Erfahrungsbericht - Nach 13-14 Jahren das erste Mal wieder auf dem Surfbrett

  • Hallo,


    für den Fall das jemand nach einer so langen Pause wieder Windsurfen möchte, mache ich mal einen Erfahrungsbericht-Thread auf, der sich leichter finden lässt. Falls dies nicht gewünscht ist, so kann der Thread in meinen Vorstellungsthread gepackt werden.


    Es war gestern nun endlich soweit, mal etwas mehr Wind als die sonst üblichen 10-12 Knoten.
    In Pelzerhaken war zu wenig Wind, der auch noch aus der falschen Richtung (W bis WNW) kam, deshalb habe ich für Fehmarn entschieden. Am Spot Wulfener Hals hatte ich bisher nie gesurft, da er übervoll (meist von Anfänger) war. Aber für meinen Wiedereinstieg schien er mir ideal, besonders auch weil da keine Kiter unterwegs sind.


    Die Vorhersagen auf Windfinder sagten 19-26 Knoten aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen voraus, für den späten Nachmittag 16-20 und am Abend sollte es weniger werden.
    Leider musste ich noch vormittags ins Büro, so dass ich erst gegen 14.00Uhr am Spot eintraf. Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind am Heiligenabend... Vor-Ort dann die erste Verunsicherung, viele waren mit Segeln unter 5m² auf dem Wasser und der Wind war alles andere als konstant. Da ich bisher nur einen 2010 Fanatic Shark mit 125l gekauft hatte, lagen mein 4.2 und 4.7er zu Hause. Nach meiner Einschätzung sollte es aber auch mit dem 5.3er klappen, ich hatte mittlerweile lange genug gewartet und wollte unbedingt aufs Wasser.


    Ich hatte zuvor nur mein 6.3er und das 8er zu Hause im Garten zur Probe aufgeriggt. Das war sehr einfach und auch der korrekte Trimm war nach Anleitung recht einfach. Blöde das ich das 5.3er nicht auch probiert hatte, da passte das mit dem Loose Leech nämlich nicht so gut wie beschrieben :( Wenn ich, nach Anleitung, bis zur dritten Latte ein Loose Leech durchzog, war die Markierung für die Falten noch nicht erreicht, zog ich das Vorliek stärker durch damit es mit der Markierung besser passte, hatte ich das Loose Leech fast bis zur vierten Latte. Da ich aufs Wasser wollte und es zu "meiner (Surf-)Zeit" eh kein Loose Leech gab, entschied ich mich (im nachhinein betrachtet offensichtlich falsch) für etwas weniger Vorlieksspannung.
    Den Mastfuß hatte ich auf die mittlere Position gestellt und die vorderen Fußschlaufen auf die innere Position (da gibt es nur zwei), die hinten in die mittlere Position. Die Fußschlaufenpositionen des Boards kamen mir schon extrem weit aussen vor, bei meinen großen Füßen (45) würde ich in der äußeren Position mit den Hacken sicher im Wasser schleifen.


    Endlich auf dem Wasser, nun sollte es richtig abgehen...


    Die erste Ernüchterung folgte weniger Meter nachdem ich auf das Brett gestiegen war, irgendwas war so gar nicht wie bisher. Was genau war für mich schwer zu lokalisierieren, es waren eine Menge Eindrücke, die ich verarbeiten musste...
    Mein erstes Problem (und meine erste Verwunderung) war das ich nicht so einfach und schnell ins Gleiten gekommen bin wie es von Euch beschrieben wurde (im Vergleich zu den alten Brettern). Wind war im Überfluß da, daran konnte es (zu der Zeit) nicht liegen. Ich erinnerte mich an den Tip eines Verkäufers, der mir gesagt hatte das viele Wiedereinstieger den Fehler machen wie früher auf Halbwind- bis Amwindkurs ins gleiten kommen zu wollen. Das die "neuen" Brettern aber eher Raumwindkurs brauchen um ins gleiten zu kommen.
    Keine Ahnung auf welchem Kurs ich früher ins gleiten gekommen bin, ordentlich Druck auf den Mastfuß und es ging immer los.
    Von viel leichter und schneller zu früher war im ersten Moment jedenfalls gar nichts zu spüren.



