Was setzt dem Boardspeed Grenzen?


  • Was bremst denn, Wasser oder Luft? Wolfgang


    Das ist eine gute Frage... Was bremst mehr? Wasser in der Luft oder Luft im Wasser? Oder Wasser im Wasser? Luft in der Luft?
    Finne im Wasser oder Finne in der Luft?


    :bonk:

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Ich schmeiß auc mal was in dei Rude. Was ist denn mit den super tolen neuen Schwimmanzügen, die doch auch sogleich wieder verboten werden sollen, die haben doch dieses Jahr bei den Schwimmern für super Zeiten gesorgt.

  • Der wesentliche Faktor ist der Fahrer: Okay, den hab ich
    und durch ihn weiß ich,was meine Finne kann. Nur wer
    vom Material kann denn noch mehr. Finne? Brett? Segel?
    Wie bekomme ich das Brett auf kabbeligem Wasser ruhiger?
    Vorne mehr Konkave, also etwas mehr Lift, natürlich als
    Ausgleich hinten etwas mehr Lift , damit es nicht fliegen geht. Mehr Lift durch größere Finne? Die wird bremsen,
    also dickere Finne.? Hierbei geht es jetzt nur um ruhigeren
    Lauf des Brettes. Die wichtigste Balance.
    Aber schön ,daß man Punkt für Punkt abarbeiten kann.
    Wolfgang

  • Hallo Bernie ! Wenn der Hai vorwärtsschwimmt, haben die Schuppen es mit Wasser zu tun. Beim Surfbrett ja wohl
    auch. Wer braucht dann eine Luftschicht über der Haihaut.?
    Was bremst denn, Wasser oder Luft? Wolfgang


    Ich würd sagen Wasser mehr:tongue:
    Spring mal vom 10 m Brett, und Du wirst schnell feststellen, was mehr bremst;)
    Gut es ist nicht wirklich eine Luftschicht, sondern eine auftretende Wasserverwirbelung an der Hautstruktur, die dafür sorgt , das der Reibungswiderstand sinkt.
    Aber nochmals, wir schwimmen nicht mit dem Surfbrett im Wasser(das nennt man verdrängen, wir gleiten(sind also mehr in der Luft)!
    Je mehr benetzte Fläche die Wasseroberfläche trifft, desto höher der Reibungswiderstand.
    Da die Haihaut deutlich mehr Oberfläche hat, steigt auch die benetzte Fläche.
    Und der Effekt der Haifischhaut wird durch das andauernde abheben des Unterwasserschiffes von der Wasseroberfläche nicht richtig genutzt, da wenn die Verwirbelungen auftreten, das Board schon wieder die Wasseroberfläche verläßt
    Gruß Bernie

  • Wo wir grad bei Luft im Wasser sind. Die Russen haben früher Torpedos entwickelt die durch eine speziell geformte Spitze eine Gasblase entwickelt haben. Resultat war ein erheblich reduzierter Widerstand und dadurch extreme Geschwindigkeiten. Aber da wir beim Surfen keine Kavitation gebrauchen können wird man das wohl eher nicht an Finnen einsetzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Superkavitation


    Ok, vielleicht ein wenig zu Off Topic, interessant ist es aber schon :)



  • Genau, das sehe ich ähnlich. Daher finde ich auch den Vergleich von Seven nicht aussagekräftig für unsere Situation. Das geht meiner Meinung nach eher wieder in Richtung Flugzeug und Luft.

  • Wo wir grad bei Luft im Wasser sind. Die Russen haben früher Torpedos entwickelt die durch eine speziell geformte Spitze eine Gasblase entwickelt haben. Resultat war ein erheblich reduzierter Widerstand und dadurch extreme Geschwindigkeiten. Aber da wir beim Surfen keine Kavitation gebrauchen können wird man das wohl eher nicht an Finnen einsetzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Superkavitation


    Ok, vielleicht ein wenig zu Off Topic, interessant ist es aber schon :)


    Uns hilft das leider nicht, denn wir sind ja zu über 98% aus dem Wasser.
    Denn im Gegensatz zum Hai oder Torpedo ist unser Antrieb und auch unsere Masse in der Luft!
    Wirklich im Wasser muß nur unsere Finne sein, und da hast Du sicher Recht; Kavitation können wir da überhaupt nicht gebrauchen:tongue:

  • Thema Haihaut - das sind leider alles alte Kamellen


    Google mal: aufwind 5/2007 profile light


    besser kann man das nicht zusammenfassen, der Herr Sielemann ist eine echte Konifäre - oder wie nennt man solche Spezialisten?


