Unterschied Importeur/Händler...?...

  • Moin,


    mich interessiert mal eure Sichtweise...


    Was ist für euch ein Importeur, was ist ein Händler? Explizit auf die Surfbranche bezogen.


    Was sollte ein Importeur erfüllen, was sollte ein Shop wie erfüllen?
    Wo verschwimmen Grenzen? Wo sind sie klar strukturiert in Euren Augen?
    Für was ist ein Shop da, für was der Importeur?


    Grüße


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
    Tipp Weltmeister F1 2011 & 2013, Tipp Team-Weltmeister F1 2009, 2010, 2011, 2017, 2019, 2020, 2021!


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  • Einige Gedanken:


    - Importeur sollte Lager haben und möglichst alles nachliefern können, was der Shop gerade nicht mehr hat.
    - Importeur sollte Marketingaktivitäten für die Marke/n koordinieren oder ganz selber übernehmen (Events, Werbung etc.)
    - Händler soll Ansprechpartner für Endkunden sein (Importeur nicht) in allen Belangen (Verkauf, Garantie, Instruktion)
    - Händler soll Ausstellungsraum/Verkaufsraum bereitstellen (Importeur nicht)
    - Importeur soll Preise/Verkaufsgebiete einigermassen überwachen, damit sich die Händler nicht gegenseitig das Wasser abgraben.


    Gruss


    David

  • Ich glaube nicht,dass man heute noch zwischen Importeur und Händler im klassischen Sinne unterscheiden kann.
    Alles was Amerigo aufgeführt hat,können beide Stände erfüllen,Importeur sowie Händler.
    Ebenso gibt es in Zeiten des IT sowas wie Gebietsschutz nicht mehr und der Verkaufsraum ist die HP.Beratung findet auf Messen oder Festivals statt und die Bestellwege werden immer kürzer und schneller.


    Händler im klassischen Sinne gibt es in meinen Augen nicht mehr.Den reinen Importeur vielleicht noch bei den großen Brands,ansonsten findet doch schon seit langem eine Vermischung statt.

  • - Importeur sollte Lager haben und möglichst alles nachliefern können, was der Shop gerade nicht mehr hat.


    ---Geile Idee... weil der Preisverriss in D so hoch ist, legt sich doch kein Händler ein Lager an.


    Deswegen kann der Importeur gar nicht im voraus wissen was er braucht, da der Shop nicht mehr richtig vorordert und die Verkäufe an den Endkunden zu arg durch Tests bestimmt werden.
    Das heisst im Orderzeitraum August - Oktober 2009 z.B. weiss ja noch kein Händler nach was die Kunden in D im Frühjahr 2010 schreien.
    Bei den erzielten Margen, im Moment bleibt eh fast keine Luft zum Überleben, schon gar nicht für intensive Lagerhaltung


    - Importeur sollte Marketingaktivitäten für die Marke/n koordinieren oder ganz selber übernehmen (Events, Werbung etc.)


    Wieder ne tolle Idee... Läuft aber auch nicht, die erzielten Margen in der deutschen Surfszene sind so lächerlich das es keine Kohle für derartige Aktivitäten gibt. Würde der Ottonormalsurfer wieder zu einem ordentlichen Preis im Fachhandel (falls es den noch gibt, bezweifle ich aber stark) kaufen, Onlineramschhandel, Messegeierei sowie die SURF - PINboardseiten verschwinden, kann man solche Ansprüche an den Importeur wieder stellen.


    - Händler soll Ansprechpartner für Endkunden sein (Importeur nicht) in allen Belangen (Verkauf, Garantie, Instruktion)


    So nun fehlt die Definierung - Welcher Händler, der onliner 500km weg oder der Shop hier im Ort?
    Die meisten Überlebenskünstler in ihrem Surfshop um die Ecke, labbern sich nen Elch für ein Produkt und was machen 90% der Kunden? Kaufen online oder ramschen auf der BOOT (ect.) rum.
    Es sollte mehr der Spruch " Support your local dealer (nicht Garagenhändler)" zählen. Das gilt nicht nur für die Kunden, auch so mancher Verkaufsleiter in D sollte mal vor seiner Haustüre kehren und Ramschhändler, Garagenverchecker sowie unsere Berühmten Resterampen ala Keppler und Co. schleunigst aus der Kundenkartei streichen. Ganz wichtig hierzu ist ein Lager das auf Angebot und Nachfrage basiert (Vororder von Shops, wahres Marktvolumen ect.) und nicht auf Restwaren und nachproduzierte Produkte der letzten Saison.

    - Händler soll Ausstellungsraum/Verkaufsraum bereitstellen (Importeur nicht)


    ---Keine Chance bei diesen Preisen nur den gewünschten Verkaufsraum halblebig bezahlen zu können.
    Womöglich noch in guter Innenstadtlage mit Parkplätzen, damit Papi Samstags Surfshopschnuppern kann, währendem Muddi über die Kö flaniert...

