Was bringt eine Carbon Fuselage?

  • Es gibt ja ein paar Hersteller die bieten auch die Fuselage aus Carbon an.

    bei anderen sucht man diese vergebens.


    Ist der Nutzen einer Fuselage aus Carbon so gering?
    ich meine die müsste ja mind. 500g leichter sein. Das sollte man doch merken.


    Sind die Kräfte auf die Fuse so gering das Alu da reicht?


    Oder liegt es ggf. daran das die Verschraubung aufwendiger oder anfälliger ist?

    oder oder?

  • Die Herstellung einer Carbon-Fuselage ist deutlich aufwändiger als die einer Alu-Fuselage. Es müssen relativ viele Verstärkungen/Einsätze integriert werden für die Verschraubung von Front-, Heckflügel und Mast. Das ganze soll am Ende ja auch noch mit haltbaren und steifen Verbindungen ausgestattet werden... Da man aber an der Stelle relativ wenig Volumen verbaut, ist der Gewichtsvorteil von Carbon gegenüber Aluminium gering und am Ende merkt man dort vermutlich keinen Unterschied beim Fahren. Den Unterschied zwischen Alumnats, einfachem Carbonmast und richtig gutem Carbonmast kann man als Amateur merken, vor allem wenn man gewichtstechnisch oberhalb der 80kg unterwegs ist.


    Gruß, David

  • ja das die Frage, habe nur gemerkt das die F-One Foils oder Koldshapes eben doch deutlich leichter sind Sabfoils oder Axis.

    habe mal versucht die Gewichte zu recherchieren. aber die Angaben lassen nur auf Unterschiede bis zu 1 kg schließen.

    Aber sonst wird ja auch jedes Gramm gespart, daher die Frage wieso nicht an der Fuse.

  • Das wird aus Stabilitätsgründen nicht gemacht und weil das Gewicht da unten eher eine untergeordnete Rolle, spielt bei einer Fuse in Längsachse...

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  • dabei das archimedische Prinzip nicht vergessen für Körper unter Wasser .. da spielt das 1kg deutlich weniger zu Buche als über Wasser


    Stabilitätsgründe? mag sein, glaube ich jetzt mal weniger


    für mich sind v.a. Kostengründe entscheidend, Serienfertigung einer Alu Fuselage in der CNC Fräse vs. deutlich aufwändigere (s.o.) Kohle Fuselage noch dazu in Handarbeit. Mal ganz abgesehen von dem KnowHow, das man braucht für eine gute Kohle Fuselage


    evtl. wäre ja hier 3D-Alu Druck die Fertigungsmethode der Wahl, dann hätte man auch keine Voll-Alu Fuselage, sondern könnte die auch innen hohl designen ... damit wären die dann deutlich leichter

  • dabei das archimedische Prinzip nicht vergessen für Körper unter Wasser .. da spielt das 1kg deutlich weniger zu Buche als über Wasser


    Ich denke, das spielt in dem Fall keine Rolle, weil das Foil ja fest mit dem Board verbunden ist.


    Ob man bei einem Schiff/Foilboard die Ladung unter Wasser packt oder über die Wasserlinie, es hat immer die

    gleiche Verdrängung.

  • dabei das archimedische Prinzip nicht vergessen für Körper unter Wasser .. da spielt das 1kg deutlich weniger zu Buche als über Wasser

    Gewicht ist das kleinere Problem, Massenträgheit das größere, und das wird durch hydrostatischen Auftrieb nicht verändert...


    Aber wie Totti schon schrieb, Masse dicht am Drehpunkt fällt weniger ins Gewicht (Stichwort Trägheitstensor).

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • aha vielen Dank.


    wie sieht es eigentlich mit Foils nicht aus Carbon aus. z.b. das F-One in FCT ?
    bzw. gibts noch andere wo die Flügel nicht aus Carbon sind?

    Laut dem was man hört soll FCT keine Nachteilige gegenüber Carbon haben. kostet aber nur halb so viel.

  • Nun ja, FCT ist Schaum mit Glasfaser ummantelt und einem ominösen Aussenmaterial. Es hat halt alle Vor- und Nachteile die Glasfaser an der Stelle gegenüber Carbon hat. Das hängt unmittelbar auch mit den Bauhöhen zusammen, die Performance-Foils bauen sie bei F-One nicht in FCT wie es aussieht...


    Gruß, David

  • welche Vor und Nachteile wären es denn an dieser Stelle?

    dachte die Phantom Serie ist die Performance Serie bei F-One?

    gibt zumindest Phanton und Gravity jeweils als Carbon oder FCT Bauweise

  • da kann ich nur ganz allgemein darauf antworten, weil ich weder die Geometrie noch die Bauweisen noch die Fasertypen der FCT wings und der aus Carbon kenne.

    - Glasfasern haben eine deutlich geringere Steifigkeit gegenüber Carbonfasern ... gaaaanz grob Faktor 2-3 geringer als carbon (das hängt allerdings stark vom jeweiligen Fasertypus und Lagenaufbau ab) ... Ich kann aber nicht sagen, ob sich "weiche" Flügel besser oder schlechter fahren, da habe ich keine Erfahrung. Diese geringere Eigensteifigkeit des Materials kann man natürlich ausgleichen durch dickere Wandstärken oder dickere Profile, aber damit wirds halt auch schwerer.

    - Glasfasern sind etwas schwerer als carbonfasern .... gaaanz grob ca. 25%

    - fast ausnahmslos ist die Festigkeit von Carbonfaserverstärkten Kunstoffen deutlich besser als von Glasfaserverstärkten Kunststoffen.

    - Glasfasern sind deutlich billiger als Carbonfasern

    - es gibt noch weitere Unterschiede bspw. elektr. Leitfähigkeit, Wärmeleitung, Korrosionseigenschaften, Verzug, Ausgasung, etc., aber die dürften hier kaum eine Rolle spielen.


    habe das jetzt alles schnell aus dem Kopf geschrieben, die Werte bitte nicht auf die Goldwaage legen. Aus meiner beruflichen Praxis kann ich nur sagen: nimm Carbon, das ist fast immer ausnahmslos besser in den strukturellen Eigenschaften , außer man hat spezielle Anforderungen an die elektr. bzw. therm. Leitfähigkeit ODER es muss einfach billig sein.


    durch die geringere Steifigkeit von Glasfasern ergeben sich natürlicherweise Vorteile in der Fertigung von stark (v.a. doppelt) gekrümmten Bauteilen. Die Drapierfähigkeit von Glasgewebe ist deutlich besser.


    Aber Vorsicht, das sind jetzt nur Unterschiede in den Materialeigenschaften, d.h. jetzt nicht, dass die FCT Wings schlechter sein müssen, nur halt anders. Für mich heißt das erstmal nur dass die FCT Bauweise wohl die günstigere ist. Aber schlanke Profile und/oder hohe Spannweite zu verwirklichen wird mit der FCT Bauweise tendenziell, denke ich, schwieriger.

  • danke für die inofs.


    einen Vergleichstest der Foils kennt leider keiner ohne?
    gibt zwar bei gleiten.tv welche, aber da kann man es schlecht vergleichen, weil die ja nicht so richtig vergleichen.