Gleiten: Dichtholen, Schlaufen, Trapez, Körperhaltung?

  • Viel Glück mit den Fußschlaufen, stell dich auf einen harten Kampf und eine Menge Schleuderstürze ein! Unbedingt ans drei Bein Prinzip denken. Als jemand der ein Jahr windsurft habe ich früh umgestellt auf außenliegende Positionen und damit mehr Frust als alles andere gehabt. Innen lief dann wieder alles wie gewohnt, 100x einfacher und der top speed war auch gleich (>40kmh). Allerdings rutscht man dann tatsächlich leicht aus den Schlaufen. Berichte bitte mal wenn du deine ersten Fahrten mit außenliegenden Schlaufen hinter dir hast! Viel Glück

    Ps: für mich klingt es auch nach tampen zu weit vorne

  • Wie man mit Schlaufen vorne und in der Mitte wirklich gleiten kann, ist mir absolut schleierhaft. Er müsste Sie zumindest in einer Aussenposition platzieren. Da kann er dann zunächst die am weitesten vorne liegende Möglichkeit nehmen. Dann kommt Close the Gap fast von alleine.

    Warum sollte er nicht mit den mitigen positionierten Schlaufen gleiten? Selbstverständlich geht das, und auch close the gab ist so problemlos möglich.

    Die Fussschlaufen würde ich erstmal so lassen und alles andere probieren.

  • Hi ihr!


    Habe heute Eure Tips ausprobiert und bin mit den Tampen nach hinten gewandert. Nach diversen Schleuderstürzen und anderen Missgeschicken habe ich nun tatsächlich eine Position gefunden, die glaube ich recht gut passt: den vorderen Tampen etwa eine Handbreit weiter Richtung Schothorn als sonst für mich üblich und den hinteren Tampen gleich zwei Handbreit Richtung Schothorn, so dass ich jetzt etwa zwei Handbreiten (vorher eine) zwischen den beiden Tampen-Enden habe. Ist alles noch recht ungewohnt, aber ich glaube das ist die Richtung in die es gehen sollte. Schlaufen habe ich erst mal nicht verändert, und konnte trotzdem übers Trapez eigentlich schön dichtholen.


    Zwei weitere Fragen hätte ich noch, falls wer mit mehr Erfahrung das hier lesen sollte.


    - Wenn ich schön am Gleiten bin (mit Trapez & Fußschlaufen) und es kommt eine stärkere Böe, habe ich oft das Gefühl, dass das Segel insgesamt unsicher und unruhig wird, plötzlich auf einer der Hände viel Druck ist, und die Böe nicht einfach nur in mehr Geschwindigkeit umgesetzt wird. Vom Gefühl her passiert das auf allen Kursen, vielleicht noch am Wenigsten bei Raumwind. Ich könnte mir zwei Ursachen vorstellen: Die Böe kommt aus einer leicht anderen Richtung als der sonstige Wind und der Anströmwinkel passt nicht mehr, oder der Druckpunkt verschiebt sich bei der Böe (fühlt sich an als würde der Druckpunkt hin und her springen). Was denkt ihr als Expertinnen und Experten? Kann ich da vielleicht etwas über den Trimm machen? Hatte heute Gun Future 8.1, mittleres Loose Leech und recht bauchig, um in Windlöchern möglichst lange weitergleiten zu können (fast kein Zug am Schothorn).


    - Je später der Sommer desto mehr wuchert das Wassergestrüpp an meinem Home-Spot Müggelsee bei Berlin - ich brauche also dringend ne Seegrasfinne. Bisher habe ich die Freeride Serienfinne 48 cm, und finde die auch ok (habe auch bisher nix anderes ausprobiert). Ich habe mich u.a. mit diesem Artikel beschäftigt, und hier wird für das Starboard Carve als eher klassiches, gestrecktes Freeride Board (72 cm breit) statt einer 48er normalen Finne eine Seegrasfinne mit etwa 42 cm Tiefgang empfohlen. Würdet ihr da mitgehen?

    https://www.surf-magazin.de/zu…oards--test-seegrasfinnen


    Danke Euch!!


    D.