    - Importeur soll Preise/Verkaufsgebiete einigermassen überwachen, damit sich die Händler nicht gegenseitig das Wasser abgraben.


    Hier suggeriere ich mal ... aus den Augen aus dem Sinn !!!
    So mancher Importeur ist froh wenn es aus dem Lager verschwunden und die Zahlung eingegangen ist.
    Spätere Marktforschung bezüglich Preisgestaltung und Verkaufsgebietsüberwachung sind nicht mehr deren Sache - zumindest denken die so.
    Ein Segel das offiziel UVP 649.- Euro kostet und schon vor Erreichen des kalendarischen Modelljahres mit bis zu 25-30% verkauft worden ist oder wird (wie im Moment bei so mancher Premiummarke die 2010er Lappen), wird nie wieder zu einem regulären UVP verkauft.
    Man sollte halt einfach mal gelernt haben, vorausschauend, verhältnismässig und nachhaltig zu agieren.
    Das schnelle Geschäft ob einträglich oder nicht, hat immer einen faden Nachgeschmack. Besonders in punkto
    Wertigkeit einer Ware.



    Gruss
    Andy

  • Andy


    Wenn ich dich richtig verstehe, sagst du, das Konzept "Importeur/Händler" sei überholt, und der Händler soll direkt beim Hersteller beziehen.


    Das war aber nicht Tottis Frage. Ich habe versucht, seine Frage zu beantworten. Falls die Frage gelautet hätte: "welches Vertriebskonzept ist sinnvoll?" wäre deine Antwort korrekt.


    Ich glaube nämlich auch nicht, dass es für Marken wie AL360 3 Stufen braucht.


    Für eine grössere Marke ist der 3-Stufen-Vertrieb aber wohl nach wie vor richtig.


    Gruss


    David


  • Falsch verstanden, der Wunschgedanke oder auch Vorschlag deinerseits wie es aussehen sollte, ist Deutschland bei den derzeitigen Bedingungen oder bzw. beim derzeitigen Kaufverhalten nicht zu verwirklichen.


    Man hat den Kunden so erzogen und er wieder wahrlich schwer umzustellen sein. Es ist eher unmöglich. Andere Länder haben das 3 Step System noch sehr gut am laufen.


    Meiner Meinung nach kann ein Importeur schon einen offiziellen Verkauf anbieten, solange er damit seinen offiziellen Händlern (regional aber auch überregional) preislich nicht ins Handwerk pfuscht.


    Viele Marken haben über Jahre hinweg ihren "Hausdealer" aufgebaut. Dieser hat über immer den restlichen Auslauf erstanden, quasi zu Preisen die dann ein normaler Händler nicht mithalten kann, der über die Saison hinweg regulär eingekauft hat und nun noch ein paar Teile loswerden muss.
    Ergebnis, er boostet den Preis und macht Miese, klar mit dem Gewinn vom Frühjahr/Frühsommer kein Verlust, aber auf die Dauer nicht machbar. Weiter Folge, er kauft verhaltener ein, das wiederum zu Folge hat, das der Distributor mehr auf Lager legen muss um aufkommende Nachfrage (man weiss ja nie wie er Test ausfällt :cool: ) auch befriedigen zu können.
    Bei Nichtabnahme des Lagers durch meine "normalen" Händler hab ich ja immer noch den "Keppler" um die Ecke.


    Wenn dann mal eine Selbstreinigung im Markt stattgefunden hat, wirds auch wieder so wie in den ´80/´90gern. Man (sprich der Händler und der Distributor) verdient wieder Geld und der Kunde hat einen höheren Wiederverkaufswert. Dies gibt dann wieder mal einen Anlass um sich doch nicht erst nach 4-5 Jahren ein neues Segel anzuschaffen, sondern wieder auf einen 12-24 Monatswechsel zu gehen.

  • Hi,


    Andy
    Wenn ich dich richtig verstehe, sagst du, das Konzept "Importeur/Händler" sei überholt, und der Händler soll direkt beim Hersteller beziehen.
    David


    ich denke, für einen dreistufigen Vertrieb ist der Markt mittlerweile zu klein und durch Produkt- und Markenvielfalt zu zersplittert. Der Importeur muß gleich an den Endkunden verkaufen. GUN macht das so.
    Der Onlinehandel ist zur Zeit nur eine Erscheinung der schwindenden Shop-Dichte. Einige der Shops hatten noch Papierkataloge, können das aber aber aus Kostengründen nicht mehr leisten. Die Online Shops der meisten Händler sind aber katastrophal, bei vielen das Marktverhalten ebenfalls.
    Eigentlich kenne ich keinen wirklich guten Onlinshop außer GUN, dieser allerdings nur für Riggkomponenten und Zubehör. Bitte korrigieren, ich suche.
    Ein Online-Vollsortimenter hätte riesen Chancen.


