Board und Frühgleitsegel für Schwergewichtssurfer Schwergewichtige

  • Moin,
    ich bin neu im Forum und hätte gleichmal 2 Fragen an Euch.
    Ich wiege 110 kg und surfe ca. 1 Jahr - wohne in Meldorf und habe wohl ungefähr ca. 120 Surftage im Jahr.
    Momentan fahre ich ein 2013 Tabou rocket 145 und Vandal/Gaastra segel von 8.0 bis 4.5
    Können: Schlaufen, Trapez, Wasserstart 100 % Gleitwende 80 % Powerhalse 50 % .
    Jetzt zu meinen Fragen:


    1) Ich fahre mit dem Rocket bei jeder Windstärke - führt dazu, daß ich bei 7-8 Bft und 4.5 Segel absolute Probleme mit der Kontrolle bekomme,
    Finne habe ich dann schon auf eine 28 Wave gewechselt. Board kenternt auf - Spaß gleich 0 - Manöver werden zur Qual, gerade, weil ich das Gefühl habe, dass das Board bremst und ich irgendwie das Gefühl habe, dass das Segel schneller möchte, das Board aber bremst...
    Habt Ihr einen Tipp, welches mein nächstes Board sein könnte (Liter, Ausrichtung) - so ab mittlere 5 nach oben bei meinem Gewicht?


    2) Dann suche ich noch eine Segelkombi, mit der ich so ab 11-12 Knoten ins Gleiten komme - Board sollte 145 Rocket bleiben...
    Hatte so an Gaastra Phantom 9.5 oder Severne Turbo 9.5 ... gedacht, habt ihr Empfehlungen - gerade im Hinblick auf mein Gewicht, ob das 9.5 reicht, oder gibt es andere bessere Segelkombis...?


    Danke erstmal


    halsenrobbi - Meldorf:D

  • Moinsen,


    da der Wasserstart funktioniert, würde ich einen Wavehobel empfehlen.
    So zwischen 95 und 89l.
    Ich fahre selber 89l, Kumpel kommt bei pimD 100 kg auch mit 85l (Goya) gut voran.


    Ich habe noch ein AC-K in 9,4qm im Angebot.
    Vom größten Segel zum nächst kleineren kannste so 1,5 - 2 qm Abstand nehmen.
    Die Segel in Deiner Auflistung funktionieren alle bestimmt, wenn es größer sein darf, dann meist nicht mehr mit 490 Mast.


    120 Surftage, absolut geil. Das Du da noch kein Wave Board hast.

  • Moin,


    bei 110 kg wirds unter 12 kn schwer ins Gleiten zu kommen. Dafür ist der Rocket dann einfach zu schmal. Ein 9,5er Frühgleitsegel wird dir gegenüber dem 8er aber schon einen deutlichen Vorteil bringen. Die Erfahrung eines Kollegen, der auch immer gut 100 kg auf die Waage bringt, zeigt, dass man gerade bei den großen Segeln eher auf Druckpunktstabilität als auf maximale Angleitperformance achten sollte, da diese Segel bei euch im verglichen mit leichteren Surfern bei etwas mehr Wind gefahren werden. Also ist da auf die Freeraceabteilung zu schielen gar nicht so verkehrt.


    Zum Starkwind: Wenn du ein kleineres Board hast, wirst du ein 4,5er nur noch in absoluten Ausnahmefällen brauchen. Wenn dir der Rocket gefällt, besorg dir den doch ein paar Nummern kleiner. Da du den Wasserstart ja beherrscht, kannst du da schon auf Volumen geich Körpergewicht gehen, kleiner würde ich erstmal nicht empfehlen. Also Rocket 115 könnte da was sein. Wird sich für dich am Anfang natürlich etwas ungewohnt fahren, aber bei 120 Surftagen pro Jahr wirst du dich da schnell eingewöhnen.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Slaughthammer ()

  • bei der größe des kleinen bretts spielt eine große rolle, ob an deinen spots der wind eher konstant oder böig ist. im fall von konstant kannst du ruhig etwas unter körpergewicht gehen, z.b. ein 100l freestylewave. wenns eher böig ist, würde ich ein paar liter mehr nehmen, ein 110l fsw z.b..
    du solltest ein brett mit guter kontrollierbarkeit wählen und, je nachdem wie du dich weiter orientieren willst, vielleicht auch auf eignung für die welle achten.
    denn bei 120 surftagen im jahr wirst du rasante fortschritte machen!
    viel spaß!

