Welche Gabelbaumgröße?

  • Hallo zusammen,


    ich werde mir demnächst ein Freeracesegel mit angegebener Boomlänge im Bereich zwischen 220 - 224 cm zulegen, soweit so gut ... nun bin ich am überlegen, ob es besser ist, einen boom ab 200 oder ab 180 zu nehmen :confused:
    Da ich keine Carbongabel nehmen werde, könnte in Bezug auf einen 180iger eventuell ein V-Grip die Steifigkeit erhöhen bzw. das doch recht weit herausgelassene Endstück (zwischen 40 bzw 44 cm) stabilisieren - oder ist es besser auf jeden Fall ab 200 zu schauen?
    Nebenher... der 180iger hätte noch den Vorteil, dass ich das nächst kleinere Segel damit fahren könnte :rolleyes: ...
    Was sind Eure Erfahrungen bzw. Tips?


    Grüße

  • acidman: Okay, danke... 200 hatte ich fast schon gedacht.
    Lordofchaos: hmm, danke schön für das Angebot :) aber, Carbon denke ich, muss erstmal nicht sein, wenn ich halbwegs ähnliche steifigkeit mit ner 200er Alu (und eventuell v-grip) erreichen kann. Vielleicht steige ich ja um, nachdem ich Erfahrungen mit der Segel/Boom Auswahl gesammelt habe und nochmehr Potential herausholen will... Vermutlich würde ich dann auch zu Avanti beim Segel greifen :rolleyes:

  • Carbon rechtfertigt sich nicht nur durch die Steifigkeit (die ist fuer mich zB nicht entscheidend), sondern durch die Haltbarkeit!! Alu bricht immer ... meine Erfahrung, Carbon hält ewig.

  • Isonic87: also die Erfahrung habe ich in den letzten fast 20 Jahren gott sei dank und trotz anfänglicher Schleuderstürze noch nicht gesammelt ... meine drei Alus halten immernoch und darunter sind eine über 14 Jahre alte North Hardcore, eine 12 Jahre alte Tecnolimits und eine "junge" zweijährige Gun (aso... Einsatz fast nur Salzwasser) ... -> will sagen, das mit der Haltbarkeit wage ich zu bezweifeln, wir können ja in ein paar Jahren mal den drüber reden ;-)
    Lordofchaos: Welche V-Grip hassu denn? Prolimit Assault?

  • Carbon rechtfertigt sich nicht nur durch die Steifigkeit (die ist fuer mich zB nicht entscheidend), sondern durch die Haltbarkeit!! Alu bricht immer ... meine Erfahrung, Carbon hält ewig.


    Nur nen Gedankenspiel, wenn Carbon ewig hält, warum ist die loft vom Lord dann repariert :bonk:


    Nee, stimmt schon. Zur Haltbarkeit: Ich habe nen Bekannten der alle, aber wirklich alle Gabeln kleingekriegt hat, bei nur 70kg. Die North Hardcore nicht.
    Die hat er nach 3 Jahren 'verzweifelt' abgegeben. Einziger Nachteil: Sie war sehr dick im Griffbereich.
    Seitdem fährt er nur noch Carbon, damals die ersten verfügbaren waren die Fiberspar/Pryde. Er hat nie wieder ne Gabel zerlegt.


    Nur zum Vergleich: Meine MS Carbon ist auf 230 max. ausgezogen um Längen steiffer als eine X3 225-275 ebenfalls auf 230 ausgezogen.
    Die X3 ist aber sicher nicht die steiffste Alugabel.


    Grüße
    teenie

  • teenie: die carbon war ne ausnahme von der regel ... btw. was die hardcore angeht, hast du recht, die ist schon recht dick gebaut :D die fährt heut oft meine frau mit ihren zierlichen händen und weit unter meinem gewicht... komisch, dass sie hinterher meckert, ist doch was zum anfassen - ich hätte ihr vielleicht nicht die gun mit 26mm kaufen sollen :confused:

  • Carbon rechtfertigt sich nicht nur durch die Steifigkeit (die ist fuer mich zB nicht entscheidend), (...)


    Das mit der Steifigkeit ist auch Humbug. Heute ist jede Gabel, ob Alu oder Carbon,
    steif genug.


    Denn auf welches „Nachgeben“ käme es denn an? Quer rüber ist das System aus Tampen,
    Trapez, Neopren und Wabbelbauch sowieso nicht „steif“.


    Und in der Länge ist auf den Gabeln nicht mehr so viel Zug drauf, dass eine Alu-Gabel da
    merklich nachgeben würde.


  • Und in der Länge ist auf den Gabeln nicht mehr so viel Zug drauf, dass eine Alu-Gabel da
    merklich nachgeben würde.


    ???


    Du bist aber schonmal gesurft und hingst im Trapez? Im Zweifel hängen da mal nen paar kg am Gabelbaum.
    Deiner Theorie nach dürften Gabeln auch nie brechen, hängt ja eh kein Gewicht dran...


    Die Gabel wird kürzer bei Belastung, denn der Gabelbauch vergrößert sich. Das ist umso stärker zu bemerken je
    abrupter die Böe ins Segel knallt und je kräftiger der Surfer ist der am Rohr hängt. Auch Kabbelwellen
    tragen zum Verkürzen bei.
    Verkürzt sich die Gabellänge, gibts nen größeren Bauch im Segel. Im idealen Windbereich bei konstanten Bedingungen
    auf absolutemFlachwasser mag das vernachlässigbar sein. In der Realität ist es das nicht.