  • Eine Bö hat eine höhere Windgeschwindigkeit, fällt also spitzer ein als der Grundwind. Oft erkennt man eine Bö am dunkleren Wellenbild auf der Wasseroberfläche, ist am Müggelsee definitiv so.

    Wenn man die Bö also sieht etwas abfallen, damit der Winkel wieder stimmt. Bist Du auf AmWind Kurs kann eine Bö zum Luvsturz führen ohne abfallen, weil Du dann plötzlich fast im Wind stehst.

    Wenn die Bö zu viel Druck auf der hinteren Hand erzeugt, weil der Druckpunkt nach hinten wandert, kannst Du etwas Vorliek und Achterliek trimmen.


    Wichtiger ist es aber, zu lernen die Bö zu erkennen und dann abzufallen, nach der Bö kannst Du wieder auf den alten Kurs anluven.



    Ich würde eine 40er Lessacher Seegrasfinne nehmen. Mit Lessacher habe ich gute Erfahrungen gemacht, ist aber trotzdem nur eine Notlösung, mit normalen Finnen surft es sich angenehmer und ohne Treibgut sowieso.

  • Wenn du eine Böe erwischt, hat es eigentlich keine Sinn einfach brutal dagegen zu halten. Leicht nachgeben und dem gefühlvoll dicht holen. Ist Übungssache. So wie du es beschreibst könnte ich mir vorstellen, das da etwas mehr Lose Leach gut tun würde. Dann ist das Segel weniger Kopflastig und besser beherrschbar. Hat allerdings auch etwas weniger Dampf.

  • Eine Bö hat eine höhere Windgeschwindigkeit, fällt also spitzer ein als der Grundwind. Oft erkennt man eine Bö am dunkleren Wellenbild auf der Wasseroberfläche, ist am Müggelsee definitiv so.

    Wenn man die Bö also sieht etwas abfallen, damit der Winkel wieder stimmt. Bist Du auf AmWind Kurs kann eine Bö zum Luvsturz führen ohne abfallen, weil Du dann plötzlich fast im Wind stehst.

    Wenn die Bö zu viel Druck auf der hinteren Hand erzeugt, weil der Druckpunkt nach hinten wandert, kannst Du etwas Vorliek und Achterliek trimmen.


    Wichtiger ist es aber, zu lernen die Bö zu erkennen und dann abzufallen, nach der Bö kannst Du wieder auf den alten Kurs anluven.

    Hallo zamme


    Das ist ja auch mein Thema … danke David1234 fürs eröffnen !


    rrd248 ich habe alles verstanden 😊 vor einem Jahr etwa, als ich das Forum entdeckt habe, hätte ich nur Bahnhof verstanden 😂


    Zurück zum Thema hab ich 3 Fragen


    Ich merke Böen erst wenn sie da sind … bin noch zu beschäftigt mit allen anderen, wenn ich im gleiten bin …

    Kann ich dann trotzdem noch abfallen versuchen, wenn die Böe schon bei mir ist ? Bringt das noch was ?


    Und wenn ich dann abfalle, muss es mit Fusssteuerung sein … korrekt ? Setzt man dabei beide Beine gleichzeitig ein oder eher/ mehr das hintere ?


    Wegen mehr LL … bis zum Maximum oder wieviel drüber ? Also beim S1 z.B. hatt ich mal LL bis fast zur 3. ten Latte überm Gabelbaum … mehr soll man ja nicht oder ?

  • @ Roswi: Schön, dass ich damit nicht alleine bin :-).


    Danke für die schnellen Antworten!

    Weiss wer ob/ wo die Lessacher Weed Finnen zu kriegen sind? Eine online Recherche hat mich jetzt noch nicht zum Erfolg geführt. Zwar gibts die teilweise in den Shops, aber das was ich suche - Tuttle Box, 40 cm - habe ich jetzt nirgends gefunden.


    Merci!

  • @ Roswi: Schön, dass ich damit nicht alleine bin :-).



    Weiss wer ob/ wo die Lessacher Weed Finnen zu kriegen sind?

    zuerst würde ich bei Thomas von Surf Depot Kiel fragen. Fragen, nicht Webseiten schauen!

