Finne selbst gemacht.

  • Hallo Surfgemeinde,
    wenn ich bedenke, wie die Finnenpreise in den letzten 4 Jahren in die Höhe schnellten, habe ich mir sehr gute Finnen ausgeliehen um mir Negativ Formen zu bauen um mir Finnen selbst zu bauen.
    Anfangs war es sehr mühsam den richtigen Flex zu bekommen. Doch mit der Zeit,- vielen Versuchen und Test's kann ich mit meinen mehr als zufrieden sein.


    Hier 3 Bilder meiner neuen.
    Sie ist 38cm lang und sehr leicht.
    Habe extra noch ein Schnittmodell auf das Bild gebracht damit man den Profilverlauf erkennen kann.


    Na wie sieht sie aus ?


    Etwas französich ;-)) was?


    ... Mehr will ich nicht verraten.


    ... Ist eben von mir gemacht.


    ... Ist auf Anhieb gut gelungen.


    Hessenauer,

    Dateien

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  • oh verdammt! eben gesehen. In der falschen Rubrik.


    Bitte in Thema Selbstbau verschieben.


    Sorry, hessenauer

  • Moin,


    Sieht ja aus wie ge(se)lec(k)t ;-) fast zu schade zum benutzen.
    Da ich ja auch gerade Plane, mir mal Finnen selber zu bauen, damit aber noch keine Erfahrung habe, darf ich Fragen, was für Gelege du genutzt hast?


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Slaughthammer ()

  • Sieht super aus. Kannst du für einen komplett Ahnungslosen eine kurze Zusammenfassung geben, wie du vorgegangen bist? Oder gibt es irgendwo eine gute Anleitung im Internet?


    Wenn ich kommende Woche die nächste Finne baue, werde ich versuchen bei der Herstellung ein paar Bilder zu machen.


    Laminataufbau auf beiden Seiten je 2x Unidirekt Carbongewebe über die komplette Länge. Bei den nächsten Lagen werden im TIP Bereich die Anordnung der Faser so verändert, daß ein späterer gewünschter Flex entsteht. Carbongewebe hat eine enorme Zufestigkeit daher müßen die Fasern quer bzw. schräg zur Längsachse der Finne liegen. Vorne an der Anströmkante mehr und an der Abrisskante für den Twist weniger.
    Damit die speziell eingelegten Fasern sich beim weiteren laminieren nicht verschieben, lege ich ein 160er E-Glas Leinen oder Köper darüber.
    Den weiteren Laminataufbau möchte ich hier nicht weiter erläutern. Es werden im Mix die Faserrichtungen bewußt verändert.
    Ganz wichtig ist, daß der Übergang zur Base zusätzliche Verstärkungen bekommt. Hier verwende ich Carbon-Gelege. Das ist ein flach gewebtes Carbonfaser das eine noch höhere Zugfestigkeit besitzt. Das macht die Finne bruchsicher.
    In Test's in dem ich solche Laminate herstellte, habe ich noch nie einen Bruch erzeugen können.
    Meine Finnen haben keinen Kern oder sonstiges Sandwich Material. Da solche leicht brechen können.


    Die Negativ Formen sind bei mir aus Siebdruckholz oder ähnlichem gefertigt. Die beiden Hälften sind mit Stiften diagonal gegen verdrehen verstiftet. Nach dem laminieren werden beide Hälften aufeinander gelegt und mit min. 20 Schrauben zusammengepresst.


    Wer sich einmal beim Finnenbau probieren möchte, aber keine Form hat, kann eine von mir kaufen.
    Könnte eine Form von einer 36er und 38er Slalom Finne mit Tuttlebox abgeben.

    Anfragen über PN.


    hessenauer
    wer testen möchte, besucht mich in Makkum.

  • Volker,


    das ist eine sehr schöne Finne :) !!



    Gruß Lucas

  • War am WE in Makkum, jedoch war keine Gelegenheit die Finne mangels Wind zu testen. Berli und Jessid hatten die Finne schon in der Hand.


    Einige PN's erreichten mich mit der Frage, "wie gehst du vor wenn du die Finne laminierst?" - Welches Gewebe benutzt du?


