Windsurfmarkt Analyse

  • Hallo,


    ich bin Student an der University of Wales. Im Zuge meiner Dissertation gilt es den Windsurfmarkt (gebraucht und neu) zu analysieren.
    Leider gestaltet es sich als aeusserst schwierig relevante Zahlen zu bekommen.


    Irgendwelche Ideen?


    Vielen Dank fuer eure Hilfe.


    Jonas

  • Ist das nicht etwas allgemein? Da gibt es doch sooo viel zu differenzieren.


    Frag doch einfach mal bei diversen Surfshops an oder schreib Veranstalter von Surfmessen bzw. Messen an, auf denen Surfmaterial verkauft wird (z. B. Boot Düsseldorf...).

    Einmal editiert, zuletzt von RaS () aus folgendem Grund: Grammatik :P


  • Nicht wirklich, so ehrenwert es ja ist eine Studienarbeit über den Surfmarkt zu schreiben, aber nicht mal die Industrie kann sich solche Zahlen, welche vernünftige Ergebnisse bringen, würden beschaffen. Geschweige wenn sie es hätten, dann würde keiner es rausrücken.

  • also erstmal geht es darum die Anzahl der in Deutschland neu verkauften Surfboards einzuschätzen bzw. die Entwicklung dieser Zahl in den letzten Jahrzenten, mit dem Ziel meine Annahme dass sich der Markt nach anfänglichem Boom und der darauffolgenden Stagnation in den 90ern stabilisiert hat und nun langsames aber stetiges Wachstum aufweist, zu begründen.


    Desweiteren gehe ich in der Annahme dass der Gebrauchtmarkt den Markt an neuen Produkte an Umsatz weit übersteigt - doch auch hier handelt es sich ausschliesslich um eine Annahme, mit Verzicht auf jegliche auf Zahlenwerk begründete Daten.


    Laut Aussagen diverser Surfshops befindet sich der Markt noch immer in der Krise. Doch genau das ist es, was meiner Ansicht nach nicht der Fall ist, da der Windsurfsport als Randsportart Verkaufszahlen wie einst als nicht realistisch erscheinen lässt.


    Auch denke ich mir das ein Überangebot der Hersteller zu dieser Ansicht beiträgt.


    Wie gesagt sind das alles Spekulationen bzw. Erfahrungswerte welche sich als solche in einer akademischen Arbeit nicht einbringen lassen.


    Surfmessen könnten in der Tat einigen Aufschluss über die Situation der Hersteller geben.


    Vielen Dank für den Beitrag.

  • sorry aber mit stetigem wachstum ist da garnix!!!
    nicht nur weil ich denke, dass deine grundannahme schon mal falsch ist, würde ich das ganz schnell wieder sein lassen!


    mit dem gebrauchtmarkt bin ich mir auch nicht sicher. beispiel segel: ein segel wird, nachdem es nue verkauft wurde maximal zwei mal weiterverkauft. in der regel 0-1mal schätze ich. da würde ich also das marktvolumen als in etwa gleich hoch wie den umsatz mit neuen produkten ansehen.


    material für eine - selbst wenn sie nur das niveau guttenbergs hat- DOKTORARBEIT bekommst du da denke ich nicht zusammen.
    spekulationen wirst du seitenweise verfassen können, auch zitate von surfshop-betreibern oder strand-dumschwätzern lassen sic unterbringen. aber fakten?
    ich hab hier mal grünäugig einen fakten-thread aufgemacht und was da rumkam hätte nicht mal für ein referat in der grundschule gereicht.

  • glaube auch nicht das Hersteller Zahlen rausrücken... glaube aber gehört zu haben, das es so eine art Anwalt gibt, wo Surf-Hersteller Zahlen hinterlassen um eine Statistik über das Gesammtvolumen zu bekommen!?

  • Hi Jonas,


    zunächst mal finde ich die Frage durchaus interessant (nachdem Du sie konkretisiert hast, vorher fand ich eher interessant, dass jemand nach Ideen zur Umsetzung seines Dissertationsvorhabens (!) fragt).


