Gleiten: Dichtholen, Schlaufen, Trapez, Körperhaltung?

  • Beim Windsurfen ist der Anstellwinkel ja nicht fix, sondern wird von dir gesteuert. Und die Geschwindigkeitabmahme fas scheinbaren Windes ist schon enorm, wenn du um 30° abfällst. Die Kraft verhält sich quadratisch zu der Geschwindigkeit, aber nur proportional zur Fläche.

  • Hi alle!

    Interessante Diskussion die sich hier entwickelt hat um Böen, Einfallwinkel, relativer Wind und Umgang damit.

    Ich nehme für mich jetzt erst mal mit zum weiteren Ausprobieren:

    - Beim Gleiten amwind oder halbwind das dichtgeholte Segel nach hinten zu ziehen (also Unterliek Richtung Heck) um mehr Speed zu kriegen und besser durch Windlöcher zu kommen scheint ja erst mal ok zu sein, zumindest hat jetzt hier niemand gemeint das sei an sich Quatsch.

    - Vor allem bei größerem Segel Mastfuß eher nicht weiter hinten als die Mitte (obwohl hier die Meinungen uneinheitlich sind), auch nicht mit Seegrasfinne; mit Mast weiter vorne durch den Mast mehr Druck aufs Boardspitze und Körperschwerpunkt weiter hinten möglich, während das Board schön flach bleibt.

    - Wenn das Board dann wegen Mastfuß mittig oder vorne zu sehr klebt und nicht richtig frei kommt, größere Finne (oder mehr Wind :-)).

    Danke Euch!

    D.

  • - Wenn das Board dann wegen Mastfuß mittig oder vorne zu sehr klebt und nicht richtig frei kommt, größere Finne (oder mehr Wind :-)).

    Wenn das Board trotz genug Wind klebt und nicht frei wird: Mehr Vorliekspannung und Loose Leech, Gabel höher, Mastfuß nach hinten...


    Das ist aber alles Feintuning, erstmal musst du an den Punkt kommen, an dem du ganz natürlich in den Schlaufen (die dann nicht mehr in der Anfängerposition montiert sein sollten) stehst und im Trapez hängst und die Hände einigermaßen entspannt auf der Gabel liegen. Dann kannst du mit deiner Körperhaltung experimentieren und merkst dann schon ganz schnell was geht und was nicht.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Weil es hier gerade eine Diskussion zum Thema abfallen, anluven, Windrichtung etc. gab: Ich bin etwas verwirrt.

    Ich dachte immer, halbwind ist ein Kurs im rechten Winkel zum "echten" Wind; d.h. wenn ich bei einem Wind von 20 Knoten Halbwind fahre und 20 Knoten Geschwindigkeit habe, kommt der relative oder scheinbare Wind in einem Winkel von 45 Grad von vorne. Entsprechend verstehe ich etwa auch diesen Artikel in der Surf: https://www.surf-magazin.de/au…ahrtechnik/kursrichtungen


    Nun schreibt aber Wikipedia, dass beim Segeln bei Halbwind der RELATIVE Wind, also die Kombination aus "echtem" Wind und Fahrtwind, in einem rechten Winkel zum Kurs eintrifft. https://de.wikipedia.org/wiki/Kurse_zum_Wind Was stimmt denn nun? Oder werden hier beim Segeln und Surfen unterschiedliche Definitionen verwendet?


    Verwirrt,

    D.

  • Der Wikipediaartikel ist eher ungenau und Diffus geschrieben, und bezieht sich wohl auf Segelboote, deren Fahrtgeschwindigkeit deutlich unterhalb der Windgeschwindigkeit liegt und deren Höchtgeschwindigkeit durch die Rumpfgeschwindigkeit begrenzt ist.


    Bei Segelfahrzeugen die tendenziell schneller als der Wind unterwegs sind ist (z.B. Windsurfer) ist eher die Definition wie sie die Surf macht üblich. Beim Windsurfen in Gleitfahrt gibt es den Kurs mit scheinbarem Wind auf 90° so gut wie gar nicht, selbst auf tiefem Raumkurs kommt der Wind eigentlich immer von vorne. Beispiel: Wind auf 135° (also tiefer Raumkurs) und Windgeschwindigkeit gleich Fahrtgeschwindigkeit, dann ist der Scheinbare Wind schon bei 67,5°, also deutlich vor "halbem Wind".


