Beiträge von Winheller-Prototypes

    Dürfen die Tester am Ende die Finnen zur Kontrolle des Aufbaus durchsägen?


    Was nützt ein Prototypentest, bei dem der Aufbau sich sehr von dem der Serie unterscheiden würde?



    Durchsägen bringt überhaupt nichts! Ich spreche da aus Erfahrung, du bekommst nur einen winzigen Einblick auf den Laminat-Aufbau an der Schnittstelle. Aber was ist mit folgenden Faktoren: Weißt du dadurch auch, welches Harz-System verwendet wurde? Bei welcher Temperatur gearbeitet wurde? Wie wurde getempert? Welche Qualität das verwendete Material hatte? (Industrie oder Luftfahrt) Wie sahen die verwendeten Schablonen aus? Und ganz wichtig: Mit welcher Absicht wurde dieses Finnendesign hergestellt? Leichtwind? Starkwind?? Das sind alles Sachen die mich als Finnenbauer deutlich mehr interessieren würden als ein einfacher "Schnitt"...


    Gruß Lars

    Ich finde es schon bemerkenswert, wie jetzt der Begriff "POWER" für Unruhe sorgt... Hat davor noch niemand etwas davon gehört??? Ich erinnere mich noch dunkel an so eine wahnsinnige Berechnung einer Speedfinne, die hier im Forum vor nicht allzu langer Zeit angestellt wurde... Kam dort in dieser Mega-Berechnung der Parameter "Power" etwa nicht vor???:keks:


    @ Isonic87: wenn du wissen willst, was "Power" ist, dann schraub dir mal eine 52er Finne unter deinen iSonic87 und geh damit auf Karpathos auf die Speedpiste!!:bonk: Dann weißt du was "POWER" bedeutet.


    Ich bin leider kein studierter, diplomierter oder promovierter Mathematiker oder Physiker, sondern nur ein Kunststofftechniker, der versucht, Plastik in eine möglichst schnelle, segelbare Form zu bringen. Welche Kräfte hier Wo und Wie wirken, kann ich auch nicht so genau sagen. Wozu auch?!? Wir sprechen hier nicht über Feststoff-Booster eines Spaceshuttle´s, sondern "nur" über eine Finne... Man muss das Thema Windsurfen nicht immer in mathematische Einheiten und Formeln packen. Am besten geht es wirklich so, wie Wolfgang sagt: Ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Immer wieder...


    Gruß Lars

    Hallo zusammen,
    ich sehe dass hier bezüglich meiner empfohlenen Finnenlängen doch erhebliche Zweifel bestehen, was die Länge angeht. :confused:
    Also nochmal: es ist tatsächlich so, wie es da geschrieben steht.
    Ich habe schon in der Entwicklungsphase der LWS.8 gemerkt, dass dieses Finnenkonzept unglaublich viel Power hat. Das lag jedoch nicht an der Outline oder der Profilierung, sondern an der Arbeitweise der Finne (Twist- und Flexverhalten). In der Folgezeit habe ich dann sämtliche Erfahrungsberichte von allen zusammengetragen, die mit dieser Finne unterwegs waren, und sie in diese Liste gepackt. Das war einerseits ein unglaublicher zeitlicher Aufwand, aber andererseits ist doch sehr deutlich zu sehen, dass es bei Brett-Segel-Kombinationen verschiedener Hersteller doch eine gewisse Ähnlichkeit, was die Länge betrifft, wiederspiegelt. (was natürlich auch für die Genauigkeit der Testergebnisse spricht).


    Diese Liste soll jedoch nicht als "Maß aller Dinge" angesehen werden! Es gibt immer Ausnahmen, die im persönlichen Gespräch ermittelt werden und dann beim Bau der Finne berücksichtigt werden. Es handelt sich hier nur um eine "Hersteller-Empfehlung". Nicht mehr und auch nicht weniger...


    Die Zeiten von ehlendig langen Finnen sind zum Glück vorbei. Zumindest im Hause Winheller. Und ich denke dass diese Entwicklung auch ein Schritt in die richtige Richtung ist.


    Deshalb mein Tip: einfach mal ausprobieren... :)

    Da das Brett bis zum Ende des Festivals nicht mehr aufgetaucht ist, hier noch einmal eine ausführliche Beschreibung:


    http://new.winheller-prototypes.com/?p=1909


    Das Brett hat einige, sehr auffällige Shape-Merkmale. Zum einen eine runde, 2,5cm tiefe Deck-Konkave, die vom vorderen Schlaufenbereich zum Bug ausläuft. Zum zweiten hat das Slalombrett (untypischerweise) keine Ausfräsungen (Cut Outs) am Heck. Das Unterwasserschiff hat ein durchgehendes, planes V. Die 12 cm kurze Mastspur ist ebenfalls ungewöhnlich.


    Die Tuttlebox ist aus 1K-Sichtcarbon, die Versenkungen der Schraubenlöcher haben einen sehr kleinen Durchmesser (18mm).


    Auffälligstes Merkmal ist das schwarze TexTreme-Sichtcarbon auf dem gesamten Deck. Beschriftet war das Brett im LORCH-Platinum-Design, die Signatur lautet: Shape&Design by Lars Winheller (goldfarbig). Das Unterwasserschiff ist unfinished “angeschliffen”.


    Zum Zeitpunkt des Diebstahls waren schwarze, 3 mm dicke Pads aufgeklebt und 4 Kovalski-Schlaufen montiert. (Doppelverschraubung in Mako-Dübeln)


    Da mich der Diebstahl S E H R verärgert hat, setze ich eine Belohnung von €1.000.- aus für die Wiederbeschaffung meines Boards und den Namen desjenigen, der mich beklaut hat!


