Noseprotector selber machen

  • Hallo an alle,


    ich hatte in letzter Zeit öfters mal Probleme an der nose meiner Bretter. Sind vorne aufgerissen, und da jetzt immer wieder verwundbar. Wie ich (meine ich) auch in einem alten thread geschrieben habe, sind z.B. beim letzten Transport beide Bretter kaputt gegangen. Deswegen hatte ich in Richtung noseprotector gedacht, der ja sowohl an Land, als auch auf dem Wasser hilft. Ich wollte aber nicht so ein Schaumstoff-Teil für vorne, weil ich finde, dass das die Optik der Bretter kaputt macht. Hatte deswegen überlegt, ob man, wo man die Risse ja sowieso mit Epoxy und Glasfaser repariert, auch einfach noch um die ganze nose ein/zwei Schichten drüber machen kann, die dann einfach als Prävention dienen, die ja auch relativ dezent aussieht.


    Kennt sich da jemand aus? Denkt ihr, das bringt was? Evtl. Tipps beim Kleben und Lackierung danach?


    Bin offen und dankbar für alle Tipps,

    Lg ^^ :thumbup:

  • Vielleicht sind wir aber nicht unbedingt die Experten was "Noseerhalt" angeht ;) ;)


    aber beim Transport ging noch nie was kaputt

  • Ne im Auto, steht auch alles in dem besagten thread. Haben es im Bulli hinten über die eingeklappte heckbank reingeschoben, am nächsten Tag war vorne eine ziemliche Katsche in beiden Brettern.

    z.B. beim letzten Transport beide Bretter

    meinst Du im Flugzeug?


    Mir geht es aber auch eigentlich mehr um Tipps für das Anbringen eines selbstgemachte Noseprotectors bzw. ob das überhaupt so Sinn macht.


    Trotzdem Danke!

  • Wenn du die Suchfunktion hier im Forum bemühen würdest, dann wirst du schnell fündig 🤪

  • Bevor du dir einen Protektor drauf machst müssen die vorschäden vernünftig repariert sein.

    Für den Transport gibt es gute Boardbags.

    Ein Protektor macht gegen Schäden natürlich Sinn, geh mal in die Suche und gib Kaktus Protektor ein

  • Noch nie Brett Transport auf ägyptischen Flughäfen gesehen, oder?

    nach inzwischen ziemlich vielen Flügen noch nie was kaputt - wir haben und aus Pappe, Schaumstoff, Luftpolster Pappe Sandwich kappen für die Nose und Tail gebaut - die muss man nur draufschieben und durch die enge Bag sitzen sie dann fest.

    Rail hat Ausgehöhlte Schwimmnudeln, teils mit Pappe außen, die sitzen dann auch bombenfest in den Bags.

    und die Gabeln reisen getrennt davon.

    Ägypten war aber tatsächlich nie dabei

  • alles wiederverwendbar und schnell gemacht. Im Auto reicht die Boardbag - ohne würde ich allerdings auch nix ins Auto tun - allein wegen den anderen Sachen, wie Gabel und anderes kantiges, was ja noch transportiert wird

  • Hallo nochmal an alle, habe mittlerweile gesehen, dass es eine Suchfunktion gibt, die werde ich beim nächsten mal benutzen. Ansonsten danke für alle Antworten. Über Kaktus bin ich beim mitlesen älterer Posts schonmal gestolpert, leider ist die Distanz aber zu weit, als dass er mir behilflich sein könnte.


    Danke aber für alle Antworten!

  • Für manche gängigen Serienboards gibt es auch schon fertige Carbon Protektoren. Nicht ganz billig, aber top Qualität ;)

  • Wenn du ein paar Materialien da hast, kannst du dir einfach Protektoren selber bauen. Harz und Gewebe brauchst du eh für die ganzen kleinen Reparaturen, die an den Boards so anfallen. Hier ein paar Bilder von meinem letzten Protektor, den ich für ein älteres Board gebaut habe:


    Erstmal eine Schablone aus Papier anfertigen. Das erleichtert das Ausschneiden des Gewebes.

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    Das Gewebe grob auflegen, um zu schauen, ob es passt. Wie man sieht, liegen die Bahnen in der Mitte der Nase doppelt, damit es dort noch stabiler wird. Man kann auch das Gewebe aus einem Stück schneiden, aber das erhöht den Verschnitt.

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    Dann die Nase mit Frischhaltefolie abdecken. Klebeband geht auch. Einfach das Gewebe drauf laminieren.

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    Darauf achten, dass alles schön fest anliegt und keine Luftblasen im Laminat sind. Vakuum brauchst du nicht wirklich, wenn du gut laminierst und weil du nicht die letzten 10% Harz aus dem Teil zeihen musst. Alles mind. 24 Stunden aushärten lassen.


    Wie man auf den Bildern sieht, habe ich hier unterschiedlich Gewebe benutzt. Als Deckschicht habe ich Aramid benutzt, weil es eine hohe Schlagzähigkeit hat. Der Protektor soll ja Einschläge vom Mast abfangen und dabei nicht kaputt gehen. Das kann Aramid gut. In der Mitte sind ein paar lagen 80er Glas, das ist einfach nur da, um eine gewisse Schichtdicke zu erhalten. Unten ist eine Lage 200er Kohle, um dem ganzen mehr Steifigkeit zu verleihen. Man kann aber auch andere Materialien nehmen. Aramid ist schwer zu verarbeiten, das kann man weglassen und durch Glas oder Kohle ersetzen. Man brauch eine sehr gute Schere, um Aramid zu schneiden. Kohle ist einfacher, aber noch teurer, als Aramid.


    Nach dem Trocknen schneidet man das Teil sauber aus. Ein Dremel mit Trennscheibe geht dafür gut. Jetzt kann man entweder gleich lackieren, dann sieht man aber die Gewebestruktur im Lack, die zeichnet sich ab. Wenn man Wert auf Optik legt, muss man erstmal Füllern. Das geht mit Epoxy-Spachtel oder einfach mit angedicktem Harz (Harz mit Mikroballons und optional Tixotropiermittel). Mir war die Optik egal, ich einfach ein paar Schichten Lack aus der Sprühdose drauf gemacht:


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    Man darf auf das Lackieren nicht ganz verzichten, weil sonst die UV-Strahlung das Harz zersetzt.


    Das ganze kann man jetzt mit Silikon aufkleben, aber das hat sich bei mir immer nach einer Zeit gelöst. Vielleicht muss man ein spezielles Silikon verwenden? Ich weiß es nicht. Ich hatte aber die Nase voll vom ständigen neu Kleben und habe es dann mit Sikaflex 252i geklebt. Das hält super. Das ist nicht so weich wie Silikon, daher habe ich zur Polsterung noch eine Poolnudel in flache Scheiben geschnitten und drunter geklebt. Ein paar mm reichen. Das Ergebnis erfüllt seinen Zweck. Der Protektor hat schon ein paar Einschläge gut abgefangen.


    Ach so, nicht vergessen die Unterseite anzuschleifen vor dem Kleben, weil die Fläche sonst zu glatt ist.


    Viel Spaß beim Bauen.


    VG Arne