• Hallo,



    ich möchte mal ein neues Projekt starten und versuchen mir eine Finne selbst zu bauen.

    Ich würde mich freuen wenn der ein oder andere Lust hat mich dabei mit know how und kreativen Input zu unterstützen.


    Warum der Aufwand!? einfach so zum Spaß;)

    Ob es ein Erfolg wird!? keine Ahnung

    Theoretisch habe ich das Werkzeug und muss nur Fasern und Harz kaufen.


    Das Problem ist das ich eigentlich keine Ahnung habe wie eine Finne "genau" funktioniert. Basics sind klar.

    Auch wenn es am zielführendsten wäre eine Finne zu kopieren bin ich davon nicht überzeugt. Dabei lehren ich nichts...



    Wie auch immer die Finne soll zu einem 80cm breiten Slalomboard passen.

    Auch wenn klar ist das eine Finne nicht nur theoretisch entwickelt werden kann ist es logisch theoretisch zu beginnen. Beginnen würde ich mit der Outline.

    Im Anhang habe ich eine 2D Skizze mit drei Outlines.


    Jede dargestellt Finne hat die gleiche Oberfläche ca. 34200mm².

    Von Links nach rechts.

    1. Mir ist generell nicht klar warum die Finnen so schmal sind. Was spricht gegen eine kurze und breite Finne?

    2. Gegenteil von 1.. Vermutlich mehr Auftrieb(Richtung Sonne) da längere Hebel. Eventuell könnte man den gleichen Auftrieb wie bei 3. bei einer kleinere Oberfläche erreichen.

    3. Gleich wie 1. nur X und Y im Maßstab verändert und entspricht der "Standard" Outline.


    Finne v1.png


    Wie sind deine Gedanken zu 1. und 2.?

  • ehrlich: isso!

    schade um die verplemperten Ressourcen (Rohstoffe, Geld)bei deinem Versuch
    die Zeit will ich mal nicht als verplempert ansehen, da du sonst in der Zeit vielleicht noch größeren Blödsinn anstellen könntest ;-)

  • Was dir denn an der Funktionweise an einer Finne nicht ganz klar?

    Grundsätzlich funktioniert sie wie ein Flügel und folgt auch dessen Gesetzmäßigkeiten. Da hilft Lektüre aus der Flugzeugtechnik. Gibt genug im Netzt als PDF frei verfügbar. Anologie von Lzft zu Wasser ist gegeben, nur die Unterschiedlichrn Stoffgrössen, wie Dichte und Viskosität beachten.

    Der Rest ergibt sich aus der grundsätzlichen Aufgabe der Finne, die seitlichen Kräfte des Segels aufnehmen mit möglichst wenig Widerstand zu Fahrtrichtung. Zusätzlicher Auftrieb kann zusätzlich den Widerstand verringern. Das kommt aber auf die Fahrbedingungen an.

  • Und die Werte aus Airfoiltools beziehe sich auf ein quasi unendlich langes Profil. Flügel bzw. Finne sind aber endlich, das berücksichtig man mit den Verhältniss Länge im Quadreht zur Fläche. Deine kurze breit Finne hätte ein ziemlich ungünstiges Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand. Im Freestyle nimmt man das in Kauf um spezielle Manöver fahren zu können.

  • Doch in etwa schon. Luft und Wasser lässt sich im unterschallbereich analog behandeln, physikalisch. Sagt zumindest die Fachliteratur. Es gibt natürlich Unterschiede, die liegen aber im Einsatzbereich, den Finnen sollen ja nicht fliegen sondern die seitlich Drift hemmen.

  • ich find das total süß, dass ihr jetzt einen crashkurs in Flüssigkeitsströmungslehre geben wollt

  • Werde ich hier bestimmt keinen geben, ich verweise nur auf die Fachliteratur. Und Rudi in den Bereich wo wir bein Winsurfen liegen, spielt die Kompressibilität der Luft keine Rolle. Deshalb macht die Verwendung der Re Zahl Sinn, weil man mit ihr unterschiedlich Medien vergleichen kann.

  • Es wird auch immer zwischen inkompressibler und kompressibler Strömmung bei der Berechnung unterschieden. Die relativ einfache Abschätzung mit CA und CW funktioniert auch nur mmw bei inkompressibler Strömung. Aber so tief un den Kaninchenbau will ich gar nicht.

  • Gude Männers,


    Induzierter Luftwiderstand – Wikipedia

    Ist wie Hifly666 schreibt bei gleicher Fläche steigt der Induzierte Widerstand Quadratisch bei halber Streckung.

    Somit ist die Outline 1. von Bild1 vom Tisch.

    Aber keine Sorge es ist etwas neues dazu gekommen:)


    Anbei ein Bild mit drei Outlines.