  • Ich bin bei Frühzeitsegeln Fan des Sailloft Traktion. Dürfte kaum ein Segel geben, mit dem Jumbos passiv früher ins Gleiten kommen können. Lässt sich bei mehr Wind auch gut flacher für mehr Wind trimmen, am besten mit einer North XT-Verlängerung kombinieren, so dass man auf dem Wasser das Feintuning vornehmen kann. Wird aber nicht so schnell wie Freerace-Segel.

  • Moinsen,


    ich fahre in Sahlenburg bei so viel Wind, da ist die Kappelwelle der Hammer. Meldorf liegt doch schräg oberhalb von Sahlenburg auf der anderen Seite der Elbemündung.


    Da würde ich schon zu einem Waveboard tendieren.


    Wie kommen den die 120 Surftage bei einem Tidenspot zusammen?

  • Hi, also ich (70kg) hab auch einen Rocket (135l) und hab mir als Zweitboard ein 3S (96l) geholt. Damit bin ich recht zufrieden, ist recht vielseitig und einfach zu fahren. Für dich mit 110 kg wäre sicher 2 Nummer größer ideal (116l). In Meldorf kannst du ja glaub ich direkt auf die Nordsee oder in diesem Speicherbecken dahinter fahren, das ginge mit dem Board alles. Es sei denn natürlich, du willst dich gleich auf Welle oder Flachwasserheizen spezialisieren, dann gibts für beides sicher bessere Bretter :)


    Das mit dem größeren Segel würde ich mir nochmal überlegen. Die Sache ist, dass du dafür wahrscheinlich auch einen guten neuen Mast brauchst (wenn du im 8er noch einen 460er fährst, geht der im 9,5er nicht mehr) und auch einen guten Gabelbaum (bei 110kg und >9 qm wird eine Carbongabel sicher sehr sinnvoll). Das ist zusammen ne ganze Stange Geld und ich fürchte, es wird nicht so einen durchschlagenden Effekt bringen an der Nordsee (ich kenne etliche Küstenbewohner, die haben nix über 6,0, das ist hier im Süden ein bissel anders :)). Also ich würde auf alle Fälle mal Priorität auf das kleinere Board legen, sollte dir deutlich mehr bringen, wenn dann noch Kohle für das Leichtwindzeug übrig ist, warum nicht ...


    Grüssle
    Olli

  • Hallo Männer,
    mensch das klappt ja hier im forum wie verrückt mit dem antworten.
    ja also grundsätzlich haben wir hier in meldorf 2 spots (ein tidenunabhängiges speicherbecken und die nordsee) - zu beiden spots fahre ich mit dem auto ca. 5-20 min. deswegen komme ich auf so viele tage (im sommer abends schnell mal nach der arbeit kein problem...).
    komme jetzt auch gerade von der nordsee - heute nachmittag sonne 6 grad - 18 knoten südwest - schön war es.
    also hatte auch schon mal mit dem 3s von tabou geliebt äugelt - meint ihr den 106 könnte ich auch schon bei oberen 5 bft fahren?
    die überlegung zum leichtwindzeug ist folgende - im sommer viele tage mit 10-14 knoten - kann dann entweder kiten oder surfen mit großem zeug.