    Sicher, der Hobbysurfer braucht keine Carbongabel. Er braucht aber auch keine Carbonfinnen oder Multifinboards oder gar
    Boards aus Carbon. Trotzdem erhöht sich dadurch der SPass an dre Sache und darauf kommts an, oder?


    Grüße
    teenie

  • Da muß ich teenie absolut recht geben. Ich hab' die Erfahrung gemacht, dass gerade mein größtes Segel - mit Cambern - von der größeren Steifigkeit der Carbongabel im oberen Grenzbereich profitiert. Je größer da der Bauch wird, desto schneller drückt der Wind von der Leeseite auf diesen Bauch gleich hinter dem Mast. das kann man gar nicht brauchen.


    HL - Wolfman

  • Doch, wenn dir was daran liegt, dass sie surft, war das genau die richtige Entscheidung. Obwohl ich selber keine kleinen Hände habe, würde ich inzwischen bei den kleinen Gabeln auf jeden Fall auch eine dünne für mich selbst kaufen.


    @potz: war auch als scherz gemeint, die gabel mit den dünnen holmen fährt sich sehr angenehm... auch für große hände.


  • Und was meinst du, wieweit du eine gute Alu-Gabel in der Länge verkürzen kannst
    im vergleich zu einer Carbon-Gabel? 2 mm oder 3 mm ??


    Da muß ich teenie absolut recht geben. Ich hab' die Erfahrung gemacht, dass gerade mein größtes Segel - mit Cambern - von der größeren Steifigkeit der Carbongabel im oberen Grenzbereich profitiert. Je größer da der Bauch wird, desto schneller drückt der Wind von der Leeseite auf diesen Bauch gleich hinter dem Mast. das kann man gar nicht brauchen.
    HL - Wolfman


    Die paar mm hättest du das Segel auch hinten mehr spannen können.


    Die Gabel verkürzt sich so wenig im Vergleich zu dem riesigen Spielraum, den du beim
    Trimmen hast, dass es absolut vernachlässigbar ist.


    Aber ein gutes Gefühl ist auch was wert und unbezahlbar :D


  • Und was meinst du, wieweit du eine gute Alu-Gabel in der Breite vergrößern kannst
    im Vergleich zu einer Carbon-Gabel? Liege ich da bei einer Gabel 230 cm mit 5 cm richtig??


    Mache einfach mal einen Test:
    Wickel dir ein 3 cm dickes Schaumgummi um dein Autolenkrad und fahre los (verrate aber nicht, daß ich dir das gesagt habe!)
    Und jetzt versuche mal, schnell um eine Kurve zu fahren oder die Autobahnauffahrt mit 95 km/h zu schaffen statt mit 80 wie sonst immer.
    Du wirst danach viel Zeit haben, darüber nachzudenken, wieso 10 mm mehr Dämpfung bei zusammengedrücktem Schaumgummi so eine drastische Veränderung bei der Lenkpräzision und beim Lenkverhalten deines Autos hatten. Da geht es nicht nur um das Gefühl, da ändert sich deutlich was.


    Warum ändert sich was?
    Ganz einfach, bei einer Carbongabel werden die Steuerimpulse der Hände/Arme direkt auf das Segel weitergeleitet, bei der Alugabel mußt du erst mal die Gabel kräftig verbiegen, ehe der Steuerimpuls am Segel ankommt.


    Diese direkte Reaktion ohne Zwischendämpfer durch weiches Alu möchte ich niemals mehr missen, seit ich mal eine gute Carbongabel in den Händen hatte.


    Und so geht es eigentlich fast allen


    meint


    Dr. Spin Out

  • (...) bei der Alugabel mußt du erst mal die Gabel kräftig verbiegen, ehe der Steuerimpuls am Segel ankommt. (...)


    Herr Doktor,


    ich arbeite mit weniger Kraft und mehr mit Technik, deshalb schaffe ich es gar nicht,
    die Gabel rechts und links meines Trapeztampens noch zusätzlich „kräftig zu verbiegen“ :)
    Das geht eher über einen normalen Armzug mit max. 50 kg (mehr schaffe ich nicht pro Arm)
    und das verbiegt keine Alu-Gabel.


    Außerdem schrieb ich ja: „ein gutes Gefühl ist auch was Wert“ -- stimme dir ja zu.


    Und über die Breite habe ich nichts geschrieben, es ging einzig und allein um
    die Verkürzung und daraus resultierendem Trimverlust, das ist aber ver-
    nachlässigbar, niemand trimmt sein Segel nach Millimetern.


    Ich weiß nicht, welche Alu-Gabeln du hattest. Es gibt schon allein vom Material „Alu“
    enorme Unterschiede.


    Und dazu kommt, dass du Segel fährst, die seit über 10 Jahren immer weniger „direktes Gefühl“
    vermitteln, sondern extra so konstruiert sind, den Kräften auszuweichen und sie dann wieder
    zurückzugeben, die extra „weich“ im Wind schlabbern.



    Ich gönne jedem die Gabel, die ihm gefällt, aber die Ratschläge, man brauche eine Carbon-Gabel
    halte ich für falsch, denn niemand braucht das, er wird damit keinen Deut besser oder schneller
    sein. Wenn man sich damit besser fühlt, ok, dann braucht man es. Aber bitte nicht verallgemeinern.