    Leider weiß ich nicht mehr ob der Wind auffrischte oder ich mehr auf Raumwind gegangen bin, jedenfalls war ich plötzlich und sehr überraschend in Gleitfahrt. Meine Gedanken in kurzform:
    - Und das neumodische Zeugs soll nun leichter und schneller angleiten? Wo denn?
    - Mehr auf Raumwindkurs
    - Scheisse, was geht denn jetzt ab... (mir fehlte irgendwie die Übergangsphase)
    - Wo sind die verdammten Fußschlaufen?
    - Scheisse, das Board wurde als "einfach zu kontrollieren und kippstabil" gestestet und was für ein Teil habe ich hier bitte unter den Füßen?
    - Wo ist die verdammte hintere Fußschlaufe?
    - Meine Definition von "einfach zu kontrollieren" weicht weit mehr als deutlich von der Defintion der Tester ab!!
    - Irgendwie harmoniere ich weder mit dem Rigg noch mit dem Board


    Nach meinem verzweifelten Versuch in die hintere Fußschlaufe zu kommen und das Board geradeausfahren zu lassen, luvte das Board etwas an und der Wind setzte sich ordentlich drunter, hob es ab und ließ mich abfliegen...


    Im Wasser angekommen (ich erinnerte mich gar nicht mehr daran wie salzig Salzwasser ist) versuchte mich selbst postiv aufzubauen. "Dir wurde gesagt das ist wie Fahrradfahren, also kann es nicht so schwer sein, reisse Dich zusammen und konzentriere Dich.


    Kurze Zeit später bin ich dann noch einmal abgeflogen, diesmal hatte mich das Rigg nach vorn gezogen. Es artete zwar nicht in einen kapitalen Schleudersturz aus, war aber nicht weit davon entfernt.


    Beim dritten Anlauf klappte es zwar etwas besser, es war aber immer noch nicht mal ansatzweise ordentlich.
    Zu der geplanten Halse kam es nicht, das Rigg zog mich wieder nach vorn und ich musste feststellen, dass der Wulfener Hals kein reines Stehrevier ist.
    Die nächste niederschmetternde Erfahrung des Tages war dann, dass ich mich sehr schwer mit dem Wasserstart tat. Damit hatte ich früher überhaupt keine Probleme, das klappte von Anfang an immer problemlos. Ich hatte gestern Probleme das Board vernünftig auszurichten und irgendwie luvte das Board zu stark an obwohl ich ordentlich Druck auf den Mastfuß gab (so wie früher).


    So verbrachte ich sehr lange Zeit im Wasser statt auf dem Wasser :(
    Aber Wasserstart muss man drauf haben, also weiter üben...
    Als es dann noch immer nicht klappte, stellte ich fest das es vielleicht ganz gut gewesen wäre, auch eine Startschot zu kaufen :rolleyes:
    Naja, ich habe mich dann im Wasser schleifend aus der tiefen Zone herausbugsiert und war heilfroh das ich nicht nach Heidkate gefahren war :D
    (Vielen Dank an dieser Stelle dem unbekannten Surfer, der mich gefragt hatte ob ich Hilfe benötige!)


    Trotz alledem stand ein langer Fußmarsch auf dem Programm und meine Motivation war auf dem Tiefpunkt meiner gesamten Surflaufbahn. Vor allem hat mein Ego stark gelitten, wenn andere sagen das Windsurfen wie Fahrradfahren ist und das man das nicht verlernt, warum klappt das dann bei mir nicht. Ich hatte ja nicht erwartet das alles wie früher sofort klappt, doch wenn noch nicht einmal die Basics klappen... Ich war wirklich frustiert, vor allem weil meine Kräfte durch diese Aktionen stark nachgelassen hatten.
    Da viele andere mit den Windbedingungen klargekommen waren, konnte das auch nicht als Ausrede herhalten. Genau so wenig wie mein Material. Also lag es am vielleicht am Trimm oder schlicht am Surfer (also mir) selbst.