    also danke schon mal im voewege
    arne alias halsenrobbi

  • mit 110 KG wird, wie es schon andere auch geschrieben haben, es für dich ohne SEHR aktive Angleitfahrweise, selbst mit nem 9,5er bei 11 kn nicht machbar sein
    9.5 paßt noch auf den rocket, da evtl auch mal über die längste finne, die der Hersteller empfiehlt (also 48 bis 52 cm), aber dann eine aus dem Zubehör (Carbon) nachdenken, du wirst dich wundern, was das Brett unten herum auf einmal früher abgleitet und auch schneller wird
    auch nen wirklich GUTER (80 oder 100% carbon) und vor allem auch passender Mast zum Segel ist dann Pflicht !! und bei den gabeln, ist die Auswahl auch schon arg klein (Chinnok Alu zB ist auch dann noch SEHR steif) oder wenn das geld paßt, schaue nach ner AL 360 carbon ... denn alles an einfachen / günstigen gabeln, wirst du mit deinem Gewicht nach 1-2 Jahren "durch" haben

  • Moin,


    für die sommermonate kommst du um ein echtes Frühgleitsegel nicht drumrum.
    Das 8,5er Traction würde aufs Board noch passen, aber für 110kg ist der Tabou sicher kein Frühgleiter mehr, du brauchst dafür mehr Volumen.
    Wenn du die Chance hast so viele tage auf dem Wasser zu verbringen, lohnt es auch entsprechendes Material zu haben.


    Mein Tipp wäre den Tabou gegen einen kleiner zu tauschen, ein echtes Frühgleitboard mit viel Volumen für den Sommer (JP superlightwind, Lorch Bird164, evtl. Starboard supersonic oder Fanatic Falcon 152) und dazu ein echtes Frühgleitsegel das Traction in 9,5. Früher gleitet nur noch Formulamaterial mit 12er Rigg.
    Für den Highwindbereich ist der 3S in 106 eine gute Wahl.


    Beneidesnwerte Wassernäe, schnief... wünsch dir weiterhin viel Spass!


    Grüße
    teenie

  • Rund 30knt mit Slalom Board und Traction 9.5m2


    Donnerwetter! Hätte ich nicht gedacht.


    Halsenrobbi: Ich würde bei dem kleiner Brett nicht auf das 106l, sondern auf das 116l gehen. Das entspricht bei deinem Gewicht in etwa Floating-Volumen; ein 30l-Sprung zu deinem großen Brett scheint mir ok zu sein. Für die Sommermonate sollte es ein 9,5er Traktion oder was in die Richtung sein; der Sprung passt auch zu deinem 8er. Weiß allerdings nicht, ob das noch auf deinem 145er noch angenehm ist.

  • Hallo,


    ich selbst habe auch um die 110 kg. Ich habe einen Starboard Carve 144 aus 2006 - Breite 76 cm. An Sgeln hatte ich das NP V8 aus 2006, das Gaastra GTX Race 2009 oder 2010, das North S-Type 2013 und aktuell das Gun Cannonball 2013. Alle Segel in ca. 9,5 m2.
    Vom Gesamtpaket her war das NP das beste Segel von denen. Das Cannonball ist vom Angleiten gleich gut, bzw. Ein bisschen besser als das NP, fährt sich aber relativ schwer. Das heißt man hat relativ hohe Haltekräfte. Das schlechteste Segel im unteren Windbereich war mit Abstand das North. Voll angepowert war das North vorne mit dabei. Das Segel hat mir aber überhaupt nicht gefallen und es nach 14 Tagen Urlaub wieder verkauft. Das Gaastra liegt irgendwo zwischen North und Gun.
    Mit dem Cannonball war ich im September am Gardasee, mit als erster im Gleiten, zumindest gegenüber Leuten die ähnliches Material fahren. Bin mit dem Cannonball sehr zufrieden. Es hat von unten raus viel wums und die höheren Haltekräfte finde ich als schwerer Surfer nicht nachteilig, man kann sich gleich voll
    reinhängen.


    Ein größeres Board bringt meiner Erfahrungen nach nicht so viel. Ich habe auch noch einen AHD Free Race mit 174 Litern, viel früher geht der mit 9,5 auch nicht.
    Ich habe auch noch ein Formula, welches ich mit 11,8 m2 fahre. Ich glaube nicht das ich mit meiner nicht perfekten Fahrtechnik viel früher ins Gleiten komme.