    Zu der ersten: Die Form wird eingewachst mit einem Trennmittel. Ich nehme Trennwax. Das ist gut polierbar.
    Nachdem ich die Gewebelagen zugeschnitten habe, ( ca. 50 Stück) lege ich die erste Lage in jeweils eine Formhälfte und tränke diese satt mit Harz.
    Dabei wird das Gewebe so gut es geht an den Kanten ausgerichtet und die Webstruktur wegen der Optik kontrolliert. Danach die zweite Lage. Es versteht sich, daß der Aufbau in beiden Formhälften gleich ist.
    Um den Flex im Tip zu beeinflussen, lege ich die folgenden Lagen so, daß die Zugfestigkeit aus der Längsachse minimiert wird.
    In dem oberen Bereich zur Base (BOX) lege ich die Carbonfaser wieder auf Zugfestigkeit um eine Bruchgefahr auszuschließen.
    Wenn dann nach ca. einer Stunde ohne Hast beide Hälften mit den Gewebelagen getränkt sind, wird die Form geschlossen. Dafür habe ich rund um die Outline der Finnenform mindestens 20 bis 25 Schrauben M6 mit deren ich die Form zusammenpresse. Andere Finnenbauer verwenden Schraubzwingen. Bei meiner Variante bin ich der Meinung, daß der Druck so besser und gleichmäßiger Verteilt wird.


    Zu Frage zwei: Harz; Epoxiharz das sehr dünnflüssig ist. Verschiedene Cabongewebearten überwiegend benutze ich Webart "Köper" mit einem Gewicht von 290er m². Carbongelege in 45 Grad 160er und 350er. Glasgewebe verwende ich nur noch zur Verstärkungder Base.


    Anbei noch ein paar Bilder vor der im Board eingeschraubten Finne.

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  • Ja, ich habe die Finne selbst in der Hand gehabt und prüfen können, wie die Qualität ist.
    Das Ergebnis ist schon beeindruckend. Sehr sauber und genau gebaut mit guten Flexeigenschaften. Ich bin sicher, dass die Finne auch sehr gut funktionieren wird.


    Ich habe das Modell davor in 44 cm Deep Tuttle mit meinem 122er PD und 7,8er AC-K testen können. Sie hat sehr gute Angleiteigenschaften und war auch schnell. Ich bin meinem Surfpartner beim Starten stets davon gefahren, er hat mich auch nicht einholen können, denn die Finne ist auch noch sau schnell. Ich bin in dieser Kombination bei meinen 60 kg, auf Anhieb bei 11-12 Knoten 48 kmh gefahren. Das war bestimmt noch nicht alles. Mal sehen was die nächsten Einsätze bringen, denn Sie gehört mir!!!


    Also, alles in allem, eine sehr gut gelungene Finne mit tollen Eigenschaften. Von daher bin ich schon auf den Test mit der neuen 38er gespannt.



    Berli

  • Moin,


    Mich würde noch interessieren, wie du die Formen herstellst, bzw die Vorbilder abformst.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Onno,
    genau dazu gibt's in der Surfwelt eigenartigerweise nicht so viel Info. Weil das ist ja sooo geheim (neben dem Laminataufbau natürlich). Bei den Modellbauern wird das alles ganz offen kommuniziert obwohl hier deutlich mehr Geld beteiligt ist. Schau mal bei r&g rein unter Formenbau. Für die scharfe Endleiste noch ein Stichwort: Harzrinne. Habe bisher immer ohne gearbeitet, geht natürlich auch aber mit ist es einfacher. Das Hauptproblem ist wie bei allen Negativformen erst mal ein perfektes Urmodell. Und bei den Finnen eben der Laminataufbau. Und eine Finnenform sollte nicht unbedingt die erste Abformung sein, etwas Erfahrung im Umgang mit Epoxy/Glas/Kohle sollte schon vorhanden sein. Da die ersten Finnen wahrscheinlich nicht so der Brüller sein werden ist auch eine gewisse finanzielle (und auch zeitliche) Belastbarkeit nicht schlecht.
    Ich habe das alles dann nicht mehr weiterverfolgt, da ein guter Freund das wesentich professioneller macht (Blackdiamond) und auch sehr gute Testfahrer am Lago hat. Harzpanschen mache ich nur mehr für's Modellbauen.

    Wer sich hinter meinem Rücken den Mund über mich zerreißt, ist genau in der richtigen Position um mich am.......