    Ich habe mich dann an Land erstmal ausgeruht und bin nochmal alles durchgegangen was falsch gelaufen ist. Ich habe das Vorliek stärker durchgezogen, den Mastfuß ganz nach vorn gestellt und siehe da, es funktionierte deutlich besser. Nur hatte der Wind mittlerweile teilweise stark nachgelassen :(


    Es kam noch zu ein paar wenigen kurzen positiven mehr oder weniger kontrollierten Gleitfahrten, doch durch den nachlassenden Wind reichte mein 5.3er nicht mehr aus um dauerhaft Spaß zu haben. Doch die kurzen Gleitfahrten waren sehr hilfreich beim Frustabbau. Trotz des frustreichen Tages habe ich meine Entscheidung nicht bereut und ich will mehr, auch wenn es bedeutet das ich ggf. wieder (fast) bei Null anfange. Noch hoffe ich das es am Trimm, zu starkem Wind oder an anderen Bedingungen lag und nicht daran, dass ich einfach nichts mehr auf die Reihe bekomme.
    thomas (brewcrew)
    Ja, ich hatte auch mal ein breites Grinsen im Gesicht. Aber nicht mal ansatzweise so lange wie erhofft.



    Umriggen wollte ich nicht mehr, meine Kräfte hatten stark nachgelassen, meine Muskeln und eine Blase am Daumen schmerzten und ich entschied den Tag abzuhaken und nach Hause zu fahren. Heute kuriere ich erst einmal meinen Muskelkater aus und versuche zu analysieren was ich alles falsch gemacht habe.


    Zum Shark mit 10l mehr steht im surf-Test "Lediglich bei gutem Druck im Segel liftet sich der Shape immer höher auf die Finne, die Kontrolle wird dann Gefühls- und Nervensache. ". Ich hoffe daher das mein "Problem" mit dem Board eher auf Überpowerung zurückzuführen ist (vielleicht hätte ich die Fußschlaufen auch etwas weiter einstellen müssen um leichter reinzukommen).
    Was ich aber noch nicht verstehe: Früher habe ich bei kleinen Segeln den Mastfuß eher hinten gehabt, beim Shark 125 bin ich noch nicht einmal mit der Mitte klargekommen.


    Falls jemand von Euch ein Gunsails Transwave im Einsatz hat, wüsste ich gerne ob das Loose Leech bis zur dritten Latte auch so extrem ausgeprägt ist und ob es zwischen der dritten und vierten Latte noch etwas "loose" ist.


    Ich werde Euch hier auch von meinen nächsten Versuchen berichten wenn es Euch interessiert.

  • Moin Andre,


    Deine Erfahrungen decken sich exakt mit meinen Beobachtungen, wenn ich mein aktuelles Material an Freunde verliehen habe, die früher mal gut surfen konnten und dann lange Pause gemacht haben.


    Also, Du brauchst den Kopf nicht hängen lassen, das Material und damit die Fahrtechnik hat sich halt etwas geändert. Ich glaube aber, bei der nächsten Session sieht das alles schon viel besser aus.


    Die Mastfussposition würde ich bei einem 5.3er und diesem Board auch eher im hinteren Drittel vermuten.
    Dann kommst Du auch leichter in die hintere Schlaufe, wenn das Rigg weiter hinten steht.


    Wenn der Wasserstart schwierig war, die Gabelbaumhöhe checken, ca. Schulterhoch und dann je nach Geschmack etwas höher oder tiefer versuchen.


    Also, viel Spass und Erfolg beim nächsten mal.


    Gruss
    Gerhart

  • Noch was,


    ich würde mir neben einer Startschot für jeden GB einen Windmesser zulegen, um vor Ort eine bessere Segelwahl treffen zu können. Das Gun Teil für ca. 60 EUR ist sein Geld wirklich wert und spart Zeit, Nerven und Umriggen.


    Gruss
    Gerhart

  • Moinsen,


    Windsurfen ist Sport und der funktioniert ohne Muskeln und Training nicht.


    Also langsam ran gehen und wieder alles aufbauen, dann kommt auch wieder die Technik und das Feelling.


    Wenn das wieder da ist, brauchste auch keinen Windmesser mehr ;)

  • „Ich hoffe daher das mein "Problem" mit dem Board eher auf Überpowerung zurückzuführen ist“


    Gestern waren zwischen 6-7Windstärken. Für deinen optimalen Wiedereinstieg ein bisschen (zu)viel :D.


    Kaufe ich mir heutzutage ein neues Board muss ich mich drauf einstellen. Gegebenenfalls sogar die Fahrposition ändern. Und dann kommt der Trim - Schlaufenposition, Mastfußposition, Gabelbaumhöhe.


