Warum Widebase Finnen?

  • Ich habe lange vor anderen Finnenbauern für GPS und die Messungen in manchmal sehr flachen Prielen die Rake 30° an der Basis
    verbreitert und in etwa die Vorgaben einer Wide Base Finne erfüllt.Der Name kam von den Holländern.Mir wurde er von MvM
    abgesprochen da ich den Cut out habe.Die breiteren Finnen starten,bzw.beschleunigen früher,für 5 erforderliche schnelle Runs,
    wegen manchmal sehr engem Zeitfenster von Ebbe und Flut. Durch die Verbreiterung kann ich aus 22cm Rake 30° eine 18er
    Wide Base machen,die bei mir Bull Speed heißt.Also kann ich näher an den Rand in flacheres Wasser fahren.In Lüderitz hat sich
    die Verbreiteung der Finne bewährt,war wegen des kurzen Anlaufs für schnelle Beschleunigung von Vorteil. Die Gasoil Finne hat
    außer dem Rake eine normale schmale Outline.Jetzt mal eine Frage von mir.Wenn eine Finne mit 18cm normales Profil mit Rake 30°
    hat und die andere Finne mit 18cm Rake 30° aber Wide Base oder Bull Speed ist,welche hat denn mehr Widerstand? Wolfgang

  • den größeren widerstand hat, bei ansonnsten gleich parametern, eigentlich die mit der größeren fläche...
    Aber aber man kann das nicht so pauschal sagen weil das Profil eben mit entscheidend ist für den Widerstand soll heißen auch wenn beide Absolut gleich dick sind so weisst die widebase eine geringere relative dicke auf... kann also auch bedeuten das die widebase aufgrund der geringeren Relativen dicke trotz größerer fläche den gleichen oder gar einen geringeren widerstand aufweist... genauer kann man das ohne Kenntnis der genauen Daten nicht sagen...

  • Wenn di das Thema "Warum Widebase Finnen" nennst, dann stelle ich dazu noch eine weitere Frage.


    Die Widebasefinnen die ich bislang gefahren bin, Slingshot und Nomad hatten eines gemein. Sehr sicherers Fahrgefühl, das Board konnte schön flach über den Chop fliegen und hatte verglichen mit geraden Finnen nur sehr wenig Neigung aufzusteigen. Zudem fand ich beide Finnen recht spinoutsicher, wobei hier die Nomad nochmal besser ist. Was mit zudem aufgefallen ist, dass sich die seltenen Spinouts deutlich schneller korrigieren ließen als mit geraden Finnen.


    Jetzt meine Frage:
    Soweit ich das verstanden habe ist ein wesentlicher Grund deiner Cutouts die Spinoutsicherheit, oder?
    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann meine Frage: Warum stattest du ie Rake 30 dann auch mit einem Cutout aus? Vom Gefühl her würde ich sagen Widebase müsste ausreichen.

  • das deckt sich absolut mit meine eigenen Erfahrungen mit der Delta von Vectorfins.
    Sehr laufruhig, gute Boardkontrolle Erkläre mir das durch wenig Lift der Finne , da sie sehr steif ist und wenig flext. Spinoutverhalten kann ich auch bestätigen. Wenn überhaupt ein Spinout auftritt kann man den auch bei höheren Speeds wieder gut recovern. Das ist in sofern plausibel, da Profile mit langer Profilsehne gutmütiger im Ablöseverhalten sind.


    Schnell sind die Finne mMN wg der guten Kontrolle und der Tatsache das wg der rel grossen Flächen nur wenig Ca bemüht werden muss und der Nachteil durch die geringe Streckung ( auftriebsabh. Widerstand) nicht so ins Gewicht fällt.

  • Pat. Mir war aufgefallen daß Luftperlen nach Sprüngen hinten runterwanderten. Durch den Cut out werden sie aber oben rausgelassen. ferner wird die Basisbreite reduziert, was mir bei wenig Tiefgang etwas Flex ermöglicht. Bei sehr harten Karbonteilen
    wichtig. Bei G10 auch ein Vorteil da ich mit cut out,Basisbreiten reduzieren kann,da das Spiel mit schrägen Lagen wegfällt.
    Wolfgang

  • Wenn eine Formulafinne flext und Lift erzeugt,hebt die Finne das Brett hinten hoch. Es müßte ja irgendwann vorne irgendwann
    zu Bremsern kommen. Tut es aber nicht. Wie überträgt sich der Lift von hinten nach vorne?. Die Strömung geht doch gegen die
    Finne vorne. Würde von der Logik die Nase des Brettes drücken. Welche Rolle spielt das Segel.? Wolfgang

