Preluk / Opatija

  • Wir fahren Ende Juli für 2 Wochen nach Opatija und ich hoffe, dort den familienurlaubskompatiblen Frühwind nutzen zu können:


    https://www.surf-magazin.de/re…windigste-spot-kroatiens/


    Kennt jemand con Euch den Spot? Was wäre Eure Materialempfehlung? Ich habe nur Platz für ein Board. Zur Auswahl stehen:


    - FoilX 148

    - Rocket+ 133 mit Foiloption

    - F-Race 120, leider noch ohne Foiloption.


    Foilen mag ich eher bei Leichtwind und wechsle zur Finne, sobald es konstant für 7.7 reicht. Bei 8.7-Bedingungen mache ich beides gern.


    Nach den Infos in den Spotbeschreibungen, würde ich den Rocket+ 133 einpacken. Falls der Wind Ende Juli eher schwächelt, vielleicht auch das reine Foilboard.


    Falls man aber auch regelmäßig Wind für 6.2 und 6.7 erwarten kann, würde ich ggf . noch versuchen, den F-Race auf ein neueres Modell mit Foiloption upzudaten, was aktuell aber vermutlich eher schwierig ist.


    Im Spotbericht steht auch, dass man Material an der lokalen Surfstation einlagern kann. Vermutlich kann man dort auch was Kleineres für stärkeren Wind mieten. Allerdings öffnen nach meiner Erfahrungen Surfcenter nicht allzu zeitig, sodass man in den frühen Morgenstunden nicht an das Material kommt. Oder ist das in Preluk aufgrund der speziellen Eindbedingungen anders?

  • Ich selbst war noch nie da und kann Dir deswegen leider keine genauen Infos geben,

    aber genau auf der gegenüberliegenen Seite der Bucht (in Volosko) ist die Station von Rico Marotti CRO-401.


    Aufgrund der Bedingungen dort sind alle Frühaufsteher, aber alles weitere kannst Du bestimmt direkt von denen erfahren:

    https://marottiwindsurfing.hr/en/


    marotti.PNG


    ...und wenn der Wind nachlassen sollte und es Dich abtreibt ... die Nackedeis helfen bestimmt weiter! ;)

  • Habe inzwischen bei der Station angerufen. Die öffnen bereits um 5.30 Uhr :) .


    Finde ich sehr cool. Normalerweise kenne ich das so, dass Surfstationen eher spät öffnen. Liegt sicher an den speziellen Windbedingungen dort, aber dennoch ein toller Service. Dann kann ich doch mein aktuelles Lieblingsboard mitnehmen (F-Race 120) und mir bei Bedarf etwas für weniger Wind vor Ort leihen. Große Boards gibt es wohl an der Station (Magic Ride 129, 139, ...), Segel allerdings nur bis 7.2, also werde ich das 8.7 mit einpacken. Nach Windfoil habe ich leider vergessen zu fragen. Da lasse ich mich dann überraschen. Wing- und E-Foil wird es geben, da werden auf der Webseite Kurse angeboten.


    Material einlagern kann man allerdings nicht (zu wenig Platz). Das hat sich offenbar geändert, seitdem der Spotbericht in der Surf geschrieben wurde.


    Falls jemand Interesse hat, kann ich nach dem Urlaub gerne noch einen kleinen Spotbericht posten.

  • Finde den Spot sehr interessant. Wo wird Deine Unterkunft sein? Bist Du nicht direkt am Spot (Camping oder Apartment oder ...)?


    Bericht gerne, denn man findet nahezu nichts im Netz. Auch eine Info, wie oft dann wirklich Wind war und wie viele Kn es waren.


    Danke Dir!

  • Sehr gerne. Bericht folgt dann im August.


    Wir haben eine Ferienwohnung in Opatija, ca. 3 km von der Surfstation entfernt. Schade, dass man dort nicht einlagern kann. Ich hoffe man findet dort morgens einen Parkplatz. Ich werde berichten.

  • Nach Windfoil habe ich leider vergessen zu fragen. Da lasse ich mich dann überraschen. Wing- und E-Foil wird es geben, da werden auf der Webseite Kurse angeboten.

    Ich hoffe ich liege nicht falsch, aber bin mir ziemlich sicher, es wird das "volle Programm" geboten.

    Rico, als NP/JP Werksfahrer wird bestimmt auch das eine oder andere NP Foil vor Ort haben! ;)


    Ich wünsche Dir viel Spaß und guten Wind und (nicht nur) ich freue mich schon auf den Erfahrungsbericht!