    Hinweise bitte an mich (info@winheller-prototypes.de oder 0173-7092135) oder direkt an die Landespolizei Schleswig Holstein. Danke.

    Nein, Finnen baue ich schon etwas länger. Aber das auf den Bildern waren damals meine ersten Finnen aus TexTreme-Gewebe. Mittlerweile verarbeite ich dieses Gewebe in einem speziellen Vakuum-Verfahren, bekomme dadurch einen 30% höheren Faseranteil durch das absaugen des überschüssigen Harzes und spare noch zusätzlich Gewicht durch den Einbau eines "Schaum-Kerns". Gewicht einer 45er Slalomfinne liegt bei +/-260g! Mit dem "klassischen" Finnenbauen hat das schon nichts mehr zu tun, da ich durch das Pressen ein wahnsinns Material-LayUp wählen kann! Ist allerdings sehr zeitaufwendig, und durch das teure TexTreme sind solche Finnen fast unbezahlbar...

    Von "NICHT FUNKTIONIEREN" hat niemand gesprochen! Natürlich funktionieren Finnen aus G10 auch in 40cm oder noch länger. Aber der Punkt, an dem Finnen in Formbauweise deutlich besser werden, liegt im Bereich von +/-36cm. Je länger, umso größer der Leistungsunterschied.

    G10-Finnen funktionieren erst ab eine Länge von 36cm abwärts. Das wurde schon etliche mal durchgetestet, ist allgemein bekannt. Ich spreche jetzt auch NICHT von Grasfinnen, sondern von Slalomfinnen!. Hier ist G10 einfach angenehmer zu fahren, weil 36er Finnen (und kleiner) natürlich erst in ziemlich ruppigen Bedingungen einsetzt werden. Natürlich kann man auch Carbonfinnen so bauen, dass sie im oberen Windbereich "smooth" laufen, sprich kontrollierbarer/ softer.


    Zitat

    @ Winheller
    Flex und Twist ist bei einer 20 cm widebase Speedfinne nicht ganz so entscheidend, zumal da über CNC-Fräsen geredet wird und beim G 10 die Einflußnahme auf die Flexeigenschaften doch recht begrenzt ist.


    Aber du kannst uns ja gerne mal verraten, wie dein Faseraufbau und deine Tempermethoden sind und was du so als Grundhärte und als Tophärte und als Biegekurve gut findest. Wenn du mir das alles verraten würdest, dann fange ich vielleicht auch wieder mit dem Finnenbau an.


    Meinen Laminataufbau hier Preis zu geben würde euch gar nichts bringen! Das hat folgende Gründe: Sobald ein Finnenblatt nur 1mm dicker ist, wird sie um ein vielfaches steifer! Das kann sogar ich nachrechnen:keks: D.h. ein Laminat-Aufbau für eine 9,5mm dicke Finne wäre in einem Modell mit beispielsweise 11mm absolut unbrauchbar! Bocksteif, brichst dir dabei nur die Fußgelenke...
    Das geht mittlerweile sogar soweit, dass ich im selben Modell für jede einzelne Länge einen anderes LayUp einlaminiere.
    Die "Biegekurven" meiner Finnen würde ich als "Flex-Top-Ähnlich" bezeichnen. Ich "drittel" meine Finnen-Biegekurven: Base sehr hart, Mittelbereich aufgeweicht, und Tip zunehmend softer.


    Der Gedankenansatz mit Vergleich zwischen Segel und Finne (sprich: WING) ist zwar nicht schlecht, läßt sich in der Praxis aber bis jetzt noch nicht umsetzen. Zumindest wüßte ich nicht, wie ich Twist, Flex und "Loose Leech" in ein Finnen-Tip einlaminieren könnte, ohne das meine Fahrleistungen flöten gehen... Aber das wäre ein anderes Thema...

    Das Thema "Twist&Flex" wird hier im Forum leider sehr stiefmütterlich behandelt! Aber das habe ich neulich schon mal angemerkt, als Profil-Berechnungen und CNC-Fräserei wieder ins unermeßliche ging...


    NEIN! Twist und Flex ist KEIN Zufallsprodukt! Was die Firma FINS INTERNATIONAL (Select) angeht, kann ich nicht beurteilen. Ich zumindest schreibe ich mir zu jeder meiner Finnen, die ich gebaut habe, einen genauen Plan, in dem alles drin steht.
    Foto_1.JPG
    Somit bin ich in der Lage, eine exakte Reproduktion meiner Finnen anzufertigen, und ggf auch zu modifizieren. Als "Garagenkleberei" würde ich das nicht mehr bezeichnen!!

    @Dr.Spin Out:
    Was meinst du was das für ein Feeling war, dieses sündhaft teure Teil auseinander zu schleifen??:bonk: Mit jedem Schleif-Schwung sind die Euro´s sind nur so runter gerieselt...
    Und ganz ehrlich: solche Aktionen lohnen sich nicht! Man kann zwar erkennen, mit WAS gearbeitet wurde, aber nicht WIE die Finne gebaut wurde! (Temperaturen, Wartezeiten, Vor- und Nacharbeiten, etc) Und welches Harz-System verwendet wurde, läßt sich auch nur schwer sagen. Vor Nachahmung rate ich deshalb dringend ab! Bringt nichts...

    Zitat

    Das zeigt er dir nicht! Diese Erkenntnis hat ihn doch 1000,- Dollar gekostet!


    Es waren "nur" 800€! Schnäppchen... ;-)


    Ne, das zeige ich hier bestimmt nicht! Zum einen könntet ihr auf den Bildern den Laminat-Aufbau nicht deuten oder besser gesagt verstehen, und zweitens war das eine Formulafinne, also nichts für den alltäglichen Gebrauch...