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Der Wikipedia-Artikel ist irreführend. Die Kursangaben beziehen sich stets in Relation zum wahren Wind, nicht zum scheinbaren Wind.

    Der scheinbare Wind ist weniger sichtbar - insbesondere nicht auf der Wasseroberfläche - und ändert sich viel häufiger als der wahre Wind, da er stark vom Fahrtwind beeinflusst wird.

  • Darin unterscheiden wie uns von den Seglern. Halbwind heißt der wahre Wind kommt von 90°.

    Worin? Ich sehe keine unterschiedlichen Kursbezeichnungen. Sie beziehen sich stets auf den wahren Wind.


    Oben ist WIKipedia verlinkt, da steht es anders drin. Daher die Diskussion. Muss mal mein A-Schein Buch rauskramen ... :)

  • Worin? Ich sehe keine unterschiedlichen Kursbezeichnungen. Sie beziehen sich stets auf den wahren Wind.


    Also, im Segelschein-Buch steht es anders, da liegst du falsch. Wikipedia hat Recht.


    Oder das hat sich seit 1980 geändert =O

  • Wikipedia ist in sich widersprüchlich (erster und dritter Absatz).


    Richtig ist (und offensichtlich gemeint der wahre Wind):

    Mit Kurs ist hier nur der Winkel des Fahrzeugs zum Wind gemeint (0° im Wind bis 180° vor dem Wind). Für den nautischen Begriff Kurs eines Schiffes siehe Kurs (Navigation).


    Django: Was steht bitte genau in welchem Segelscheinbuch?

  • Schön, dann hat sich das ja anscheinend (?) geklärt: Was bei Wikipedia (deutsch) steht ist Quark.

    Ich habe mal ein Video gefunden, das vielleicht meine Körperhaltung und die Postion der Hände am Gabelbaum bei meiner letzten Session etwas wiederspiegelt (nicht dass ich mich hier vergleichen wollen würde :-) - Minute 6:35)

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  • Oben ist WIKipedia verlinkt, da steht es anders drin. Daher die Diskussion.

    Ich bin ja ein Fan von Wikipedia - aber was da in dem Artikel steht, ist einfach falsch.

    Wie so häufig, leider. Nicht umsonst nicht als Quelle akzeptiert.

  • Django: Was steht bitte genau in welchem Segelscheinbuch?

    Segelführerschein A des Deutschen Segler Verbandes DSV und des DWSV, Ausgabe 1980:


    Kurse zum Wind, Seite 48:


    - Je nach „Einfallsrichtung des Windes auf das Boot unterscheiden wir ...“


    - „... Winkel zum einfallenden Wind ...


    - „Der scheinbare Wind wird auf dem fahrenden Boot wahrgenommen und ist deshalb

    für das Segeln der entscheidende Wind.“


    - „Beim Segeln kommt es also in erster Linie auf den an Bord spürbaren scheinbaren Wind an.“


    In der Folge wird bei den Kursen auch immer vom „scheinbaren Wind“ gesprochen.

  • Wie so häufig, leider. Nicht umsonst nicht als Quelle akzeptiert.


    Bei Wikipedia steht halt, was allgemein in Lehrbüchern, beim DSV usw. steht, sogar die Zeichnung wurde verlinkt.


    Es gibt immer auch einzelne andere Meinungen. Die ist sogar extra in der Fußnote aufgeführt.


    Besser kann es der Autor nicht machen.


    Das ist der Vorteil von Wikipedia, man hat versch. Meinungen aus mehreren Quellen und nicht

    nur 1 feste oder willkürliche Meinung eines Autors. Und es wird korrigiert und ggfls. geändert, wenn

    sich etwas ändert.

  • In vielen Fällen funktioniert das bei Wikipedia, in einigen auch nicht. Gibt es viele Probleme, weil alles unter Pseudonymen geschrieben und korrigiert wird. Gabs mal eine sehr interessante Doku dazu. Offtopic aus

  • In vielen Fällen funktioniert das bei Wikipedia, in einigen auch nicht.

    Bleiben wir beim konkreten Fall. Und da funktioniert es. :thumbup:

  • Ob Wikipedia jetzt eine gute Quelle ist oder nicht, darüber zu streiten wie ich jetzt die Kurse benenne ist doch nicht wirklich entscheidend. Ändert doch an der Physik nichts. Und beim Windsurfen macht die Definition des deutschen WIKIPEDIA (Segelschein von 1980) keinen Sinn.