  • Wolfgang das müsste man jetzt gegenrechnen.
    aus dem bauch herraus würde ich jetzt mal sagen bis 2/3 zuwachs an profiltiefe ist die Widebase im vorteil(wandreibung ist deutlich geringer als der widerstand durch die stirnfläche) durch die Geringere Relative dicke hat man erst mal einen geringeren widerstand dieser wächst mit zunehmender länge aber weiter an(auch wenn die relative dicke immer weiter runter geht)
    darüberhinaus verliert die widebase dann ihren vorteil..



    zum thema lift: da muss man eben schauen wo der systemschwerpunkt ist und wo die auftriebskraft wirkt. je freier die gleitlage umsovmehr nähert sich der systemschwerpunkt dem auftriebspunkt. weiterin wirken da ein paar momente zum einen das erwähnte drehmoment nach vorne durch den finnenwiderstand. auch die auftriebskraft erzeugt ein drehmoment sollange sie nicht genau im schwerpunkt angreift. Der fahrer wiederum kann durch verlagerung des druck der füße nach vorne oder hinten unterschiedliche momente erzeugen. je freier dei gleitlage umso mehr wird das gewicht nach hinten und somit zu einem drehmoment nach hinten.. auch das segel trägt seinen teil dazu bei je schneller man wird umso mehr nimmt man das segel nach hinten dadurch verlagert sich nicht nur der druckpunkt sondern auch der schwerpunkt... dazu kommt dann noch das gewicht des fahrers im Trapez....
    und auch die Rocker bzw der schape der gleitfläche erzeugt ein drehmoment das die nase frei hält.
    und was auch nicht zu vernachlässiegen ist die luft die vorne unter die nase strömt will diese auch kräftig nach oben drücken(vergleich: board das plan(ohne finne) mit der nase im Wind an land lieg... das wird ganz schnell fliegen gehen!!!!deswegen dreht man das board ja immer um oder eben mit finne drunter damit es wie ein Spoiler im wind steht....)
    der fahrer muss mit seinem gewicht dafür sorgen das das alle im gleichgewicht bleibt das geht natürlich nur in einem gewissen Rahmen wird ein kraft zu groß z.B. Lift so geht die nase runter und bremst...oder die nase bekommt durch die anströmung zu viel lift dann hat man das bekannte steigen....

  • Wenn eine Formulafinne flext und Lift erzeugt,hebt die Finne das Brett hinten hoch. Es müßte ja irgendwann vorne irgendwann
    zu Bremsern kommen. Tut es aber nicht. Wie überträgt sich der Lift von hinten nach vorne?. Die Strömung geht doch gegen die
    Finne vorne. Würde von der Logik die Nase des Brettes drücken. Welche Rolle spielt das Segel.? Wolfgang


    Doch genau dieser Effekt des 'Bremsens' ist zu beobachten , wenn eine Finne zu gross wird und/oder zuviel Lift produziert. Kenne das Phänomen persönlich sehr gut . in der letzten Saison bin ich eine Brett/Finnen Kombo gefahren, bei der genau dieser Effekt zum Tragen kam und das Brett sich mit zunehmender Geschwindigkeit immer flacher legte und die Nase zunehmend gebremst hat. Das führt dann zu dem bekannten Phänomen, dass man das Gefühl nicht mehr schneller zu werden, unabh. von der Stärke des Windes oder der Boe. Zusätzlich wird das Board auch zunehmend schwerer zu kontrollieren. Da hilft dann nur kleinere Finne mit weniger Lift....


    Der Lift muss nicht 'von hinten nach vorne übertragen' werden. Er ist da, wirkt auf das System Brett/Segel/Fahrer und ist als Kraftvektor frei verschiebbar. Der Fahrer muss lediglich das aus dem Kraftvektor x Hebelarm resultierende Moment kompensieren. Wie von Black Jack beschrieben bedient er sich hierzu den anderen herschende Kräften , z.b. Gewichtskraft des Fahrers, Segelkräfte, dyn. Auftriebskräfte des Boards etc. Am Ende muss für eine saubere Geradeausfahrt Kräfte und Momentengleichgewicht herrschen.