    Im Moment ist Surfmaterial kaufen als Kunde ein echtes Frusterlebnis, egal wie viel Geld man ausgeben will. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Der Importeur muß gleich an den Endkunden verkaufen. GUN macht das so.


    Online Shop für Surfmaterial wie Boards oder Segel halte ich für ein Missverständnis, da man diese Dinge optisch und haptisch wahrnehmen will, bevor man sie kauft.


    Nein, meiner Ansicht nach läuft es in Richtung grosse Händler mit richtig Auswahl, die nebenher auch noch ein Online Business anbieten für die Kunden, die schon genau wissen, was sie wollen.


    Damit kein Importeur mehr sein muss, müssen diese grossen Händler 'ne Marketingkooperation eingehen, um die Marke zu positionieren.



    Im Moment ist Surfmaterial kaufen als Kunde ein echtes Frusterlebnis, egal wie viel Geld man ausgeben will. Aber das ist ein anderes Thema.


    Nee, ist doch genau das Thema. Und bei uns in der Schweiz ist das auch ganz anders. Wenn ich meinen Lieblings-Shop gehe (STS in Hinwil), dann ist das wie Geburtstag und Weihnachten zusammen, und das Einkaufserlebnis ist topp.
    In kleine Shops gehe ich kaum mehr, mich nervt das reduzierte Sortiment. Ich will aus 10 Neos auswählen können, und nicht mit viel Glück noch einen halb passenden in der letzten Ecke finden.


    Gruss


    David

  • Hi,



    Wenn dann mal eine Selbstreinigung im Markt stattgefunden hat, wirds auch wieder so wie in den ´80/´90gern. Man (sprich der Händler und der Distributor) verdient wieder Geld und der Kunde hat einen höheren Wiederverkaufswert. Dies gibt dann wieder mal einen Anlass um sich doch nicht erst nach 4-5 Jahren ein neues Segel anzuschaffen, sondern wieder auf einen 12-24 Monatswechsel zu gehen.


    Ich denke das ist Wunschdenken. So wird es nie mehr sein. Den meisten fehlt einfach das Geld, bzw. es gibt nicht genug Leute die noch surfen. Es werden die meisten Shops verschwinden und ich geb Amerigo recht, das es wenige große Shops geben wird, die nen tollen Laden haben und gleichzeitig die weiter entfernten per Online-Shop beliefern. Die Impoteure braucht man nicht, die kosten unütz Geld!! Wieso sollen 3 Stufen verdienen, das ist als Kunde nicht einzusehen. Die Marken sollten das Marketing übernehmen, die Hauptentscheidung kommt doch durch selbst testen bzw. Beratung im Shop, die Zeitschriftenwerbung wirkt vielleicht indirekt.


    Mein bevorzugter Shop in dem ich hauptsächlich einkaufe, führt ein volles Sortiment an North und NP und bei den Boards Starboard, JP aber auch sehr gute Auswahl an RRD und Fanatic. Zudem leigt er gleich am großen See und ich bekomm auch schnell noch vor der Surfsession ein Ersatzteil. Zudem kann man alles auch per telefon bestellen. Würde die noch ihren Online-shop auf den neusten Stand bringen wäre das ein gutes Beispiel.


    Noch was zu Andy, ich finde es nicht richtig hier auf Keppler rumzutrampeln. Ich hab auch schon dort gekauft und wurde freundlich und kompetent behandelt und der Preis war super. Wir haben freie Marktwirtschaft und das ist gut. Absprachen zwischen Konzernen sind ja zum Glück laut EU nicht erlaubt. Wer mehr verdienen will muss eben eine höhere Nachfrage erzeugen und nicht über Kunden und Online-Händler schimpfen. Vielleicht leben einige noch im letzten Jahrtausend aber das Internet dominiert längst unsere Welt und das war schon 1998 so. Wenn man das wieder zurückdrehen will dann wird das natürlich zum scheitern verurteilt.


    Viele Grüße


    Tobias

  • Die Impoteure braucht man nicht, die kosten unütz Geld!!


    In einem idealen Markt würde der Importeur sich um Markenpflege kümmern. Also mal ein Festival organisieren, Werbung schalten, Kampagnen mit den Shops planen, Infoveranstaltungen anbieten etc.


    Das sind Aufgaben, die der Shop kaum, oder dann nur für sich selber wahrnimmt. Die Marke (z.B. "Hot Sails Maui") hat davon weniger.


