Mein erste selber gebaute finne..

Ich will dir ja nicht deine Träume zerstören, aber bis du eine erste brauchbare Finne welche mit einer Select oder so annähernd vergleichbar wäre, selbst gebastelt hinbekommst .... sorry aber mit 100,-€ Investition ist da gar nix machbar, besser gesagt es spielt keine Rolle welches Material du zum üben verwendest.
Ansonsten meine ich, das deine spezielle Frage in einem der 87 Finnenbauthreads im Unterforum der Finnen schon mal ausdisskutiert wurde. ..odda?

300er Kohlegewebe ist viel zu grob außen, besser 90 gr oder maximal 160 gr, 2 Lagen genügen.

Mach dir einfach viele Rovingstränge mit 15 cm, 20 cm, 25 cm, 30 cm, 40 cm und fülle damit den verbleibenden Raum in der Finne komplett aus.

Nimm ein Stück Pappe, 15 x 10 cm groß, und wickele 50 mal den Roving da rum. Dann mit einer Schere durchschneiden, dann hast du 2 x 50 Rovings in 15 cm. Für 20 cm reichen 30 Rovings, für 25 cm reichen 20 Rovings, für 30 cm reichen 10 Rovings je nach Finnenlänge.

Ich habe dann innen immer noch mal eine Lage 80 gr Glas drübergelegt, damit die Rovings beim Schließen der Form nicht weggeschwommen sind.

Den Rest des Raumes innen mit eingedicktem Harz (Baumwollflocken oder Glasschnitzel) auffüllen, ab etwa 20 cm Abstand vom Fuß darf die Finne innen auch hohl bleiben (bei Finnenlänge 40 cm)

Mit der Anzahl der Rovings kannst du den Härtegrad der Finne bestimmen, bei den langen Rovings kann man auch Glasrovings nehmen, dann wird die Finne im Tip weicher.

Legst du die Rovings dicht an die Profilnase, dann kann die Finne besser flexen, legst du die Rovings mehr zur Mitte des Profils ist der Druckpunkt der Finne vor dem Festigkeitsmaximum und die Finne flext nicht mehr.

Du solltest aber auch einige Probe- und Fehlstücke einplanen. Übung macht den Meister.

Nochmal speziell auf deine Frage eingehend. Ich habe schon einige Finnen schichtweise halbseitig aufgefräst , weil fräsen ist mein Hobby ,ne leider Job , ... aber was da zum Vorschein kommt ist relativ enttäuschend. Insofern lese ich die Finnenthreads zwar, aber wie man daraus eine Wissenschaft machen kann?... das habe ich bis dato noch nicht entschlüsselt. Evtl. finde ich ja mal eine abgebrochenen Kashy zum sezieren. Wenn da auch nichts sensationelles zum Vorschein kommt, dann fange ich keine Finnenbaukarriere mehr an ..kann man alles schon kaufen

60€ in PP Kunststoff, 149€ in Aluminium. 3Wochen Lieferzeit.

halt falsch,..3+2Wochen Lieferzeit, weil ich gehe morgen für 2 Wochen auf Berghütte. Brauche Finnenpause sozusagen.

Zitat von DrMorewind

Nochmal speziell auf deine Frage eingehend. Ich habe schon einige Finnen schichtweise halbseitig aufgefräst , weil fräsen ist mein Hobby ,ne leider Job , ... aber was da zum Vorschein kommt ist relativ enttäuschend.

Für bekennende Pyromanen gibt es eine viel schönere Methode, den inneren Aufbau zu entschlüsseln:
Wir haben früher (vor 45 Jahren) Luftschrauben für Modellflugzeuge einfach auf einem Drahtgitter in den brennenden Ofen gehalten. Das Harz brennt weg, die einzelnen Gewebelagen lassen sich danach einfach schichtweise entblättern. Gewebetyp, Faserorientierung, Position der Rovings liegen dann offen vor einem. Besser kann man nicht abkupfern!!!

Ich bin halt der Meinung, das man das Fahrrad nicht ein zweites mal erfinden muß. Bereits bestehende Erkenntnisse kann man in einem eigenen Produkt weiterverwenden, siehe Gun?. Reines kopieren ist die Zeit nicht Wert, denn wie gesagt, was es schon gibt kauft man dann leichter.

