Was bringt ein Surfclub?

  • In der Corona bedingten Surf Pause habe ich öfters über das Thema Surfclub nachgedacht, weil es vielleicht netter ist Surfer in Echt zu treffen als nur über das Forum.


    Nur, was bringt mir ein Surfclub wirklich?


    Ich war seit meiner Jugend über 25 Jahre in einem Segelverein und bin von konservativer Vereinsmeierei ziemlich abgeschreckt.


    Da ich im Forum nichts gefunden habe stellt sich mir die Frage, was einen Surfclub ausmacht :?:

  • Ich war schon bei ein paar Vereinsgründungen dabei, und der Aufwand und die Kosten sind durchaus überschaubar. Ab drei Leuten kann ein "e.V. in Gründung" gebildet werden, der auch schon bestimmte Rechte hat, ab 7 Leuten ist dann eine Eintragung ins Vereinsregister möglich (aber auch nicht unbedingt notwendig, ein Verein ohne e. für eingetragen ist auch möglich).

    Wichtig ist eine gute Satzung, aber da gibt es diverse Vorlagen im Netz, oder sicher auch hier im Forum von Menschen, die mehr oder weniger übernommen werden können. Dann sollte über die Frage gemeinnützig oder nicht nachgedacht werden, beides hat Vor- und Nachteile.

    Gemeinnützig: etwas mehr Verwaltungsaufwand, deutlich weniger Rücklagen möglich, aber Steuervorteile und v.a. können Leute die Euch ggf. spenden wollen die Spende von der Steuer absetzen.

    Nicht gemeinnützig: weniger Verwaltungsaufwand, wird aber steuerlich im Wesentlichen wie ein normales Unternehmen behandelt. Für den Anfang empfielt sich ggf. der Status eines sog. "Kleinunternehmens", das reduziert den Verwaltungsaufwand noch mal sehr.

    Ein Anwalt ist nicht unbedingt notwendig, etwa wenn auf eine bewährte Satzung zurückgegriffen wird. Notar wird erst notwendig, wenn Eintragung ins Vereinsregister ansteht.

    Wichtig bei eingetragenem Verein: Mitglieder haften nicht persönlich für Vereinsbelange, sondern der Verein. Und der Vorstand kriegt eigentlich nur Probleme, wenn Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Und ein Verein ist immer super für die Außendarstellung, für Pressearbeit usw., und als gemeinnütziger e.V. auch für das Einwerben von Spenden.

  • Die Kosten sind wirklich überschaubar, als EV waren es mit Notar ca 200€.

    Wir wollen jetzt noch einen alten Verein der keinen Bock mehr hat in unseren Verein (mit Grundstück und Vereins Hütte.)integrieren oder übernehmen.

    Wissen aber noch nicht was der einfachste oder sinnvollste Weg ist.

    Hat da jemand von euch eine ahnung?

  • Die Gründung ist natürlich ein spannendes Thema.


    Bei mir in Düsseldorf gibt es im Umfeld so 2 bis 3 Klubs, die eigene Gelände und kleine Seen haben, teilweise mit exclusivem Zugang?!


    Mit dem neuen Material, z.B. Windsurfer LT, können so kleine Reviere ja interessant werden, bisher waren meine Ziele immer die See oder der RK Fjord.

    Comer See und Garda See fand ich schon immer etwas beengt.



    Da werde ich mich mal umhören, die oben genannten Punkte ausser Regatten interessieren mich doch.

  • User5120: Ich würde Euch empfehlen, Euch einen guten Steuerberater vor Ort zu suchen, der auf Vereinsrecht spezialisiert ist oder sich zumindest auch damit auskennt. Da sollte es eigenlich überall welche geben, und der/die könnte Euch wahrscheinlich erst mal Hinweise geben, welcher Weg da kostenmäßig am besten ist. Hängt auch damit zusammen, was für einen solchen Fall in der Satzung des Vereins steht, der nicht mehr weitermacht. Alternativ wäre ggf. auch der umgekehrte Weg möglich: Ihr übernehmt den alten Verein. Da fallen dann zumindest keine größeren Kosten an, was das Grundstück betrifft, und Vorstand, Namen, auch Satzung etc. kann ggf. geändert werden.

  • Ergänzung: mit "ihr übernehmt den alten Verein" meine ich, ihr tretet alle in diesen Verein ein, übernehmt dann hier die relevanten Posten, und integriert das was ihr bisher mit Eurem "neuen" Verein gemacht habt, in die Strukturen des alten Vereins.

    Das ist ja eigentlich das Gute an Vereinen, dass die nicht an Personen hängen, dh Vorstand, Verantwortlichenkeiten etc. können komplett an neue Leute übergehen, und die alten, die nicht mehr weitermachen wollen, können sich komplett zurückziehen, aber der Verein besteht weiter.

  • Ich lebte ja fast 30 Jahre in Heidelberg. Gab als einzigen guten See den Erlichsee, wo im Segelclub eben Segler waren. Erst als die Stadt dort den Surferparkplatz zu machte und uns als Seezugang eine Ruinenlandschaft wie eine Industriebrache zuwies (mit sehr schlechtem Zugang ins Wasser) traten einige Surfer dem Verein bei. Ich nie, lag an 2 Sachen: Pflichtregatten auf Raceboards und Pflichtarbeitstage (wenn man eh schon alle 3 Tage Dienst hat, möchte man seine freien Tage nicht fremdbestimmt haben - und sich auch nicht per Zahlung davon befreien müssen, weil man an dem Tag eben Dienst hat).


    Jetzt hier in Hochfranken bin ich gleich am Anfang dem Surfverein am Förmitzspeicher beigetreten (der kann sich vor Anfragen nicht mehr retten und hat Aufnahmesperre) und es ist super! Viele Surfer kennengelernt, sehr angenehm!


    Am 26.9. werde ich für den Club unser erstes Windfoil-Workshop (mit Theorie und Praxis) veranstalten - freue mich schon sehr.