Mein erste selber gebaute finne..

  • Zitat

    Das zeigt er dir nicht! Diese Erkenntnis hat ihn doch 1000,- Dollar gekostet!


    Es waren "nur" 800€! Schnäppchen... ;-)


    Ne, das zeige ich hier bestimmt nicht! Zum einen könntet ihr auf den Bildern den Laminat-Aufbau nicht deuten oder besser gesagt verstehen, und zweitens war das eine Formulafinne, also nichts für den alltäglichen Gebrauch...

  • @Dr.Spin Out:
    Was meinst du was das für ein Feeling war, dieses sündhaft teure Teil auseinander zu schleifen??:bonk: Mit jedem Schleif-Schwung sind die Euro´s sind nur so runter gerieselt...
    Und ganz ehrlich: solche Aktionen lohnen sich nicht! Man kann zwar erkennen, mit WAS gearbeitet wurde, aber nicht WIE die Finne gebaut wurde! (Temperaturen, Wartezeiten, Vor- und Nacharbeiten, etc) Und welches Harz-System verwendet wurde, läßt sich auch nur schwer sagen. Vor Nachahmung rate ich deshalb dringend ab! Bringt nichts...

  • ...Ich glaube allerdings nicht, dass es Sinn macht einen AA oder BD in Scheiben zu schneiden ;-)...


    käme auf einen versuch an! vll steck da ja auch Kohle in den Armen oder aramid....


    gruß

  • IMHO stecken mindestens 90% der Gesamtperformance im Fahrer ... das ist aber ein anderes Thema.


    Ich glaube allerdings nicht, dass es Sinn macht einen AA oder BD in Scheiben zu schneiden ;-)


    LG Franz


    Die kann man aber röntgen oder in den Kernspintomographen schieben! :D

  • Gemerkt habe ich, daß meine Frage nicht beantwortet wurde. Das nährt meinen Verdacht, daß die Stärke des Flexs ein Zufallsprodukt ist und innerhalb einer Serie stark schwankt.


    Einer Firma wie Select traue ich zu, daß sie mehrere Finnen anders aufgebaut, dokumentiert und dann vermessen haben. Die im Fahrtest beste Bauweise hat dann die Serienreife erlangt. Vielleicht so.


    Aber euch Garagenklebern traue ich keine veriferzierbare Ergebnisse zu.

  • Das Thema "Twist&Flex" wird hier im Forum leider sehr stiefmütterlich behandelt! Aber das habe ich neulich schon mal angemerkt, als Profil-Berechnungen und CNC-Fräserei wieder ins unermeßliche ging...


    NEIN! Twist und Flex ist KEIN Zufallsprodukt! Was die Firma FINS INTERNATIONAL (Select) angeht, kann ich nicht beurteilen. Ich zumindest schreibe ich mir zu jeder meiner Finnen, die ich gebaut habe, einen genauen Plan, in dem alles drin steht.
    Foto_1.JPG
    Somit bin ich in der Lage, eine exakte Reproduktion meiner Finnen anzufertigen, und ggf auch zu modifizieren. Als "Garagenkleberei" würde ich das nicht mehr bezeichnen!!

  • Ich hatte mal ein Protokoll von einer Sonntag-Finne, wo der genaue Flex dieser Finne gemessen und dokumentiert worden ist. Wird jeder verkauften Finne beigelegt incl Bruchtestwerte.


    Die bekannten Edelschmieden arbeiten wesentlich besser und genauer wie Großserienhersteller, die ihren Produktionsprozess leider kostenoptimiert haben.



    @ Winheller
    Flex und Twist ist bei einer 20 cm widebase Speedfinne nicht ganz so entscheidend, zumal da über CNC-Fräsen geredet wird und beim G 10 die Einflußnahme auf die Flexeigenschaften doch recht begrenzt ist.


    Aber du kannst uns ja gerne mal verraten, wie dein Faseraufbau und deine Tempermethoden sind und was du so als Grundhärte und als Tophärte und als Biegekurve gut findest. Wenn du mir das alles verraten würdest, dann fange ich vielleicht auch wieder mit dem Finnenbau an. :keks:

  • Twist & Flex sind kein "notwendiges Übel", sondern Eigenschaften, die ganz gezielt "eingebaut" werden, um die Fahreigenschaften in die gewünschte Richtung zu beeinflussen!


    und welche wären das ? und wodruch wird welcher Effekt erreicht ?


    Es gibt dazu ja auch eine eigenen allg. Finnen thread und die einzige fundierte Aussage zu den Abhängigkeiten findet sich in dem MUF paper.


    http://www.mauiultrafins.eu/images/s...2011-04-09.pdf , Seite


    Zitat:
    Stiffness, Flexibility and Torsion (Twist) (Figure 9)


    Stiffness is determined by the elastic behaviour of the material. A fin load leads to a bending (flex)
    of the fin which influences the flow on the foil: The larger the bending, the bigger the difference to
    the ideal lift contribution. Bending results in a loss of lift (side force) and so performance is
    reduced. Bending or flex cannot be avoided with very long fins because there is no material with
    infinite stiffness. Still, there could be reasons to have some flex, to provide a smoother less harsh
    feeling of control, for example!
    Figure 9: Stiffness, Bending (Flex) and Torsion (Twist)


    Twist
    Twist is torsion along the longitudinal axis of the fin. Twist is only possible when the fin is raked
    and the lift force acts off the elastic axis. Then a momentum is created.
    In case of a positively raked fin, the foil at the tip of the fin is twisted into the flow so that the angle
    of attack is reduced. This can momentarily avoid a spin-out. In general though, twist reduces the
    performance of a fin.
    Twist of a fin is identical to twist in a sail where a gust provides a twist just like more foot pressure
    causes a twist on a fin.