    Gruss


    Frank

  • Hallo Frank,


    ich finde deine Bewertung sehr interessant. Es deckt sich mit meinen Eindrücken aus der letzten Saison, dass viele V8-Fahrer zurecht ihre Segel immer noch fahren und in Punkto Angleiten vs Performance in den böigeren deutschen Windverhältnissen immer noch ganz vorne dabei sind.


    Ein Hinweis: In 2013 wurde das Gun Cannonball durch den Nachfolger Vector ersetzt, um das Fahrhandling zu verbessern. Da fährst also wahrscheinlich ein 2012er Baujahr. Ob sich beim North S-Type von 2012 auf 2013 Gravierendes getan hat, weiß ich nicht.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Hallo Frank,
    Danke für deine Tipps. Meinst du, dass h2 Racing von np wäre ein Nachfolger vom V8 ...
    Würde dies dann auf meinem rocket 145 probieren. Was haltet ihr vom madd 162 - kommt man damit objektiv früher ins rutschen, als mit dem 145 rocket ?? Im Tümpel Haben wir manchmal ziemlich wenig Wasser - hatte ich an twinser gedacht - weil 50 er finne schwer fahrbar ist, oder lohnt Sicht der Umstieg nicht...
    Arne

  • Moin,


    @ Arne: Ein Madd 162 wird einfacher angleiten, aber womöglich im durchgleiten dann Nachteile haben.
    Ich bin den ersten Madd 162 gefahren, für 80kg hat er ggü. dem 135iger keinen Angleitvorteil gebracht.
    Ich bin der Meinung du brauchst das zusätzliche volumen und wenn du die Wassertiefenproblematik hast ist der Madd 1. Wahl.
    Und nein, das H2racing ist kein Angleitpowerhouse, sondern ein flaches Racingsegel. Wenn überhaupt frühgleiten mit Pryde, dann ein 'altes' H2 welches vielen aber wegen des begr. Grenzbereiches nicht gefallen hat. Mir auch unverständlich warum Pryde das V8 nicht mehr im Programm hat.


    Frank7777: Der genannte AHD ist doch aber ein uraltshape, wenn überhaupt sollte man Boards gleicher Bauart/Jahr vergleichen. In deinem Fall wäre dann der 133iger im Angleiten sicher benachteiligt, bei 80kg hingegen wäre er die richtige Wahl. Dein Carve wird auch besser (passiv) angleiten als die ersten Futuras...


    Grüße
    teenie

  • So ist das manchmal, ixh habe das V8 gar nicht gemocht. Wegen der Highend Performance. Da gefällt mir das H2 besser. Meins ist aus 2011. Das H2 Racing ist wohl der Nachfolger vom MK Slalom. Ein endgeiles Teil.Ich habe mir gerade erst eins aus 2014 zugelegt. Erste Testfahrt war der Hammer. Ich denke bei Pryde wäre wohl jetzt das Hornet die richtige Wahl.
    Ich habe mir für die Leichtwind Tage den 141Futura und das 9, 2er H2 zugelegt und nie bereut. Ich wiege aber auch nur 82kg.

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • hallo Männer,
    ich hatte ganz vergessen. ich habe noch ein bic Techno 293 (twinser mit 205 Liter - reagattaklasse) - habe ich mir gebraucht, gleich nach Anfängerkurs letztes jahr gekauft. wäre das etwas für frühgleiten (Volumen !!) mit großem segel? was meint ihr ?
    arne

  • Für den Techno 293 werden Segel bis 8,5 m² angeboten. Konzipiert ist das Board als Jugendregattaklasse... Es ist übrigens kein twinser, sondern ein Schwertboard. Ein twinser hätte hinten zwei Finnen nebeneinander. Der Techno 293 hat hinten eine starre Finne und davor ein versenkbares Schwert. Das ganze ist ähnlich der Olympiaklasse RS:X gehalten, etwas kleiner alles.


    Probier einfach aus, wie du mit deinem 8er Segel dadrauf zurecht kommst. Am besten wäre natürlich, wenn du dich vorher noch in die Besonderheiten der Bedienung von Schwerboards einliest... Es ist auf jeden Fall ein Board, das nicht nur für Gleitfahrt gebaut wurde.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.