    Von links nach rechts.

    1. Elliptische Outline mit Mittelpunt an der dicksten Stelle (40%).

    2. Elliptische Outline wie bei 1. nur das der ganze Flügel nach unten versetzt ist.

    3. Standard Outline elliptische Anströmkante und gerader Abrisskante



    Finne v2.png


    Wenn Outline1 vom Wirkungsgrad am effizientesten ist warum werden dann derzeit nahe zu alle Finnen wie Outline3 konstruiert?

    Idee von Outline2 Bild1 unverändert. Macht das überhaupt kein Sinn?





    Es wurden keine endlichen Ressourcen eingesetzt;)

  • Grundsätzlich macht es Sinn sich mit der Aerodynamik zu beschäftigen, wenn man das Finnendesign revolutionieren möchte. Ständig irgendwelche Vorschläge raushauen, weil sie einem gerade gefalle und man sie als neu empfindet, bringen niemanden weiter und sind ermüdend.

  • Wenn Outline1 vom Wirkungsgrad am effizientesten ist warum werden dann derzeit nahe zu alle Finnen wie Outline3 konstruiert?

    Idee von Outline2 Bild1 unverändert. Macht das überhaupt kein Sinn?

    ...ich bin jetzt wirklich kein Finnenpapst, da gibts einige Finnenbauer hier im Forum die absolute Profis sind, aber eines kann ich Dir dazu sagen, alle Deine Entwürfe waren in den letzten 40 Jahren Windsurf-Entwicklung schon mehr oder weniger auf dem Markt.

    Deine mittlere gleicht sogar einer Football-, oder auch Foot-Finne aus den 80ern. Hat sich alles nicht durchgesetzt, bzw. seine Nachteile.

    Außerdem ist die Outline einer Finne nur ein kleiner Teil des Puzzles.

    Kann von mir immerhin behaupten, dass ich als reiner Hobbysurfer locker >100 Finnen gefahren und auch schon teilweise besessen hab.

    Hier nur eine kleine Auswahl von dem was aus den letzten 40 Jahren-Windsurfen noch über ist, bzw. alle sind gar nicht drauf, da fehlen sogar noch ca. 10 neue - sind einige gute und viel Schrott dabei:


    Fins-Collection.jpg


    Daher jeder Millimeter an Breite, Länge, Fläche, Rake oder Profildicke entscheidet - und natürlich der Aufbau, das Material und der Flexverlauf - orientiert am jeweiligen Einsatzzweck.

    Die Leute die sich damit beschäftigen testen hunderte von Finnen mit jeweils nur kleinsten Veränderungen um die beste für den Einsatzzweck zu finden.

    Und die wissen echt was sie tun.

    Ich hab immer nur behalten, was mir an einem bestimmten Spot und Material-Setup Spaß gemacht hat.

    Schau Dir einfach mal das hier an, klingt zwar fast wie eine Werbeveranstaltung für Gasoil-Fins, aber sie erklärt recht gut worauf es ankommt:

    Link und hier gleich der zweite Teil: Link

    Fazit, es gibt nicht DIE Finne - es gibt nur DIE Finne passend zum Fahrer, Material und den Bedingungen/Einsatzzweck.

    Oder wie Karo sagt, Du kannst des beste Rigg, das beste Board haben und ein Spitzensurfer sein, wenn die Finne nicht passt bist Du chancenlos und hast keinen Spaß. Ich finde die Finne ist für mich eine der entscheidensten Komponenten überhaupt. Mit einer guten und vor allem passenden Flosse wird auch ein Schweinebrett zum Spaßboard und umgekehrt. Hat natürlich alles seine Grenzen.... ;)

  • Du bist nicht der erste, der diese "Ideen" ausprobiert und Du wirst auch nicht der erste sein, der merken wird, dass es scheiße fährt. ;-)

    Alles schon da gewesen......

  • keine Ahnung so alt bin ich noch nicht :P


    Ich möchte nicht die drei Skizzen bauen die dienen eigentlich nur um meine Fragen zu veranschaulichen.

    Outline 1 und 2 sind die jeweiligen extrem und Outline 3 ist der Standard



    Ich bin auch der Meinung das Heutzutage der normale Bastler und auch Kommerziellere Hersteller anderes Werkzeug und Materialien als vor 40 Jahren zur Verfügung hat.

    Somit sind doch Produkte die Heutzutage aus CFK hergestellt werden überhaupt nicht vergleichbar.

  • Es hat aber auch keiner vor 40 Jahren aufgehört zu bauen, zu basteln und nachzudenken. Das war ein kontinuierlicher Prozess und Deine "Ideen" sind schon x mal diskutiert und auch ausprobiert worden.Auch mit modernen Materialen und Techniken. ;-)