  • Es war Klasse. Sehr zufriedenstellende Windausbeute, tolle Bedingungen und ich hätte gerne eine Woche angehängt, aber die Restfamilie war dagegen und die sind unangenehmerweise in der Mehrheit ;) .


    Bericht folgt. Kämpfe derzeit noch mit dem Nachurlaubsarbeitsberg und hatte noch nicht die Zeit einen Spotbericht zusammenzuschreiben.

  • Na, dann freue ich mich schon auf den ausführlichen Bericht ... auch wenn der etwas später kommt!


    Aber toll schon mal zu erfahren, daß es alles in allem positiv verlaufen ist! :thumbup:

  • Hier nun der versprochene Bericht:


    LAGE

    Der Spot Volosko / Preluk liegt am Rand von Opatija an der Ortsgrenze zu Rijeka. Ich bin immer in Volosko gestartet, einem kleinen Fischerhafen als Ortsteil von Opatija. Dort liegt die Surfstation https://marottiwindsurfing.hr/en/ (das auf der Startseite verlinkte Video vermittelt ein sehr gutes Bild vom Spot. So ähnlich habe ich es tats. an den meisten Tagen erlebt). Von der Hauptstraße in Opatija in Richtung Rijeka aus folgt man den Schildern Volosko bzw. weiter unten dem Hafenschild (Segelboot-Symbol).


    Alternativ kann man auch in Preluk starten, ca. 1,5 km weiter die Küstenstraße in Richtung Rijeka. Dort gibt es einen großen Parkplatz und einen kleinen Steinstrand:

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    Mehr kann ich zu Preluk leider nicht sagen, habe mir den Spot nur mal kurz vom Parkplatz aus angesehen. Genaueres zu Preluk sowie weitere Infos zum Spot findet Ihr hier: https://www.surf-magazin.de/re…-windigste-spot-kroatiens


    WIND und WASSER

    Der Wind weht ablandig aus den Bergen, beginnt in der Nacht, schwächte sich in der Zeit, in der ich da war (Ende Juli/Anfang August), ca. 2 bis 2,5 Stunden nach Sonnenaufgang ab und schläft dann teilweise fast ganz ein. Nur, wenn es bewölkt ist, weht er länger. Man tut also gut daran, in der Dämmerung aufzuriggen und spätestens bei Sonnenaufgang zu starten. Der Wind ist am Ufer schwer abzuschätzen, weil der Startpunkt abgedeckt ist und der Wind nach Sonnenaufgang meist noch etwas zulegt.


    Ist man dann unschlüssig, ob der Wind reicht, muss man eigentlich nur schauen, was die Locals machen. Bauen die auf oder sind teilweise schon in der Dämmerung auf dem Wasser, kann man ebenfalls aufriggen.


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    Es gibt auch eine Webcam: https://webcamsopatija.com/surfing-volosko/

    Ist niemand außer der Surfschule (die sind tatsächlich ab 6.00 Uhr am Start) vor Ort, entweder wieder schlafen gehen oder zu einem Ausweichspot fahren. Bei Bura, wenn die Thermik in Volosko/Preluk nicht funktioniert, ist z.B. das ca. 45 Minuten entfernte Preluk auf Krk sehr empfehlenswert (da kann man sich dann Zeit lassen, da der Wind dort länger weht).


    Ich war 14 Tage vor Ort, von denen ich an 12 Tagen morgens Zeit hatte. Davon hatte ich an 7 Tagen satt Wind für 7.2. Das passte fast immer. Phasenweise überpowert und gegen Ende der Sessions noch knapp ausreichend. An den beiden Tagen, an denen ich nicht konnte, hätte der Wind auch gepasst.


    Am ersten Tag hätte es für Foil und 7.2 wohl auch gereicht, aber da war ich zu spät am Spot und das Foil schon vermietet. Ich hatte mein Foilmaterial aus Platzgründen zuhause gelassen. An einem weiteren Tag war auch mit Foil und 7.2 nichts zu machen (größere Segel hatte die Station nicht und ich auch nichts Größeres dabei). Da habe ich aber erfahren, dass die Locals alle nach Punat gefahren sind. Das habe ich am Folgetag dann auch gemacht. War ebenfalls super mit 7.2 (Bericht zum Spot folgt). Einen weiteren Tag habe ich verschlafen (Prognose war bescheiden und ich brauchte mal eine Pause vom Aufstehen um 4.30 Uhr). War aber eine Fehleinschätzung. Der Wind hätte auch an diesem Tag gereicht.