    Und wenn man schon sagt, der Shop könne kein Lager haben, dann landet man zwangsläufig beim Importeur. Denn die Katastrophe ist da, wenn der Kunde zwar Kaufabsicht hat (will z.B. eine neue Gabel kaufen), das Produkt dann aber nicht findet und was anderes oder an einem anderen Ort kauft).


    Man sieht's ja bei HSM: solche Aktionen kann ein einzelner Händler nicht machen. Da braucht's jemanden mit richtig Ahnung, der das in die Hand nimmt.


    Gruss


    David

  • Hi David,


    naja die meisten Veranstaltungen hier im Süden Deutschlands kommen sowieso schon von den Shops und in meinem Shop ist fast alles vorrätig, der Shop hat also schon das Lager.


    Sicher ist ein Impoteur nicht schlecht, aber wenn die Branche sowieso schon immer kleiner wird, dann lohnt sich das irgendwann nicht mehr. In der Surfbranche können 3 Stufen nicht mehr veriednen also muss eine weg. Gun ist ja nicht umsonst so erfolgreich und das schon seit Jahren.


    Übrigens braucht die Marke schon Marketing manche übertreiben das auch (siehe F2). Die Verkaufszahlen müssen die Marken auch interessieren. Vielleicht wird es auch noch Impoteure für Europa geben, ob das dann nicht direkt von den Marken betrieben werden kann ist die andere Frage.


    Viele Grüße


    Tobias

  • .... ich finde es nicht richtig hier auf Keppler rumzutrampeln. Ich hab auch schon dort gekauft und wurde freundlich und kompetent behandelt und der Preis war super. .....


    Aloha,


    bei mir ist Keppler (neben Schumacher in Nürtingen) der nächste Surfshop und dafür muß ich noch 60 km fahren. Also kauf ich meine Sachen in der Regel online.


    Was Keppler anbelangt so ist der preislich häufig in der Spitzengruppe aber nicht immer der günstigste. Aber was man nicht vergessen darf ist die Tatsache das er auch Testveranstaltungen am Epplesee oder in Lauterbourg macht. Natürlich um zu verkaufen aber welcher Shop macht denn sonst so etwas.


    http://surf-koenig.myblog.de/s…1919581/Surftestival-2009


    Zu den Onlineläden muß ich Poseidon voll Recht geben. Da wartet man ewig auf Re-Mails.


    Ein Beispiel: Das letzte Board was ich gekauft habe war ein Futura 111. Ich habe ein paar Fragen gehabt und dieses und den Preis bei mehreren Shops angefragt.


    Der einzige der schnell geantwortet hat war Keppler. Dann habe ich nach einer Woche ok gesagt. Nach 2 Wochen kamen dann die Angebote der anderen Shops - sogar günstiger.


    Da war das Board aber schon gekauft.


    Und ich muß sagen das mir kein Onlineshopbetreiber erzählen kann das man 2 Wochen für die Bearbeitung eines Angebotes braucht.


    Ich denke an dem Problem in der Branche müssen sich etliche an die eigene Nase fassen und weniger mit dem Finger auf andere zeigen.


    Viele Grüße
    Michael


  • bei mir ist Keppler (neben Schumacher in Nürtingen) der nächste Surfshop und dafür muß ich noch 60 km fahren. Also kauf ich meine Sachen in der Regel online.


    Vielleicht ist die Distanz hier nicht so entscheidend ... wie lange fährst du denn, bis du da bist?


    60km .. Autobahn bist du in 20 Minuten dort.



    Der einzige der schnell geantwortet hat war Keppler. Dann habe ich nach einer Woche ok gesagt. Nach 2 Wochen kamen dann die Angebote der anderen Shops - sogar günstiger.


    Ja, da liegt einiges im Argen. Viele Shops antworten ja nicht mal, wenn man irgendwas per e-Mail fragt.


    Gruss


    David


  • Richtig, Zeit zurückdrehen geht eh nicht, und ich trampel auch nicht nur auf dem Keppler rum, ich meine ebenfalls damit all die anderen Messehändler wie WSB Reutlingen, Surfshop Schumacher, Sport Roth (jetzt Funsport Müller) usw.... Keppler ist nur so etwas wie ein Synonym und das Paradebeispiel für falsche Verkaufspolitik seitens der Hersteller/Importeure.
    Schon dessen Vater hatte sich damals einen Billignamen gemacht als er mit einem Stand ausserhalb der regulären Messehalle auf der Interboot-Messe in Friedrichshafen die Hifly´s und wenn ich mich noch recht entsinne - Sailboards - zu unglaublichen Tiefstpreisen verkauft hat. Masse war damals schon nicht gleich Klasse und kurz darauf haben sich auch die Fachhändler (welche diese Marken im Angebot hatten) immer mehr davon distanziert und sind auf andere Produkte umgestiegen.
    Mit ein Grund warum es zu damaligen Pleite von Sailboards und Hifly kam. Nicht nur die mangelnde Fertigungsqualität der Produkte gaben damals den Ausschlag.
    Weiter ging es dann mit anderen Händlern und der Marke Klepper usw... eine lange Geschichte mit immer wieder denn gleichen Gründen....