  • die Böe rechtzeitig zu erkennen würde ich als Core skill beim windsurfen bezeichnen

    Kommt noch … also ich weiss schon, wie sie auf dem Wasser zu erkennen ist, aber ich bin noch am gleiten lernen und voll beschäftigt dabei, schau aufs Brett wie liegt es, belaste ich es richtig, verschiebe die Tampen usw. … habe noch keine Zeit zum mich umschauen

  • Wenn Du erst in der Bö abfällt, sofern die Bö keinen Sturz verursacht hat, verschenkt Du den grössten Teil der Energie der Bö, daher ist es so wichtig, die vorher zu erkennen und zu nutzen.

    Auf Halb- und Raumwind kann man auch versuchen einfach dicht zu halten, das erfordert aber viel Kraft und Kontrolle von Segel und Board.


    Wie gesagt, eine Bö erkennt man fast immer an der etwas dunkleren Wasseroberfläche und kleinen Wellen. Um das zu sehen muss man aber voraus und nach Luv schauen, nicht auf das Board oder Segel.


    Mehr als das max vom Hersteller würde ich nicht trimmen, sonst trimmt man das Segel "tot", Handling und Leistung des Segels lassen dann oft deutlich nach.

    Wenn man das Gefühl hat so stark trimmen zu müssen ist ein Segelwechsel zu einer kleineren Größe sinnvoll.

  • @ Roswi: Ich kenne das vom Wellenreiten: Es hilft ungemein, nach vorne zu schauen und nicht aufs Board. Ich versuche das auch beim Windsurfen ganz bewußt zu machen, dass ich nach vorne schaue. Ich weiss nicht genau warum, aber dann surft es sich besser. Vermute mal, das hat was mit anderer Körperhaltung, Körperspannung etc. zu tun... Beim Wellenreiten reicht es am Anfang nur in die Richtung zu schauen, in die Du fahren willst, und durch die veränderte Körperhaltung turnt das Board automatisch in die gewünschte Richtung...

  • Abfallen durch Belastung des hinteren Fusses/Zehenspitzen und leichter Knieschub nach Vorne und Lee, sofern Du im Gleiten bist. Dazu gibt es auf YT einiges, wenn sich das jetzt kompliziert anhört

  • Abfallen durch Belastung des hinteren Fusses/Zehenspitzen und leichter Knieschub nach Vorne und Lee, sofern Du im Gleiten bist. Dazu gibt es auf YT einiges, wenn sich das jetzt kompliziert anhört

    ist klar … werde aber mal trotzdem Videos dazu anschauen. Es war bisher noch nicht wirklich ein Thema bei mir, die Fusssteuerung.


    Das mit dem voraus schauen, werde ich machen 👍 Beim gleiten, ohne in die Schlaufen zu gehen mache ich das so, schaue voraus. Das klappt sehr gut. Mit Schlaufen muss ich noch üben auch bewusst nach vorne zu schauen.

  • @ Roswi: Ich kenne das vom Wellenreiten: Es hilft ungemein, nach vorne zu schauen und nicht aufs Board. Ich versuche das auch beim Windsurfen ganz bewußt zu machen, dass ich nach vorne schaue. Ich weiss nicht genau warum, aber dann surft es sich besser. Vermute mal, das hat was mit anderer Körperhaltung, Körperspannung etc. zu tun... Beim Wellenreiten reicht es am Anfang nur in die Richtung zu schauen, in die Du fahren willst, und durch die veränderte Körperhaltung turnt das Board automatisch in die gewünschte Richtung...

    Der Grund ist, dass Du beim Voraus schauen die kommende Situation erkennen kannst und der Körper sich anpasst, wenn er auf solche Situationen trainiert ist.

    Wenn Du nur reagiert ist es oft zu spät für die Anpassung.

  • Abfallen durch Belastung des hinteren Fusses/Zehenspitzen und leichter Knieschub nach Vorne und Lee, sofern Du im Gleiten bist. Dazu gibt es auf YT einiges, wenn sich das jetzt kompliziert anhört

    ist klar … werde aber mal trotzdem Videos dazu anschauen. Es war bisher noch nicht wirklich ein Thema bei mir, die Fusssteuerung.