    Einfach daraufstellenn und gut is – neee :tongue:.


    Um wieder richtig „gut“ reinzukommen, in diesen schönen Sport, ist der Wulfener Hals optimal :rolleyes:.


    Wähle zu Anfang einen „Softtrim“.
    Schlaufen ganz innen und vorn. Wenn möglich hinten nur eine Schlaufe. Gabelbaum nur in Schulterhöhe. Lange Tampen. Den Mastfuß in den vorderen Bereich.


    Mit diesem „Trim“ kannst du zu Anfang ganz gemütlich ein paar runden drehen, ohne das irgendetwas „rumzickt“. Die kombi wird mit dem Trim nicht schnell. Angleiten, höheziehen, alles kein Thema und eine kleine Bö wird dich nicht ganz zerlegen ;).


    Und wenn alles gut klappt, kommt das „Tuning“. Mastfußposition Mitte bis hinten, Gabelbaum - Schulter bis Augenhöhe. Schlaufen hinten/außen :D.

  • Ich finde toll, dass du da so durchgehalten hast!


    Umstellschwierigkeiten habe ich teilweise auch noch, obwohl ich nur mit Material ab 2000 fahre. Beispielsweise bin ich mit einem kleinen Board (95 Liter) erst überhaupt nicht zurechtegekommen, obwohl ich genau das gleiche Modell noch in 135 Liter habe. Nach mehreren Surftagen endlich klappt es wunderbar.


    PS: Wenn du dir einen Windmesser kaufen willst, tut es auch der von Kaindl (Windmaster II). Den gibts auch deutlich unter 60€ und er misst ziemlich gut und genau.


    Bei deinen nächsten Surfsessions wirst du sicherlich schnell Erfolge und jede Menge Spaß haben.

  • moin andré,


    wulfener hals finde ich voll okee und die schwierigkeiten die du hattest werden nach ein bisle eingewöhnungszeit bestimmt im winde verwehen :D


    hattest du ne seegrasfinne?


    ahoi


  • Keine Ahnung auf welchem Kurs ich früher ins gleiten gekommen bin, ordentlich Druck auf den Mastfuß und es ging immer los.
    Von viel leichter und schneller zu früher war im ersten Moment jedenfalls gar nichts zu spüren.


    Da ist schon was dran: Mit den längeren Brettern ist der Übergang zum Gleiten weicher,
    und da die nicht plötzlich so schnell werden, kommt man auch einfacher in die Schlaufen.


    Du hast dir zum Einstieg und zur Umstellung zu schwierige Bedingungen rausgesucht. Ich
    denke, etwas weniger starke Böen und Wellen, und du wirst die neue Leichtigkeit und
    Geschwindigkeit des neuen Brettes mögen.

  • Moinsen,


    habe das auch hinter mir. Das wird schon.
    Wenn Dir das Gleiten zu abrupt einsetzt, dann kannst Du, bei einer inneren Schlaufenposition (Gleitwind vorausgesetzt), auch den vorderen Fuß schon in die Schlaufe stellen, den hinteren zwischen vordere und hintere Schlaufen auf der Brettlängsachse, leicht in die Knie gehen und das Hauptgewicht auf dem hinteren Bein. Das Segel mit dem Mast zu Dir holen (zum einhängen), noch nicht dichtholen mit der Segelhand aber schon leichten Druck geben und einhängen. Längere Tampen sind kein Verbrechen ;), muss man sicherlich aber auch mögen; ich fahre 28" und 30".
    Jetzt brauchst Du nur bei dem entsprechenden Wind wenn's böig ist oder auch bei konstanten Bedingungen, Dich an den Gabelbaum hängen (weiter in die Knie gehen), dichtholen so weit wie Du möchtest und somit den Beschleunigungsvorgang kontrollieren, den hinteren Fuß in die Schlaufe und dabei das Rigg etwas nach hinten an Dir vorbei ziehen (dabei in der Achse des Brettes bleiben).
    Dadurch, dass der vordere Fuß bereits in der Schlaufe steckt verminderst Du die Gefahr eines Schleudersturzes und Du bist schneller in beiden.
    Richtig ist, dass die neuen Bretter bedingt durch die geringere Länge und das geringere Gewicht, viel sensibler auf Riggsteuerung (-bewegungen) reagieren als es früher der Fall war. Da gewöhnst Du Dich aber dran. Insgesamt ist es jetzt besser sich eine etwas aktivere Fahrweise als früher anzugewöhnen.
    Du solltest die vorderen und hinteren Schlaufen nicht in verschiedene Positionen montieren. Auch das macht das Fahren schwieriger und das Brett reagiert nicht richtig. Wenn z.B. innen dann vorne und hinten, und nicht vorne innen und hinten mittlere Reihe.
    Generell solltest Du bei Loose Leech beachten: davon kann man nie genug haben. Das flatterige obere Teil des Segels dient quasi als Auspuff des Riggs. Mehr Wind auch mehr LL. Wichtig hier auch die Lattenspannung.