    Damit wären wir dann auch bei der Marktbereinigung.
    Wie viele Händler haben in den letzten Jahren zugemacht und wieviele Händler jammern heute um die Marktpolitik der Hersteller. Zu oft musste ich mir das in den letzten beiden Jahren anhören. Im Moment kann ich da aber einen Lichtblick erkennen und so mancher kleine Shop fällt nun die Entscheidung gegen die "Grossen" und orientiert sich an den kleinen und beständigen Marken.
    In Zukunft wird es auch bei einigen Premiummarken nur noch paar Proshops und Onlinehandel geben, glaubts mir und es ist nicht mehr lange hin.
    Aber hoffentlich dann in einer vernünftigen Kombination mit Fachpersonal !!! im Verkauf.


    Klar hat das Internet einen gewissen Stand in Deutschland. Aber Gott sei Dank nur in Deutschland.
    Als Beispiel in Spanien oder Frankreich funktionieren Onlineshops oder Verkaufsbuchten wie EBAY nur halblebig oder gar nicht. Schon mal auf ebay.es im Bereich Windsurfen gesucht. Findest du nicht viel. Dann im mal nach online shops fahnden... quasi fast nichts.
    Diejenigen die es gibt haben pauschal den ganzen Katalog einiger Marken eingestellt, aber keine Ware auf Lager.


    Selbst der des englischen und/oder der der deutschen Sprache mächtige Kunde im Ausland nutzt gar nur selten die deutschen Online Angebote. Warum?
    Die wollen es sehen, anfassen, proberiggen, fachkundige Beratung (was ich am Telefon bei einem Segelkauf für unmöglich halte) und gleich mitnehmen...


    Ausserdem ist das Misstrauen in den Versandhandel speziell im Ausland sehr gross. Z.B. Rechtliche Handhabe gegen Onlinebetrüger sowie Sicherheit beim und nach dem Kauf, (Transportschaden, Umtausch, Garantie) gibt es so gut wie gar nicht oder sind unglaublich schlecht geregelt. Dazu kommt noch das die Versandkosten sehr hoch sind, die Ware wird meistens ohne Rücksicht auf Verluste transportiert und braucht manchmal knapp 14 Tage von einem Ende des Landes zum Anderen.

    In Deutschland ist auch die Käuferschicht in der Bevölkerung anderst sortiert, als im angrenzenden Ausland.
    Hier in Spanien, ist Windsurfen als ein teurer Sport angesehen.
    Ein normaler Arbeiter in der Fabrik würde nie auf den Gedanken kommen überhaupt Windsurfen anzufangen. Warum?
    Ein Monatsverdienst von 1200-1500 Euro brutto (45 Std/Woche) am Band eines Automobilherstellers in Puerto Real oder Valencia setzt da klare Grenzen. (Der gleiche Job bei VW (mit 32Std/Woche bringt übrigens mindestens 2500.- Euro und man hat ne Menge Freizeit)
    Windsurfen ist im Ausland meistens ein Sport der Besserverdienenden (Selbstständige, Ingenieure, Mediziner usw.), die gehen in den Shop, legen die K-Karte auf den Tisch und kaufen was ihnen gefällt und folgen nicht wie die Lämmer irgendwelchen Tests oder grossformatigen Anzeigen.


    Immer wieder sehe ich die "einheimischen Windsurfer" kopfschüttelnd am Strand stehen wenn junge Studenten aus D den neuesten Stuff der Premiummarken aus dem T4 oder gar schon T5 ziehen.
    Wie kann das sein, Studenten... hallo?!?!
    Deutschland geht es nach wie vor zu gut, nix da -> kaum jemand hat mehr Geld.


    Nun mal wieder auf die 3 Stufen zu kommen. Eigentlich sind es ja meistens 5 -



    Hersteller -> Marke -> Importeur/Distributor -> Shop -> Kunde


    also mal als Beispiel:


    Segelfabrik -> The Loft Sails -> Küchler Sportartikel/Konstanz -> Windsurfshop XYZ -> Kunde


    Die Segelfabrik, welche auch für andere Marken baut, bekommt den Auftrag von The Loft die Segellinie 2010 zu produzieren, das basiert auf Vorordern der Distributoren und/oder auf den Vorjahresstückzahlen plusminus X, welche wiederum Ordern ihrer Shops haben und wenn diese einen beständigen Markt beliefern, machen sie das auch generell.


