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von: STEFAN SIEVERING UND MIRKO VOLTMER
veröffentlicht am 20.03.2017 - 23:30 Uhr
Steinhude/Neustadt – In dieser Woche geht’s wieder los: Surf-Saison auf dem schönen Steinhuder Meer! Doch in der Idylle rumort’s gewaltig: Auf dem Wassergibt’s gefährliche Revier-Kämpfe!
Über 100 Kite-Surfer zieht es bei gutem Wind zum Nordufer. Während die Windsurfer sich fast auf dem ganzen See tummeln können, hat die Region für die Kiter eine Zone von rund 800 bis 1000 Metern eingerichtet. Und einen Naturpark-Ranger eingestellt, der sich um die Einhaltung dieser Vorschrift kümmern soll.
Und das macht Hendrik Holte (30) sehr gewissenhaft. Zur Not mit harten Methoden. Das kam neulich bei einem Prozess vorm Amtsgericht zur Sprache. Ein wegen „Verlassens der Sperrzone“ angeklagter Kite-Surfer (56) sagte aus: „Der Kerl hat mich mit seinem Boot in voller Fahrt touchiert. Er war nicht als Ranger zu erkennen.“ Ranger Holte gab zu: „Manchmal ist es nötig, den Kite-Surfern solch einen Stups zu geben. Die sind so voller Adrenalin, nehmen mich sonst nicht ernst.“
Doch die Beschwerden häufen sich. Kite-Surfer Christof Marek wettert: „Das ist doch völlig verrückt und lebensgefährlich. Wer vom Brett fällt, kann ruck, zuck in die Schiffsschraube gelangen.“ Ranger Holte kontert: „Die Schraube stelle ich natürlich aus.“ Zudem sei dieses „Rempeln“ üblich und abgesprochen.
Der Neustädter FDP-Ratsherr Thomas Iseke (52, selbst Kiter): „Wir werden uns gegen das Rambo-Verhalten des Rangers wehren, zur Not Anzeige erstatten.“