    Siehst Du das ähnlich ?

  • Wolfgang baut seine Finnen nach dem Motto: je härter desto besser. Also Carbon soviel, wie er eben reinlegen kann, mehr geht nicht. (Geht doch, aber ob dann UHM Carbon das Geld wert ist? Im Flugmodellbau ist UHM bereits Standard im Holm bei Wettbewerbsmodellen)


    Ich fahre die Duo Wave Seegras z. B. lieber in G 10, da der Auftriebsanstieg deutlich weicher durch das Biegen kommt, bei 45 Grad Rake bedeutet Biegen ja auch sehr viel Flex, also Fahrtkomfort und Spinout-Sicherheit durch Abbau von Lastspitzen.


    Da stimme ich also mit Mausiultra überein.


    Beim Twist sehe ich das differenzierter. Mausiultra macht halt vorzugsweise G 10 Finnen und damit haben sie gar keine Chance, den Twist durch Materialanpassung zu verändern.
    Twist ist natürlich auch ohne Rake zu erreichen, eine Rake 7 Grad Finne läuft effektiv fast ganz ohne Rake durchs Wasser, da ja auch der Brettboden zur Wasseroberfläche angestellt ist. Trotzdem kann ich Twist erzeugen, wenn ich den Festigkeitsmittelpunkt vor den Druckpunkt kriege. Also alle tragenden Strukturen zur Nase hin verlagern, der Druckpunkt ist fest bei 25% (momentenfrei) bei sym Profilen, schon habe ich meinen Hebel.


    Das Dumme ist, daß die Kräfte für Biegung und Twist im unteren Teil der Finne nahe des Tip erzeugt werden, sich aber leider durch die gegebenen Hebelverhältnisse erst im mittleren Teil auswirken.
    Das bedeutet, der Twist findet dann mitten an der Finne statt, das ist dort aber gar nicht mehr erwünscht. Eigentlich sollte ja nur das Tip flexen und twisten. Da hat dann jeder Finnenbauer sein persönliches Geheimrezept.
    Kennt aber jeder Surfer, wenn durch schlechten Trimm sein Segel bei Überpower an der 3. Latte von oben aufmacht und zum Top hin wieder schließt. So fühlt sich dann auch seine Finne an!
    Natürlich kann Twist auch benutzt werden, um den induzierten Widerstand zu reduzieren und somit die Leistung der Finne zu verbessern. twist reduces the performance of a fin ist leicht zu widerlegen, wenn man fin durch sail ersetzt. Das wissen die doch selber!

  • G10-Finnen funktionieren erst ab eine Länge von 36cm abwärts. Das wurde schon etliche mal durchgetestet, ist allgemein bekannt. Ich spreche jetzt auch NICHT von Grasfinnen, sondern von Slalomfinnen!. Hier ist G10 einfach angenehmer zu fahren, weil 36er Finnen (und kleiner) natürlich erst in ziemlich ruppigen Bedingungen einsetzt werden. Natürlich kann man auch Carbonfinnen so bauen, dass sie im oberen Windbereich "smooth" laufen, sprich kontrollierbarer/ softer.


    Zitat

    @ Winheller
    Flex und Twist ist bei einer 20 cm widebase Speedfinne nicht ganz so entscheidend, zumal da über CNC-Fräsen geredet wird und beim G 10 die Einflußnahme auf die Flexeigenschaften doch recht begrenzt ist.


    Aber du kannst uns ja gerne mal verraten, wie dein Faseraufbau und deine Tempermethoden sind und was du so als Grundhärte und als Tophärte und als Biegekurve gut findest. Wenn du mir das alles verraten würdest, dann fange ich vielleicht auch wieder mit dem Finnenbau an.


    Meinen Laminataufbau hier Preis zu geben würde euch gar nichts bringen! Das hat folgende Gründe: Sobald ein Finnenblatt nur 1mm dicker ist, wird sie um ein vielfaches steifer! Das kann sogar ich nachrechnen:keks: D.h. ein Laminat-Aufbau für eine 9,5mm dicke Finne wäre in einem Modell mit beispielsweise 11mm absolut unbrauchbar! Bocksteif, brichst dir dabei nur die Fußgelenke...
    Das geht mittlerweile sogar soweit, dass ich im selben Modell für jede einzelne Länge einen anderes LayUp einlaminiere.
    Die "Biegekurven" meiner Finnen würde ich als "Flex-Top-Ähnlich" bezeichnen. Ich "drittel" meine Finnen-Biegekurven: Base sehr hart, Mittelbereich aufgeweicht, und Tip zunehmend softer.


    Der Gedankenansatz mit Vergleich zwischen Segel und Finne (sprich: WING) ist zwar nicht schlecht, läßt sich in der Praxis aber bis jetzt noch nicht umsetzen. Zumindest wüßte ich nicht, wie ich Twist, Flex und "Loose Leech" in ein Finnen-Tip einlaminieren könnte, ohne das meine Fahrleistungen flöten gehen... Aber das wäre ein anderes Thema...

  • Von "NICHT FUNKTIONIEREN" hat niemand gesprochen! Natürlich funktionieren Finnen aus G10 auch in 40cm oder noch länger. Aber der Punkt, an dem Finnen in Formbauweise deutlich besser werden, liegt im Bereich von +/-36cm. Je länger, umso größer der Leistungsunterschied.

  • So sieht meine aus.
    Auch die Hüllen mache ich selbst.


    Hessenauer.

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