    Bei optimaler Ausnutzung und ausreichend Infos zu Vorhersagen und Windsystem von Beginn an hätte die Quote so aussehen können: 10 von 14 Tagen vor Ort mit 7.2. Ein weiterer Tag vor Ort mit Foil. Mindestens 2 weitere Tage mit 7.2 in Punat. Mit den richtigen Vorhersagen und etwas Ortskenntnis kann man also auf nahezu 100 % Ausbeute kommen. Voraussetzung ist allerdings sehr frühes Aufstehen.


    Das Wasser ist relativ flach. Es gibt allenfalls mal 10 cm Windwelle. Die Wassertemperatur ist sehr warm und auch morgens war es nie wirklich kühl an der Luft. Als Neo reichte immer ein Shorty.


    WINDVORHERSAGE

    https://meteo.hr/prognoze.php?section=prognoze_model&WCF_AMPERSAND¶m=ala_k&el=web_uv10_SENJ_ bzw. in Google nach "meteo.hr istru i kvarner" suchen.


    Prognose für guten Wind: Richtung genau südlich. Vor Opitija sollte es lt. Surfstation eine min. blaue Färbung geben. Das sind zwar nur 7 bis 11 Knoten, aber der Wind kommt viel stärker rein. Aber selbst wenn alles weiß war und die Richtung stimmte, hatte es bei mir immer für 7.2 gereicht.


    Beispiele (beste Bedingungen für 7.2):


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    Hier war mal richtig satt Wind, angesagt:
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    Morgens beim Aufstehen war es da auch an unserer Ferienwohnung (in Opatija ca. 1 km vom Spot) noch sehr stürmisch. An den anderen Tagen war dort fast kein Wind, der stellte sich immer erst am Spot ein. Am Spot war dann aber ab ca. 6 Uhr kaum Wind. Viele Locals standen am Spot und haben gewartet. Ich war schon auf dem Weg nach Punat, habe dann aber auf der anderen Seite der Bucht doch Wind bemerkt. Bin zurück und erst mal eine Stunde mit dem Leihfoil raus, um dann bei zunehmendem Wind auf meinen F-Race 120 mit 7.2 zu wechseln. Das war dann noch fast der beste Tag von allen. Es gab Wind bis 10.30 Uhr (es war bewölkt). Die armen Locals waren schon alle weg als es losging. Mussten vermutlich zur Arbeit und ich war mit Enrico Moretti, der dort trainierte, und noch einem Foiler allein auf dem Wasser.


    Kein Wind am Spot:

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    ­Messwerte findet man hier: https://vetercek.com. Dort werden auch Vergangenheitsdaten angezeigt.


    AUFRIGGEN / EINSTEIGEN / SURFEN

    Der Einstieg erfolgt an der Surfstation über eine schmale Rampe, die von der Parkplatzplattform zum ca. 1m tiefer liegenden Wasser führt:

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    Da ist ab 5.30 / 6.00 Uhr bei Wind morgens viel los, Locals bauen auf und gehen aufs Wasser, die Surfschule legt Ihre Schulungsriggs auf die Plattform. Riggs und Board steckt man dann am besten im Wasser zusammen. Hinter der Rampe ist das Hafenbecken steinig, aber auch schon ca. 1,50 tief. Schuhe braucht man dort nicht. Dann geht es relativ eng bei schwachem, hier noch abgedecktem Halbwind zwischen den Booten und der Hafenanlage raus. Das ist ein wenig eng, passt aber bestens zur Windrichtung, sodass man da gut rauskommt.


    Danach geht es auf Halbwindkurs an einer Landzunge vorbei zur anderen Seite der Bucht. Die ersten Meter sind noch etwas böig, dann kommt der Wind in 2 sauber strukturierten Streifen. Kurz nach Verlassen des Hafens kommt der erste kräftige Streifen. Meist reicht der Schub, um an der Abdeckung der Landzunge vorbeizukommen und man gleitet gleich durch in die 2. Zone mit sattem Wind. Ca. 100 Meter vor der anderen Seite der Bucht fängt der Wind dann wieder an löchrig zu werden und zu verwirbeln. Als ich dort war, lag an der passenden Stelle eine Halsenboje, die man nicht zu weit passieren durfte, um in der Windzone zu bleiben. Auf der anderen Seite lag die Boje kurz hinter bzw. auf dem Rückschlag kurz vor der Landzunge. In diesem etwas über 500 m breiten Bereich war der Wind am stärksten und recht konstant. Man konnte aber auch mit etwas mehr Höhe an der Abdeckung der Landzunge vorbei bis zurück zum Hafen. Dann sind die Schläge ca. 1 km lag, aber die man muss ein kleines Windloch überwinden und auch vor diesem Ufer verwirbelt der Wind, wenn auch nicht ganz so arg wie auf der anderen Seite. Mir als Binnensurfer erschien der Wind insgesamt recht konstant.