    mfg


    Dr. Spin Out

  • Hi Leute,


    was die Geschwindigkeit betrifft es ist auch mit Garantie sowohl die Gleitfläche des Boards, als auch die Glätte des Wassers garantiert wichtioger, als die Finne, obwohl sie natürlich auch eine große Rolle spielt.
    das bahaupte ich einfach wegen einer sehr ähnlichen Disziplin -dem Eissurfen, selbst die weniger erfahrenen Fahrer erleben dort bei relativ wenig Wind 3-4 Bft Geschwindigkeiten über 70 Km/h, wie berichtet wird. Gerade jetzt gibt es viel dazu im Internet.
    Der Weltrekord nach "Sie Plywa" von 230 km/h gehört im IceBoarding einem John D. Buckstaff und wurde bereits 1938 bei Windstärke 115 km/h auf dem See Winnebago (Wisconsin), USA gefahren.


    http://www.sieplywa.pl/siewie/…ceboarding_na_Malym_Morzu


    Die Eissurfer (bzw. Boote) sind wie es bewiesen wurde die absolut schnellesten Windbetriebenen Geschosse !
    Habe neulich viel auf der polnischen Seite "Sie Plywa" darüber gelesen, auch im polnischen Internet der Surfstation www.augustyna.pl gibt es darüber viel Info.


    http://augustyna.pl/10/0116/index.htm


    Also, vielleicht in der Winterzeit eine Alternative für manche ?

  • Die Widerstandsverteilung beim Speedsurfen läßt sich grob abschätzen mit ca.
    25 % Luftwiderstand Rigg
    25 % Luftwiderstand Fahrer
    25 % Wasserwiderstand Boardunterseite
    25 % Wasserwiderstand Finne
    jeweils ca. +-5 %
    Grunsätzlich gilt: Kraft = Masse x Beschleunigung, das heißt - Masse, die beschleunigt werden muß, das ist Energieverlust.
    Im Wasser wird relativ viel Masse beschleunigt, die "Masse" spritzt weg und ist so gut zu sehen. Alles Verlust !!!!!
    Auf dem Eis ist der Enegieverlust minimal, die Reibung Kuve - Eis ist sehr gering und es wird nur sehr wenig "Masse", also Eis aus der ruhigen Position wegbescheunigt. Somit fallen fast 50 % der Widerstandssverluste auf dem Eis weg und der Eisgleiter kann folglich ca. 1,414 mal so schnell fahren wie der Surfer auf spiegelblankem Wasser.


    Die Reibungsverluste durch Finne und Boardunterseite werden hauptsächlich durch die Grenzschicht zwischen Wasser und Board- oder Finnenoberfläche erzeugt, die obersten Wasserschichten werden mitgerissen. Auch hier wieder: Kraft = Masse x Beschleunigung!
    Anschauliches Beispiel: Stelle dich auf einen Bahnsteig, wenn der ICE durchfährt - dann kannst du die Grenzschicht hautnah erleben, sie reißt dich mit, wenn du zu dicht am Zug stehst. Es handelt sich hier um eine turbulente Grenzschicht, Dicke so ca. 150 cm, soviel sollte man also vom Zug wegbleiben.


    Im Wasser ist die Grenzschicht unter dem Board einige cm dick, an der Finne einige mm, aber Wasser hat eine höhere Masse als Luft, also relativ viel Energieverlust.


    soviel vom Märchenonkel für heute und nun geht schön schlafen


    Dr. Spin Out

  • Im Wasser ist die Grenzschicht unter dem Board einige cm dick, an der Finne einige mm
    Dr. Spin Out


    ...ich weiß von Strömungskanalversuchen beim 470er (Gleitjolle), dass die Dicke der Grenzschicht im Gleiten bei Maximalgeschwindigkeit bei ca 1m lag, unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit der Gleitfläche (im Versuch damals:
    Graphit, Gelcoat mit verschieden starken Anschliffen 80-300er
    Schleifpapier und polierter Wachs). Im Ergebnis dieser Versuche wurden die damaligen Olympiaschiffe gewachst und poliert.
    Grüße, Stephan

  • ...ich weiß von Strömungskanalversuchen beim 470er (Gleitjolle), dass die Dicke der Grenzschicht im Gleiten bei Maximalgeschwindigkeit bei ca 1m lag, unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit der Gleitfläche (im Versuch damals:
    Graphit, Gelcoat mit verschieden starken Anschliffen 80-300er
    Schleifpapier und polierter Wachs). Im Ergebnis dieser Versuche wurden die damaligen Olympiaschiffe gewachst und poliert.
    Grüße, Stephan