    Jetzt das Aber:
    * Mir ist unklar wie Du Deine Fragestellung theoretisch begründest. Ein Forschungsvorhaben auf allgemeinen Annahmen zu begründen finde ich schwierig. Schließlich willst Du einen Beitrag zum Forschungsstand leisten, oder?
    * Dann ist mir noch unklar wie die Fragestellung genau lautet (hängt irgendwie mit dem ersten Teil zusammen). Man kann kaum beurteilen, ob Du Deine Fragestellung überhaupt bzw. wie geplant bearbeiten kannst ohne sie genau zu kennen.
    * Wenn ich mal von Deinen Hypothesen ausgehe, würde ich sagen die Fragestellung ist wie sich die Surfbranche insgesamt entwickelt hat. Hypothese 1: Nach anfänglichem Boom durchgehende Stagnation (aber kein Abfall) bei Neuprodukten, Hypothese 2: Wachsender Umsatz im Gebrauchtmarkt.
    * Zur Untersuchung müsstest Du a) Zahlen der Hersteller über Produktionen/Verkäufe bekommen. Dazu die führenden Hersteller/Marken anschreiben und auf Deine wissenschaftliche Tätigkeit hinweisen. Evtl. würden Dir ja Zahlen bis 2005 oder so reichen. Du könntest alternativ die Umsätze der führenden Firmen heranziehen. Die Bilanzen sollten bei GmbHs eigentlich verfügbar sein. B) müsstest Du den Umsatz im Gebrauchtmarkt abschätzen. Das erscheint mir extrem schwierig. Evtl. könnte ich mir vorstellen, dass Du für verschiedene Quellen über einen längeren Zeitraum die Zahlen erhebst. Also bei Surfshops anfragen wie viele Boards sie im letzten Jahr verkauft haben. Bei den gängigen Surfforen abschätzen wie viele Boards im letzten Jahr über die Foren verkauft wurden, etc.
    * In der Summe wäre mir das noch zu deskriptiv. Interessant wäre doch zu Erklärungen gelangen zu können. Es gibt ja Zusammenhänge. Neue Boards kommen nur über den Hersteller auf den Markt, sie werden benutzt, gehen kaputt, und werden z.T. noch weiter verkauft. Der Bedarf deckt sich also durch neue Boards und gebrauchte Boards. Das bedingt sich gegenseitig (werden mehr neue gekauft, werden weniger gebrauchte nachgefragt und umgekehrt). Hier wäre es aus meiner Sicht betriebswirtschaftlich spannend wenn man ein Modell entwickelte wie die Parameter zusammenwirken und untersucht inwieweit sich das Modell (auch für die Entwicklung des Marktes) an die Daten anpassen lässt.


    Nur so als Idee...


    Gruß
    Strandläufer

  • sorry aber mit stetigem wachstum ist da garnix!!!
    nicht nur weil ich denke, dass deine grundannahme schon mal falsch ist, würde ich das ganz schnell wieder sein lassen!
    [..]
    material für eine - selbst wenn sie nur das niveau guttenbergs hat- DOKTORARBEIT bekommst du da denke ich nicht zusammen.
    spekulationen wirst du seitenweise verfassen können, auch zitate von surfshop-betreibern oder strand-dumschwätzern lassen sic unterbringen.


    Große Töne für jemanden der passgenau demonstriert hat, dass er die Qualität von zu Guttenbergs Arbeit kaum beurteilen können dürfte. Oder etwas freundlicher gesagt: Er hat doch gerade deutlich gemacht, dass es darum geht die Dummschwätzerei empirisch zu be- oder widleregen...

  • Große Töne für jemanden der passgenau demonstriert hat, dass er die Qualität von zu Guttenbergs Arbeit kaum beurteilen können dürfte. Oder etwas freundlicher gesagt: Er hat doch gerade deutlich gemacht, dass es darum geht die Dummschwätzerei empirisch zu be- oder widleregen...


    also meine ist in ca. 2 monaten fertig. und so ein plumper fake wie vom gutenberg ist das sicher nicht. darfst sie gerne lesen.


    im übrigen, habe ich ja gerade geschrieben, dass es unmöglich sein wird auf diesem gebiet irgendwas wissenschaftlich anzugehen.
    ich kenne leider einige leute, die bis zu 2 jahren an ihrer doktorarbeit saßen und dann wieder alles über den haufen werfen mussten und mit einem neuen thema von vorn anfangen mussten. und das wünsche ich dem curious student nicht!

  • Hi Simon,


    das liest sich schon ganz anders. In Deinem ersten Post hast Du nur darauf abgehoben, dass die Diskussion über den Windsurfmarkt bisher viel durch Dummschwätzerei und wenig durch belastbare Daten geprägt ist. Was exakt Jonas Punkt war und was er im Rahmen seiner Promotion beheben möchte.