    So nun lassen wir mal den Distributor weg und die Shops kaufen direkt bei The Loft Sails. Dies bedeutet in einem Land wie Frankreich z.b. 32 verschiedene Shops. Diese wollen also alle bei uns einkaufen. Die Ordern kommen also von 32 verschiedenen Rechnungsadressen / Lieferadressen zu vielleicht auch 32 verschiedenen Zeitpunkten. Das bedeutet 32 verschiedene Lieferungen mit verschiedenen Zeitpunkten.
    32mal Verzollung in China nach Europa mit den 32fachen Kosten für den Agenten für Zollformalitäten usw...
    32 mal Frachtkosten aus China (werden dann einzeln gerechnet und kommen um bis zu 5mal teurer)
    Der Vorteil des Distributors - 1 Lieferadresse für eine Seefracht und er verteilt innerhalb seines Landes per LKW.

    So wer verdient nun wo?


    In diesem Fall verdient die Segelfabrik an The Loft Sails
    The Loft Sails verdient einzig und allein am Verkauf an den Distributor - der Distributor (welcher in Frankreich als Beispiel keinen eigen Shop hat) verdient am Shop und der Shop verdient am Kunden - Das ganze zu einem Preis der 100-150 Euro unter dem Preis der sogenannten Premiummarken liegt.


    Gut nun machen wir ein Europalager auf. D.h. mit entsprechender Vorlaufszeit und dementsprechendem Orderzeitraum kaufen die Shops direkt bei uns.
    Nun also wie plane ich das.
    Ich muss einen der Landessprache mächtigen Verkaufs-repräsentanten in jedem Land haben, der muss die Shops kennen, die Teamfahrer organisieren, rumreisen und die Ware vorstellen usw. höhere Kosten in diesem Fall für The Loft Sails.
    Dies funktioniert aber nur wenn der Markt einen bestimmten Vorlauf an Orderzeit hat und z.B. die Ware für 2010 nicht schon im Juni/Juli erhältlich ist. Noch besser wäre eine Produktlaufzeit von 2-3 Jahren ohne Veränderung
    - geht aber nicht in einem Markt wie Deutschland, weil ja jeder denkt das neueste Design ist auch das bessere, schnellere und geilere...
    Mannomann was für ne Zwickmühle.


    und als weiteres Beispiel:


    Neil Pryde Hong Kong -> Neil Pryde Europe/Frankreich -> Neil Pryde Deutschland -> Windsurfshop XYZ -> Kunde


    Hier verdient Neil Pryde mit eigener Fabrik! schon am Verkauf nach Europa an sich selbst - dann verdient man wieder weil man ja nah D wiederum wieder an sich selbst verkauft (Siehe Geschäftsführer der aktuellen GMBH)- dann verdient man ja wieder am Verkauf an den Shop - und der Shop, wenn er Glück hat, verdient dann am Kunden.



    und noch ein Beispiel:


    Segelfabrik in Sri Lanka (baut auch für andere Marken) an Gun Sails/ Saarbrücken - von hier via Onlineshop an den Kunden.


    sind das nun die 3 Steps die ihr meint?


    Klar fallen da mal trocken zwei Steps weg, aber der Hauptmarkt ist hier nur D und F oder täusche ich mich da?
    Gibt es noch G-Shops die Ware zum Testen anbieten, die die volle Auswahl des Direktanbieter und eventuell auch noch andere Marken ebenfalls als Angebot im Laden haben? Ne?
    Warum nicht? Stimmt wohl die Marge für den Shop nicht, oder ?...
    Komisch ist dann warum die gleichen Artikel in Spanien viel mehr kosten und hier gibt es dann ein paar Shops die es anbieten. Aber schon liegt man mit diesem Preis zu stark am Auslaufpreis der grossen Namen und schon läufts wieder nicht so rund...


    Is aber auch zum Kinderkriegen, wie man es macht ists falsch.


    Vielleicht sollte es mal einen grünen Tisch aller Beteiligten geben und dann klare Vorgaben (ob das jetzt erlaubt ist oder nicht bleibt mal dahingestellt) erarbeitet werden.


    Glaubt mir, das wäre das allerbeste für alle - Käufer und Verkäufer - und noch wichtiger das Beste für den geilsten Sport der Welt um wieder auf die Füsse zu kommen und nicht in der Versenkung zu verschwinden.

  • Ich kaufe gerne Online.
    Denn:
    1. Ich habe selten Zeit mich im Surfshop umzusehen.


    2. Ich finde in den Shops bei mir in der Nähe nur Produkte von einzelnen Marken (und dann meist von den teuersten). Ein volles Sortiment an allen Marken gibt es nicht (ist auch nicht machbar) --> Fazit: Es wird der Onlineshop genommen, der das anbietet was ich will.