  • Pat. Mir war aufgefallen daß Luftperlen nach Sprüngen hinten runterwanderten. Durch den Cut out werden sie aber oben rausgelassen. ferner wird die Basisbreite reduziert, was mir bei wenig Tiefgang etwas Flex ermöglicht. Bei sehr harten Karbonteilen
    wichtig. Bei G10 auch ein Vorteil da ich mit cut out,Basisbreiten reduzieren kann,da das Spiel mit schrägen Lagen wegfällt.
    Wolfgang


    Okay, das deckt sich mit dem was ich im Kopf hatte, danke nochmals für die Erklärung.
    Was ich aber immer noch nicht ganz verstehe ist der Einsatz des Cutouts bei den Speedfinnen.
    Bei Karbon machst du es, damit die Finne noch ein wenig flext? Ist dies bei Finnen um 20cm wirklich ein messbarer Vorteil?
    Letztendlich willst du bei den kleinen Speedfinnen doch gerade bei wenig Tiefgang eine guet Fläche erzielen. Genau wie es bei der BullSpeed der Fall ist.

  • die frage ist doch eh wie sehr die oberen 1-2cm überhaupt wirken? direkt unter dem Brett hat man ja eh ein wildes gemisch aus luft und wasser und die grenzschicht vom board...je nach Board und bedingungen kann es also gut sein das der cutout ausserhalt des relevant wirksamen bereichs der finne liegt da kann er dann garnix bewirken oder tatsächlich zu einem wirbel beitragen der eben dieses gemisch bzw die grenzschicht absaugtund von der restlichen finne fernhällt(also das tut was wolfgang erwartet)


    aber nur für veränderten flex sollte man doch im oberen bereich eine andere geometrie verbauen können(z.B dünner) oder?

  • Ich finde durchaus logisch was du sagst, aber Wolfgang wird sich sicher was dabei gedacht haben und seie Argumentation macht ja auch sinn.


    Ich denke halt nur, dass ein Cutout bei Widebasefinnen in etwa so ist wie die Katze die sich in den Schwanz beißt. Wie das mit dem Flex ist, okay, müsste man nochmal überdenken, aber faktisch funktioniert es ja auch ohne, wiederum Beispiel BullSpeed.

  • ist ja keine feste aussage.. ich habe keine ahnung wie "sauber" die strömung unterm board ist...
    wenn es nur um den flex geht könnte man auch andere maßnamen ergreifen da bräuchte man natürlich fotos oder videos von dem bereich in voller fahrt um sowas analysieren zu können

  • ist ja keine feste aussage.. ich habe keine ahnung wie "sauber" die strömung unterm board ist...
    wenn es nur um den flex geht könnte man auch andere maßnamen ergreifen da bräuchte man natürlich fotos oder videos von dem bereich in voller fahrt um sowas analysieren zu können


    hier werden sie geholfen


    pfaffi


    auch sonst hat peter da einiges interessantes zusammengestellt wass in den diversen finnenthreads hier passen kann, vorder/hinterkante z.b.


    und ich finde die threadstruktur etwas mühsam, soll der link hier rein, weil nach video gefragt wird, zum flex, weil man sieht wie es flext, zu vorder/hinterkante weil paffi dazu auch schreibt ?

  • Reduktion der Basisbreite durch Cut Out. Finne biegt dadurch unten früher. Wasserluftgemisch vom Brettboden will hinten an der Finne runter.
    Cut Out und raus. Ach ja ,Kavitation,ist da ,immer,wahrscheinlich geht ein Teil auch raus. 3 Punkte die für Cut Out sprechen.Kavitationsblasen kann ich bei Chamäleon besser verabschieden. Wolfgang

  • watermonstje, vielen dank für den Link. Ist wird zwar sehr viel über das 'Was' der Finne geschrieben, aber leider wenig über das 'Wie' und 'Warum' (fällt sicher aber auch unter Betriebsgeheimnis.) Würde gerne mal eine probieren ....


    interessant find ich auch das Bild
    UFOwide30900.jpg
    wenn gleich ich nicht verstehe wie diese Darstellung bzgl. des Lifts an Nose und Tail zu lesen ist?

  • ......wenn gleich ich nicht verstehe wie diese Darstellung bzgl. des Lifts an Nose und Tail zu lesen ist?

    So wie ich es sie, sorgt die finne bei ein wind winkel zwischen 30 und 160 grad, fur eine nose/tail lift von ca. 7 was ein optimum ist zwischen 60/100km/h??? Ob das stimmt weiss ich nicht. Wenig rake druckt die nase runter und viel rake die nase nach oben...........was das optimum ist???

    Schreibe nicht so gut deutsch...........bin Holländer, sorry!