    2 Mal editiert, zuletzt von ben69 () aus folgendem Grund: Optional

  • Samstag war ja auch einfach nur richtig dreckiges Wetter.
    War den ganzen Tag mit 4.7 unterwegs und es war auch richtig böig, hat mir auch nicht so viel Spaß gemacht :D


    Gegen die Blasen ist Hirschtalg genial, gibts in jeder Apotheke.
    Fürs Wasserstarten üben würd ich den Gabelbaum vll etwas niedriger ansetzten.


    Und nicht direkt in die Fußschlaufen, erstmal langsam nach hinten gehen und die Füße vor die Fußschlaufen setzen und warten, bis du stabil gleitest, dann gucken, dass es vor dir nicht zu choppy ist und dann versuchen :)
    Man glaubt es kaum, aber es waren Samstag wirklich teilweise ziemlich "hohe" Kabbelwellen unterwegs.

  • Moin André,


    jaja auch der Wiedereinstieg ist nach so langer zeit schwer(er).
    Insgesamt hat sich dre Trimm an board und auch die Fahrtechnik sowie natürlich die Wasserstarttechnik
    sehr stark verändert. Aber einiges ist auch gleich geblieben.


    Wasserstart: Das Segel herauszubringen war kein Problem? Die kürzeren Boards drehen einfach viel schneller als die
    älteren langen, das ist sogar bei den kleineren Boards so. Früher hab ich immer noch die Fusschlaufen gegriffen um die
    Kiste auf Raumwind zu drehen, aber heute geht das auch gleich kurz vor dem Aufsteigen. Bei den heutigen Boards ist der Trimm nicht mehr so extrem über den Mastfuss, sprich du kannst schon gleich nach dem Wasserstart ích die vordere Schlaufe rutschen. Hilft bei der Kontrolle bei viel Wind. Dann ein wenig drücken und drehen und du gleitest in den Schlaufen an... alls Gewöhnungsfrage.


    Sicher waren die Bedingungen alles andere als ideal, ich glaub ne richtige Segelgröße gabs eh nicht ;-) Für den Trimm würde ich es so verstehen, dass die Falten bis zu FRED laufen, aber da weiss sicher stephan mehr Bescheid.


    Du hast aber sehr gut einen wesentlichen Faktor des neuen Materials herausgestellt. Der Übergang zum gleiten ist viel abrupter die Beschleunigung danach meist auch. Früher ist man häufig noch im halbgleiten rumgefahren, war aber auch schon schnell. Das ist mit den kurzen Boards nicht mehr so gut möglich, da heisst es ganz oder gar nicht.


    insgesamt hat doch der Einstig geklappt, du hast Starten und gleiten können bei nicht idealen Bedingungen, alles weitere zeigt sich nach den nächsten Einsätzen...


    Grüße
    teenie

  • Vielen Dank Euch allen für die aufbauenden Worte und Tips!


    Grundsätzlich ist ein 2.50m Board nichts neues für mich, mein altes Waveboard war auch nicht länger, nur ist das halt nicht ansatzweise vergleichbar ;)
    Es wird sich (hoffentlich) in Kürze zeigen wie ich bei besseren Bedingungen klarkomme. Da zum Schluß zumindest die Gleitfahrt noch einigermaßen geklappt hat, sehe ich für mich ja noch Hoffnung. Soooo schwer kann es ja nicht sein, schließlich will ich kein Freestyler werden.