Jan
ich finds sehr interessant ne finne selber zu bauen, aber eine gute finen kaufen muss doch nicht so viel geld kosten, oder? muss ja keine select sein

Zitat von Dr. Spin Out

300er Kohlegewebe ist viel zu grob außen, besser 90 gr oder maximal 160 gr, 2 Lagen genügen.

Mach dir einfach viele Rovingstränge mit 15 cm, 20 cm, 25 cm, 30 cm, 40 cm und fülle damit den verbleibenden Raum in der Finne komplett aus.

Nimm ein Stück Pappe, 15 x 10 cm groß, und wickele 50 mal den Roving da rum. Dann mit einer Schere durchschneiden, dann hast du 2 x 50 Rovings in 15 cm. Für 20 cm reichen 30 Rovings, für 25 cm reichen 20 Rovings, für 30 cm reichen 10 Rovings je nach Finnenlänge.

Ich habe dann innen immer noch mal eine Lage 80 gr Glas drübergelegt, damit die Rovings beim Schließen der Form nicht weggeschwommen sind.

Den Rest des Raumes innen mit eingedicktem Harz (Baumwollflocken oder Glasschnitzel) auffüllen, ab etwa 20 cm Abstand vom Fuß darf die Finne innen auch hohl bleiben (bei Finnenlänge 40 cm)

Mit der Anzahl der Rovings kannst du den Härtegrad der Finne bestimmen, bei den langen Rovings kann man auch Glasrovings nehmen, dann wird die Finne im Tip weicher.

Legst du die Rovings dicht an die Profilnase, dann kann die Finne besser flexen, legst du die Rovings mehr zur Mitte des Profils ist der Druckpunkt der Finne vor dem Festigkeitsmaximum und die Finne flext nicht mehr.

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Das war zusammen mit watermonstertjes Beitrag bisher der aufschlussreichste Beitrag zum Laminataufbau einer Finne! Vielen Dank!

Zitat von janbhauge

Ok! Aber die 100,-Euro war die kosten fuer das matrial fuer die finne, das matrial fuer die form ist ja fast ueber 100,- Euro......Formenharz und herter 40,- Euro und Trennmittel 9,-Euro und Passstifte 12,- Euro und und und und dann der versand 35,-Euro....
Und meine zeit wird auch nicht berechnet, es ist ja mein hobby

Du hast soeben herausgefunden, warum Handlaminiert Carbonfinnen so viel kosten, wie sie halt kosten...

So langsam komme ich in Versuchung, mich da auch nochmal zu betätigen.... Aber ich fürchte halt den mühsasmen und steinigen Weg. Urmodell bauen, abformen, Finne bauen, feststellen, dass die Finne so nicht funktioniert, also nochmal Finne bauen, festellen, dass es an einem ungeeigentem Urmodell liegt, alles von vorne. Ich wäre da immer noch auf der Suche nach einer Niedrigwasser Slalomfinne, meine Vorstellung wäre da so 36 cm länge, Rake um 12-15° und dann halt volle Tuttelboxbreite und hinten dann noch ordentlich überstand mit Cutout, Hinterkante senkrecht runter...

Gruß, Onno

Zitat von DrMorewind

..... Evtl. finde ich ja mal eine abgebrochenen Kashy zum sezieren. .....

da würde ich auch gerne mitsezieren

Zitat

da würde ich auch gerne mitsezieren

@ c-bra & DrMorewind:

Alles schon erledigt. So sieht eine Kashy aus, bevor sie komplett auseinander genommen wurde. Jetzt ist nur noch ein kleiner Haufen Staub übrig. Teurer Spaß, und ich kann euch versichern: Meister-Kashy kocht auch nur mit Wasser... Ich war überrascht, wie einfach er das macht.

Gruß Lars

Foto.JPG

Was ich bei euch Slalompiloten noch nicht verstanden habe: Wollt ihr jetzt Flex? Oder ist es nur ein notwendiges Übel, damit euch der Säbel nicht abbricht?

Twist & Flex sind kein "notwendiges Übel", sondern Eigenschaften, die ganz gezielt "eingebaut" werden, um die Fahreigenschaften in die gewünschte Richtung zu beeinflussen!

Ok. Arbeitet ihr da nach Vorgaben? Z.B. bei 40 Kg Seitendruck darf die Finne sich an der Spitze 20 cm verbiegen. Oder alles nach Gefühl und Erfahrung?