    3. Beratung im Shop ist auch nicht das Ware, da die Mitarbeiter eh nur auf das beraten können (und wollen), was der Shop verkauft, oder was sie selber fahren. Ergo erhalte ich keine unabhängige Beratung, die bekomme ich eher in diversen Foren.


    4. Segel anfassen sehen etc.... Wozu? Entweder ich weis was für ein Segel ich will, oder ich will/muss testen.
    Testivals gibt's recht viele, dort sind ein Haufen Hersteller vertreten (Materialtest von Shops geht nur wieder mit dem Mat. welches der Shop verkauft, also kann ich wieder nicht aus allem "wählen").


    Und zum Topic:
    Ein Händler ist ein Kaufmann (Person oder Unternehmen) im Handelsrechtlichem Sinne. Ziel ist es Gewinn zu erzielen. Wobei beim Händler der An und Verkauf von Waren im Vordergrund steht. Ein Kaufmann kann auch produktiv tätig sein.


    Ein Importeur ist (auch) ein Händler, welcher Waren aus dem Ausland einkauft und sie importiert. Er zeichnet sich verantwortlich für den Transport, die Verzollung oder andere notwendige Formalitäten und bringt die importierte Ware dann in Umlauf. Dies kann durch direkten Verkauf an den Verbraucher geschehen oder durch den Verkauf an einen Zwischenhändler. Weiterhin ist der Importeur verantwortlich für Garantiefälle. Das bedeutet bei Fragen zur Produkthaftung ist erstmal der Importeur dran, der Händler ist aus dem Schneider.


    Teilquelle: Der Wöhe



  • Danke das ist sehr genau auf den Punkt getroffen,
    hiermit stellt sich dann genau auch ein weiteres Problem falls der Shop direkt ab Werk kauft. Er ist quasi in diesem Moment der Importeur und haftet voll...
    Na servus, im Klageland Deutschland.


    Ergebnis daraus, um auf der sicheren Seite zu liegen, ist der Preis dann wieder annähernd so hoch wie vorher um sich gegen etwaige Garantiefälle und sonstige Kosten zu wappnen.


    Und man muss auch noch Bedenken das die Ware welche reklamiert wird wiederum aus Fernost zu beziehen ist. Sprich nochmal verzollt und vermehrwertsteuert wird.

  • ... Gibt es noch G-Shops die Ware zum Testen anbieten ...


    Jupp gibt es.
    Der Onlinehandel ist bei GUN eigentlich nur in D so präsent, da, wie du schon gesagt hast, z.b. die Franzosen die Produkte lieber anfassen.
    In de gibt es 2 Shops die von Gun direkt beliefert werden (zwei Shops in Fehmarn und Kiel)


    Interesannt dazu auch das Interview mit Georg Müller in IT-Mittelstand
    http://gun-sails.de/foto/artik…itelinterviewGunSails.pdf


    PS:
    NÖ ich hab nix mit Gun zu tun, aber ich finde die Produkte haben einfach ein perfektes Preis/Leistungsverhältnis und sind weder in der Verarbeitung noch in der Performance schlechter als andere.


  • Deine Argumente hinken ein wenig,zumindest in meinen Augen.


    Bleiben wir mal The Loft-Sails


    Nehmen wir mal an 20 Shops und Online-Händler vertreiben in Deutschland eure Produkte.D.h. dann aber auch,dass ihr normalerweise im Rahmen der Kundenpflege mit diesen Leuten in Kontakt steht - Rekla,Kundenresonanz usw..Da dürfte es für euch als Brand nicht sehr schwer sein,mit euren Kunden die vorraussichtliche Menge an Material/Ware für die neue Saison abzustimmen.
    Auf diesem Weg spart ihr für die erste "Grundausstattung" euer Kunden Zeit und Kosten,da ihr die erste Lieferung komplett ordern könnt und zentreal im jeweiligen Land anliefern.Der größte Aufwand wäre dann erstmal das Aufteilen der Ware auf die einzelnen Kunden und die Anlieferung.


    Ich sehe das größte Problem in der Branche in dem Standort der Fertigungsanlagen,solange die Wege so lang sind,wird es immer Probleme geben mit den Kosten und den Vertriebswegen.
    Die Surfbranche ist einfach zu klein,um mittels Druck auf die einzelnen Beteiligten die Kosten zu senken.


    Vielleicht sollten die Brands mal darüber nachdenken ihre Fertigung zu dezentralisieren,um flexibler und ,durch fehlende Transportkosten,eventuell günstiger zu Produzieren.Größter Vorteil ,in meinen Augen,wäre vor allem eine sehr große Flexibilität was die Umsetzung von Markterfordernissen oder neuen Trends durch eine wesentlich größere Nähe zum jeweiligen Markt.

  • Deine Argumente hinken ein wenig,zumindest in meinen Augen.