    Ich mag (und mochte) keine hohe Gabelbaumhöhe, ich war so wie früher auf irgendwas zwischen Brust und Schulter unterwegs. An einer zu hohen Höhe lag es nicht. Ich habe erstmal Vario-Trapeztampen gekauft da ich keinen blassen Schimmer hatte was ich benötige (damals gab es halt Tampen die man eingestellt hat). Ich bin (mit dem Sitztrapez) bei ca. 28-30" Länge.


    So ein Windmesser-Teil ist sicher ganz nett, ich weiss aber das es auch ohne geht ;)
    Ich bekomme so einen von der surf, da gibt/gab es einen (ich glaube der hier erwähnt wurde) zu einem Abo dazu. Der war allerdings noch nicht da, hätte wohl auch nicht viel genutzt, da am Ufer kaum Wind war (was die Einschätzung auch erschwerte, 7 Windstärken waren es aber bestimmt nicht).


    Eine Seegrasfinne habe ich noch nicht, die war auch an dem Tag nicht notwendig. Die kommt aber noch in den nächsten Tagen mit dem Hüfttrapez (und einer Startschot für alle Fälle).



    Kaufe ich mir heutzutage ein neues Board muss ich mich drauf einstellen. Gegebenenfalls sogar die Fahrposition ändern. Und dann kommt der Trim - Schlaufenposition, Mastfußposition, Gabelbaumhöhe.
    Einfach daraufstellenn und gut is – neee :tongue:.

    Umstellschwierigkeiten habe ich teilweise auch noch, obwohl ich nur mit Material ab 2000 fahre. Beispielsweise bin ich mit einem kleinen Board (95 Liter) erst überhaupt nicht zurechtegekommen, obwohl ich genau das gleiche Modell noch in 135 Liter habe. Nach mehreren Surftagen endlich klappt es wunderbar.


    So etwas zu lesen ist wirklich aufbauend :)
    Also doch zunächst erstmal nicht alles viel einfacher. Ich war nach den ersten Abflügen wirklich am verzweifeln.



    Wasserstart: Das Segel herauszubringen war kein Problem?

    neee, das Segel habe ich trotz meiner gewohnten fehlenden "Ablage" recht fix aus dem Wasser bekommen. Das ging leichter als erwartet.


    Zitat


    ... noch die Fusschlaufen gegriffen um die
    Kiste auf Raumwind zu drehen, aber heute geht das auch gleich kurz vor dem Aufsteigen. Bei den heutigen Boards ist der Trimm nicht mehr so extrem über den Mastfuss, sprich du kannst schon gleich nach dem Wasserstart ích die vordere Schlaufe rutschen. Hilft bei der Kontrolle bei viel Wind. Dann ein wenig drücken und drehen und du gleitest in den Schlaufen an... alls Gewöhnungsfrage.


    Ich denke und hoffe auch das es eine Gewöhnungsfrage ist. Etwas konstanterer Wind wird das Üben auch deutlich vereinfachen...
    Ich habe wohl zu viel Zeit damit verschwendet das Board zu positionieren, vielleicht war ich auch einfach einen Tucken zu weit auf Halbwind und muss etwas mehr auf Raumwind. Ich glaube jedenfalls nicht das ich etwas vergessen habe sondern das es heutzutage einfach etwas anders geht. Ich hoffe auch das es nur am Trimm lag. Nachdem ich mehr Vorlieksspannung draufgegeben hatte und den Mastfuß verstellt hatte, klappte es auch gleich besser (nur da hatte ich keine Lust mehr nochmal den Wasserstart zu probieren).


    Zitat

    Der Übergang zum gleiten ist viel abrupter die Beschleunigung danach meist auch. Früher ist man häufig noch im halbgleiten rumgefahren, war aber auch schon schnell. Das ist mit den kurzen Boards nicht mehr so gut möglich, da heisst es ganz oder gar nicht.

    Jupp, da wäre eine Vorwarnung ganz gut gewesen. Vielleicht hilft es einem Wiedereinsteierger wenn er diesen Tread mal lesen sollte.
    Das war wirklich ein heftiges und vor allem extrem unerwartetes Erlebnis. Plötzlich schiesst das Teil unter meinen Füßen ab wie eine Rakete, ich wusste im ersten Moment gar nicht wie mir geschieht. Daran hatte ich mich aber sehr schnell gewöhnt, wenn man weiss was passiert kann man sich drauf einstellen und findet dann auch auf dem Deck zurecht ;)


    Ich berichte wie es weitergeht :)


    @Gerhart
    Ich hoffe Deine Freunde haben nicht eine so lange Eingewöhnungszeit gebraucht oder gar frustriert aufgegeben?