    Durch die Form des Rumpfes ergibt sich natürlich eine Wasserverdrängung (auch im Gleitzustand), die durchaus noch in 1m Abstand vom Boot Auswirkungen hat. Da redet man aber vom Formwiderstand oder vom Cw-Wert.
    Die Grenzschichtdicke läßt sich nach der lokalen Re-Zahl in der Dicke präzise berechnen. Wenn damals keine Auswirkung auf die "Grenzschichtdicke" in Abhängigkeit von der Oberflächenbeschaffenheit gefunden worden ist, dann deshalb, weil man eben kompletten Mist gemessen hat. Die Grenzschicht ist eben die Grenzschicht zwischen Boot und Wasser, sie ist auch bei einer 470er am Rumpfende nur wenige cm dick.


    Dr. Spin Out

  • Ich schmeiß auc mal was in dei Rude. Was ist denn mit den super tolen neuen Schwimmanzügen, die doch auch sogleich wieder verboten werden sollen, die haben doch dieses Jahr bei den Schwimmern für super Zeiten gesorgt.


    Hey endlich mal wieder ein super interessantes Thema!!!



    Soweit ich weiss (bin jahrelang geschwommen) sind die neueste Generation der Schwimmanzüge nicht wegen ihrer "Haihautoberfläche" verboten worden (die gibt es schon seit Jahren an den Anzügen), sondern, weil sie zusätzlich, dem Neopren ähnlich, kleinste Luftbläschen im Material hatten, die den Schwimmern zu einer erhöhten Wasserlage und somit geringerem Wasserwiderstand verholfen haben.


    Ich find das Thema aber genial...meine Boards sind im Unterwasserschiff alle matt/rau, bei meinem Rocket sind dann die Kanten bis zum Standlack poliert (warum auch immer wahrscheinlich Optik). Die Boards von Roberto Ricci haben aber doch seit Jahren ein komplett poliertes Unterwasserschiff, scheint also auch zu funktionieren:eek:
    Ich kenn mich in der Speedszene nicht wirklich aus, gibt es da auch Fahrer, die RR-Boards fahren?? Und wenn ja sind diese dann ebenfalls poliert im Unterwasserschiff oder sehen die Speed und Slalombretter bei RR anders aus???



    Gruß Micha

  • Glatt oder rau - das gibt in der Praxis keinen spürbaren Unterschied. Alles was man über den "Regattaschliff" mit 400er Schleifpapier kennt muß man neu überdenken, wenn man mal eine Lessacher-Finne gefahren hat. Die sind total rau, Riefen kreuz und quer, sauschnell!!
    Ich denke, die Oberflächenspannung auf dem GFK ist wichtiger, hydrophil (Spüli Effekt) ist richtig, wasserabstoßend (Autohartwachs) bremst richtig gut.
    Wasser gleitet am besten auf Wasser, deshalb sind alle Fische glitschig, man kann gar nicht erkennen, wo das Wasser aufhört und der Fisch anfängt.


    Einfach selbst testen:
    Finne ins Wasser halten und wieder rausziehen
    Bilden sich auf der Oberfläche kleine Tropfen und Wasserkügelchen - abstoßend
    verläuft das Wasser zu einem Film und läuft flächig ab - hydrophil


    Das ganze hat natürlich nix mit kleinen Jungs zu tun, das ist dann noch wieder was anderes!!!


    mfg


    Dr. Spin Out

  • Hallo DR.Spin Out
    25% Luftwiderstand für den Fahrer.
    Es gibt doch den wahren Wind und den scheinbaren Wind.
    Schwere Fahrer und leichte Fahrer,welche Rolle spielen die genannten.


    Danke Achim.

  • Der Surfer hat um sich rum immer nur den scheinbaren Wind, also die Summe aus wahren Wind und Fahrtwind.
    Wieviel Widerstand ein aufrechter Mensch hat probierst du am Besten auf einem Fahrrad bei 70 km/h, viel Spaß!
    Auch da merkst du nur den scheinbaren Wind ( Gegenwind-Rückenwind)


    Das Fahrergewicht spielt beim Speedsurfen eine zentrale Rolle, den man kann nur ca. 60% seines Eigengewichtes an die Gabel Hängen, danach erfogt ein wunderschöner Schleudersturz. Ein schwerer Fahrer kann mehr Segelkräfte kontrollieren, der Widerstand von Board, Finne und Segel bleibt aber fast gleich, er kann also schneller fahren.


    So einfach ist das
    meint


    Dr. Spin Out