    Bleiben wir mal The Loft-Sails


    Nehmen wir mal an 20 Shops und Online-Händler vertreiben in Deutschland eure Produkte.D.h. dann aber auch,dass ihr normalerweise im Rahmen der Kundenpflege mit diesen Leuten in Kontakt steht - Rekla,Kundenresonanz usw..Da dürfte es für euch als Brand nicht sehr schwer sein,mit euren Kunden die vorraussichtliche Menge an Material/Ware für die neue Saison abzustimmen.
    Auf diesem Weg spart ihr für die erste "Grundausstattung" euer Kunden Zeit und Kosten,da ihr die erste Lieferung komplett ordern könnt und zentreal im jeweiligen Land anliefern.Der größte Aufwand wäre dann erstmal das Aufteilen der Ware auf die einzelnen Kunden und die Anlieferung.


    Na klasse kombiniert, das macht ein Distributor, der nimmt die Ware in den Empfang, zahlt die Einfuhrsteuer und die Mehrwertssteuer, welche wir als in Spanien ansässige Firma ja nicht für Deutschland bezahlen können.
    Dieser koordiniert die Ordern, die Lagerhaltung, Events, Tests Teamfahrer, Reklamation, Anzeigen in "Fachmagazinen" usw. und dafür verdient er dann am Weiterverkauf an den Händler.
    So einfach wie du es siehst ist die Koordination der Ordern überhaupt nicht, wie mann ja sehen kann bleibt zu oft, zuviel im Lager übrig was dann (manchmal noch in der Verkaufssaison) an die Hallenramschhändler rausgehauen wird.


    Hier liegt ja der Fehler im Detail, marktorientierte und nachfragebasierende Lagerhaltung ist in D fast unmöglich.

    Ich sehe das größte Problem in der Branche in dem Standort der Fertigungsanlagen,solange die Wege so lang sind,wird es immer Probleme geben mit den Kosten und den Vertriebswegen.


    Der Standort macht den Preis. Wir haben uns gerade in den letzten 10 Monaten nach einer eventuellen Produktion in Europa umgesehen. Finanziell unmöglich. Wir wären bei einem Preis von 900 Euro für ein Wavesegel 5.0.
    Wiederum sind dann Länder jenseits EU im Nachteil, USA, Brasilien, Australien, Türkei usw... dorthin brauchts dann länger wenn ich es von der EU aus dorthin verschiffe..


    Für in die EU von China aus ist der Weg nicht so lang, das Schiff braucht von Asien nach Europa 18-22 Tage, die Produktion zwischen 30-45 Tagen (je nach Menge), also ein Vorlauf von 2-3 Monaten alles im allen.

    Schon mal ein Auto gekauft mit deinen Extras - Wartezeit 3 Monate im Durchschnitt... und das bei einer Produktion in Europa.


    Die Surfbranche ist einfach zu klein,um mittels Druck auf die einzelnen Beteiligten die Kosten zu senken.


    Es geht ja hier nicht um Druck, es geht um die Stabilisierung eines Marktes. Ohne Kunden sprich Sportler stirbt Windsurfen.
    Ohne eine bestimmte Menge an Nachfrage und Marktvolumen verliert Windsurfen immer mehr an Interesse durch die Medien, was zu Folge hat......




    Vielleicht sollten die Brands mal darüber nachdenken ihre Fertigung zu dezentralisieren,um flexibler und ,durch fehlende Transportkosten,eventuell günstiger zu Produzieren.Größter Vorteil ,in meinen Augen,wäre vor allem eine sehr große Flexibilität was die Umsetzung von Markterfordernissen oder neuen Trends durch eine wesentlich größere Nähe zum jeweiligen Markt.


    Dezentralisierung, gut... leider werden 80% aller Windsurfprodukte in Asien produziert. Hauptsächlich China und Sri Lanka verfügen über Segelfabriken, Neopren fast ausschliesslich aus China, Masten aus Italien und China.
    Warum, Produktionskosten in lohnintensiven Ländern sind zu hoch. Es liegt nicht an den Transportkosten !!!
    Es liegt an den Zeiträumen...

    Im Moment kostet ein Seecontainer HONGKONG/ALGECIRAS so um die 900 USD, dafür kann ich innerhalb Europas gerade mal knapp 4 Paletten mit dem Laster schicken. Leider passen Segel nicht auf Paletten und Boards schon gar nicht.
    Auch Masten fallen unter die Kategorie Sondermaß.
    Schon das setzt Grenzen innerhalb Europas. Leider sollte man hier mal global denken. Windsurfen spielt sich nicht nur in Europa ab.
    Und im Moment schon gar nicht auf dem Windsurfmarkt in Deutschland.
    Ich suggeriere mal:
    Würden alle Marken mal 12 Monate nichts produzieren, wäre noch genug Material auf Lager um für ein Jahr verkaufen zu können.