    Problem dabei ist die theoretische Begründung. Eine wissenschaftliche Arbeit sollte eben nicht nur aus einer Idee heraus geboren werden, sondern auf ein Forschungsdefizit zielen. Deshalb sieht sich der Promovend zu Beginn der Promotion gerne dazu aufgefordert, Literaturstudium zu betreiben. Leider ist es aber meist so, dass die Idee da ist und die Theorie dann darunter gelegt wird. Das gelingt nicht immer. Manchmal ist auch nur die Idee da, darauf aufbauend wird eine Untersuchung geplant und durchgeführt und am Ende kommt nichts raus. Dann ist man nach 2 Jahren genauso weit wie vorher. Das lässt sich vermeiden, wenn man sich anfangs intensiv mit der Theorie aus einander setzt.


    Hier z.B. sind ja die Hypothesen nicht unabhängig. Schließlich werden in diesem Jahr neu gekaufte Bretter in den nächsten Jahren auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. Deshalb bin ich der Ansicht man müsste hier zunächst ein theoretisch begründetes Marktmodell entwickeln, dass man dann mittels realer Daten prüft bzw. bei dem man die Zusammenhänge aufgrund der Daten schätzt (Simultaneous Equation Models wäre hier ein Stichwort das mir einfiele). Bin aber kein Experte in Wirtschaftsfragen.


    Übrigens auch nicht in Jura, weswegen ich mich bei Guttenberg einfach mal zurückhalte. Was wäre denn das Thema Deiner Arbeit?


    Gruß
    Strandläufer

  • Also ich gebe mal so einen Gedanken hier weiter den man in Bezug auf Zahlen im deutschen Windsurfmarkt vielleicht berücksichtigen sollte.


    Nehmen wir mal an (wobei das schon eher ein Fakt ist) Markengruppe XY verkauft über seinen dt. Importeur 2000 Boards oder Segel, wovon 1000 Boards oder Segel regulär in den dt. Markt fliessen und 1000 Boards oder Segel in Test & Schulungscenter, dessen Hauptsitz zwar D ist, aber die Lieferadresse sprich der Testcenter ein anderes Land Z
    .
    Also gibt XY 2000 Boards oder Segel an, welche in D verkauft wurden aber eigentlich sind es nur 1000 die wirklich im Markt ankamen.
    Was passiert nun mit den export. 1000 Boards im Land Z, welche aber eigentlich statistisch gesehen in D sind? Werden dann als Marktanteil in Deutschland rein statistisch geführt aber in real nicht vorhanden.
    Falsch oder Richtig?
    Ich glaube das man eine solche Studienarbeit über die Landesgrenzen hinweg anlegen sollte und nicht auf den deutschen Markt einschränken kann.
    Weiter wäre zu beachten das ein grosser Teil der regulär vom Importeur in D verkauften Boards auch in angrenzenden Länder durch die Shops verkauft werden...
    Es fallen mir dabei sofort so einige Händler ein, für die es der Kern ihres Versandgeschäfts ist.


    Was passiert nun eigentlich mit den 1000 Boards/Segel welche an T&S Center im Ausland verkauft wurden?
    Die werden hintenrum im Markt des T&S Standorts oder gar innerhalb der Saison an Windsurfer vor Ort im Ausland verkauft...


    Dies bedeutet nun das 1000 Boards/Segel wieder als gebraucht in einen sehr kleinen Markt im Land Z einfliessen in dem eventuell das gesamte Volumen ! aller Marken pro Jahr ! vielleicht gerade mal 2000 Boards/Segel ist.


    Was zum Effekt hat das die dortigen Importeure keine wirklichen Stückzahlen an den Mann/Frau bringen.
    Der richtige Aufbau eines Shopnetzwerks mit Service in diesem Land erweist sich als schwierig, da ja jeder Shop immer mit der Gefahr lebt, das jährlich mehr oder weniger viele gebrauchte oder billig geramschte Boards in ihren, sagen wir mal sehr regional begrenzten Markt fliessen.
    Die Shops dort müssen aber mit den wenigen Kunden in ihrem Markt Geld verdienen um das ganze Jahr zu offen zu haben und bestehen auf Ihre Verkaufspreise.
    (Na klingelts nun bei manchem Kunden aus D - der schon mal im Urlaub notgedrungen ein Board/Segel kaufen musste und sich dann über die regulären und fast nicht verhandelbaren VK-Preise im Ausland beschwert?)


    Aufgrund der verhaltenen Orderwilligkeit der Shops im Land Z hat der Distributor keine Zahlen auf die er sich verlassen kann, die Marke bekommt ebenfalls nur eine kleine Mindestorder usw...


    Dies ist wiederum ein Problem für die jeweilige Marke an sich, da ja ein Mindestmenge produziert und verkauft werden muss um genug Geld verdienen, um alle Kosten (Team, Entwicklung, usw...) zzgl. Gewinne wieder einfahren zu können.

