Endlich auf dem Wasser

  • Grüß euch,


    Windsurfen hab ich eigentlich nie wirklich gelernt, doch eim Urlaub am Meer war öfters mal ein riesiges Schulbrett dabei, auf dem meine beiden älteren Brüder und ich stundenlang herum geturnt sind. Nach Jahren waren wir dann stark genug, das Segel aus dem Wasser zu ziehen und uns in Bewegung zu setzen. Einfache Wenden, Halsen und höhe laufen ging dann auch bald. Irgendwann hab ich mir dann schon im Studien Alter einen 160er ausgeborgt und erstaunt festgestellt, dass ich auch ohne Schwert in etwa dort ankommen kann, wo ich hin wollte. Sporadisch hab ich dann über 10 Jahre immer wieder mal für eine Stunde ein älteres Brett der 160er Klasse ausgeborgt und bin einfach irgendwohin getümpelt.


    Im vergangenen Sommer haben wir uns dann nach über 10 Jahren wieder auf dem Campingplatz unserer Kindheit versammelt und ich habe angekündigt, mich um das Surfbrett zu kümmern, denn das musste schon sein. Nun hab ich im Frühjahr einen 143ltr Xantos 310 mit zwei Rigs erstanden. Um mich nicht bei meinen Brüdern zu blamieren, hab ich den dann über Monate regelmäßig bewegt, ja und irgendwie hat das Ding echt Laune gemacht. Heuer ging mir anfangs aber einfach oft recht bald die Kraft in den Unterarmen aus, worauf ich in Tampen und ein Hüft Trapez investiert habe. Seit ein paar Monaten kann ich recht zuverlässig im Trapez hängen und auch das Gleiten funktioniert immer besser (auch wenn der Kurs noch ein grober Vorschlag ist, wo es hingehen könnte).


    Weil das alles ziemlich Spaß gemacht hat, hab ich mir letzte Woche einen Gecko 133 mit 4 North X-Type Segeln gegönnt und am Samstag bei 9 Grad, Regen und 4bf einen halben Tag lang über den Mondsee in Österreich bewegt, bis meine Frau am Ufer durch gefrohren gestreikt hat und heim wollte.


    Nun hab ich etwas Probleme den Gecko im Gleiten zu kontrollieren (der Xantos läuft im angleiten ohne Schlaufen besser geradeaus, gut hat auch 3,1 Meter). Leider bin ich noch nicht in die Schlaufen gekommen und es hat mich mehrmals dermaßen aus dem Gleiten ins Segel und gegen den Mast gehaut, das mir die Luft weg geblieben ist und ich auf dem Oberschenkel eine ordentliche Prellung davongetragen hab (das Stiegen Steigen war Tagelang etwas schmerzhaft).


    Nun sind meine nächsten Schritte endlich das Gleiten auf dem nervösen Gecko zu stabilisieren, in die Schlaufen zu kommen und Halsen durch zu fahren. Halsen waren der eigentliche Grund auf neueres Material umzusteigen. Den Xantos (60cm breit 143 ltr) hab ich auf Vorwindkurs einfach nie um die Kurve gebracht, außer nach Full stop. Bisher muss ich aber echt sagen, das der Xantos zwar kippeliger ist, aber schon schöner und kontrollierter angleitet.


    Natürlich will ich auch den Wasserstart lernen (das wird heuer aber wahrscheinlich nix mehr bei den Temperaturen).


    Heuer waren es eh so um die 60 Stunden am Wasser, mehr als in den zuvor durchlebten 30 Jahren. Die Tendenz passt :thumbup:


    Ich freue mich über Anregungen, Hilfestellungen und das Teilen von Begeisterung für diese etwas Wahnsinnige Sportart.

    Was wäre denn ein guter nächster Schritt und wo oder wie könnte ich das in Mitteleuropa (Chiemsee? Wallersee?) weiterbringen?

  • Hallo David,


    schön dass die Begeisterung geweckt ist und du Gleiten schon erlebt hast :)

    Die modernen kurzen und breiten Bretter brauchen etwas Gewöhnung, weil man sie komplett anders belasten muss als die alten schmalen Shapes.

