Board/Segel Paarung

  • Hallo liebes Forum,


    ich sitze hier gerade beruflich bedingt in süddeutschland fest und kann nicht surfen....:mad:


    und da tut man halt so grübeln... mir kam da folgende frage auf:
    was genau passiert, wenn man mit zu großem segel auf zu kleine bretter geht?


    meine überlegung dazu: man braucht eine größere finne. dadurch wird das kentermoment größer. irgendwann reicht der hebel des auf der kante stehenden surfers nicht mehr aus, um dem kentermoment entgegen zu wirken. das board kentert auf.
    weiter wird der druck auf die front vom board größer. im angleitbereich spielt man leichter mal u-boot. sollte aber zu kontrollieren sein (wenn man jetzt nicht gerade das 12er segel aufs 62 l waveboard packt :ugly:)


    gibt es noch mehr gründe die dagegen sprechen, große segel auf kleinen boards einzusetzen?


    ich frage, da ich einen 120l freerider habe und ein 85l waveboard. dazu segel zwischen 4,6 und 8,3 m². wenn ich mit dem 7ner segel auf dem großen brett an der oberen grenze bin, hab ich das gefühl, dass ich das segel noch weiter fahren könnte, wenn das brett kleiner wäre. aber ich hab mich bisher noch nicht getraut, das segel auf das 85 l waveboard zu stellen. haltet ihr eine solche kombination für fahrbar?


    gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Hallo,
    jedes Board hat erfahrungsgemäß seine Grenzen nach oben. Was ich bereits ausprobiert habe, spielt auch die Boardbreite (wenn zu gering) eine begrenzende Rolle. Dann wird bei der Halse echt brenzlich. Dazu trägt gewissermaßen auch die glängere Gabelbaumlänge beim kurzeren Brett - man muß ganz wo anders den Hebel anlegen, als man steht
    Außerdem das Gweicht von dem Rigg ist erheblich größer, als gewohnt, das kleine Board kann es ev. nicht gut vertragen.
    Gruß
    Adam

  • Grundsätzlich kann man das nicht nur an den Spezifikationen des Boards festmachen.
    Welche Kombination fahrbar ist hängt zum einen mit den Ansprüchen zusammen, die man an das Set hat, und nicht zuletzt auch mit dem Shape.


    Ich weis z.B., dass auf einem JP Speed 54 ein 7.8er gefahren werden kann. Ich werde die selbe Segelgröße spasseshalber dieses Jahr mal auf meinem Manta 54 probieren...
    Im Vergleich dazu kann man auf einem 75l Waveboard ein 7.8er sowas von vergessen...


    Auf die Frage 85l Wave und 7m². Fragwürdig, aber ich würde dem Set einen Test gönnen.

  • Hallo,
    genau weiß ich es zwar nicht, aber gibt es bei der Fragestellung nicht den viel größeren Aspekt der Fahrbarkeit von großen Segeln auf kleinen Boards, dass die großen Segel den Lateraldruckpunkt zu weit hinten haben? Also man kann schon deutlich sehen, dass z.B. ein 8,5er Segel der Druckpunkt (Trapeztampenposition) weiter weg vom Mast ist, als z.B. beim 5,5er Segel. Ideal wäre es ja, wenn dieser Druckpunkt im Bereich zwischen vorderer und hinterer Fußschlaufen wäre. Um das beim großen Segel auf einem kleinen Board hinzu bekommen, ist meist die Mastspur zu kurz. Selbst wenn man die Mastspur nach vorne verlängern würde, dann wäre auf dem Bug des Boards solch eine hohe Last, dass es schwer angleitet, nicht frei aus dem Wasser kommt, da der dynamische Auftrieb behindert wird. Ich kann mir vorstellen, dass ein Slalomboard oder Speedboard eher dazu geeignet ist übergroße Segel aufzunehmen als bei einem Waveboard, wo man ja eher Manöverfreundlichkeit mit kleineren Segel erreicht.
    Letzendlich macht es also keinen Sinn, weit über die angegebene Segelrange Segel zu montieren. Sorry!


    Womöglich kennt jemand ein 85L-Board, auf dem man ein 8,5er noch gut fahren kann? Angleitschwäche hin oder her.


    Gruß

  • na dann bleibt mir wohl nur zu hoffen, dass die 26er wave finne das 7er north spectro halten kann. wenn ich dann noch nen GPS in die finger kriege... XD

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Vergiss ein 7er in Kombination mit nem 85er Waveboard. Alles über 6 m² ist schwierig. Vielleicht wäre ein Board mit 100-105 l Volumen dazwischen genau das Richtige für dich ^^

  • wenn ich dann noch nen GPS in die finger kriege... XD


    habe festgestellt, das die Schlaufenposition selbst ganz außen montiert dann nicht mehr hinhaut. Hab mal 8,4er TR auf nem 100l. Board probiert. ging gar nicht.


    hätte übrigens noch einen GT-11 zu verkaufen, bei Interesse mail me
    Aloha Doc

  • Hier mal ein ganz interessanter Test zu dem Thema, den ich gestern gemacht habe.


    Nach einiger Wartezeit kam dann gestern der Wind doch endlich mal und ich war mit meinem 7.8er richtig angepowered. Ich bin das Segel auf dem Manta 74 gefahren. Ging super. Downwind immer Topspeeds zwischen 53 und 54km/h und sogar einmal 56km/h.
    Da dachte ich mir, versuch das Segel doch mal auf dem 106er JP Super-X (Freeraceboard). Ich hatte keinen Plan ob das geht...und siehe da es funktionierte super. Extrem lässig zu fahren. Allerdings: Die Kombination war dem Manta in Sachen Geschwindigkeit so dermaßen unterlegen. Mit Müh und Not habe ich nen Topspeeds von 51,5km/h hinbekommen. Fand ich doch sehr überraschend, schließlich war das Board satte 11cm schmaler! Ich denke der Nachteil des Boards war die Beschleunigung. Man hatte nur wenig flachere Stellen und das Slalomboard konnte man da richtig brutal Downwind schießen, das JP hingegen nicht. Den Winkel so schnell zu erreichen war schwierig und die Beschleunigung auch nicht so fett.


    Insofern kann ich nur sagen: Es geht vieles und die Kombination hat auch echt Spass gemacht, aber was effektiv ist muss man dann doch immer noch abwägen.


    Ich fand den Test auch ganz interessant wenn man an den vergleich Slalom vs. Freerace denkt. War das Slalomboard nur deshalb schneller weil das 7.8er für das Freeraceboard nicht mehr im Sweetspot lag?