    Ich werde jedenfalls nicht aufgeben. Wenn ich mich damals nicht selbständig gemacht hätte und nicht weit weg vom Meer oder einem halbwegs interessanten großem See gezogen wäre, hätte es ohne Zweifel keine Pause gegeben. Es gibt also sehr viel nachzuholen :)


    Gruß & Dank
    André

  • Hallo Andre,


    meine Freunde haben alle mehr oder weniger den Wiedereinstieg abgebrochen und sind bestenfalls Urlaubssurfer geworden.


    Dabei liegen die Gründe allerdings nicht bei den surferischen Anfangsschwierigkeiten des Wiedereinstiegs, sondern einmal im Bereich Arbeit, Familie, Wohnort, Zeitaufwand fürs Surfen und andererseits wegen der doch relativ hohen Kosten für eine neue Ausrüstung.


    Für einige wäre Kiten wohl eher die Alternative für einen Einstieg.




    Gruss
    Gerhart

  • Aaah :) zumindest hat keiner aufgegeben weil es zu anders war.
    Auf der Ursachenforschung zum miesen Trimm habe ich wohl (hoffentlich) auch mein Problem gefunden (neben meinen Defiziten).
    Ich hatte bei Überpowerung wohl eine viel zu große Finne. Das was mit/unter Aufkenterung beschrieben wurde, passt zu dem Fahrverhalten wie ich es erlebt hatte. Von damals kenne ich so etwas nicht, da hatte ich auch nicht solche Riesentrümmer unter dem Board. Bei überpower gab es einfach nur Spinouts.
    Gruß
    Andrė

  • Aaah :) zumindest hat keiner aufgegeben weil es zu anders war.
    Auf der Ursachenforschung zum miesen Trimm habe ich wohl (hoffentlich) auch mein Problem gefunden (neben meinen Defiziten).
    Ich hatte bei Überpowerung wohl eine viel zu große Finne. Das was mit/unter Aufkenterung beschrieben wurde, passt zu dem Fahrverhalten wie ich es erlebt hatte. Von damals kenne ich so etwas nicht, da hatte ich auch nicht solche Riesentrümmer unter dem Board. Bei überpower gab es einfach nur Spinouts.
    Gruß
    Andrė


    Moin,


    das Thema Finne wird hier im Forum oftmals sehr heiss diskutiert, aber lass Dich da nicht täuschen, da geht es oft um Speed- oder Formularfinnen, also Spezialistenmaterial. Da kann man beliebig viel Geld versenken.


    Wenn Du Dir Finnen zulegen willst, eventuell eine kleinere für das 5.3er, bleibe im Freeride Bereich. Eine gute Übersicht was Du brauchen könntest bekommst Du im Internet beim Finnenexplorer.


    Ansonsten würde ich da noch etwas warten, bis Du mit Deinem Material klar kommst und dann mit Finnen das Fine Tuning vornehmen. Eine Finne muss zum Brettvolumen, Segelgrösse, Gewicht und Fahrvorlieben passen.




    Gruss
    Gerhart


    PS: Auch dieses Thema ist in den letzten Jahren komplexer geworden.

  • Ich hatte mir div. Threads angeschaut aber nicht zuEnde durchgelesen weil mir vieles viel zu theoretisch war und IMHO auch überbewertet wird.
    Aber ich habe auf windsurf-scout einiges interessantes gefunden, dort wird auch erläutert was passiert wenn die zu groß ist. Und eine 42er Freeride war wohl für die Bedingungen deutlich zu groß. Da wurde auch beschrieben das bei viel zu großer Finne das Board unfahrbar werden kann was mich etwas aufgebaut hat und mich hoffen lässt ;)


    Ich brauche für die Ostsee eh noch eine (bzw. wohl eher zwei) Seegrasfinnen. Da werde ich die Lessacher nehmen und gut ist.


    Gruß
    Andre