    Das mit dem voraus schauen, werde ich machen 👍 Beim gleiten, ohne in die Schlaufen zu gehen mache ich das so, schaue voraus. Das klappt sehr gut. Mit Schlaufen muss ich noch üben auch bewusst nach vorne zu schauen.

    Am Comer See würde ich nicht nur nach den Böen schauen, sondern auch nach den Mit Surfern und Kitern. Ich glaube in der italienischen Sprache gibt es das Wort ausweichen nicht ;)

  • Ich merke Böen erst wenn sie da sind … bin noch zu beschäftigt mit allen anderen, wenn ich im gleiten bin …

    Kann ich dann trotzdem noch abfallen versuchen, wenn die Böe schon bei mir ist ? Bringt das noch was ?

    Meiner besseren Hälfte ergeht es genau wie dir! Ich denke man ist schon maßlos überfordert mit allem wenn die basics noch nicht in fleisch und Blut übergegangen sind. Also Zeit lassen und erst wenn dir irgendwann langweilig wird in der gleitfahrt und du kein Problem mit Fußschlaufen, trapez , kabbel hast , dann würde ich anfangen mal den Wind zu beobachten wie beschrieben.

    Ich habe das vorher auch nie gemacht und habe einfach immer wenn ich merke eine böe kommt (durch starken Zug im segel) die Energie genutzt und versuchet mehr am Wind zu fahren also aufzukreuzen und Höhe zu gewinnen. Vielleicht mache ich das aber auch falsch. Abfallen klingt für mich unlogisch, wird man da nicht extrem schnell ?


    Du kannst wenn du Wasserstart bzw beachstart lernst das Wasser in Luv beobachten und dadurch lernen, wie du erkennst, dass eine böe kommt. Da kannst du dich dann auch nur darauf konzentrieren :thumbup:

  • Ich merke Böen erst wenn sie da sind …

    Eine Böe erkennen ...(wichtig: diese birngt in der Regel viel gutes ... ;) ...) - nun; wie rrd248 bereits erwähnte: Die Wasseroberfläche wird signifikant dünkler, das Wasser auf der Oberfläche kräuselt sich deutlich mehr .... und/oder .... die Herde der weißen Schäfchen welche von Lee auf Dich Zu galloppiert wird deutlich dichter - mehr Schafe auf engeren Raum .... und größere ... ("Schäfchen" ist klar ...oder ;) ...oder sollte ich besser den Rotwein wegstellen ....)


    Ich schau (muss !) auf dem Gemüseteich wie Freitags - immer nach Vorne-Lee schauen ...sonst geht mehr als die Hälfte der Böen verloren ...meist lohnt es sich auch für ein Böen-Feld kurz zu jiben ...



    Also beim S1 z.B. hatt ich mal LL bis fast zur 3. ten Latte überm Gabelbaum … mehr soll man ja nicht oder ?


    Also ich fahr auf meinen Simmer recht weiche Masten - sehr angenehm ... bei Max.Trimm - gehts schon mal weiter ...


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  • Abfallen durch Belastung des hinteren Fusses/Zehenspitzen und leichter Knieschub nach Vorne und Lee, sofern Du im Gleiten bist. Dazu gibt es auf YT einiges, wenn sich das jetzt kompliziert anhört

    ist klar … werde aber mal trotzdem Videos dazu anschauen. Es war bisher noch nicht wirklich ein Thema bei mir, die Fusssteuerung.


    Das mit dem voraus schauen, werde ich machen 👍 Beim gleiten, ohne in die Schlaufen zu gehen mache ich das so, schaue voraus. Das klappt sehr gut. Mit Schlaufen muss ich noch üben auch bewusst nach vorne zu schauen.

    Am Comer See würde ich nicht nur nach den Böen schauen, sondern auch nach den Mit Surfern und Kitern. Ich glaube in der italienischen Sprache gibt es das Wort ausweichen nicht ;)

    Bin leider schon längst wieder zuhause 🙁 Aber ja, das habe ich gemacht, sonst wäre ich nicht am Stück zurück gekommen und das Brett auch nicht … es gab einige heikle Situationen am Comersee