel gegenüber den Landesgesundheitsministerinnen und -ministern aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein.


    Die haben ihn unlängst aufgefordert, die Isolationspflicht für Infizierte doch endlich zu überdenken. Das wurde von Herrn Lauterbach pauschal und ohne weitere Begründung zurückgewiesen.


    WELT: Was meinen Sie, warum ist er da so verschlossen?


    Fickenscher: Das ist vermutlich eine Art Sicherheitsbedürfnis. Eine Denkweise, die sich in einer früheren Phase der Pandemie entwickelt hat. Politik hatte natürlich Angst davor, sich im Nachhinein vorwerfen lassen zu müssen, zu unvorsichtig gewesen zu sein.


    Andererseits haben wir inzwischen so viele andere Staaten – auch in Europa, auch unter vergleichbaren Bedingungen –, in denen es diese Einschränkungen nicht gibt, sodass ich Lauterbachs Linie nicht mehr recht folgen kann.


    WELT: Hat die Politik in Deutschland mit ihren teilweise sehr drastischen Infektionsschutzmaßnahmen überzogen?


    Fickenscher: In der Vergangenheit war das angemessen. Die Maßnahmen haben uns ausreichend Zeit verschafft, um zum Beispiel mithilfe der Impfungen viele schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden. Inzwischen hat sich ein sehr großer Teil der Bevölkerung zudem infiziert, sodass der Immun-Status der gesamten Bevölkerung jetzt noch höher ist, als er es allein durch das Impfen gewesen wäre.ORON– DFormularbeginn


    Formularende



    WELT: Thema Tests – Macht es aus Ihrer Sicht noch Sinn, sich testen zu lassen, bevor man sich zum Beispiel privat für eine Geburtstagsfeier trifft?


    Fickenscher: Das kann man im privaten Rahmen gerne weiterhin tun, gerade wenn man Besuch von älteren oder vorgeschädigten Angehörigen oder Freunden bekommt. Die Schnelltests sind ja einigermaßen preiswert.


    WELT: Was ist mit den Impfungen? Sollen sich die Leute regelmäßig auch zum fünften oder sechsten Mal impfen lassen?


    Fickenscher: Da gilt das, was die Ständige Impfkommission empfohlen hat. Ältere und Menschen mit stark beeinträchtigtem Immunsystem sollten sich weiterhin regelmäßig impfen lassen. Für die Normalbevölkerung ist das nicht nötig, im Zweifel sollte man mit seinem Arzt besprechen, ob eine weitere Impfung Sinn macht.


    WELT: Würden Sie sagen, die Pandemie ist überstanden?


    Fickenscher: Wir sind auf dem Weg von der Pandemie zur Endemie sehr weit vorangekommen. Schon bei der jüngsten Erkältungswelle war Sars-CoV-2 nicht mehr der dominante Erreger – sondern das Rhino-Virus, ein ganz herkömmliches Schnupfen-Virus also.


    WELT: Wie sollten wir in den kommenden Monaten, vielleicht Jahren mit Covid umgehen?


    Fickenscher: Mein Vorschlag wäre, dass wir im Falle einer starken Verbreitung von Atemwegserkrankungen oder auch der Grippe das Tragen von Masken, auch das Abstandhalten empfehlen. Alles Weitere sollte in der Verantwortung des Einzelnen bleiben.

  • ich hatte eine interessante Diskussion mit dem leitenden Hygienearzt unseres Klinikums - er steht in ständigem Kontakt mit der Hygieneleitung für alle 60 Standorte - er ist also extrem gut informiert und up-to-date.


    -nach seiner Sicht spielen die 2 "erwarteten" Varianten bisher keine Rolle. K.A. ob sich das noch wie in den Projektionen ändert.

    -aktuell spielt Corona keine relevante Rolle bez. der Patienten/Intensivbelegung mehr im Konzern

    -der Ausfall von Personal durch Covid-Erkrankungen ist unser großes Problem - ubiquitär, aktuell wieder zurückgehend, aber Performance der Intensivstationen und OP's ist überall nicht mehr zurückgekommen auf den Stand vor 1 y


    Die Freigabe zu Arbeiten bei asymptomatischen positiv getesteten Mitarbeitern wäre der nächste Schritt - wird anscheinend jetzt auch vom MP Söder ins Spiel gebracht.

  • Finde den alten Thread gerade nicht. Der war doch immer unter "Off-Topics"?


    Ein "Welt-Artikel" von heute:



    ENTWARNUNG DER INTENSIVMEDIZINER


    „Schwerkranke Corona-Patienten sind eine Seltenheit“


    Stand: 14:20 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten



    Von Ulrich Exner


    Korrespondent


    5800 Notfall- und Intensivmediziner treffen sich in Hamburg. Ihre Botschaft ist klar: Corona bedroht das Kliniksystem derzeit nicht – aber der massive Personalmangel wird heikel. In einem zentralen Punkt widersprechen die Ärzte zudem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).


    Die Corona-Pandemie hat für Deutschlands Intensivmediziner ihren Schrecken verloren. Derzeit lägen weniger als 1000 mit dem Coronavirus infizierte Patienten auf den Intensivstationen, teilte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zum Abschluss eines Kongresses in Hamburg mit. Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt mehr als 5500. Die von Divi gemessene Belastung der Intensivstationen mit coronainfizierten Patienten ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Bedrohlichkeit der Pandemie.