    Hast du die Schlaufen auf der innersten Position montiert, der Gecko bietet da ja einige Optionen. Mach es dir für den Anfang nicht unnötig schwer.

  • Hallo Robert,


    Danke ja die Schlaufen sind eigentlich ganz vorne und auch recht weit innen.

    Ich mach mir keinen Stress, denke aber mit den Füßen in den Schlaufen könnte ich manchen Sturz vermeiden.

    Irgendwie hab ich fast etwas Angst vor dem Gleiten und doch zieht es mich so magisch an, weil alles andere langweilig wird.


    Grüße, David.

  • Ich finde, dass hier in einem guten Stehrevier was weitergeht, weil man viel Kraft beim Üben sparen kann. Gerade sowas wie Segel richten nach Sturz etc geht einfach viel müheloser.


    Gute Stehreviere im Sommer findet man an der Ostsee, z.B. Fehmarn Orther Reede, Salzhaff, Rügen - Suhrendorf. Das würde ich im Rahmen eines Urlaubs jederzeit unseren heimischen südbayerischen oder benachbarten Seen vorziehen. Auch im näheren südlichen Europa fällt mir da auf die Schnelle nichts vergleichbares ein.


    Zum Thema Gleiten:


    Zumindest die vordere Fußschlaufe erst mal konsequent benutzen. Wichtig auch, dass du mit Segel und Trapez das Gefühl hast, das Segel gut kontrollieren zu können, also gleichmäßige Kraftverteilung auf beide Arme, Sicherheit in der Böe. Bei den breiteren Brettern steht man generell auch etwas mehr außen als in der Mitte, was die Kontrolle ebenfalls verbessert, weil das Brett dann nicht so nervös um die Längsachse tänzelt.

  • Zum Thema Gleiten:


    ... gleichmäßige Kraftverteilung auf beide Arme, ..

    Ich hab anfangs die Tampen vom Trapez sehr weit vorne gehabt, weil ich dann den Segeldruck wie gewohnt mit der hinteren Hand steuern konnte. Damit konnte ich die Fahrzeiten zwischen den Pausen schon sehr deutlich vergrößern, weil ich ja je nach Schlag die belastete Hand abwechseln konnte. Mit einer korrekten Tampen Position war für mich anfangs das Trapez fahren nur bei sehr gleichmäßigem Wind möglich. Inzwischen geht das einigermaßen (ein wenig zu weit vorne bin ich immer noch um einen Rest von Kontrolle zu erhalten), doch wenn es irgenwie böig wird, oder der Wind dreht, fühl ich mich ohne "Leine" schon sehr viel sicherer. Ja ich weiß theoretisch müsste ich nur den Oberkörper drehen um das Segel zu öffnen, doch auf den Videos schaut das erheblich einfacher aus, als es dann am See ist. Ich denke die fehlenden 10 cm zur ersten Schlaufe sind auch dem Trapez Tampen geschuldet. Im Gleiten hab ich auch immer das Gefühl das Segel mit Ebendiesen schräg nach hinten außen quelen zu müssen. Fühlt sich nicht sehr eligant an.


    Wann kommt den endlich wieder Wind über 4bf? Wo sind denn gute Spots in Salzburg bei West?

    Bei Ost ist der der Wallersee auf der Nordseite beim See Camping gut (keine 15 min von daheim).


    https://maps.apple.com/place?q…a&ll=47.914097,13.1702975


    Grüße, David.

  • Gerade zurück aus 10 Tagen Alacati lernival, wir hatten jeden Tag Gleitwind, drei mal über 70km/Tag gesurft. Fahre jetzt den 113er Super Sport bis 46km/h. Wasserstart (nur bei viel Wind und nur mit zwei Füßen), Powerhalse (aber noch nicht durchgeglitten mit dem 125er) funktioniert jetzt schon sehr oft.


    Next step: Leichtwind Wasserstart, 50km/h, Chop hop, Powerhalse mal durchgleiten.