    Da aber ein Distributor ebenfalls eine bestimmte Menge und dementsprechenden Gewinne fahren muss um in seine Markt vor Ort zu werben, sponsorn oder zu investieren, beisst sich die Katze hier in den Schwanz...


    Die Fabrik produziert die vorgeorderten Stückzahlen ( fast 9-12 Monate im voraus- wobei immer Einflüsse wie Wetter,Konsumverhalten, allg. Wirtschaftslage, Testreporte für das jeweilige Produkt nicht vorhersehbar sind) für eine Marke.


    Die Ware wird teilw. abgenommen und (Achtung Ironie) der "gute" Rest ihrer nicht abgenommenen Übermengen wird dann in die Märkte, welche über ein Überdruckventil - sprich Messehandel, Billigversand usw. - verfügen, verkauft...


    Hallo Deutschland, brauchste noch einen Container - ist doch bald Interboot, Hanseboot, Boot, CBR, und wie sie alle heissen und was am Schluss übrigbleibt - da haben wir ja den Hr. K aus P, die Firma F aus N oder den Shop MS aus zukünftig KN dafür...


    Nun kommt ja das nächste Problem auf - Viel Überhang aus dem Vorjahr, drückt die Preise sprich Einnahmen auf ein Minimum. Lagerbestand und eventuell der tolle Shop in entsprechender Lage ist für niemanden mehr finanzierbar... Die Windsurfbranche in D reduziert sich auf ein paar Lagerhallen und/oder auf einen Shop mit viel Bekleidung und anderen Sachen wo du mal hier und da ein Board oder Segel findest.
    Fachhandel? Kann mit den gegebenen und zu erwartenden Margen nicht überleben.


    Die Shops blockieren grosse sichere Mengen in der Vororder (falls sie das überhaupt noch machen), die Marke aber muss ja produzieren und an ihre Distributoren verkaufen um den Hr. B aus CC(oder ists jetzt CH) oder den Freestyler G aus V seine Kohle bezahlen zu können.

    Also wird erstmal produziert, feucht fröhlich ins Blaue hinein, was liegen bleibt bekommen wir schon weg...


    Ebay, Onlinebilligheimer usw...
    NL, B, F, CH, I, PL, CZ, A, E all diese Länder liegen von Deutschland aus gesehen im Transportbereich von knapp 24-48 Std. per LKW und das zum billigsten Frachtpreis von 30 Euro. (Komisch anderst rum geht das nämlich nicht, schon mal versucht ein Segel von Polen, ein Board von Spanien oder gar nur einen Gabelbaum aus Italien nach D zu schicken?)


    Da gibts dann auf einmal all die Angebote von ehemals 1699 Euro auf 699 Euro gesenkt... Rummmms...
    Der Kunde fühlt sich vergackeiert wenn die Marke in der nächsten Saison wieder 1699.- für das gleiche Produkt mit ein paar Farbspritzern mehr, aufruft und wartet dann 6 Monate und kauft im Herbst... - 30% Rabatt
    Weiter denkt er sich, boah ey die müssen ja eine Kohle verdienen bei den Marken und setzt sich bestimmte maximale Vorstellungen für den Preis eines Boards/Segel in seinem Hirn fest...


    Der Shop sitzt seit Monaten auf der Ware, hat die Bank im Nacken und hält dann mit den von ein paar Wenigen "diktierten" Vk-Preisen mit und nach ein paar Jahren... Türe zu, Hütte dicht... Fachhandel bleibt auf der Strecke, aktuelles Verkaufsangebot in der Auslage - Null vorhanden...


    Und wieder wandert ein grosser Teil der ehemals 1000 wirklich in D vom Distributor verkauften Boards eigentlich nicht in den dt. Markt...


    Auf dem Importeursmeeting dann wird groß gepriesen... schaut mal uns in Deutschland an, riesengrosser Markt, unglaubliche Stückzahlen usw... Blablabla
    Selten hat sich eine Branche so dermassen selbst verar.... und hängt in einem Kreislauf wie die Windsurfindustrie.


    Insider bei den Marken sagen sogar, würden wir 1 Jahr nichts produzieren, wäre immer noch genug Material in den Shops oder bei den Distributoren um dieses Jahr zu überbrücken.


    Lieber curios student, versuch ein vernünftiges Thema zu finden für deine Studienarbeit... Kommt bestimmt später bei der Bewerbung besser an als eine Abfassung über die Windsurfbranche.


    Vielleicht warum es Marktwirtschaften mit eigener Währung innerhalb der EU immer noch wirtschaftlich besser geht als EURO Ländern


    :bonk:


    Sorry ein bisschen abgeschweift... aber meine letzten 5 Escudos