    Der weitaus größte Teil der überwiegend älteren Covid-Intensivpatienten komme zudem nicht wegen Corona, sondern mit dem Virus auf die Stationen und werde dort wegen einer anderen Krankheit wie zum Beispiel Krebs behandelt. „Schwerkranke Covid-Patienten sind eher eine Seltenheit“, berichtete der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, zum Ende des Divi-Kongresses.


    Als Grund für den Rückgang schwerkranker Corona-Patienten nannte Kluge neben der Schutzimpfung – „der Game-Changer“ – auch die Entwicklung der Virusmutationen. So produziere die Omikron-Variante deutlich mildere Verläufe als die Delta-Variante. Sie hatte vor einem Jahr für eine Rekordzahl von Corona-Patienten auf den Intensivstationen gesorgt.


    Auch damals blieb unklar, wie viele dieser Patienten nur „mit“ oder eben „wegen“ der Infektion eingeliefert worden waren. Kluge kündigte in Hamburg an, dass die Divi ihre Zahlen demnächst regelmäßig nach „mit“ und „wegen“ Corona auf den Intensivstationen liegenden Patienten separiert angeben werde.


    Lauterbachs Winterwelle? Spielt keine Rolle


    Noch eine gute Nachricht des Eppendorfer Klinikdirektors: Derzeit sei „keine Virusform in Sicht, die schwerer krank macht“. Eine „schwere Winterwelle“, wie sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die kommenden Wochen befürchtet, sehen die Intensivmediziner jedenfalls nicht auf die Republik zurollen. Eher im Gegenteil.


    Zu dem Kongress waren nach Angaben von Divi 5800 Mediziner in die Hansestadt gekommen, um sich in Präsenz über aktuelle Lage und Aussichten der Intensivmedizin zu informieren – eine Massenveranstaltung, vor der die Mehrheit der Anwesenden vor einem Jahr noch eindringlich gewarnt hätte. Inzwischen stellt das Virus aus Sicht der Intensivmedizin also keine akute Bedrohung mehr für das deutsche Gesundheitssystem und die Versorgung Schwerkranker auf den Intensivstationen dar. Das Problem, so der Direktor der Unfallchirurgie an der Universitätsklinik Magdeburg, Felix Walcher, sei inzwischen eher der Personalmangel an den Kliniken.


    Die Belegschaft in den Krankenhäusern, so Walcher, sei in den vergangenen Jahren „über die Maßen hinaus“ belastet gewesen. Viele würden deshalb derzeit ihre Arbeitszeit reduzieren, manche gäben ihren Beruf auch ganz auf. Die Folge: Trotz der Entwarnung an der Corona-Front geraten die Kapazitäten an ihre Grenzen. In einigen Bundesländern ist der Anteil der freien Betten auf den Intensivstationen laut Divi bereits auf unter zehn Prozent gesunken. In anderen Ländern schwankt der Anteil der noch belegbaren Betten zwischen zehn und 20 Prozent.


    Grund sei unter anderem, dass derzeit wegen des Personalmangels rund 2000 Intensivbetten weniger betreut werden könnten als vor einem Jahr, sagte Divi-Präsident Gernot Marx am Freitag im Congress Centrum Hamburg. Die Situation auf den Intensivstationen sei in vielen Gegenden Deutschlands „deutlich angespannt“.


    Noch einmal deutlich schwieriger, darüber hatten Divi-Experten bereits am Donnerstag berichtet, gestaltet sich die Lage in Deutschlands Kinderkrankenhäusern. Dort bringe die massive Infektwelle und der anhaltende Personalmangel die Kinderintensivmedizin ans Limit.


    Auf den Kinderintensivstationen gebe es rechnerisch nur noch 0,75 freie Betten pro Klinik, also weniger als eines pro Standort. Von 110 befragten Kinderkliniken hätten zuletzt 43 Einrichtungen zudem kein freies Bett mehr auf der Normalstation gehabt. Jede zweite Klinik habe in den vergangenen 24 Stunden mindestens ein Kind nach der Anfrage durch den Rettungsdienst oder die Notaufnahme für die Kinderintensivmedizin ablehnen müssen. „Das“, so der Divi-Generalsekretär und Kinder-Intensivmediziner Florian Hoffmann, „ist eine katastrophale Situation“.





    Mein Kommentar:


    Im Jahr 3 der Pandemie wird noch immer nicht erfaßt, wie viele Menschen wegen Corona hospitalisiert sind, auf ITS liegen oder versterben.

    Mit diesen wenig belastbaren Zahlen betreibt man dann Wissenschaft und Politik?

    Und Lauterbach schwurbelt weiter ungehindert von 1000 Corona-Toten wöchentlich?


    Da wundert sich einer über so viele Skeptiker?

  • Die Berliner Zeitung bietet seit November ein Diskussionsforum zur Aufarbeitung der Corona-Jahre.

    Bislang schrieben 2 Redakteure (der erste ein Maßnahmenkritiker, der zweite ein Befürworter), dieses WE eine kritische Juristin.

    Mir persönlich gefällt dieses Format sehr.


    Der Link für Interessierte:

    https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kommentar-pandemie-corona-debatte-schaffen-wir-es-offen-miteinander-zu-reden-li.293004