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    Wenn der Wind schwächer wurde, hatte ich den Eindruck, er zöge sich in die Bucht zurück. Ggf. kann man das von Preluk aus noch ein wenig länger auskosten, weil der Start/Endpunkt in der Bucht liegt. Nach Volosko sollte man aber zusehen, dass man sich auf den Rückweg macht. Der Wind geht auf wenige Knoten runter oder verschwindet ganz. Einmal schlief der Wind komplett ein und drehte nach kurzer Pause um 180 Grad. Da kamen dann aber auch nur noch 2 oder 3 Knoten, sodass ich mich mühselig zurück fächeln und die letzten 100 m Höhe schwimmen musste. Kann man aber vermeiden, wenn man beim nachlassende Wind nicht noch versucht, die letzten Böen zu erwischen.


    PARKEN

    Parken kann man auf dem Parkplatz auf der Hafenplattform oder der Straße am Hafen. Bezahlt wird am Automaten in Kuna (Münzen oder Scheine, keine Kreditkarten oder Apps), jedenfalls noch 2022. Ein Strafzettel liegt bei umgerechnet 15 Euro, aber durch die Auslandsgebühren wird das bei der Überweisung schnell doppelt so teuer (ich durfte 2 x überweisen: 1x zu wenig Bargeld dabei und 1x ging der Wind länger als gedacht (da war es bewölkt)).


    SURFSTATION

    Die Mitarbeiter sind sehr nett und hilfsbereit. Sprechen, wie fast alle dort, sehr gutes Englisch. Haben mir Tipps zu Segelgrößen und Wettervorhersagen gegeben. Material kann man (anders als im Sportbericht der Surf beschrieben) dort aber leider nicht einlagern.

    Als Leihmaterial gab es ein paar Magic Ride in verschiedenen Größen (was ich gesehen habe, mit eher innen montierten Schlaufen und ich glaube, die schwerere Bauweise. Habe ich aber nicht so genau angesehen.). Das größte Segel ist ein älteres Neilpryde mit 2 Cambern (Hellcat?). Es gibt einige recht neu wirkende Wingfoilsets, 2 Elektrofoilboards, aber leider nur 1 Windfoil (Neilpryde Flight mit relativ großem Frontwing, könnte ein Glide Wind HP gewesen sein, habe ich mir nicht gemerkt). Dazu ein schon recht angeschremmeltes RS:X.



    OPATIJA

    Sehr schöner Ort mit wundervollen schönen alten Häusern, einer endlosen Promenade und vielen kleinen Buchten zum Baden. Strand ist allerdings überall felsig bzw. steinig und im Juli war es sehr voll. Im nahen Učka-Gebirge kann man gut wandern und mit Rijeka liegt eine kleinere Großstadt gleich nebenan.


    Weniger schön war die Hitze (bis zu 36 Grad) bei gleichzeitig fast kompletter Windstille ab dem frühen Vormittag. Die Kvarner Bucht hat dann keine Wellen oder Brandung, was zusammen mit der Hitze alles sehr träge wirken lässt.


    Ich würde jederzeit wieder hinfahren, aber beim nächsten Mal eher im Mai oder September.

  • Nachtrag: Das größte Segel der Station ist ein 7.2 (leider zu spät gesehen, um das noch im vorherigen Beitrag zu bearbeiten)

  • genau, ein prima Spot für Leute, die dort tags einer geregelten Arbeit in klimatisierten Räumen nachgehn und die Option haben, morgens außerhalb der Arbeitszeit sogar surfen zu können


    für normalschlafende Touris nervtötende Hitze bei 0 Wind;-)

  • Oder für Leute die mit einer nicht surfenden Familie verreisen, kein Problem mit frühem Aufstehen haben, morgens ihrem geregelten Hobby nachgehen und nachmittags an Familienaktivitäten teilnehmen können, ohne von wogenden Baumkrone gestresst zu werden.


    Aber mit der Hitze gebe ich Dir Recht. Wobei die zu der Zeit ja halb Europa im Würgegriff hatte. Trotzdem würde ich wegen der Temperaturen beim nächsten Mal auch eher im Frühjahr/Frühsommer oder Herbst hinfahren.

  • Ein Detail hatte ich noch vergessen:


    Beim Rausfahren fährt man über längere Zeit genau in Richtung aufgehendene Sonne. Da ist die Sicht dann ziemlich bescheiden und an guten Tagen auch recht viel Betrieb auf dem Wasser.


    Vermutlich wäre da eine Sonnenbrille eine gute Option. Hatte aber interessanterweise keiner von den Locals.