Epoxy klebt nicht

  • Hallo,


    ich wollte gestern zwei Stellen an einer Bee 164 (HS, rot) ausbessern. Ich habe die Stellen mit 120er Schmirgel so weit geschliffen, dass die rote Schicht weg war. Dann habe ich die Stelle mit Waschbenzin gereinigt und 3 Lagen Glasmatte mit Epoxy drüber gelegt. Um die Glasmatten um die Kante gedrückt zu halten, habe ich dann Tesafilm drübergezogen und Schaumstoff mit Stretchfolie drüber gespannt.
    Nach 20 h habe ich das Klebeband abgezogen und das Epoxy samt Glasmatte mit.
    Was ist das falsch gelaufen? Wieso hält das Epoxy nicht auf dem Brett?


    Einen ON Fat Boy habe ich mit den gleichen Materialien repariert und da hat es einwandfrei funktioniert.

  • Man konnte es mit dem Fingernagel noch etwas eindrücken.
    An anderer Stelle habe ich es nun länger aushärten lassen und dort hält es besser.
    Ich habe das Klebeband wohl zu früh abgezogen und ich hätte wohl besser eine durchgehende Folie genommen, statt mehrerer Streifen Tesafilm, denn dann wäre kein Harz zwischen die Klebebänder gelaufen.

  • hatte auch mal das Problem. Habe mir von einem Profi erklären lassen, dass es darauf ankommt, Epoxy und Härter ganz genau zu dosieren (am besten mit einer Briefwaage) und penibel zu verrühren. Außerdem sollte die Raumtemperatur mindesten 20 Grad haben.
    Ich hatte damals zwei Stellen laminiert, die eine wurde bretthart die andere trotz Heizlüfter nach einer Woche immer noch weich. Bei der zweiten Stelle war ich am Boden des Gemischbechers, da war das Zeug einfach nicht gut vermischt!


    ganz einfache Erklärung ;-)


    Grüße

  • Deswegen soll man Harzgemische ja umtopfen, also in ein anderes Gefäß umfüllen, um Mischfehler zu vermeiden. Speziell an den Gefäßrändern und am Boden. Bei den Harzen findet eine Reaktion statt. Da trocknet nix, das reagiert. Nur wenn für jedes Harzmolekül auch ein entsprechendes Molekül Härter da ist, funktioniert das Ganze. Wenn also von einem der beiden zu viel oder zu wenig da ist, bleibt was übrig und das wird dann nicht fest. Einfach erklärt.

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Umtopfen, präzises Mischverhältnis und Temperatur sind klar.
    Ich hatte nur eine kleine Stelle und daher nur 7,5 g angemischt. Bei der Minimenge funktioniert Umtopfen nicht wirklich. Abgemessen habe ich es mit einer Feinwaage, die vorgibt auf 10 mg genau anzuzeigen. Vermischt habe ich es so gut wie möglich. Ich habe nachher keine Stellen gefundne, die nicht hart geworden sind.
    Die Nacht über lag das Brett im Wintergarten, wo wir keine 20°C hatten. Das hat die Aushärtung verzögert. Nach einem weiteren Tag war der Kram dann aber richtig hart.

  • Dazu gibt es auch eine Faustformel. Die meisten kalthärtenden Kunststoffe haben Datenblätter, die sich auf 20°C beziehen. Bei Epoxy ist das so, 10° mehr verkürzt die Verarbeitungszeit um die Hälfte, 10°weniger verdoppelt das Ganze
    Endgültig ausreagiert ist Epoxy erst nach 72 Stunden. Gilt aber nicht für Harze die getempert werden.

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Dazu muss man dann auch noch berücksichtigen, das die Reaktion eine exotherme ist. Das heißt, bei der Reaktion wird Wärme frei. Große Harzansätze können binnen Minuten Stein hart sein und sich soger selbst entzünden. Deshalb lieber mehrere Ansätze machen. Ich verarbeite schon manchmal 10 und 30kg Eimer. Da muss es dann schon schnell gehen☺☺
    Aber nicht im Boardbau, sondern eher in der Bodenbeschichtung oder der Betonsanierung.
    Epoxy ist überall! !

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